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Red Bull

 
Zuletzt geändert am 12.04.2017 @ 10:49

Red Bull: Der Extremsport-Konzern

IMG_3448-1kkGliederung
1. Intro
2. Das Getränk Red Bull
3. Die Firma Red Bull
4. Der Red Bulle: Dietrich Mateschitz
5. Das Red-Bull-Sport-Engagement
5.1. Motorsport 5.2. Eishockey 5.3. Red Bull in München 5.4. Fußball
5.5.
Weltraum-Sprung 5.6. Sonstiges
6. Das unmenschliche Konzept
7. Red Bull und die Presse
8. Fazit

1. Intro
Seit 1984 breitet sich das Geflecht des Red-Bull-Konzerns von Eigentümer und Milliardär
Dietrich Mateschitz explosionsartig im Weltsport aus. Hierzu gehören Extrem- und Funsport-Arten, Hunderte von Sportlern, eine Red Bull Media House GmbH, Rennställe und eigene Wettbewerbe. Eine kritische Berichterstattung wird durch das riesige Budget von Red Bull für Öffentlichkeitsarbeit in den Medien erschwert. Außerdem wird ein verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Körper und der eigenen Gesundheit durch die Risiken des verantwortungslosen Extremsports unterlaufen.
Irre Stunts sorgen für „Brot und Spiele“ und bringen Sportler in tödliche Gefahr: So sprang ein Stuntman von Red Bull ohne Fallschirm aus dem Flugzeug und musste von Kollegen aufgefangen werden (Schöpfer 20.3.2014). Es gab bei PR-Aktionen von Red Bull auch schon Tote.
Nicht zuletzt stützt sich die mediale, sportive und finanzielle Macht des Red-Bull-Konzerns auf ein äußerst problematisches Produkt: einen sogenannten Energy Drink mit fragwürdigen Eigenschaften.

2. Das Getränk Red Bull
Der Red Bull Energy Drink „besteht aus Wasser, Zucker (Saccharose, Glucose), Glucuronolacton,  Coffein und Taurin sowie zugesetzten Vitaminen“ (Wikipedia). Taurin ist eine organische Säure, die aus der Ochsengalle isoliert wird (Neudecker 13.9.2013). „
Die Idee für taurinhaltige Getränke stammt aus Japan, wo sie nach dem Zweiten Weltkrieg japanischen Piloten zur Steigerung der Leistung verabreicht wurden. Aus Thailand importierte später der Erfinder von Red Bull, Dietrich Mateschitz, die Idee nach Europa. Bei einem Besuch 1982 in Thailand stellte er fest, dass ein Getränk namens Krating Daeng ihm half, den Einfluss des Jetlag zu überwinden. Er übernahm Name, Marketingkonzept und die Grundrezeptur, passte diese dem westlichen Geschmack an und ging damit 1987 auf den österreichischen Markt. Ende der 1980er Jahre wurde Red Bull vor allem durch geschicktes Marketing in der alternativen Jugend- und Club-Szene (Techno, Mountainbiking, Snowboarding) sehr erfolgreich“ (Wikipedia). –

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„Taurin findet sich in fast allen Designer-Getränken – vermutlich weil keiner so recht weiß, was das eigentlich ist. (….) Dass Taurin die Leistung steigert, wie immer wieder von den Anbietern behauptet wird, konnte wissenschaftlich nicht bewiesen werden“ (Berger 2013). Foodwatch forderte deshalb im Juli 2013 ein Verbot der „Energy Shots“: „Die kleinen Flaschen enthalten Koffein und Taurin in besonders starker Konzentration“ (Foodwatch 4.7.2013).
Red Bull soll belebende und leistungssteigernde Wirkungen haben. Eine Dose mit 250 ml hat 80 Milligramm Coffein (dies entspricht etwa einer Tasse Filterkaffee). Neben Red Bull gibt es Red Bull Sugarfree und Red Bull Total Zero: Beide enthalten den Süßstoff Aspartam. „Aspartam ist extrem süß, etwa 200 mal so süß wie Saccharose. Aber Aspartam ist  auch extrem umstritten. (….) Die amerikanische Behörde Food and Drug Administration (FDA) lehnte die Zulassung bis 1981 ab“ (Emge 6.4.2011). Hohe Dosierungen haben bei Mäusen schwere Hirnschäden verursacht. Bei der Spaltung von Aspartam wird im Verdauungstrakt die Aminosäure Phenylalalin frei wird, die für Menschen mit Stoffwechselkrankheit äußerst schädlich sein kann (www.chemie-in-lebensmitteln.de).
Vier Dosengrößen wurden eingeführt: 250 ml, 355 ml, 473 ml und erst kürzlich 60 ml – hochkonzentriert. Red Bull gibt es in 100 Ländern und hat einen Marktanteil von 70 Prozent bei Energie Drinks. Außerdem wird Red Bull Cola, Red Bull Energy Fruit Punch, Red Bull Energy Cola, Red Bull Energy Coffee und Red Bull Lunaqua produziert (Ebenda).

Bei Red Bull handelt es sich Felix Rohrbeck zufolge um eine „nach Gummibärchen schmeckende Flüssigkeit“. Ulrike Berger erinnert der Geschmack an „flüssige Gummibärchen“. – „Ein Test der Zeitschrift Öko-Test kam im Jahr 2007 zu dem Ergebnis, dass das Getränk zu viel Zucker, überflüssige Vitamine und problematische Inhaltsstoffe aufweist. Die Gesamtnote des Tests war Mangelhaft.Unter anderem betonte das Magazin, dass das Getränk wie die meisten Produkte seiner Klasse für Sportler ungeeignet ist, da der hohe Zuckergehalt die Flüssigkeitsaufnahme in den Körper blockiert. Red Bull belastet wie auch andere zuckerhaltige Getränke den Zahnschmelz und kann einen Beitrag zu dessen Schädigung leisten“ (Wikipedia).
Die Höchstmengen für Zusätze in Energy-Drinks sind ab 2.6.2013 neu festgesetzt worden (in Klammern die Höchstmengen des „Nahrungsergänzungsmittels“ Red Bull Energy Shot): Koffein 320 mg/l (1.330 mg); Taurin 4.000 mg/l (16.670 mg); Inosit 200 g/l (nicht deklariert); Glucuronolacton 2.400 mg/l (nicht deklariert). (Quelle: foodwatch 28.6.2013)
„Energy Drinks sowie die hochkonzentrierte Form  der Shots stehen in Verdacht – insbesondere bei sportlicher Betätigung, in Zusammenhang mit Alkohol und bei Risikogruppen – Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Nierenversagen bis hin zu Todesfällen zu verursachen“ (Foodwatch 26,.6.2013, S. 5).
Ab Dezember 2014 muss auf allen Energy-Drinks mit einem Koffeingehalt über 150 mg er Warnhinweis „Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“ stehen. (…) Red Bull umgeht diese Regelungen. Der neue 60 Milliliter-Energy-Shot ist nicht als koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk, sondern als Nahrungsergänzungsmittel eingeführt worden und enthält hochkonzentriert die gleiche Menge  Koffein und Taurin wie eine normale Red-Bull-Dose“ (Berger 2013) – „allerdings in vierfacher Konzentration. (…) Der Red Bull Energy Shot enthält mehr als viermal so viel Koffein und Taurin pro Liter als für Energy Drinks erlaubt ist. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stufte bereits im Dezember 2009 in einer Untersuchung für das Bundesverbraucherministerium Energy Shots als ‚nicht sicher’ ein und sprach sich für ein Verbot aus“ (Foodwatch 4.7.2013). Deshalb forderte Foodwatch im Juni 2013 ein Verbot der Energy Drinks und verwies darauf, dass die damalige Verbraucherministerin Ilse Aigner auf die Empfehlung des BfR jahrelang nicht reagiert hat – und das BfR auf Nachfrage im Januar 2013 nur noch einen Warnhinweis empfiehlt (foodwatch 28.6.2013, S. 4).
2013 wurden 5,3 Milliarden Dosen verkauft und über fünf Milliarden Euro Umsatz erzielt (Schnitzler 20.3.2014). Berger schreibt allgemein zu „Energy-Drinks“:

