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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Bewertung der geplanten Bewerbung für Olympische Winterspiele „München 2022“ durch das Netzwerk Nolympia

 
Zuletzt geändert am 24.09.2014 @ 16:32

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Sylvia Hamberger, Axel Doering, Christian Hierneis und Wolfgang Zängl

4.11.2013

Es ist nicht verwunderlich, dass sich – gerade in Zeiten des Klimawandels – nur noch schwer ein Ort für Olympische Winterspiele 2022 finden lässt.Nach den USA ist auch die Schweiz mit Graubünden nach einem Volksentscheid im März 2013 als Bewerber ausgestiegen. Und es folgte noch ein Ausstieg: Auch Barcelona sagte für 2022 ab.
Die Bevölkerung Oslos entschied sich am 9.9.2013 mit knapper Mehrheit (53,5 %) für „Oslo 2022“.
Die gesamt-olympische Situation hat sich aufgrund der unbegrenzt wachsenden Gigantomanie durch das IOC und der explodierenden Kosten für die Ausrichtung Olympischer Spiele grundsätzlich geändert. Feststehende, nicht verhandelbare Rahmenbedingungen nehmen den Ausrichterorten jede Selbstbestimmung. Deshalb gibt es, vor allem in demokratisch regierten Ländern, immer weniger Bewerber.

Doch München will die Olympischen Winterspiele 2022 trotzdem – der Deutsche Olympische Sportbund DOSB hat sich dafür entschieden. Jetzt kommt es am 10.11. zu Bürgerentscheiden in München, Garmisch-Partenkirchen und den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden.
Alle Bewerber der vergangenen Jahre hatten mit „grünen und nachhaltigen Olympischen Spielen“ geworben. München 2022 bezeichnet sich jetzt sogar als „nachhaltigst“: “Durch die Beteiligung des Chiemgaus wäre München 2022 die nachhaltigste Bewerbung in der Geschichte Olympischer Winterspiele” (Steinmaßl, Hermann, Positionierung des Kreistages des Landkreises Traunstein, 27. September 2013).
Aber sogar die Bewerber „München 2022“ sehen in ihren „nachhaltigsten“  Bemühungen einen Widerspruch:

In der „Konzeptstudie für eine mögliche Bewerbung“ heißt es dazu: „Bewerbungskonzepte für Olympische (..) Spiele unterliegen daher nicht selten zwei scheinbar konkurrierenden Anforderungen. Zum einen müssen neben der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften die technischen Mindestanforderungen des IOC vollständig, aber maßvoll und unter dem Gesichtspunkt der größtmöglichen Nachhaltigkeit erfüllt werden. Zum anderen muss mit Blick auf das internationale Bewerberfeld eine hochqualitative und konkurrenzfähige Vision der Spiele entwickelt werden“ (Konzeptstudie, Kapitel 2: Gesamtkonzept). 

Die Anforderungen sind aber nicht „scheinbar konkurrierend“, sondern schließen sich aus. Olympische Winterspiele können schon allein wegen dieser Größe weder „nachhaltig“ noch „grün“ sein. Sie sind ein Megaevent für 17 Tage, stellen für den Alpenraum große Eingriffe in die Naturräume und Kulturlandschaften dar und bergen unüberschaubare soziale und finanzielle Risiken.

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