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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Nachhaltigkeit

 
Zuletzt geändert am 30.12.2017 @ 18:31

Begriffswandel
Der Begriff wird der Forstwirtschaft des 18. Jahrhunderts zugeschrieben  (Hans Carl von Carlowitz, Sylvicultura oeconomica, 1713) – dabei ging es um Holz und nicht um Nachhaltigkeit, wie wir sie heute verstehen. Der Begriff „sustainable“ tauchte 1972 im Bericht des Club of Rome Die Grenzen des Wachstums auf. Die Veröffentlichung des Brundtland-Berichts 1987 gilt als der moderne Beginn des weltweiten Diskurses über Nachhaltigkeit bzw. Nachhaltige Entwicklung:Den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“. Seit dem Erdgipfel (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro gilt das Konzept der nachhaltigen Entwicklung mit den drei Säulen: Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit.  „Ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungen dürfen voneinander nicht getrennt oder gegeneinander ausgespielt werden: Der Kerngedanke des Leitbildes nachhaltiger Entwicklung lautet: Auf lange Sicht darf die Weltgemeinschaft nicht auf Kosten zukünftiger Generationen leben, dürfen einzelne Gesellschaften nicht zu Lasten der Menschen in anderen Regionen der Erde konsumieren“ (www.unesco.de).

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird inzwischen immer häufiger missbräuchlich und gegensätzlich zu seinem ursprünglichen Kerninhalt verwendet, z.B. „um beliebige ökonomische Belange gegen die Erfordernisse des Umweltschutzes in Stellung zu bringen“ (Rat der „Ökoweisen“, in Die Zeit – hier) Nachhaltigkeit hat inzwischen viel mit Relationen und selbst gesetzten Grenzwerten zu tun, die den wahren Hintergrund verschleiern. Ein Beispiel ist der Rückgang des Flächenverbrauches in Deutschland: “Zwar ist der von täglich 120 Hektar in den neunziger Jahren auf 77 Hektar zurückgegangen. Das ist aber immer noch mehr als doppelt so viel wie der Zielwert für 2020: Der liegt bei 30 Hektar” (Bauchmüller 16.2.2012).
Diese 30 Hektar Zubau kommen zu den bereits früher überbauten Flächen täglich hinzu und können nicht als nachhaltig bezeichnet werden. Tag für Tag und Jahr für Jahr erreicht man damit nur eines: Nachhaltige Zerstörung von Natur.

„Nachhaltigkeit“: Daraus ist heute ein äußerst vielseitig einsetzbarer Begriff geworden, der von Baulöwen und Bankern, Straßenplanern und dem IOC benutzt wird. Autokonzerne und Fluggesellschaften, Stromversorger und Mineralölkonzerne bezeichnen sich heute – wie selbstverständlich – als nachhaltig. Nur merkwürdig, dass die Welt so aussieht, wie sie aussieht. Folgerichtig bezeichnen die Planer des IOC ihre Olympischen Spiele ebenfalls als nachhaltig.

IOC-Präsident Jacques Rogge trug zum Thema im Mai 2010 Folgendes bei: „Für Vancouver 2010 hat das Organisationskomitee zum ersten Mal die ‚Nachhaltigkeit’ als wichtige Dimension in sein Leitbild aufgenommen.“ (Rogge 28.5.2010) (Vergleiche auch unsere 18 Gründe gegen Olympia: Vancouver).

„Nachhaltigkeit“ ist das Wort, dass inzwischen bei jeder Olympia-Bewerbung am häufigsten strapaziert wird. Man kann auch „nachhaltig“ Greenwashing betreiben. Am nachhaltigsten werden die Folgen sein: nachhaltige Schulden und nachhaltige Landschaftszerstörungen. Nachhaltig deshalb, weil diese Folgen sehr lange erhalten bleiben.

Schwammigkeit
Der Begriff Nachhaltigkeit hat eine Schwammigkeit erreicht, die inzwischen nahezu einmalig ist. Mit ihm kann man alles begründen und legitimieren und durchsetzen. So lobt sich die Sportsponsorenvereinigung s20 – u. a. die IOCSponsoren adidas, Coca-Cola und McDonald’s -, für ihre “Nachhaltigkeit”: “Wir bekennen uns zum Prinzip der Nachhaltigkeit und übertragen diese Prinzipien auf das Sponsoring…” (www.s20.eu; Hervorhebung im Original).
Das sicherste Mittel, um ein die Umwelt schädigendes Projekt akzeptabel erscheinen zu lassen, ist die möglichst oft wiederholte Behauptung, es sei „nachhaltig“. Deshalb wird inzwischen jedes noch so große Projekt zur Umweltzerstörung mit dem Begriff „nachhaltig“ bezeichnet. Selbst das Großprojekt Expo 2010 in Shanghai firmiert als nachhaltig. Selbst der Rückbau des Olympiastadions nach den Sommerspielen 2012 von 80.000 auf 25.000 Sitzplätze wird als nachhaltig deklariert (Gaines, Jäger S. 103).
“Allein im Koalitionsvertrag von Union und FDP taucht die Vokabel ‘nachhaltig’ 71 Mal auf. 300 Jahre nach von Carlowitz ist der Begriff fast so verwohnt wie ein altes Haus” (Bauchmüller 16.3.2013).

Definitionen
Jeremy Gaines und Stefan Jäger formulierten die dahinter liegende Absicht des Begriffs Nachhaltigkeit ungewollt richtig: “Wenn es gelingt, den Begriff Nachhaltigkeit als Konzept zu präzisieren, dann kann er als ‘Sprungbrett’ dienen, um in einer Welt, die im Zeichen des Klimawandels und der Debatte darüber steht, weiterzukommen” (ebenda, S. 12).
Wenn man es also schafft, ökologisch Unverantwortliches als “nachhaltig” zu deklarieren, kann man ungeniert loslegen!!
Gaines und Jäger zitierten in diesem Zusammenhang Friedbert Greif von Albert Speer & Partner (AS&P): “Alle Einrichtungen, für die es keinen nachweislichen Folgebedarf gibt, müssen temporär errichtet werden” (Gaines, Jäger S. 108). Es sei “keine große Sache, eine provisorische Mehrzweckhalle für 15000 Menschen zu bauen und danach einfach wieder zu demontieren und sie bestenfalls (! W.Z.) an einem anderen Ort wieder aufzubauen” (Ebenda).
Das führte dann zur absurden, aber erfolgreichen Bewerbung von Katar unter der Leitung von AS&P um die FußballWM 2022: Hier soll der Großteil der Stadien nach der WM abgebaut werden: Auch dies wird als “nachhaltig” verkauft.