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 „Auch aus ökologischer Sicht bekommen die schrillen Drinks ein dickes Minus, da sie ausschließlich in Dosen und Einwegflaschen erhältlich sind“ (Berger 2013). Nachtrag Januar 2017: „2015 wurden in 169 Ländern der Welt knapp sechs Milliarden Dosen verkauft. (…) 2015 stieg der Umsatz um 15 Prozent, von 5,1 auf 5,9 Milliarden Euro“ (Buse 30.12.2016).

3. Die Firma Red Bull
„1984 gründete Mateschitz die Red Bull GmbH mit Sitz in Fuschl am See. Mateschitz hält nach offiziellen Angaben über die Distribution & Marketing GmbH 49 Prozent des Energiedrink-Herstellers. Weitere 49 Prozent besitzt die Hongkonger T.C. Agrotrading Company Limited, die im Besitz der Familie Yoovidhya ist, deren Familienoberhaupt Chaleo Yoovidhya war. Da der in London lebende Sohn und Bangkoker Kaufmann Chalerm Yoovidhya noch einen Anteil von zwei Prozent hat, gehört somit der Familie Yoovidhya die Mehrheit der Red Bull GmbH“ (Wikipedia).
Mateschitz „hat Red Bull 1984 gemeinsam mit der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya gegründet, bis heute hält sie 51 Prozent der Firma. Zwar lässt sie Mateschitz weitgehend freie Hand. Doch für kostspielige Projekte ohne strategisches Ziel hätte sie kein Verständnis. Wozu also Medien ohne Markenbezug? Es ist wohl wieder das Trial-and-Error-Prinzip, mit dem Mateschitz sich in die Zukunft vortastet. Der Schwachpunkt am System Red Bull: Es wird allein über die Dose finanziert“ (Rohrbeck 22.11.2012).
„Genau betrachtet ist Red Bull auch kein Produktions-, sondern ein Marketingunternehmen, denn es hat weder Produktionsanlagen noch Lagerräume, noch Lastwagen. Abgefüllt wird Red Bull vom Vorarlberger Fruchtsaft-Erzeuger Rauch“ (Seiser 16.11.2004). Für den USA-Markt lässt Red Bull bei Rauch in der Schweiz produzieren, um Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und den USA zu umgehen (Wikipedia).
Der Umsatz der Red Bull GmbH stieg von 794 Millionen Euro im Jahr 2000 auf 5,04 Mrd. Euro im Jahr 2013. Ende 2013 hatte sie 9.694 Mitarbeiter. Ihre Geschäftsfelder umfassen Energy-Drinks, Cola-Erfrischungsgetränke, Mineralwasser, Zeitschriften, Mobilfunk. Dazu wurde der Lokalsender SalzburgTV im Oktober 2009 übernommen und in ServusTV umbenannt (Ebenda). „Sein privater Fernsehsender Servus TV zeigt natürlich alle von Red Bull gesponserten Sportveranstaltungen live, mit vielen Hintergrundberichten und Sportlerporträts“ (Odehnal 16.10.2012).
„Das Marketingbudget von Red Bull versteckt sich im Jahresabschluss unter „Sonstige betriebliche Aufwendungen“. Diese Aufwendungen machen mit einer Höhe von stattlichen 1,4 Mrd. Euro ca. ein Drittel des Umsatzes von 3,785 Mrd. Euro aus (Stand 2010).
Dabei werden sowohl regionale Events wie zum Beispiel die Red Bull Flugtage als auch überregionale und internationale Extremsportevents wie der Red Bull Dolomitenmann, Red Bull Vertigo, die Red Bull X-Alps, Red Bull Crashed Ice, die Red Bull Air Race Series, die Red Bull X-Fighters, das Red Bull Hare Scramble am steirischen Erzberg oder die World Stunt Awards in Los Angeles unter eigenem Namen veranstaltet. Red Bull Paper Wings veranstaltet die weltweit größten Papierfliegerwettbewerbe“ (Wikipedia).
Red Bull ist nicht durchgeknallt, schreibt Felix Rohrbeck: „Es ist ein Konzern neuen Typs, der sich über viele Jahre eine geschlossene Medien-, Marken- und Erlebniswelt aufgebaut hat“ (Rohrbeck 22.11.2012).
Ulrike Berger stellte fest: „Der Preis spielt kaum eine Rolle. Ohne Wimpernzucken werden für eine 250-Milliliter-Dose zwei bis drei Euro und mehr ausgegeben“ (Berger 2013). Red-Bull-Miteigentümer Dietrich Mateschitz sagte zum exorbitanten Verhältnis von Herstellung und Preisrealisierung: „Wir haben je nach Marktsegment einen sechs- bis zehnfachen Preisbonus gegenüber Coca-Cola“ (Pellinghausen 12.4.2011).
Das European Brand Institute bewertete 2008 den Marktwert mit 12 Milliarden Euro. Laut Millward Brown lag Red Bull 2012 auf Platz 80 der 100 wertvollsten Marken (Wikipedia).

