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Brot und Spiele

 
Zuletzt geändert am 12.08.2017 @ 18:02

Das Prinzip „Brot und Spiele“ diente in der römischen Kaiserzeit zum Machterhalt. Da dieses Prinzip – wenn auch unter veränderten Vorzeichen – noch heute hochaktuell ist, wird es im Folgenden etwas ausführlicher für Rom vorgestellt und Parallelen zur heutigen Zeit gezogen: von Brot und Spiele zu Fernsehen und Eventgesellschaft.
Auffällig ist die ungehemmte Grausamkeit nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen Tiere. Diese Grausamkeit ist heute unauffälliger: Die Industriegesellschaft rottet ganze Arten aus, und die von ihr verursachte Klimaerwärmung wird zur Bedrohung vieler Tiere.

Panem et circenses
Brot und Spiele: Damit bezeichnete der Satiriker Juvenal (um 60 bis um 130 n. Chr.) die Politik der römischen Kaiser gegenüber ihren Untertanen. „Für diese zweifelhaften Geschenken so fügte er hinzu, hat das römische Volk sich die Macht abkaufen lassen, hat es auf seine Rechte als Souverän verzichtet“ (S. 2). Kaiser Trajan war der Meinung, „dass das römische Volk insbesondere durch zwei Dinge, Getreide und Schauspiele, sich in Bann halten lasse“ (Wikipedia).
Es gab kostenlose Getreideverteilungen für rund 200.000 Bewohner Roms; dazu Massenunterhaltungen: grausame Gladiatorenkämpfe, Tierhetzen, Wagenrennen im Circus Maximus, Schaukämpfe von Berufsathleten, eine breite Palette von Theateraufführungen, Thermenbesuche – und die Verteilung von Brotgetreide.

Im folgenden Auszüge aus: Karl-Wilhelm Weeber, Panem et circenses. Massenunterhaltung als Politik im antiken Rom, Mainz 1999 (Seitenzahlen in Klammern)

Die Gladiatorenkämpfe
Der Historiker Livius beschrieb den Werdegang der numera, der Gladiatorenkämpfe, „wie sich die Sache von einem gesunden Anfang zu diesem selbst für mächtige Reiche kaum noch erträglichen Wahnsinn entwickelt hat“ (S. 10). Weeber stellt fest: „Tatsächlich haben viele Kaiser darin gewetteifert, ihre Vorgänger an Pracht, Ausstattung und Häufigkeit der Spiele zu übertrumpfen“ (S. 3).
Dazu kam die Massenpsychose des Publikums „Begierig sogen die Betrachter des grausamen Geschehens dieses aus Blutgier, Sadismus, Massenpsychose und pervertiertem Unterhaltungsbedürfnis gemischte Gift in sich auf“ (S. 6). –  „Je grausamer das Geschehen in der Arena war, umso erregender und befriedigender wirkte es auf den Durchschnittsrömer“ (S. 7).
Die Gladiatorenkämpfe wurden zur Regel – das Volk erwartete sie von den Herrschern. Brot und Spiele wurden zur Regel. „Kein römischer Kaiser – Ausnahme allein Tiberius – „wollte es sich mit der hauptstädtischen Plebs verderben“ (S. 15).

Im Gefolge der Spiele wurden regelrechte Zulieferer nötig: „Und so waren im Lauf der Zeit regelrechte Spezialunternehmen entstanden, die alles für die Spiele Notwendige lieferten – gegen ordentliche Bezahlung selbstverständlich“ (S. 48).

Auch schon präsent: das Wettfieber, „die Krankheit des Circuspublikums“ (S. 53). Bei den Gladiatorenkämpfen schloss das Publikum Wetten über den Ausgang der kommenden Kämpfe ab (S. 7).

Auch schon präsent: der Profisport: „Kein Wunder, dass Wagenrennen im kaiserzeitlichen Rom ein reiner Profisport war, in dem Amateure nichts auszurichten vermochten“ (S. 55). Schon im 6. Jahrhundert traten „Männer hervor, die nichts anderes mehr betrieben als Sport“ (S. 71).