Ein abschreckendes Bekenntnis lieferte der Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, Ralf Fücks ab, als er im April 2011 den berühmten Buchtitel des Club of Rome “Die Grenzen des Wachstums” umdefinierte in “Wachstum der Grenzen” und ernsthaft das quasi nachhaltige ökonomische Wachstum mit regenerativen Energien propagierte (Fücks 18.4.2011). Hermann Pütter entgegnete: “Wir haben es verpasst, den sanften Weg in eine nachhaltige Zukunft einzuschlagen” (Pütter 20.4.2011).Die Nachhaltigkeit hat also heutzutage jeder gepachtet. Aber jeder definiert den Begriff ein bisschen anders – einige Beispiele aus dem olympischen Sprachschatz.

– Nachhaltigkeit nach Thomas de Maizière
Der damalige Bundesinnenminister sagte auf die Frage nach dem Widerstand in Garmisch-Partenkirchen gegen Olympische Winterspiele 2018: „Garmisch kann doch nichts Besseres passieren, als dass seine Verkehrsprobleme durch nachhaltige Konzepte gelöst werden“ (SZ 13.2.2010).
Der Herr Innenminister bezeichnet hier eine neue Autobahnstrecke und drei Autotunnels plus den damit verbundenen zusätzlichen Verkehr als „nachhaltig“.

– Bewerbungsgesellschaft München 2018, Mini Bid Book München
Die geplanten Bauten der Sportstätten werden als nachhaltig gelobt und erfüllen „die IOC-Vision der Nachhaltigkeit“.
Von den temporär geplanten Sportstätten in Oberammergau (Projekt im Juli 2010 gescheitert) und Schwaiganger war nicht die Rede, ebenso wenig werden die Überbauungen von Landschaft, die zahlreichen temporären Bauten und deren Abriss in München und Garmisch-Partenkirchen nach den Spielen thematisiert.

– Nachhaltigkeit nach München-2018-Geschäftsführer Schwank
Ende Oktober 2009 stellte der Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft, Bernhard Schwank, die nötigen Neu- und Umbauten in München vor und definierte seine Vorstellung von Nachhaltigkeit: „Was da entsteht, muss nachhaltig sein. Das muss die nächsten 30 Jahre halten“ (Warta 31.10.2009).
Auch eine Definition, wenn auch eine etwas individuelle – bei meterdickem Beton ließe sich auch durchaus eine „Nachhaltigkeit“ weit über 30 Jahre hinaus erreichen.

– Nachhaltigkeit in Garmisch-Partenkirchen
Im „Umweltkonzept München 2018“ (9.9.2009) heißt es unter Punkt „4.9 Nachhaltiges Garmisch-Partenkirchen“: „Die Olympischen Spiele 2018 bieten eine einmalige Chance, die aus diesem Vorhaben gewonnenen Erkenntnisse durch publikumswirksame Präsentation weiterzugeben und damit einen Beitrag zur Stärkung des Klimaschutzes auf globaler Ebene zu leisten“ (S. 80).
Wenn im Skigebiet zwei Speicherbecken mit 110.000 Kubikmeter vom Tal her mit hohem Energieaufwand befüllt und dann künstlich gekühlt werden müssen, damit die künstlich beheizten Schneekanonen beschneien können: So ist das nachhaltig.
Wenn an diesen Speicherbecken deshalb zwei mal vier Kühltürme in den Bergwald gebaut werden: nachhaltig.
Wenn für Grund- und Nachbeschneiung über 170.000 Kubikmeter Wasser gebraucht werden: nachhaltig.
Wenn in Schwaiganger für ein paar Tage Langlauf und Biathlon die ursprüngliche, natürliche Landschaft umgebaut werden sollte: nachhaltig.
Wenn dafür feste Beschneiungsanlagen installiert werden (für die Grundbeschneiung von 50 Zentimeter sind etwa 65.000 Kilowattstunden nötig): nachhaltig.
(Vergleiche unter Aktuelles 4.10.2010: Kunstschnee und die Kühlung von Beschneiwasser)
Olympische Winterspiele sollen für Nachhaltigkeit stehen, sind Klimaschutz sind Greenwashing pur – sind ökologisches Blabla, sind Worthülsen, sind Verschleierungstaktik.

– Nachhaltigkeit nach Georg Grabner, Landrat Berchtesgadener Land
Der Neubau eines Hotels direkt am Königssee und die Modernisierung der Kunsteisbahn „sind in mehrfacher Hinsicht nachhaltig“.
Nun ist also auch ein Hotelneubau nachhaltig, und der Umbau der Bobbahn gemäß dem olympischen Motto „Schneller, höher, stärker“ ist es ebenfalls. (Es wird interessant, ob alle Bobfahrer den Umbau überleben, siehe Techno-Doping und 18 Gründe: Vancouver.)

Weil das der Bewerbungsgesellschaft München 2018 anscheinend immer noch nicht reichte, wurde im Sommer 2010 noch eine Abteilung „Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement“ eingerichtet. Und weil das anscheinend immer noch nicht genügte, wurde zusätzlich ein „Beirat Nachhaltigkeit“ installiert: „Dieser hochrangig mit nationalen wie auch internationalen Experten besetzte Beirat wird die Gesellschafter des Organisationskomitees direkt beraten“ (Eckdatenpapier 24.6.2010).
Nachhaltiger geht es einfach nicht mehr als München 2018 – für „München 2022“ würde das Gleiche gelten !

– Nachhaltigkeit nach Ralf Roth, Deutsche Sporthochschule Köln
Roth war für das Umweltkonzept München 2018 verantwortlich und in dieser Funktion auch für die BiathlonWM 2012 in Ruhpolding tätig. Trotz der schweren Landschaftszerstörungen lobte Roth das Konzept, weil “im Umfeld der Arena 2,8  Hektar ökologisch aufgewertet” wurden. Da in Ruhpolding ein Ganzjahresbetrieb betrieben wird, sei dies “per se schon nachhaltig” (! W.Z.; Effern 8.3.2012). Ralf Roth dient sich bereits auch für „München 2022“ wieder an: Sein Lieblingswort ist: nachhaltig.