4. Der Red Bulle: Dietrich Mateschitz
Mateschitz (* 1944) studierte an der Wiener Hochschule für Welthandel und wurde diplomierter Marketingspezialist (Pellinghausen 12.4.2011). Er arbeitete nach dem Studium zunächst für Unilever und betreute Jacobs Kaffee und den Zahnpastahersteller Blendax.
1982 entdeckte er in der Zeitschrift Newsweek „einen Unternehmer, der nichts weiter als einen Aufputschdrink herstellt“ (Rohrbeck 22.11.2012). „
Sie müssen mehr als Geschäftspartner sein – Red-Bull-Schöpfer Mateschitz und seine thailändischen TeilhaberChaleo Yoovidhya sowie dessen Sohn Charlerm. Seit fast drei Jahrzehnten sind sie verbündet, es herrscht permanente Eintracht. Ein Mixgetränk nach Yoovidhyas Rezepten soll dem Vielflieger Mateschitz Anfang der achtziger Jahre Flügel verliehen haben“ (Pellinghausen 12.4.2011).
„Von Anfang an förderte Mateschitz Fun- und Extremsportler“ (Rohrbeck 22.11.2012).
„Am liebsten trifft Mateschitz sich mit seinen Gesprächspartnern im Hangar 7, einem futuristischen Gebäude am Salzburger Flughafen, das entfernt an einen Flügel erinnert und seine Sammlung historischer Flugzeuge, Helikopter und Rennwagen beherbergt. Hier spinnt er neue Ideen, die er später in seinen Konzern einwebt“ (Rohrbeck 22.11.2012).
„Für den Formel-1-Altmeister Bernie Ecclestone mit Wohnsitz Gstaad BE war Mateschitz Einstieg bei Sauber in Hinwil ZH ein Glücksfall. Später baute der Red-Bull-Gründer seinen eigenen Rennstall auf. Helmut Marko, langjähriger Mateschitz-Freund und früherer Gewinner des 24-Stunden-Rallyes von Le Mans, lenkt das Red Bull Racing Team. Seine Flugzeugflotte mit zwölf Maschinen, darunter ein Pilatus Porter PC-6, baute Mateschitz mit seinem Chefpiloten Siegfried Angerer auf. Weil Fliegen hungrig macht, wirkt im Restaurant Ikarus auf dem Flughafen Salzburg beim Red-Bull-Hauptsitz Kochlegende Eckart Witzigmann“ (Pellinghausen 12.4.2011; Hervorhebung WZ).
„Beim Marketing überlässt Mateschitz nichts dem Zufall. Alles wird von seinen Leuten kontrolliert, Journalismus findet nur ‚embedded’ statt, unter ständiger Überwachung und mit stark eingeschränktem Aktionsradius“ (Odehnal 16.10.2012). „Wenn man wissen will, wie die Marke Red Bull funktioniert, schütteln sie überall den Kopf: Sorry, Ansage von oben. Über Red Bull redet nur einer: er. Wir sind eine Sekte, sagen manche Mitarbeiter im Spaß, und es gibt ein paar Anekdoten, die erzählen, wie es oft läuft bei Red Bull und Mateschitz“ (Neudecker 13.9.2013).
Das Privatermögen von Mateschitz wird laut Forbes auf 5,3 Milliarden US-Dollar  geschätzt (Wikipedia). Das Liechtensteiner Investmenthaus Valluga AG gibt es mit 7,5 Milliarden Euro an (Albrechtsberger 23.3.2014). Im Bloomberg-Millionärsranking liegt Mateschitz mit 8,3 Milliarden US-Dollar auf Platz 156 (APA 22.1.2014).

5. Das Red-Bull-Sport-Engagement
„In Deutschland ist der Getränkekonzern der erfolgreichste Sponsor, noch vor Adidas, Nike und Mercedes-Benz. Red Bull reicht es nicht, nur das Logo auf Trikots von Athleten zu kleben. Die Firma steigt nie nur als Geldgeber bei Sportveranstaltungen oder bei Vereinen ein. Red Bull will immer der Hausherr sein. Denn nur wenn der Konzern über alle Details bestimmen darf, kann er den Sport so verändern, dass er zum Konzern passt und die Marke stärkt. Übernehmen, auf Linie bringen, aufmotzen – die Kosten sind zweitrangig. Das ist die Strategie von Red Bull“ (Eberle 42/203; Hervorhebung WZ). – „Red Bull hat nicht nur prominente Sportler unter Vertrag, auf den Dosen steht bis heute: ‚Weltweit geschätzt von Spitzensportlern. Das Cover des neuen Red-Bull-Magazins zeigt Sprinter Usain Bolt. Überschrift: ‚Schneller als Usain Bolt. Wie du alle Grenzen sprengst'“ (Eiger u. a. 8.8.2015).

IMG_3449-1kRed Bull ist – im Anklang an den Werbeslogan „Red Bull verleiht Flügel“ – aktiv im Sportsponsoring bei Motorsport, Fußball, Eishockey, Extremsportarten. „Es gibt das Red Bull Air Race, es gibt Red Bull Cliff Diving, Red Bull Flying Illusion – es wird gerannt, gesprungen, geflogen, geschwommen“ (Büschemann, Neudecker 18.10.2014).
Der Konzern sponsert u. a. die Freestyle-Motocross-Serie „Red Bull X-Fighters, die Luftrennen-Serie „Red Bull Air Race Series“ (dabei muss
ein mit aufblasbaren Air Gates gesteckter Kurs möglichst schnell abgeflogen werden)und die „Red Bull Chrashed-Ice-Serie (Wikipedia). Dazu unterhält Red Bull zwei Formel-1-Rennställe: Red Bull Racing und Scuderia Torro Rosso.
Selbst bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 gewannen von Red-Bull unterstützte Sportler, auch wenn sie keine Red-Bull-Logos zeigen durften, weil Konkurrent Coca-Cola der IOC-TOP-Sponsor ist. „
Die Bilanz der Red-Bull-Athleten in Russland kann sich dennoch sehen lassen: 18 Medaillen (fünf Mal Gold, fünf Mal Silber, acht Mal Bronze) hätten die Red-Bull-Familie im Medaillenspiegel auf Rang acht klettern lassen, zwei Plätze vor Österreich. Die rot-weiß-roten Medaillengewinner, denen der Bulle Flügel verleiht, waren: Dominik Landertinger (Biathlon), Marcel Hirscher (Ski alpin/beide Silber), die Skispringer Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer (Team), Benjamin Karl (Snowboard) und die Biathlon-Staffel (alle Bronze). Die fünf Goldmedaillengewinner kamen aus fünf verschiedenen Ländern: Eva Samkova (Tschechien), Pierre Vaultier (Frankreich/beide Snowboard Cross), Charles Hamelin (Kanada/Short Track), Marcus Hellner (Schweden/Langlauf) sowie der deutsche Skispringer Andreas Wellinger, der mit der Mannschaft zu Gold flog“ (Albrechtsberger 23.3.2014; Hervorhebung  WZ).