Die Opfer-Rekorde
Zur Förderung seiner Karriere ließ der junge Cäsar (100 – 44 v. Chr.) 320 Gladiatorenpaare auftreten (S. 13). Vermutlich wird kaum die Hälfte überlebt haben.
Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14 n. Chr.) berichtete stolz, dass er Veranstalter von 26 Tierhetzen mit 3500 getöteten Tieren war: „Wie viele Menschenleben diese Jagden gekostet habe, verrät Augustus nicht, doch dürfte die Zahl in die Hunderte gehen“ (S. 15).
Trajan (53 – 117 n. Chr.) bot im Jahr 107 n. Chr. an 123 Tagen Festspiele mit zehntausend Gladiatoren; „Gleichzeitig fand eine Massenschlächterei an wilden Tieren statt; an die elftausend sollen damals getötet worden sein“ (S. 15).
„Mit Ausnahme ganz wertvoller, seltener Tiere diente der Transport Tausender und Abertausender wilder Tiere aus den Wäldern Germaniens, den wüsten Afrikas, den Steppen und Gebirgen Asiens, einem einzigen Zweck: der Vernichtung“ (S. 27).
„Nach einem Kampftag stapelten sich die Kadaver der getöteten Tiere oft zu Hunderten in den unterirdischen Gewölben des Colosseums. Es war nichts Seltenes, wenn im Verlaufe weniger Tage mehrere Dutzend Elefanten, bis zu vierhundert Bären und dreihundert Löwen zur Strecke gebracht wurden… Die Schlächterei fand ihren Höhepunkt bei der Siegesfeier Trajans nach seinem Triumph über die Daker. Damals wurden elftausend Tiere – wilde und zahme – getötet. Bei diesen Zahlen ist es kein Wunder, dass ganze Tierarten in bestimmten Landstrichen beinahe ausgerottet wurden“ (S. 27).
„So veranstaltete Caligula im Jahre 39 n. Chr. ein Schauspiel, bei dem am ersten tag Wagenrennen und Tierhetzen – Strecke: fünfhundert getötete Bären! – stattfanden, während am zweiten Tage venationes (Tierhetzen) mit libyschen Tieren geboten wurden“ (S. 77).

Hunderte und Tausende Tiere wurden in Rom getötet: Sie mussten aber erst einmal dorthin gebracht werden. Um die Aufwendigkeit eines einzigen Tiertransportes zu verdeutlichen, erwähnt Weeber die Beschaffung des ersten Nilpferds für den Londoner Zoo im Jahr 1850: Es musste zunächst mit einer kompletten Truppenabteilung des Militärs gefangen werden; dann wurde es ein halbes Jahr nilabwärts gebracht und in weiteren Monaten nach England gebracht (S. 28f).

Das grausame Hinschlachten von hunderten und tausenden von Tieren in den römischen Kampfstätten sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass heutzutage ein nicht weniger grausamer Umgang mit Tieren erfolgt: Von der Industrie verursachtes Artensterben und Ausrottung durch die von ihr verursachte Klimaänderung, durch flächendeckende Vergiftung, durch Vernichtung von Lebensräumen etc.

Blutiger, tödlicher, mehr
Die Folge: „Je mehr dem Publikum geboten wurde, um so anspruchsvoller wurde es. Und das hieß für jeden Kaiser: Er musste bestrebt sein, den Volksmassen etwas Neues, schöneres, Aufwendigeres, Teureres, möglichst etwas noch nie Dagewesenes zu bieten“ (S. 16).
„Außer der Aufbietung immer größerer Zahlen von Gladiatoren kam natürlich noch eine andere Möglichkeit in Betracht, die Qualität der numera zu steigern, die Spiele noch interessanter, noch abwechslungsreicher und damit – dem Publikumsgeschmack entsprechend – noch perverser und noch grausamer zu gestalten“ (S. 25).

Die Stadien
Das Colosseum wurde 72 bis 80 n. Chr. in Rom erbaut und hatte 87.000 Plätze (andere Quellen nennen 40-45.000). „Das Colosseum wurde mit Strömen von vergossenem Menschen- und Tierblut eingeweiht. An einem einzigen Tag wurden fünftausend Tiere bei venationes zur Strecke gebracht“ (S. 25).

Der Circus Maximus wurde unter Cäsar ausgebaut und hatte eine Länge von 650 Meter, eine Breite von 125 Meter und etwa 150.000 Sitzplätze. Unterhalb der Arkaden waren Ladenstraßen; dort gab es alles für die Zuschauer zu kaufen. Nach der Vergrößerung unter Trajan um 100 n. Chr. war der Circus Maximus 652 Meter lang, 184 Meter breit und hatte 250.000 Zuschauerplätze. Zum Vergleich: Camp Nou in Barcelona, das derzeit größte Fußballstadion Europas, hat rund 93.000 Plätze (S. 59f).

Unbezahlbare Spiele in der Not
„Wen störte es da, dass das grandiose Spektakel auf Pump beruhte und durch Schulden in Millionenhöhe erkauft war? … Cäsar war überhaupt derjenige Politiker, der die munera in den Dienst seiner Politik stellte“ (S. 13; munera: Gladiatorenspiele).
„Daher setzten ehrgeizige Herrscher selbst noch in der Krisenzeit des 3. Jahrhunderts n. Chr., als äußere Feinde das Reich bedrohten und im Inneren eine schlimme Wirtschaftskrise mit Not und Elend herrschte, alles daran, das Volk von Rom durch aufwendige munera zu unterhalten“ (S. 16).
„Nichts vermag die außerordentliche Beliebtheit der Circusspiele besser zu veranschaulichen, als dass der Höhepunkt ausgerechnet in einer Zeit lag, die sich diesem finanziellen ‚Wahnsinn’ am allerwenigsten erlauben dürfen“ (S. 45).
„Gleichwohl reichten die staatlichen Gelder bald in keiner Weise mehr aus, um den Aufwand für die Spiele zu decken. Die Veranstaltungen wurden immer länger, prächtiger und damit teurer. Die Zuschauer wurden zusehends anspruchvoller und forderten laufend höhere, dem Bedürfnis nach Prunk und Komfort angepasste  Aufwendungen“ (S. 45).
Die römischen Politiker wälzten die ständig steigenden Kosten auf „Bundesgenossen Roms“ und auf die in den Provinzen lebenden  Untertanen ab (S. 46).