– Nachhaltigkeit nach dem Deutschen Alpenverein
Die DAV-Naturschutztagung „Vielfalt im Alpenraum bewahren“ vom 24. bis 26. September 2010 fand in Garmisch-Partenkirchen statt. Ausgerechnet an diesem Ort, der durch die Sportinvestitions-Politik des Bürgermeisters schon schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde und durch Olympische Winterspiele 2018 – und erst recht durch „2022“ (noch mal vier Jahre mehr im Klimawandel) – nahezu irreparabel geschädigt sein würde, ließ der DAV geballt die Bewerbungsgesellschaft 2018 auf dem Forum 3 unter dem Titel „Olympiabewerbung München 2018 – Nachhaltige Bergsport- und Tourismusentwicklung“ zu Wort kommen. Das ist kein Zufall. Hier wird offen für die Bewerbung Propaganda gemacht und diese auch noch als nachhaltig verkauft. (Dazu findet noch eine Exkursion statt unter dem Thema „Olympiabewerbung 2018 – Sportstätten in alpiner Landschaft“). Ähnliches bahnt sich für „München 2022“ an – und wieder soll dabei alles sei nachhaltig sein!
Mein Vorschlag zur Umbenennung: DnAV (Deutscher nachhaltiger Alpenverein)

Nachhaltigkeit nach Ralph Huber, Münchner Olympiapark
Angesichts des 40jährigen Jubiläums des Olympiaparks lobte sein Chef dessen “Nachhaltigkeit”: “München ist das erfolgreichste Beispiel für eine nachhaltige nacholympische Nutzung” (Staudinger 14.12.2011).
Der Münchner Olympiapark hat bisher einige hundert Millionen Euro gekostet, und er wird in den nächsten 20 Jahren nochmals fast eine halbe Milliarde Euro für Sanierungen erfordern (Ebenda). Und zur “nacholympischen Nachhaltigkeit” zählte für Huber natürlich auch die deutsche Tourenwagenmeisterschaft in den Jahren 2011 bis 2012.

Nachhaltigkeit bei Graubünden 2022
Die Geschäftsführerin des WWF Graubünden, Anita Mazzetta verwies in einem Beitrag auf die eindeutige Nicht-Nachhaltigkeit von Graubünden 2022. Die Milliarde Franken für temporäre Bauten ist Verschwendung, und der NIV-Prozess (Nachhaltigkeit-Innovation-Vermächtnis) ist auch ohne Olympische Spiele möglich – so dieser denn etwas brächte. Denn 2003 saßen ebenfalls 50 Personen zusammen, um über die Zukunft Graubündens nachzudenken. Die provokanten Ergebnisse wurden später nicht beachtet: “Leider verstaubt das Manifest weiterhin in irgendeiner Amtsstube” (Mazzetta 20.11.2012). Unter den damaligen 50 Personen war Anita Mazzetta selbst – und Gian Gilli, Olympiapromoter. Daher entlehnte er wohl die Idee mit den 50 Personen und dem NIV-Prozess.

Nachhaltigkeit nach Peter Schröcksnadel
Der Standard schrieb zur Ski-WM-2013:In Schladming ist viel von Nachhaltigkeit die Rede.” ÖSV-Präsident Schröcksnadel konterte: “Von dem Wort halte ich gar nichts. Nachhaltig? Was ist nachhaltig? Wenn ich eine Fliege erschlage, dann ist sie nachhaltig tot. Ich will lieber etwas machen, das für die Zukunft einen positiven Effekt erzielt” (Krutzler, Zelsacher 19.10.2012)

Nachhaltigkeit von Sotschi 2014 nach Dietmar Fellner, Wirtschaftsdelegierter der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) , Außenhandelsstelle Moskau:
„Was die Küstenregion betrifft, die als Sommerkurort in Russland längst einen guten Namen hat, braucht man sich in Sachen Nachhaltigkeit hingegen nicht viele Sorgen zu machen. Die bevorstehende FußballWM 2018, der jährliche Formel-1-Grand-Prix, da sind eine Reihe von Mega-Events längst fixiert“ (“Mission Olympia – die wirtschaftliche Dimension”,in olympia.at 2.12.2013).
Auch Sotschi 2014 ist unerreicht nachhaltig!

Nachhaltigkeit der Bundesregierung
Michael Bauchmüller schrieb im September 2015 in der SZ über den „großen Selbstbetrug“ der deutschen Nachhaltigkeitsdiskussion: „Auch diese Bundesregierung hat sie sich auf die Fahnen geschrieben, allein 68-mal taucht die Nachhaltigkeit in irgendeiner Form im Koalitionsvertrag von Union und SPD auf. Doch dahinter steht alles und nichts: die Konsolidierung der Staatsfinanzen, das Wachstumsmodell, selbst der Bau neuer Straßen und Brücken. Von einer nachhaltigen Entwicklung im eigentlichen Sinne ist das fortschrittliche Deutschland weit entfernt. Sie würde verlangen, dem Planeten nicht mehr zu nehmen, als er reproduzieren kann; ihm nicht mehr zuzumuten, als er zu verkraften imstande ist. Mehr noch, es gibt auch so etwas wie soziale Nachhaltigkeit, sie umfasst Fragen der Verteilung von Armut und Reichtum, der Chancengleichheit und Gleichberechtigung“ (Bauchmüller 26.9.2015).

Warum das Nachhaltigkeitskonzept zur Umweltgefahr geworden ist
Mit diesem Untertitel problematisieren die Autoren Ewringmann, Faber, Petersen und Zahrnt im Januar 2012 den Begriff an sich. Ihre Thesen: Die “insgesamt noch verteilbaren Potenziale und natürlichen Ressourcen” sind knapper geworden und führten zur Überschreitung der ökologischen Grenzen. Die Bestrebungen bleiben ungenügend, was auch der Anstieg von Kohlendioxid um 40 Prozent im Zeitraum von 1990 bis 2011 zeigt. Die Wachstumsmodelle kennen keine Grenzen von Naturnutzung. “Es scheint sogar ein weit verbreiteter Konsens zu sein, dass nachhaltige Entwicklung ohne fortwährendes Wachstum nicht zu haben ist.”
Die Autoren ziehen deshalb die Konsequenz: “Wir müssen uns von harmonisierender Nachhaltigkeitsrhetorik verabschieden.”
Das betrifft alle vorliegenden Konzepte von DOSB, Sportverbänden und Sport-Großereignissen.

Fazit: Nachhaltigkeit in den Alpen kann nur heißen: Olympiafreie Alpen!

Nachtrag 1: Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Tropenwaldzerstörer Unilever?
Am 7.12.2012 sollte der Unilvever-Konzern den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Wirtschaft erhalten. Dagegen protestierten die Organisationen Rettet den Regenwald und Robin Wood. Unilever ist einer der größten Abnehmer von Palmöl: Seine Zulieferer Wilmar und IOI sorgen für die immer schneller fortschreitende Zerstörung des indonesischen Regenwaldes für Palmöl-Plantagen. In einem Offenen Brief wiesen beide Organisationen auf die verhängnisvolle Rolle von Unilever hin.
Der Vorsitzende der Jury der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, Günther Bachmann, reagierte auf den Offenen Brief: Er sehe “keine Veranlassung, das Votum der Jury zurückzunehmen” (Raubbau in den Tropen bald preisgekrönt? 30.11.2012).
Soweit zum Thema Nachhaltigkeit und Greenwashing!