5.1. Motorsport
Red Bull war in der Formel 1 von 1995 bis 2004 als Sponsor des Sauber-Rennstalls vertreten. 2005 übernahm der Konzern die Rennställe von
Jaguar (für nur eine Million Dollar; Seiser 16.11.2004) und Minardi und gründete Red Bull Racing und Toro Rosso. Sebastian Vettel wurde mit Red Bull in den Jahren 2000 bis 2013 viermal Weltmeister. 2011 wurde in der Steiermark der Spielberg-Ring als Red Bull Ring neu eröffnet. „Der Red Bull Ring ist sowohl eine Rennstrecke als auch ein Erlebnispark, der von der FIA als ‚Grade A‘ homologiert wurde. Die Länge von 4,3 km entspricht der Grand-Prix-Streckenführung von 1996 bis 2003. Zwei Spangen an der Rennstrecke ermöglichen eine Teilung in Nord- und Südstrecke“ (www.projekt-spielberg.at). Die Strecke stand von 1997 bis 2003 schon als A1-Ring im WM-Kalender (sport.orf.at 22.6.2014).
Die Anwohner sind es zufrieden. „‚Danke, Dietrich Mateschitz‘ steht auf der Motorhaube und den Türen. Im Tal der Mur sprechen sie von der ‚Formel Didi‘. (…) Geschätzte 250 Millionen Euro sollen in das Projekt Spielberg geflossen sein. (…) der Vertrag mit Ecclestone läuft bis 2020“ (Brümmer 21.6.2014). – „Zwar gibt es immer noch vereinzelt Proteste von Anwohnern, die Belästigungen fürchten und Klagen auf den Weg gebracht haben. Aber im Großen und Ganzen hat Mateschitz seine Landsleute hinter sich gebracht. Dafür wurden 5000 Häusern in der Umgebung der Rennstrecke ein neuer Anstrich verpasst. (…) Sein Firmen-Imperium hat Mateschitz auf dem Red-Bull-Ring, wie die Strecke seit 2011 heißt, auch schon verewigt: Mitten auf dem Gelände steht die riesige Figur eines Bullen“ (Sturm 21.6.2014). Der Stier ist über 14 Meter hoch, besteht aus 1700 verschweißten Stahlplatten und wiegt 1300 Tonnen (Ebenda). 2014 kamen über 200.000 Fans (sport.orf.at 22.6.2014).
Das Formel-1-Team von Red Bull kostete im Jahr 2012 die Summe von 278,4 Millionen Euro. Zum Vergleich: Das Formel-1-Team von Mercedes kostete den Konzern 181 Millionen Euro (Neudecker 3.12.2014). Derzeit gibt es elf Formel-1-Teams: “Bis auf die Top-Rennställe Red Bull, Ferrari und Mercedes haben alle Teams heftige finanzielle Sorgen” (Brümmer 25.9.2013).
In der Saison 2014 sind in der Formel 1 nur aufgeladene Sechs-Zylinder-Hybrid-Motoren erlaubt; der Verbrauch wurde auf 100 Kilogramm Benzin pro Rennen beschränkt und der Motorenlärm gesenkt. Deshalb geht Red Bull auf Konfrontationskurs. „Das Team ist der lauteste Kritiker der neuen Regeln“ (Brümmer 29.3.2014).
Mateschitz ist ein enger Freund von Bernie Ecclestone – auch oder trotz des Prozesses gegen diesen in München: „Keine Zweifel an Ecclestones Intregrität als Führungsfigur sind von Red Bull überliefert. Firmeneigner Dietrich Mateschitz gilt als eng mit Ecclestone“ (Hofmann 26.4.2014).
Mateschitz wandte sich im März 2014 im österreichischen Kurier gegen Versuche, die Formel 1 spritsparender zu gestalten: “Die Formel 1 wieder zu dem zu machen, was sie immer war: die Königsdisziplin. Sie ist weder dazu da, neue Rekorde im Benzinverbrauch aufzustellen, noch dass man sich im Flüsterton während eines Rennens unterhalten kann, das Lauteste der Boxenfunk und das höchste der Gefühle ein quietschender Reifen ist. Ich halte es für ebenso absurd, dass wir um Sekunden langsamer fahren als voriges Jahr und dass die Nachwuchsserie GP2 teilweise schon mehr Motorsport und Kampf bietet und fast gleich schnelle Zeiten fährt wie die Formel 1 bei einem Bruchteil an Budget” (Albrechtsberger 23.3.2014; Hervorhebung WZ).
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kopierte „His Master’s Voice“ Mateschitz und äußerte vor dem Rennen in Malaysia: „Leider mache ich die Regeln nicht, sonst hätten wir einen schönen V12 im Heck und die Batterien wären im Handy, wo sie hingehören. (…) Es  wäre schön, wenn man den Motor hört und nicht die quietschenden Reifen. Wir sind ja nicht auf dem ADAC-Übungsplatz“ (SZ 28.3.2014).

5.2. Eishockey
Red Bull gehören die Vereine EC Red Bull Salzburg
(seit 2000) und seit 2013 EHC Red Bull München. Red Bull Salzburg hat seit der Saison 2013/2014 ein U21-Team, das in Salzburg beheimatet ist und in der russischen Nachwuchsliga MHL spielt. „Die ersten vier Spiele waren in Cherepowets, Jaroslawl und St. Petersburg, und im Februar spielen sie in Chabarowsk, nahe der chinesischen Grenze, 8000 Kilometer und neun Zeitzonen von Salzburg entfernt“ (Neudecker 13.9..2013).

5.3. Red Bull in München
– Übernahme des ECH München. Red Bull übernahm am 1.5.2013 den EHC München, der zu Red Bull München umfirmierte. Red Bull investierte umgehend rund drei Millionen Euro in die alte Halle: neue Sitzschalen, Video-Würfel, neue Bandenwerbung mit Red-Bull-Logo in den vier Himmelsrichtungen. Und ganz wichtig: Der VIP-Bereich bot bisher nur 120 Leuten Platz und wurde auf das Vierfache vergrößert, und die VIPs haben nun 300 Quadratmeter (Kerber 22.8.2013). – „München hat jetzt mit 5,8 Millionen Euro den höchsten Spieleretat der  Deutschen Eishockey-Liga“ (Eberle 42/2013). Servus TV, eine hundertprozentige Tochter der Red Bull Media House GmbH, überträgt seit der Saison 2012/13 die Spiele der Deutschen Eishockey-Liga kostenfrei (Schnitzler 21.12.2012).
– Multifunktionshalle. Bis 2017 soll im Münchner Olympiapark anstelle des ehemaligen Radrennstadions eine neue Multifunktionshalle für Eishockey und Basketball entstehen (Galinski 12.12.2013). Wie der Sportamtsleiter der Stadt München (und frühere Fan der olympischen Bewerbung München 2018) Thomas Urban feststellte: „Was die Planung betrifft, sind wir ein Stück weit von Red Bull abhängig“ (Schnitzler 25.1.2913). Der Stand im November 2014: Die Event-Arena von Red Bull mit 10.000 Plätzen wird komplett von Red Bull finanziert; der Standort ist das ehemalige Radsportstadion, das im Frühjahr 2015 abgerissen werden soll  (Hutter 10.11.2014).
Und damit schreitet die Privatisierung des Olympiaparks voran…
– Red Bull Ice Cross Downhill. Am 15.1.2011 fand im Münchner Olympiapark der „Red Bull Ice Cross Downhill“ statt: Je vier Athleten mit Eishockeyausrüstung rasten über eine extra aufgebaute Riesenschanze einen künstlichen Eisparcours über 353 Meter hinunter. 25.000 Zuschauer zahlten je 18 Euro, um Gladiators on Ice zu beobachten. Sie tranken Bier und Glühwein und freuten sich über spektakuläre Stürze (Sonnabend, Lisa, Männer fürs Grobe, in sueddeutsche.de 15.1.2011
– Kleine X-Games. Im Münchner Olympiapark sollen kleine X-Games in Eigenregie mit Red Bull als Hauptsponsor stattfinden: Dies wurde am 10.12.2013 vom Aufsichtsrat genehmigt (Winter 12.12.2013). Ende Juli 2014 sollen an zwei Wochenend-Tagen die drei Sportarten Skateboard, Motocross und BMX stattfinden (Winter 11.12.2013).