Nachtrag 2: Nachhaltigkeit im Alpenraum
Nach der Volksabstimmung in Graubünden gegen Graubünden 2022 schrieb Stefan Häne im Tagesanzeiger: “Es brauchte vielmehr eine Debatte darüber, was Nachhaltigkeit für den Kanton Graubünden bedeutet, ja für den ganzen Alpenraum. Der Begriff, mittlerweile völlig entkernt, benötigt Substanz. Nachhaltigkeit könnte zum Beispiel bedeuten, den sanften Tourismus zu stärken, die Rückkehr von abgewanderten Berglern zu fördern oder Kindern vermehrt Wintersport zu ermöglichen” (Häne 3.3.2013).

Nachtrag 3: München 2022 unerreicht nachhaltig
„Das herausragende Markenzeichen einer Bewerbung für die Winterspiele 2022 wäre dabei ihre Nachhaltigkeit. Das belegt eine Konzeptstudie, die jetzt vorliegt. (…) Damit wäre München 2022 die nachhaltigste Bewerbung in der Geschichte Olympischer Winterspiele…“ (Ebenda).
Kein Wunder: Diese Konzeptstudie stammt von Albert Speer & Partner, den Planern von München 2018 und München 2022.

Nachtrag 4: Auch Sotschi 2014 unerreicht nachhaltig
Wirtschaftsdelegierter der WKO, Dietmar Fellner, Außenhandelsstelle Moskau: „Was die Küstenregion betrifft, die als Sommerkurort in Russland längst einen guten Namen hat, braucht man sich in Sachen Nachhaltigkeit hingegen nicht viele Sorgen zu machen. Die bevorstehende Fußball-WM 2018, der jährliche Formel-1-Grand-Prix, da sind eine Reihe von Mega-Events längst fixiert“ („Mission Olympia – die wirtschaftliche Dimension“, olympia.at 2.12.2013).

Nachtrag 5: Zerstörung des Sudelfeldes für Speichersee und Schneekanonen
Ein weiteres Beispiel für den vulgären Umfang mit dem Wort Nachhaltigkeit lieferte Robert Salzl ab, Präsident des Vereins Tourismus Oberbayern München (TOM): „Ein berechenbarer, durchgehender Winterbetrieb ist ein wichtiger Faktor zum nachhaltigen Ausbau des Tourismus in Oberbayern“ (Grüne schockiert über Beschneiungspläne, in merkur-online.de 6.6.2014).
Schon in 15 bis 20 Jahren soll dann offiziell Schluss sein mit dem Beschneien am Sudelfeld: soviel zum Thema Nachhaltigkeit.

Nachtrag 6: Aus einem Kommentar von Axel Bojanowski
„Ob Bananen, Olympische Spiele, Hotels oder Konsumgüter – alles muss heute ’nachhaltig‘ sein. Doch der Begriff ist oft Etikettenschwindel. Wir sollten ihn meiden.(…) Das einst erhabene Wort hat sich zu einer Werbefloskel gewandelt. Sie gehört zur PR-Strategie zahlreicher Unternehmen, denen greenwashing vorgeworfen wird. (…) Der Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ verschleiert die komplexen Zusammenhänge in der Natur und die zwischen Umwelt und Gesellschaft. Er liefert keine Antwort, sondern wirft Fragen auf. Der Begriff ist schädlich. Überlassen wir ihn listigen Verkäufern“ (Bojanowski, Axel, Kommen Sie mir bloßnicht mit Nachhaltigkeit, in spiegelonline 2.8.2014).

Nachhaltigkeit 7: Abholzungen für Pyeongchang 2018
Die Umweltverbände in Südkorea haben bereits 2012 alarmiert, dass einer der bedeutendsten Urwälder Südkoreas durch die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang in Gefahr ist. Nun wurde ein 500 Jahre alter Urwald am Mount Gariwang abgeholzt – für drei Tage olympisches Skifahren.
Näheres: Olympisches Abholzen für Pyeongchang 2018
Soviel zum “olympischen Erbe”, der “Nachhaltigkeit” und dem tatsächlichen Umgang des IOC mit der Natur!
Siehe auch den Bericht von Julian Cheyne am 22.11/2014 in gamesmonitor.org.uk: They went and did it! 500-year-old primeval forest at Mount Gariwang unlawfully destroyed for 2018 Pyeongchang Winter Olympics

Nachhaltigkeit 8: Der Fake mit dem Recycling
Die Fußball-WM 2014 in Brasilien war grandios  angekündigt: „Diese  Weltmeisterschaft würde eine nachhaltige werden, wenn nicht die nachhaltigste aller Zeiten. (…) Über gut gemeinte Ansätze dürfte das Nachhaltigkeitsversprechen nicht hinausgehen. (…) Ein Beispiel für einen Mix aus unkoordinierter Planung, fehlender Weitsicht und Geldverschwendung sind aber die vier Stadien in Cuiabá, Cuiritiba, Natal und Manaus, für die die WM nach jeweils wenigen Vorrundenspielen beendet war“ (Clemens, Joachim, Es  grünt so grün, wenn Rios Träume blühen, in welt.de 28.11.2014; in den vier Stadien war nach jeweils vier Spielen Schluss; WZ).
Die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio sollen noch nachhaltiger werden: Der Berimbau Eco-Tower ist als komplett wieder verwertbares Gebäude geplant. Allerdings: „Sollte sich nach den Spielen keine Verwendung für den Eco-Tower finden, ist er notfalls vollständig recycelbar“ (Ebenda).

Nachhaltigkeit 9: Auch Katar 2022 ist nachhaltig
DasFrankfurter Büro Albert Speer & Partner war federführend bei der Bewerbung Katars für die Fußball-WM 2022. Im Folgenden ein Ausschnitt aus einem Spiegel-Interview (Großekathöfer, Maik, Moreno, Juan, „Die waren bei Null“, in Der Spiegel 2/5.1.2015). Der Spiegel: „Ihr Büro hat den Masterplan  für die Fußball-WM 2022 in Katar übernommen (…) zwölf Stadien in der Wüste, teilweise in Sichtweite, Kühlung auf jedem Sitzplatz, 20 Grad Lufttemperatur im Mittelkreis, selbst bei Außentemperaturen von 50 Grad. (…) Sprachen wir wirklich gerade von Nachhaltigkeit? – Speer: „Ja, aber natürlich. Auch hier stand von Anfang an Nachhaltigkeit im Vordergrund.“ (Hervorhebung WZ)

Nachhaltigkeit 10: „quasireligiöse Funktion“
Der Philosoph und Medienwissenschaftler Norbert Bolz zum Begriff Nachhaltigkeit: „Aber so, wie der Begriff heute verwendet wird, halte ich ihn für gewaltigen Unsinn. Er wird inflationär über alle möglichen gesellschaftlichen Zusammenhänge gestülpt und in den absurdesten Kombinationen benutzt, um zu signalisieren: ‚Ich bin ein guter Mensch.‘ Es gibt kaum mehr einen gesellschaftlichen Bereich, der nicht ’nachhaltig‘ ist, der Begriff hat auch Eingang gefunden in die Unternehmensphilosophien, das ist absurd“ (Roth, Jenni, „Nachhaltigkeit ist ein positives Tabu geworden“, in nzz.ch 19.1.2015).

Nachhaltigkeit 11: Peking 2008, London 2012
„Es geht um das so übel missbrauchte Wort ‚Nachhaltigkeit‘, das spätestens seit der Expo 2000 in Hannover bei jeder internationalen Großveranstaltung ganz vorne in den Marketingbroschüren und ganz hinten in der Umsetzung steht. Ein Besuch auf Athens Olympia-Gelände elf Jahre nach den Spielen etwa zeigt eine vollgemüllte Ruinenlandschaft, gegen die antike Bauwerke eine geradezu propere Ausstrahlung haben. Pekings menschenleerer Olympiapark von 2008 präsentiert sich abseits des unbenutzten Hauptstadions, dem ‚Vogelnest‘ von Herzog & de Meuron, vor allem mit verfallenden Gebäuderesten, rostigen Zäunen und vertrocknetem Gras. Und Putins Propaganda-Spiele in Sotschi fanden aus Gründen der Korruption bereits in Quasi-Ruinen statt. Deren Nachleben ging dann in jene Geisterstadt über, als die so viele ehemalige Architekturwunder des Sports enden. Selbst dort, wo die nachhaltige Stadterweckung durch Olympia gewünscht und später auch halbwegs belobigt wurde, wie 1992 in Barcelona oder zuletzt 2012 in London, verhinderte der enorme Flächenverbrauch durch olympische Sportstätten und ihr maßloses Distanzgrün, dass eine echte Einbindung in die Stadt gelingen konnte“ (Briegleb, Till, Weitsprung, in SZ 11.4.2015).

Nachhaltigkeit 12: „Grüne Märchen“. Kathrin Hartmann berichtete in der SZ über „Grüne Märchen“ um den Begriff der Nachhaltigkeit; damit „hält die Green Economy alle bei Laune, die sich nicht einschränken  wollen… Hinter dem Schlagwort (der Green Economy; WZ) verbirgt sich die Idee, Wachstum und Naturzerstörung mithilfe neuer Technologien voneinander zu entkoppeln. (…) Gerade weil in den vergangenen Jahren sämtliche Strategien zu einer nachhaltigen Entwicklung in den reichen Ländern gescheitert sind, klammern sich Politik und Gesellschaft an diese Illusion. Glaubt man grünen Technik-Aposteln, dauert es nicht mehr lange, bis man guten Gewissens zum Wochenend-Shopping nach New York fliegen kann. Denn das Flugzeug fliegt mit Treibstoff aus Algen und die Sitzbezüge werden essbar sein. Man kann sie eines Tages vielleicht sogar mit Vitaminen anreichern und den Armen servieren – samt gentechnisch verändertem Beilagensalat, der einen Impfstoff gegen Tropenkrankheiten enthält. Der Armut entronnen, werden sie mit Elektro-Autos aus ihren Hüttendörfern hinausbrummen, die bloß Plantagen für nachwachsende Rohstoffe den Platz wegnehmen, hinein in die Wohnanlage aus Passivhäusern mit Solarstrom und Dachgewächshaus“ (Hartmann, Kathrin, Grüne Märchen. in SZ 29.8.2015). Hartmann zitiert damit Michael Braungart, den Miterfinder des „Cradle-to-Cradle“-Prinzips, wonach wirtschaftliches Wachstum und Hyperkonsum gut für die Welt sind, solange die Rohstoffe wieder genutzt werden. Dagegen Hartmann: „Wachstum ist immer verbunden mit Rohstoff- und Energieverbrauch, ganz egal, wie innovativ es gemacht ist. Beides ist nicht ohne Naturzerstörung zu haben. Wäre eine Entkopplung wirklich möglich, wäre dies ein echtes grünes Wunder: nämlich das Perpetuum mobile“ (Ebenda).

Nachtrag 13: Nachhaltigkeit à la VW
Jan Willmoth in der SZ zum „Nachhaltigkeitsbericht“ des VW-Konzerns nach dem Skandal mit den gefälschten Abgaswerten: „Es ist aus heutiger Sicht ein unglaublicher Witz, was der Volkswagen-Konzern als Nachhaltigkeitsbericht für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt hat. Mehr als zweimal pro Seite enthält das 156 Seiten starke Heft den Begriff Umwelt. Nachhaltigkeit, heißt es gleich zum Einstieg im Kapitel zur Strategie, bedeute für den Konzern, langfristig und verantwortungsvoll zu wirtschaften und ’nicht den schnellen Erfolg auf Kosten anderer‘ zu suchen. (…) Im konkreten Fall war es die Ratingagentur Robeco, die gemeinsam mit dem Index-Anbieter S&P-Dow Jones VW als klassenbesten Autokonzern ausgezeichnet und bis gestern im weltweit meist beachteten Nachhaltigkeitsindex gelistet hat. (…) Nachhaltigkeits-Ratingagenturen machen sich aber leicht zu Erfüllungsgehilfen einer Marketing-Maschinerie, die am Ende in vielen Belangen nicht mehr ist als grüne Augenwischerei. Einer Marketing-Maschine, die häufig in Verbrauchertäuschung gipfelt und die es Unternehmen viel zu leicht macht, sich ohne größere Kontrolle als verantwortungsvoll und ökologisch korrekt zu gerieren. (…) Laxe Kontrollen, nachlässige Überwachung von Lieferketten, vorsätzlicher Betrug: Solche Dinge lassen sich in diesen Prozessen offenbar leicht verstecken, das zeigt die VW-Affäre. Den Anlegern bleibt die wenig tröstende Erkenntnis, dass grüne Versprechen oft wertlos sind“ (Willmoth, Jan, Jetzt erst recht, in SZ 1.10.2015).
Genauso wenig sind sämtliche Nachhaltigkeitsberichte zu Sport-Großereignissen wie Olympische Spiele oder Fußball-WM wert.