5.4. Fußball
2005 übernahm Red Bull den SV Austria Salzburg und benannte ihn in Red Bull Salzburg
um. In Salzburg wurde auch die Red Bull Fußballakademie gegründet,2006 New York Red Bulls, 2006 Red Bull Ghana, 2007 Red Bull Brasil, 2009 RB Leipzig (Wikipedia). RB steht übrigens natürlich NICHT für Red Bull – das wäre nach den Regeln des DFB verboten -, sondern natürlich für RasenBallsport Leipzig, der wohl am Ende der Saison 2013/2014 in die Zweite Bundesliga aufsteigen wird. Mit DFB-Regeln bekommt der RB Leipzig andere Probleme: „Zum einen sind Vereinslogo und Firmenlogo von Red Bull nahezu identisch. Dazu haben Mitarbeiter und Beauftragte von Red Bull die Mehrheit in den Führungsgremien des Klubs – ein Verstoß gegen die „50+1″-Regel. Und schließlich kann nicht jeder Vereinsmitglied werden, der möchte. Der Klub verlangt 100 Euro Aufnahmegebühr und einen Jahresbeitrag von 800 Euro. Daher hat RB Leipzig im Schnitt zwar rund 15.000 Zuschauer, aber nur neun stimmberechtigte Vereinsmitglieder“ (Karte 28.4.2014).
„Nun allerdings wurde endgültig ein Tabu gebrochen. Die DFL hat RB Leipzig eine Lizenz für die zweite Liga erteilt. Einem Verein ohne Geschichte, Identität oder Mitglieder im klassischen Sinne. RB ist eine reine Marketingabteilung des Brause- und Vergnügungskonzerns Red Bull, ein durchgestyltes Produkt, ein seelenloses Kunstgebilde ohne Fankultur. Mitglieder-Mitbestimmung würde da nur stören. Für Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz ist RB Leipzig ein weisungsgebundener Teil seiner Firma und ausschließlich deren strategischen Interessen unterworfen. Ein Klub ohne eigene Identität. (…) Rege sich bitte kein Verantwortlicher im deutschen Fußball mehr auf über böse Scheichs, russische Oligarchen und Finanzinvestoren, die den Fußball in anderen Ländern gekapert haben. Die Lizenz für RB Leipzig hat solchen Figuren auch hierzulande die Tore weit aufgestoßen“ (Ritzer 23.8.2014). – „Als Ralf Rangnick 2012 Sportdirektor für beide Red-Bull-Standorte wurde, spielte die Leipziger Mannschaft noch in der vierten Klasse – jetzt erwartet die Branche deren baldigen Einzug in die Bundesliga“ (Kielbassa, Moritz, Kneer, Christoph, „Als wäre es mein eigenes Geld“, in SZ 8.11.2014).
Nachtrag: Die Fans von Union Berlin protestierten am 21.9.2014 gegen den RB Leipzig – mit 15 Minuten Schweigen. „Und deshalb tragen sie an diesem Sonntagnachmittag fast geschlossen Schwarz. Gegen ‚Fußballprofis mit Eurozeichen in den Augen‘ und gegen ‚gleichgeschaltete Konsumenten auf den Rängen‘. RB Leipzig wirft, allein weil er da ist, die alten Fragen auf: Wie weit geht der Kommerz? Wie kann man sich wehren?
Seit Wochen protestieren die Fans der übrigen Zweitliga-Vereine gegen Red Bull. Neben Extremsportarten, Formel 1 und Weltraumspringen ist der Konzern längst auch im Fußball angekommen. Gästefans aus Aalen, Aue, Braunschweig trugen ihren Unmut, ihre Wut schon in das Leipziger Stadion. (…) An den Eingängen verteilten Union-Fans 20.000 schwarze Regenponchos, in der letzten Woche aus Müllsäcken ausgeschnitten. ‚In Leipzig stirbt die Fußballkultur‘, steht auf einem Plakat“ (Uersfeld, Stephan, Ganz in Schwarz gegen den Brausekommerz, in spiegelonline 21.9.2014). – Am 2.12.2014 fand die „Mitgliederversammlung“ von RB Leipzig statt: „Unter Ausschluss der 40 Fördermitglieder besaßen nur 14 Personen ein Stimmrecht“ (Aleythe 4.12.2014). Die Fußball-Profiabteilung und die Teams bis zur U16 wurden in eine Kapitalgesellschaft mit eingeschränkter Haftung ausgegliedert – eine Folge der „50+1“-Regelung des DFB. „Der Verein wird die Mehrheit der Stimmen an der GmbH halten. An der Macht von Mateschitz ändert das nichts“ (Aleythe 4.12.2014).

5.5. Weltraum-Sprung
Am 14.10.2012 stieg der Österreicher Felix Baumgartner in einer mit Werbeplaketten von Red Bull übersäten Druckkapsel mit einem Heliumballon in die Stratosphäre auf und sprang aus 38.969 Meter Höhe auf die Erde zurück. Weltweit übertrugen 200 TV-Stationen den Sprung. Die Journalisten vor Ort  waren, wie bei Red Bull üblich, „embedded“: Sie erhielten einen Rucksack und eine Mütze mit Red-Bull-Logo: „Doch das Pressezentrum durften sie nicht verlassen, Blicke auf die Kapsel oder gar in die Kommandozentrale  waren ihnen verboten“ (Odehnal 16.10.2012).
„Weltweite Aufmerksamkeit erregte der von Red Bull finanzierte Stratosphären-Sprung Red Bull Stratos von Felix Baumgartner. Der TV-Sender n-tv übertrug den Sprung in Deutschland an einem Sonntagabend live und erreichte mit 7,1 Millionen Zuschauern kurzzeitig einen Marktanteil von 19,9 Prozent“ (Wikipedia). – „Rund 50 Millionen Euro hat Red Bull in den Sprung investiert. Den Werbewert beziffern Experten auf mehrere Milliarden“ (Rohrbeck 22.11.2012. Zum weiteren Werdegang von Baumgartner vgl. Hecking 19.8.2014).
Der Wert für die Wissenschaft ging dagegen gegen Null. Der Experimentalphysiker Werner Gruber befand: „Wissenschaftlich war der Sprung unbedeutend“ (Odehnal 16.10.2012).