Nachtrag 14: Nachhaltigkeit von Hamburg 2024
Der BUND Hamburg hat die Diskussion um die Hamburger Olympiabewerbung begleitet und u. a. im „Dialogkreis Nachhaltigkeit“ mitgewirkt. Der BUND kommt zu einer ablehnenden Haltung im Hinblick auf das anstehende Referendum am 29. November 2015 mit folgender Begründung: „Unkonkret und unverbindlich – Nachhaltigkeitskonzept mit Schwächen. Das Nachhaltigkeitskonzept (…) enthält vorrangig unverbindliche Absichtserklärungen. Die wenigen konkreten Zielvorgaben wie 50 % Ökolebensmittel bei der Verpflegung während der Spiele oder ein Anteil von 25 % Radverkehr in Hamburg durch den „Katalysator Olympia“ sind nicht ambitioniert. Selbst die Orientierung des IOC an den Vorgaben der WHO zur Luftreinhaltung werden im Nachhaltigkeitskonzept nicht konstruktiv aufgegriffen. Das Konzept soll zudem erst nach dem Referendum in eine Nachhaltigkeitsstrategie mit verbindlichen Zahlen und Indikatoren überführt werden“ (Bund Hamburg, „Nein“ beim Olympia-Referendum, Hamburg 15.10.2015).

Nachtrag 15: „Das Geschwafel von der Nachhaltigkeit“ – Aus einem Kommentar im Freitag
„Neuerdings werden Pläne für derartige Großevents mit Worten wie Nachhaltigkeit und Zukunftsgerichtetheit angereichert. Nach den Hamburger Senatsplänen soll die Olympiahalle zu einem Kreuzfahrtterminal umfunktioniert und das Olympiastadion auf eine Kapazität von 20.000 Personen zurück gebaut werden. Das klingt in der Tat nachhaltig, ändert letztlich aber nur wenig: Den Plänen zu Folge soll ein Olympiastadion für eine Kapazität von 70.000 Personen errichtet werden. Und das für nur ein paar Wochen! Die hierdurch verursachten Kosten stehen zum Nutzen völlig außer Verhältnis, ein solcher Bau wäre schlicht höchst unwirtschaftlich. Ein Großteil des Stadions soll wieder abgerissen werden. Alternativ könnte man genauso gut einfach im ganz großen Stil Geld verbrennen. Rückbau auf eine Kapazität von 20.000 Zuschauer? Wozu? Der Hamburger SPD-Senat argumentiert, ein solches kleines Stadion könne beispielsweise für zukünftige Leichtathletikveranstaltungen genutzt werden. Klingt super. Die Realität: Leichtathletikveranstaltungen, zu denen tatsächlich solch hohe Zahl von Zuschauern zu erwarten wären, finden in einer Stadt – wenn es hoch kommt – einmal im Jahrzehnt statt. Die restliche Zeit würde ein solches Stadion faktisch nicht genutzt“ (Nein zu Olympia! in freitag.de 26.10.2015).

Nachtrag 16: Nachhaltigkeit bei Hamburg 2024
Heike Sudmann, Die Linke, Mitglied in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Gerade die Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Punkt für die Jugend, denn gerade langfristige Folgen treffen die Jugend mehr als ältere Generationen. Zum einen ist es völlig klar, jede olympische Veranstaltung kann nicht nachhaltig sein in dem Sinne, dass sie nicht mehr CO² produziert, nicht mehr verbraucht als normalerweise. Die Frage ist doch, welche Ressourcen nutze bzw. verbrauche ich und wie ökologisch ist das. Ein Negativbeispiel: Da wird ein Riesenstadion gebaut, das man aber in Hamburg später nie brauchen kann. Dieses Stadion wird anschließend zurückgebaut, also verkleinert. Das ist für mich Ressourcenverschwendung, erstmal hole ich das ganze Material und habe den Arbeitseinsatz, und im Anschluss baue ich es wieder zurück. Das passiert übrigens alle 4 Jahre in jeder olympischen Stadt. Es gibt bis jetzt kaum eine Stadt, die dieses olympische Stadion behalten hat oder wirklich nutzen konnte“ (Inzerview mit Heike Sudmann, in jugendgegenolympia.de 24.11.2015).

Nachtrag 17: Nachhaltigkeit im VW-Abgas-Skandal
„Trotz des Abgasskandals will die VW-Dachgesellschaft Porsche SE ihren Anteilseignern eine Millionen-Dividende zubilligen – sie soll deutlich höher ausfallen, als noch vor wenigen Tagen angepeilt. Vorstand und Aufsichtsrat der Porsche SE haben sich Firmenangaben zufolge darauf verständigt, dieses Jahr eine überraschend hohe Dividende ausschütten zu wollen: gut einen Euro pro Aktie. (…) Auf Druck des Aufsichtsrats mit Wolfgang Porsche an der Spitze kam am Montag die Meinungsänderung. Im Sinne einer ‚nachhaltigen Dividendenpolitik‘ und wegen des positiven Ausblicks bei VW sollen nun doch umgerechnet etwa 300 Millionen Euro an die Familien Porsche, Piëch und institutionelle Anleger fließen, wie ein Firmensprecher sagte“ (Porsche-Eigentümerfamilien peilen überraschend hohe Dividende an, in spiegelonline 26.4.2016).

Nachtrag 18: „Nachhaltigkeit“ bei Rio 2016 (I)
Die Gesundbeterei im Nachklang der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro ist bemerkenswert. „Anfang Dezember haben sie im hohen Rat des Internationalen Olympischen Komitees noch einmal auf das Sportjahr zurückgeblickt. Glaubt man den entsprechenden Verlautbarungen, dann herrschte breiter Konsens, dass es ‚eine wahrhafte Erfolgsstory‘ zu erzählen gibt. Nämlich diese: ‚Im Verlauf von 16 glorreichen Tagen wurden wir Zeugen von neuen Rekorden, persönlichen Bestleistungen, großen Emotionen und inspirierendem Sportsgeist, den nur die Olympischen Spiele erzeugen können.‘ Die Spiele setzten demnach auch ‚neue Standards für nachhaltige Planung‚“ (Herrmann, Boris, Das Vermächtnis des Kängurus, in SZ 24.12.2016). Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. „Gut vier Monate danach stellt sich in Rio aber die Frage, was mit den „neuen Standards für nachhaltige Planung“ gemeint sein könnte. Unter dem Fachausdruck ‚olympisches Vermächtnis‘ wurden den Bewohnern der Stadt in den zurückliegenden Jahren allerlei Wunder versprochen: friedliche Favelas, ein besseres Nahverkehrsnetz, eine saubere Guanabara-Bucht oder auch vier neue Schulen – errichtet aus der temporären Handballarena. Zum Weihnachtsfest 2016 lässt sich in Sachen Wunderheilung von Rio bilanzieren: In den Favelas wird so viel gemordet wie seit Jahren nicht mehr. Der Verkehr hat sich für ein paar Privilegierte verbessert und für die breite Masse im besten Fall nicht verschlechtert. In der Bucht schwimmen weiter mehr Mülltüten als Speisefische. In den öffentlichen Schulen streikt das Personal. Und die Handballarena oxidiert seit der letzten Schluss-Sirene an Ort und Stelle vor sich hin. (…) Wenn nun aber von ‚neuen Standards für nachhaltige Planung‚ die Rede ist, dann fällt es schwer, eine hingepfuschte Luxuswohnanlage, die sich wohl nie füllen wird, losgelöst vom Rest der Stadt zu betrachten. Von einer Stadt, in der rund 1,5 Millionen Menschen in Favelas leben, teilweise seit Jahren abgeschnitten von Strom und Wasser. Von einer Stadt, in der selbst nach offiziellen Angaben 77 000 Menschen „umgesiedelt“ wurden, um die Sportstätten und die Infrastruktur für die Olympischen Spiele zu bauen. Umgesiedelt hieß nicht in allen, aber in vielen Fällen: Eines Morgens kam die Abrissbirne“ (Ebenda).

Nachtrag 19: „Nachhaltigkeit“ bei Rio 2016 (II)
„Schon Wochen vor der Eröffnungsfeier vom 5. August hatte die Stadt wegen der Finanzkrise den öffentlichen Notstand erklären müssen. Die Bundesregierung in Brasília sprang mit einem Sofortzuschuss in Höhe von umgerechnet gut 830 Millionen Euro ein. Einen großen Teil des Rettungspakets verschlangen die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen: Abkommandierte Soldaten und Nationalgardisten, zusätzliche Bundespolizisten und kommunale Polizeibeamte waren zu bezahlen. Die Spiele mussten geordnet und sicher über die Bühne gebracht werden, alles andere wäre eine nationale Blamage gewesen.  (…) Längst ist die gebetsmühlenartig vorgetragene Argumentation von Gouverneur Luiz Fernando Pezão und Bürgermeister Eduardo Paes zusammengebrochen, wonach die Austragung der Spiele dank der Partnerschaft privater Investoren und der öffentlichen Hand für die Stadt Rio ausgesprochen kostengünstig sein werde. Die berüchtigten ‚weißen Elefanten‘ – teure Sportarenen und Einrichtungen, die hernach niemand mehr brauche – werde es in Rio nicht geben, hatte Bürgermeister Paes immer wieder gepredigt. Nun stehen die unnützen Dickhäuter, für alle weithin sichtbar, natürlich doch in der Finanzwüste von Rio herum. Der eigens für die Spiele für mehr als 18 Millionen Euro (und noch dazu in einem Naturschutzgebiet) gebaute Golfplatz verschlingt Unterhaltskosten von monatlich gut 78.000 Euro. Kaum ein zahlender Spieler schwingt heute dort den Schläger, denn die Brasilianer können mit Golf nicht viel anfangen“ (Rüb, Matthias, Das Olympia-Erbe wird zur Last für Rio, in faz.net 27.12.2016).

Nachtrag 19: „Nachhaltigkeit“ bei Rio 2016 (III)
„Das Grundproblem, das zurückbleibt von den beiden Großereignissen der vergangenen Jahre, Fußball-WM 2014 und Olympia 2016, lässt sich nicht kosmetisch beheben, denn es liegt tiefer. Das moderne Maracanã ist eine Geldvernichtungsmaschine. Niemand will es betreiben – und fast niemand will darin spielen. Wenn sich nicht gerade die Opas zum Derby treffen, steht es leer. (…)  Um die traurige Gegenwart des Maracanã zu begreifen, genügt ein Blick auf die Plakette, die neben dem Haupteingang hängt. Sie erinnert an die Eröffnungsfeier nach der jüngsten von mehreren ‚Modernisierungen‘ im Juni 2013. Dort steht gleich unter dem Namen der inzwischen abgesetzten Staatspräsidentin Dilma Rousseff jener von Sérgio Cabral, dem damaligen Gouverneur des Bundessstaates Rio de Janeiro. Cabral sitzt längst im Gefängnis. Kronzeugen der Firma Odebrecht sagten aus, der Konzern habe allein für den Maracanã-Bauauftrag Bestechungsgelder in Höhe von 7,3 Millionen Reais (knapp zwei Millionen Euro) an Cabral bezahlt. Der Umbau vor der Fußball-WM hatte rund 400 Millionen Euro gekostet, etwa das Doppelte der ursprünglich veranschlagten Summe. Was bei dieser Art der Modernisierung herauskam: die Umwandlung eines funktionierenden Stadions, eines Denkmals und Nationalheiligtums, in eine seelenlose Event-Arena, die nichts als Schulden anhäuft. Der Konzern Odebrecht will das Maracanã schon seit geraumer Zeit loswerden, der Staat Rio ist aber pleite und kann es auch nicht betreiben, der letzte Zwischenmieter, das lokale Olympiakomitee, hat einfach alles stehen, liegen und verrotten lassen. (…) Selbst das letzte wirklich große Derby im Maracanã, Flamengo gegen Fluminense, Fla gegen Flu, war für den Gastgeber ein Verlustgeschäft. Beide Klubs sind deshalb einstweilen in deutlich kleinere Stadien am Stadtrand umgezogen. Und beide haben in der vergangenen Woche angekündigt, dass sie nun den Bau einer vereinseigenen Arena vorantreiben wollen. Wohlgemerkt: Unabhängig voneinander, es geht also um zwei neue Stadien – nur ein Jahr, nachdem Rio de Janeiro, die Olympiastadt, mit lauter neuen Sportarenen bepflanzt wurde, die jetzt leer stehen. Soviel zum olympischen Nachhaltigkeitsgedanken. (…) Laut dem olympischen Nachhaltigkeitskonzept war eigentlich vorgesehen, diese sogenannte ‚Future Arena‘ in drei Schulen in sozialen Brennpunkten umzuwandeln. Der Plan ist laut Patricia Amorim, der Sportsekretärin der Stadt Rio, aber vom Tisch: ‚Wir haben kein Geld für neue Schulen, wir haben nicht einmal das Geld, um diese Olympia-Arena abzubauen‘, sagte sie. Was Fußball-WM und Olympia dieser Stadt tatsächlich hinterlassen haben: lauter Probleme“ (Herrmann, Boris, Tempel für das Opa-Derby, in SZ 8.7.2017). – Das brasiliaische Organisationskomitee von Rio 2016 wollte wegen des hohen Defizits Anfang Juli 2017 eine Finanzhilfe vom IOC: „Die IOC-Exekutive erklärte, alle Verpflichtungen des IOC gegenüber dem Organisationskomitee seien seit Dezember abgegolten“ (SID, IOC hilft nicht, in SZ 11.7.2017).