5.6. Sonstiges
– Red Bull-Leistungszentrum Liefering. „In Liefering, einem Stadtteil von Salzburg, baut der Konzern seit März 2012 auf dem Gelände einer ehemaligen Trabrennbahn ein gewaltiges Leistungszentrum für Fußballer und Eishockeyspieler: ein überdachtes Fußballfeld, eine Halle mit zwei Eisflächen, eine Dreifachturnhalle, ein Internat für 130 Fußball- und Eishockeytalente, sieben Freiluft-Sportplätze. Was Eishockey angeht, heißt es, sei das Areal ausgestattet wie nicht einmal alle Klubs der nordamerikanischen Eliteliga, auch in München ist man beeindruckt von den Möglichkeiten, die sich ab Frühjahr 2014 in Liefering bieten“ (Bernhard, Neudecker 22.1.2013). – „Der Gebäudekomplex hat 12.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, das Internat hat 96 Doppelzimmer, davon 80 auf Vier-Sterne- und 16 auf Fünf-Sterne-Niveau… alle neun Fußballplätze haben Heizung und Flutlicht, das Dach der Fußballhalle hat eine Spannweite von 70 Metern… Fünf Meter unter der Erde liegen zwei Eishallen“ (Neudecker 13.9.2013).
– Fliegen im Nationalpark. Vom 14. bis 27. Februar 2011 fand die Weltmeisterschaft für Bob- und Skeleton in Schönau am Königssee statt. In deren Verlauf zeigte der “Red Bull Air Race-Weltmeister” Hannes Arch zum Entsetzen des Bund Naturschutz und vieler Besucher Kunstflugmanöver im Nationalpark, die gegen Auflagen verstießen und ihm eine Anzeige des Luftamtes Südbayern einbrachten. Der Leiter des Nationalparks Berchtesgaden, Michael Vogel, äußerte: “Klar war, dass ein Kunstflug nicht im Gebiet des Nationalparks stattfinden darf” (berchtesgadener-anzeiger.de. 19.3.2011).
– Red Bull und Bernd Pansold. Der Mediziner Bernd Pansold (*1942) war ein prominenter Dopingexperte in der damaligen DDR und berichtete schon 1975 über die flächendeckende Anwendung anaboler Steroide bei Jugendlichen. Er arbeitete nach der Wende am österreichischen Olympiastützpunkt Obertauern und betreute unter anderem Skirennläufer Hermann Maier. Pansold wurde im Dezember 1998 in Berlin wegen Beihilfe zur Körperverletzung an Minderjährigen in neun Fällen zu einer Geldstrafe von 14.400 DM verurteilt. 2003 wurde er Leiter des Red-Bull-Leistungsdiagnostik- und Trainingszentrum in Thalgau in der Nähe von Salzburg (www.cycling4fans.de: Bernd Pansold).
– Red Bull und Lindsey Vonn. Seit 2005 wird die amerikanische Skirennläuferin Lindsay Vonn von Red Bull gesponsert. Im Mai 2013 berichtete New York Daily News, dass Vonn regelmäßig das Red-Bull-Zentrum aufsucht. Pansold sagte im März 2013, dass Vonn zweimal pro Jahr in sein Zentrum käme (Vinton 21.5.2013).
– Athletensponsoring. Neben Lindsey Vonn sponsert Red Bull die Skispringer Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer und den Fußballer Neymar (FC Barcelona). „Derzeit stehen 700 Athleten weltweit bei Red Bull unter Vertrag“ (Wikipedia; Albrechtsberger 23.3.2014). Darunter auch Sebastian Vettel, Surf-Weltmeister Philip Köster, Wakeboarder Dominik Gührs, Drachenfliegerin Corinna Schwiegershausen, Biathletin Miriam Gössner, Basketball-Nationalspieler Robin Benzing (Schnitzler 21.12.2012).
– Red Bull und Marcus Höfl. Im April 2011 heiratete Maria Riesch ihren Manager Marcus Höfl. Er ist der Sohn des ehemaligen Eisschnelllauftrainers Herbert Höfl und hat eine typische sportaffine Karriere. Über Verbindungen des Vaters zu Adidas lernte Höfl Franz Beckenbauer kennen. Dietrich Mateschitz holte Höfl in die USA und machte ihn zum Fußballbeauftragten seiner Firma Red Bull. 2002 wurde Höfl Manager von Beckenbauer (Neudecker 16.4.2011).

6. Das unmenschliche Konzept
– Tower-Springen in den Tod. „88 Meter ragt der höhere der beiden Türme der Sunrise-Tower in Zürich empor. Von dort sprang der weltbekannte Schweizer Basejumper Ueli Gegenschatz am vergangenen Mittwoch in die Tiefe – um das neue gemeinsame Handyabo von Red Bull und dem Telekom-Unternehmen Sunrise zu bewerben. Es war der letzte von über 1500 derartigen Sprüngen des Extremsportlers: Rund 20 Meter über dem Boden streifte der Schirm nach einer Windböe das Dach eines Gebäudes. Daraufhin verlor der Springer die Kontrolle über den Fallschirm, geriet ins Trudeln und stürzte ab. Gegenschatz wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er seinen schweren Verletzungen erlag“ (diepresse.com 17.11.2009). – „Freunde rätseln, ob er wegen des Drucks der Veranstalter trotz ungünstiger Wetterverhältnis sprang“ (Kahlweit 3.5.2013). – „Die Handy-Kampagne wird eingestellt“ (Fliess 1.5.2013).
– Absprung in den Tod. 2009 verunglückte der „Proximity Flyer“ Eli Thompson bei Dreharbeiten für einen Red-Bull-Werbefilm im Schweizer Lauterbrunnental, als er aus dem Hubschrauber sprang und in seinem Fluganzug (Wingsuit) gegen eine Felswand schlug. „Die Bilder der Dreharbeiten nutzte Red Bull gleichwohl für den Film“ (Kahlweit 3.5.2013; Hervorhebung WZ).
– Red-Bull-Wingsuit. „Viele Wingsuit-Springer werden von Red Bull gesponsert… Die  Springer fliegen nur wenige Zentimeter an Felsen vorbei, durch Felslöcher, niemand in der Szene riskiert so viel wie die Red-Bull-Springer. Und es ist schwer, sie zu übertreffen“ (Warmbrunn 26.4.2014).
– Keine Einsicht von Red Bull. „Nachdem im November 2009 bei einer Werbeveranstaltung für ein Red-Bull-Produkt der Objektspringer Ueli Gegenschatz und nur wenige Wochen zuvor mit Eli Thompson ein anderer Objektspringer während Dreharbeiten für einen Promotionsfilm von Red Bull tödlich verunglückten, wurde öffentliche Kritik an Red Bulls Marketingkonzept laut.Das Unternehmen reagierte darauf mit einer Kondolenzseite für den Schweizer Objektspringer. Zitat: „Wir werden die Arbeit mit unseren vielen Athleten weiterführen und ihnen weiterhin dabei helfen, ihre Träume zu erfüllen und ihre Visionen zu verwirklichen“(Wikipedia. Diese Kondolenzseite ist nicht mehr im Internet.)
– Stuntpilot abgestürzt. Der „Kini Fullgas Tag“ im Zillertal ist laut Konzernwerbung von Red Bull ein „Motorsport zum Angreifen“. Am 2.5.2013 flog der Stuntpilot von Red-Bull, Guido Gehrmann nach seiner Flugshow in einem kleinen Jet aus dem Zillertal zurück. Nach Motorproblemen versuchte Gehrmann eine Notlandung und verunglückte tödlich (Kahlweit 3.5.2013).
– Verleiht Red Bull wirklich Flügel – oder Todesflügel? „Kostprobe aus einem Werbefilm: Ein junger Mann mit nacktem Oberkörper namens Travis nimmt einen tiefen Schluck aus der Red-Bull-Dose, dann springt er ohne Fallschirm aus einem Flugzeug. Ein Sprecher im Off erklärt mit dramatischer Stimme: ‚Er legt sein Leben in die Hände der anderen Springer. Wenn die ihn nicht auffangen, ist er tot.’ Travis wird aufgefangen, er überlebt“ (Fliess 1.5.2013).

7. Red Bull und die Presse
Der deutsche Filmemacher Helmar Büchel untersuchte in dem Beitrag „Die dunkle Seite von Red Bull“ für die ARD das Schicksal von sechs Sportlern, die im Zusammenhang mit Extremsport-Aktivitäten von Red Bull gestorben waren. „Zwar gelang es Büchel nicht, in den inneren Kreis von Red Bull und zum allmächtigen Gründer Dietrich Mateschitz vorzudringen. Doch gerade die Art, wie Büchel abgewiesen wurde, war aufschlussreich. Blumig und unverbindlich waren die Mails, die das Unternehmen Büchel schickte. In ihnen wurde die Verbindung zwischen Sportler und Sponsor als über das Geschäftliche weit hinaus reichend, als geradezu familiär inszeniert. ‚Ueli ist in unseren Herzen und Erinnerungen’, hieß es etwa zum Tod des Schweizer Basejumpers Ueli Gegenschatz, der 2009 zerschellt war, nachdem er bei einer PR-Aktion in Zürich-Oerlikon von einem Hochhaus gesprungen war“ (Schöpfer 20.3.2014).
Die Resonanz zu Büchels Film – speziell in der österreichischen Presse – war zurückhaltend. Sportredakteur Philip Bauer bestritt sogar im Standard diese „dunkle Seite“ von Red Bull und versuchte, das tödliche Geschäft gesundzubeten: „Wir sprechen von mündigen Sportlern, denen Red Bull die Möglichkeit liefert, ihren Traum zu leben. Und davon zu leben. Ein Gegengeschäft, alle Beteiligten sind einverstanden, das  Risiko ist kein Geheimnis. (…) Aber jeder Sprung , und ist er noch so waghalsig, ist am Ende eine persönliche Entscheidung“ (Bauer 30.4.2013).
In seinem Blog versuchte Manfred Bruckner eine Erklärung: „Auffallend an der anschließenden medialen Aufarbeitung war, dass es in österreichischen Medien zumeist nur zu kurzen Inhaltsangaben plus einigen Zitaten aus der APA-Meldung des Konzerns reichte (Kurier, SN, TT). Die Vermutung liegt nahe, dass es sich in Österreich kein Medium mit einem derart umsatzstarken Markenartikler im Werbe- und Anzeigenmarkt verderben wollte. Soviel zur Unabhängigkeit“ (Bruckner 9.5.2013). Zum Standard-Artikel von Bauer schrieb Bruckner: „In Marktlogik gesprochen: Red Bull hat es verstanden, ein Geschäftsmodell für die Vermarktung von ExtremsportlerInnen zu entwickeln. Wie viel die MarktteilnehmerInnen investieren liegt allein an ihnen.
Der Markt kennt keine Moral, weshalb die moralische Argumentation prinzipiell daneben liegen muss und Red Bulls Verhalten nicht moralisch verwerflich sein kann“ (Bruckner 9.5.2013).
Ein Problem der kritischen Berichterstattung über Red Bull ist dessen riesiges Werbebudget: Ein Drittel des Umsatzes geht in das Marketing. 2011 flossen bei einem Umsatz von rund vier Milliarden Euro 1,3 Milliarden Euro in das Marketing, davon 300 Millionen Euro in klassische Werbung und 600 Millionen Euro in Event- und Sportmarketing (Odehnal 16.10.2012). „Und kein Verlag kann sich einen Konflikt mit Mateschitz leisten. Denn alle hätten gerne ein paar Krümel des riesigen Werbekuchens, den der Salzburger Milliardär Jahr für Jahr verteilt“ (Ebenda).
2012 wurden rund 4,9 Milliarden Euro Umsatz erzielt und 5,226 Milliarden Red-Bull-Dosen verkauft (APA 22.1.2014).

8. Red Bull-Filmwelt
Neue, von Red Bull finanzierte Abenteurerfilme wie „Cerro Torre“ mit dem Kletterer David Lama und dem Regisseur Thomas Dirnhofer zeigen neue Aufnahmetechnik und Stilmittel. „Der Film selbst ist eine Leistungsschau, führt wie in einem Schaukasten das Instrumentarium vor, über das der Dokumentarfilm mittlerweile verfügt. In einer fortlaufenden Reihe von Kinofilm-Abenteuern, die vom Getränkehersteller Red Bull initiiert, finanziert und auch ins Kino gebracht werden, markiert Cerro Torre einen neuen Höhepunkt. Stets geht es dabei um Extremsportler, die über ihre Grenzen gehen und die Natur herausfordern. Die Möglichkeit, dieses Duell auch zu verlieren mit durchaus tödlichem Ausgang ist dabei einkalkuliert, und es passiert auch. Die filmischen Mittel, die zum Einsatz kommen, sind ebenfalls extrem. Zeitlupe, Tricktechnik, Hubschrauberflüge, dramatische Musik, sogar eine reine Zeichentricksequenz gibt es in dieser Doku.(…) In der Bergsteigergemeinde löste der Film sogar einen Skandal aus, weil das Team um Dirnhofer zusätzlich zu den verpönten (und mittlerweile entfernten) Bohrhaken Maestris viele neue Haken in den Cerro Torre schlagen ließ, um so gesichert Lamas Kletterkünste zu dokumentieren. Ein Shitstorm entlud sich deshalb über den Bergsteiger und das Red-Bull-Projekt“ (Knoben 13.3.2014).

9. Fazit
Reicher Mann und armer Mann
Standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.
Bertolt Brecht, Alfabet, Gedichte 1933 – 1938

Red Bull bzw. sein Eigentümer, der Milliardär Dietrich Mateschitz, stehen für vieles, worunter die Welt leidet und die Umwelt zugrunde geht: bedingungslosen Hedonismus, Verantwortungslosigkeit, sinnlose Risikosucht, Ressourcenvergeudung, Interesselosigkeit an den wirklichen Problemen der Welt und unvernünftiger Umgang mit riesigen Geldsummen.
Unser Blauer Planet ist die beste aller möglichen Welten. Ein kleiner Teil der Menschheit tut alles, damit sich dies rasch ändert.

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Nachtrag 1: Red Bull ist unwillig
Der RB Leipzig heißt natürlich nicht Red Bull Leipzig, sondern Rasenballsport Leipzig e.V. Er stieg Anfang Mai 2014 in die Zweite Bundesliga auf. Der RBL gehört Red Bull bzw. seinem Eigner Dieter Matzeschitz.“Mateschitz hat angeblich 100 Millionen Euro zurückgelegt, um RBL zum Vorzeigeobjekt zu machen“ (Herrmann, Boris, Viel Feind, in SZ 3.5.2014). Das macht nicht nur Freunde: „Bullenschweine, Dosenklub, Brauseklub, Retortenklub, seelenloser Plastikklub gehören derzeit noch zu den netteren Rufnamen der neureichen Leipziger“ (Ebenda).
Die stimmberechtigten Gremien sind mit Vertrauten des Red-Bull-Eigners Mateschitz besetzt; das Vereinslogo ist ein leicht umgestaltetes Firmenlogo; der Verein hat neun Mitglieder, die allesamt gute Freunde von Mateschitz sind; der Mitgliedsbeitrag beträgt 800 Euro im Jahr (Pinselstriche am Logo, in SZ 5.5.2014).
„Der Ligaverband DFL hat RB die Lizenz nur unter Auflagen erteilt. Die Vereinsstrukturen widersprechen dem Geist der 50+1-Regel“ (Ebenda). Mateschitz bzw. RBL legte Berufung gegen die DFL-Auflagen ein (Harte Haltung auf beiden Seiten, in SZ 9.5.2014).

Nachtrag 2: Zahnlose Deutsche Fußball-Liga
Ende Mai 2014 wurden die harmlosen Auflagen der DFL für den RB Leipzig bekannt: minimale Änderung des Logos, eine veränderte Zusammenstellung der Klubgremien (bisher ausnahmslos RB-Angestellte) und Öffnung für potenzielle Mitglieder und Mitbestimmung zu ermöglichen. „Da der hohe Jahresbeitrag von 800 Euro der Gemeinnützigkeitsregel entspricht, sah der DFL keine Handhabe, den Klub diesbezüglich zu einer Änderung zu zwingen“ (Wöckener, Lutz, Die überraschende Nachsicht der DFL mit RB Leipzig, in Die Welt 29.5.2014).