Nachtrag 20: Baumfällungen und kein Rückbau
Aus einem Beitrag von Christoph Schrahe in spiegel.de: „Heute gibt es im ganzen Land rund 20 Wintersportzentren. Als jüngstes erschloss man für Olympia am Mount Gariwang das Skigebiet Jeongseon, kurz hinter Pyeongchang. Eine neue Gondelbahn führt auf einen 1370 Meter hohen Vorgipfel. Von dort fällt der Blick über zahllos bis zum Horizont gestaffelte, dicht bewaldete Hügelketten, die steil und scharfzackig aus dunstverschleierten Tälern aufragen. Die Bahn hätte nach den Vorstellungen der Olympiamacher um die Schweizer Streckendesigner-Legende Bernhard Russi eigentlich noch 200 Meter höher stehen sollen. Der Zugriff auf den Gipfel des Gariwang bleibt jedoch verwehrt, denn dort steht einer der letzten Birkenurwälder Koreas. Trotz der Verlegung der Abfahrtsstrecke mussten immer noch rund 58.000 bis zu 500 Jahre alte Wangsasrebäume gefällt werden. Ein hoher Preis für eine zweiwöchige Veranstaltung. Was nach den Spielen mit den Liften und Pisten passiert, ist noch unklar. ‚Eigentlich wurden die Baumaßnahmen unter der Auflage genehmigt, nach Olympia sämtliche Infrastrukturen wieder rückzubauen und das Areal zu renaturieren‘, sagt Kookjae Yim, der sich beim Organisationskomitee um die Sportstätten kümmert. Inzwischen habe man die Kosten des Rückbaus kalkuliert – und würde die Anlagen doch lieber an einen privaten Investor veräußern, der sie als öffentliches Skigebiet betreibt“ (Schrahe, Christopher, Zwischen Tradition und Kunstschnee, in spiegel.de 14.12.2017; Hervorhebung WZ).
Soviel zum Thema Nachhaltigkeit, Olympisches Erbe, Grüne Spiele!
„Bei der Abfahrt zurück ins Tal, mit fünf Kilometern die längste Koreas und daher ebenfalls ziemlich populär, fällt auf, dass die Topografie des Taebaek-Gebirges eigentlich nicht so recht für die Anlage von Skipisten geeignet ist. Man hat dem Berg die Trasse mittels Dynamit und Bulldozern abgerungen. Auch das Klima ist kein perfekter Verbündeter der Wintersportler. Es ist zwischen Dezember und Februar zwar kalt, aber ziemlich trocken. Demzufolge sind sämtliche Pisten von Yongpyeong mit Schneekanonen ausgestattet – und sämtliche Pisten aller anderen koreanischen Skigebiete ebenfalls“ (Schrahe, Christoph, Zwischen Tradition und Kunstschnee, in spiegel.de 14.12.17).

Nachtrag 21: Pyeongcgang 2018 und die „Nachhaltigkeit“
Der Eintrittskarten-Verkauf in Südkorea für Pyeongchang 2018 verläuft schleppend. „Für das geringe Interesse gebe es viele Gründe, weiß die Studentin Park Jiwon. Die Jungen sähen die Spiele kritisch. Nicht nur, weil ein heiliger Wald am Gariwang-Berg für die Abfahrt abgeholzt wurde, mehr noch wegen der Kosten von mehr als elf Milliarden Euro. (…) Bereits jetzt streiten die Provinz Gangwon und Seoul um die Kosten nach den Spielen, etwa den Unterhalt der Wettkampfstätten. Für die Provinz sind die Spiele ein Projekt der Zentralregierung. Also des urbanen Korea. Es soll zahlen. Aber die Regierung hat dafür kein Geld. Nur die Zukunft des Olympiastadions, das jedem Dorfbewohner von Daegwall-yeong acht Plätze bieten würde, ist bereits entschieden. Die 61 Millionen Euro teure Arena, gebaut einzig für Eröffnungs-, Schlussfeier und Siegerehrungen, wird wieder abgerissen. Der Wind wäre für Winterveranstaltungen ohnehin zu kalt“ (Neidhardt, Christoph, Neue Horizonte, neue Märkte, in SZ 30.12.2017).

Quellen:
Bauchmüller, Michael
– So fern das Ziel, in SZ 16.2.2012
– Der große Raubbau, in SZ 16.3.2013
– Wer hier unterentwickelt ist, in SZ 26.9.2015
Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH
Begleitende Informationsbroschüre zum Mini Bid Book, München, März 2010
DAV: Vielfalt im Alpenraum bewahren, Tagungsunterlage, Juni 2010
Die Bewerbung um die XXIII. Olympischen und die XII. Paralympischen Winterspiele 2018 – Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept
Die Moderne ist eine Haltung, in Spiegel 25/21.6.2010
Eckdatenpapier Bid Book München 2018, Auszug Umwelt, Stand: 24.6.2010
Effern, Heiner, “Naturschnee funktioniert an keinem Standort der Welt”, in SZ 8.3.2012
„Es betrifft auch Wintersportverbände“, Interview in SZ 13.2.2010
Ewringmann, Dieter, Faber, Malte, Petersen, Thomas, Zahrnt, Angelika, Schluss mit der Harmonie! – Warum das Nachhaltigkeitskonzept zur Umweltgefahr geworden ist, in zeitonline 26.1.2012
Fücks, Ralf, Wachstum der Grenzen, in www.boell.de 18.4.2011; zeitonline.de 18.4.2011
Gaines, Jeremy, Jäger, Stefan, Albert Speer & Partner, Ein Manifest für nachhaltige Stadtplanung, Prestel 2009
Häne, Stefan, Triumph der Vernunft, in tagesanzeiger.ch 3.3.2013
Krutzler, David, Zelsacher, Benno, “Nachhaltig? Was ist nachhaltig?”, Interview in Der Standard 19.10.2012
Lüke, Gabriele, Nachhaltige Chance, in IHK-Magazin für München und Oberbayern 7-8/2010
Mazzetta, Anita, Wie den Olympischen Spielen Nachhaltigkeit eingehaucht werden soll, in Die Südostschweiz 20.11.2012
Pütter, Hermann, Chance verpasst, in Die Zeit 20.4.2011
Raubbau in den Tropen bald preisgekrönt? PM Rettet den Regenwald, 30.11.2012
Rogge, Jacques, Sport und Gesellschaftliche Entwicklung, Vortrag 28.5.2010, TU Darmstadt
Staudinger, Melanie, Olympiapark im Mittelpunkt, in SZ 14.12.2011
Warta, Christina, Das muss die nächsten 30 Jahre halten, in SZ 31.10.2009
www.s20.eu

 


Kritisches Olympisches Lexikon - Sach- und Personenregister: (274 Einträge, wird laufend aktualisiert und ergänzt)
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