Nachtrag 3: Red-Bull bei der Polizei
Ende August 2014 fanden in Hamburg die „Besetzer-Tage“ statt. „13 Polizisten wurden dabei verletzt. Dieses Detail wird in einem Bericht auf der Homepage der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Hamburg erst im fünften Absatz erwähnt – die ersten vier braucht die Gewerkschaft, um ihren ‚Kooperationspartner‘ zu preisen, den österreichischen Brausehersteller Red Bull. Die Beamten seien ‚in bewährter Form‘ mit Kaltgetränken versorgt worden, heißt es dort. Auch eine neue Geschmacksrichtung hätten die Einsatzkräfte ‚positiv und dankbar‘ angenommen. Auf einem Foto halten drei Polizisten beglückt blau-silber glänzende Limodosen in der Hand“ (Kock, Felicitas, Stegemann, Jana, Mit Schlagstock und Limodose, in SZ 5.9.2014). Die andere Polizeigewerkschaft GdP würde dagegen vor einem solchen Engagement klar abraten.

Nachtrag 4: Marketing-Milliarden
„Am Wochenende hat RB Salzburg nun die weltweit erste Nachwuchsakademie für Eishockey und Fußball eröffnet, ein Superlativ auf 100.000 Quadratmetern. In 21 Monaten Bauzeit ist ein Gebäude mit 12.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstanden, das Wohnraum für 150 Jugendliche bietet. 120 Sportler zwischen 14 und 20 Jahren sind schon im Juli eingezogen, insgesamt 400 kommen täglich zum Training“ (Fischer, Sebastian, Überall Kameras, in SZ 9.9.2014). 50 Millionen Euro hat das Projekt in Liefering gekostet, das angeblich kein Marketing-Projekt sein soll. „Dabei geht es Dietrich Mateschitz, dem geheimnisvollen Herrscher des Brause-Imperiums, eigentlich immer und ausschließlich um Marketing: 1,5 Milliarden Euro hat der Konzern aus Fuschl am See zuletzt dafür ausgegeben, knapp eine Milliarde Euro im Sport. Marketing ist längst die Disziplin, für die Red Bull den Großteil seiner Ressourcen bereitstellt“ (Ebenda).

Nachtrag 5: „Dead Bull“
Die Nürnberger Ultras schenkten beim Spiel vom 1. FC Nürnberg gegen RB Leipzig im Oktober 2014 einen „energiereichen Überraschungsdrink“ aus, dazu gab es ein Dartspiel namens „Dead Bull“. Bei der letzten Mitgliederversammlung des 1. FC Nürnberg waren über  2000 Mitgliede anwesend, viele Vertreter von Fangruppen. „So turbulent geht es auf Mitgliederversammlungen in Leipzig selbstredend nicht zu; RB hat ja nur neun stimmberechtigte Mitglieder. Das liegt daran, dass es überhaupt nur möglich ist, ‚Fördermitglied‘ zu werden; das ist relativ teuer und vor allem nicht mit einem Stimmrecht verbunden“ (Schäflein, Markus, Treffen der Extreme, in SZ 17.10.2014).

Nachtrag 6: „Riskanter Kick aus  der Dose“
Aus einem Beitrag von Felicitas Witte in spiegelonline: „Lust auf einen Energy-Drink? Die kann beim Lesen eines aktuellen Fachartikels durchaus vergehen. João Joaquim Breda und Kollegen von der Weltgesundheitsorganisation haben darin die aktuellen Studien zu den süßen Getränken zusammengefasst. Verantwortlich für den Energiekick ist Koffein, dessen Menge je nach Dosengröße variiert. Koffein lässt das Herz schneller schlagen und erhöht den Blutdruck. Das Herz rast, es kommt aus dem Takt, im schlimmsten Fall steht es plötzlich still. So wurde in den Studien über Herzklopfen und Unruhe berichtet, Übelkeit, Erbrechen und Krampfanfälle. In den USA und Schweden soll es zu Todesfällen gekommen sein. Energy-Drinks erhöhten das Risiko für Übergewicht, Karies und Diabetes Typ 2. Schwangere bekamen Fehl- oder Totgeburten. (…) Gemäß einer Studie der Europäischen Nahrungsmittelsicherheitsbehörde Efsa konsumieren 68 Prozent der Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren Energy-Drinks, 30 Prozent der Erwachsenen sowie 18 Prozent der Kinder unter zehn Jahren“ (Witte, Felicitas, Riskanter Kick aus der Dose, in spiegelonline 17.10.2014).

Nachtrag 7: Red Bull ein Auslaufmodell?
Sebastian Vettel wechselt von Red Bull zu Ferrari. Im Geschäftsjahr 2013 ging der Gewinn von Red Bull um über 20 Prozent zurück. Unfälle und Todesfälle werden Thema. In Amerika gibt es eine Sammelklage gegen Red Bull (verleiht keine Flügel). Etc. Vergleiche dazu: Büschemann, Karl-Heinz, Neudecker, Michael, Nicht zu fassen, in SZ 18.10.2014).
Grund zur Hoffnung?!

Nachtrag 8: Marketingprofessor André Bühler zu Red Bull
„Red Bull will nur eines: die größtmögliche Aufmerksamkeit. Und weil sich Red Bull als Gewinnermarke sieht, wird mit unglaublich viel Geld ein zukünftiger Meister und Champions-League-Sieger hochgezüchtet. Red Bull ist mittlerweile eine Marketingmaschine, die zufällig auch Energydrinks verkauft. Mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes wird in Marketing investiert und damit mehr Geld in Events und Sport gesteckt als in die Herstellung der Getränke“ (Keine Werbung für den Sport, in stuttgarter-zeitung.de 4.2.2015).

Nachtrag 9: Rechtsradikaler RasenBallsport
„Als es im Ostderby gegen Erzgebirge Aue (0:2) nur noch wenig Grund zum Jubeln gab, ließen einige Fans von RasenBallsport Leipzig ihren Frust verbal ab. Wie durch eine Tagung des RB-Fanverbands bekannt wurde, stimmten sie diskriminierende Rufe wie „Zigeuner“ und „Juden Aue“ an. Jetzt hat der Verein ein Problem. (…) Mindestens dreimal sorgten RBL-Anhänger 2014 für Negativschlagzeilen. Beim Gastspiel des FC Getafe wurden im Juli homophobe Gesänge angestimmt. In Nürnberg brannten Fans im Oktober zu „Zigeuner“-Rufen einen Schal der Gastgeber ab, beim Lokalrivalen Lokomotive Leipzig sangen Dutzende wenige Tage später erneut ein homophobes Lied“ (Fritz, Thomas, Die Kurve verliert ihre Unschuld, in spiegelonline 28.2.2015).

Nachtrag 10: Red-Bull-Dosen-Gans. Zum Beitrag: hier

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Kritisches Olympisches Lexikon - Sach- und Personenregister: (274 Einträge, wird laufend aktualisiert und ergänzt)
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