Circusspiele
Hier wurden Wagenrennen und Tierhetzen veranstaltet. „Der Besuch der ludi circenses, der Circusspiele, war in der Tat für fast die gesamte römische Bürgerschaft ein Freizeitvergnügen von einzigartigem Rang, in der Popularität nur noch von den ‚Spielen’ des Amphitheaters übertroffen“ (S. 40).
„Kein Wunder, dass die Zahl von rund einem Dutzend Circustagen zu Beginn des 1. Jahrhunderts v. Chr. sich im Lauf einiger Jahrzehnte vervielfachte“ (S. 45).

Das Theater
Bereits in der Zeit der Republik vor der Kaiserzeit hatten es die „Schönen Künste“ schwer, gegen das Spektakel im Circus und im Colosseum zu bestehen: „In den letzten Jahrzehnten dieser Epoche fiel es den Tragöden immer schwerer, die Aufmerksamkeit des Publikums für ihre Darbietungen zu gewinnen. Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen und, mit Abstrichen, auch die leichter zu verstehende, volkstümlichere Komödie zogen die Zuschauer in ihren Bann und verurteilten das ‚schwer verdauliche’  Trauerspiel zu einem Schattendasein“ (S. 101).
Das Pompejus-Theater wurde 55 n. Chr. erbaut: Es bot mit 180 m Länge und 135 m Breite 30.000 Sitzplätze. „Eingeweiht wurde das neue Theater durch sportliche und musikalische Wettkämpfe und, um das Ganze noch ‚würdiger’  in Szene zu setzen, mit – Tierhetzen im Circus, bei denen fünfhundert Löwen getötet wurden und, damals noch ein Bonbon für das Publikum, vierzehn Elefanten gegen Gladiatoren in schwerer Rüstung kämpften“ (S. 121).
Der Bau des Marcellus-Theater wurde von Caesar begonnen und von Augustus beendet: „Häuser mussten abgerissen, Tempel versetzt und Boden enteignet werden“ (S. 122).
Weeber: „Das soziale Spektrum der Theaterbesucher reichte vom Sklaven bis zum Senator“ (S. 115). – „In den Pausen wurden Appetithäppchen oder auch ganze Mahle gereicht, kleine Erfrischungen oder auch alter Wein… Statius merkt bedauernd an, dass die Zuschauer wegen des ungewohnten Luxus die auf dem Sandboden des Amphitheaters tobenden blutigen Kämpfe der Gladiatoren gar nicht recht hätten verfolgen können“ (S. 124).
Man denke am heutige VIP-Logen in Fußballstadien.

„Auch die ludi scaenici (Bühnen-Spiele) rissen tiefe Löcher in die Staatskasse und die Privatschatullen der ausrichtenden Beamten“ (S. 121).

Die Thermen
Die nächste Stufe der Spiele für das Volk waren die Thermen. Die 216 n. Chr. eröffneten Carcalla-Thermen wurden auf mehr als elf Hektar Grund errichtet; der mittlere Baukörper maß 220 mal 114 Meter (S. 132). Die Thermen des Diokletian waren – natürlich – wieder größer: 376 x 361 Meter und wurden auf 13 Hektar errichtet (S. 133).
Der Prozess erinnert an die Statuen auf der Osterinsel, die dort trotz der immer wachsenden Probleme in immer größerer Zahl und immer größer produziert wurden.

Der nächste Schritt der Reichen waren Privatthermen: „Wer freilich genug Geld hatte, der mied die gemeinen Termen. Er besuchte die teuren Privatetablissements oder baute sich ‚einfach’ seine eigene Thermenanlage, die zu jedem bedeutenden Landsitz ‚dazugehörte’“ (S. 141).

Das Brot
123 v. Chr. brachte C. Gracchus „brachte eine lex frumentaria, ein ‚Getreidegesetz“ ein. „Der Inhalt der Vorlage: Künftig sollte jeder römische Bürger das Recht haben, eine bestimmte Menge Getreide monatlich zu einem festen Preis zu kaufen“ (S. 156).
46 v Chr. begrenzte Cäsar den „Wildwuchs“ auf 150.000 Berechtigte. Augustus reduzierte im Jahr 2 v. Chr. die inzwischen wieder angewachsene Zahl von 320.000 auf 200.000 (S. 160f).
Augustus wollte nach einer Hungersnot die öffentlichen Getreidespenden für immer abschaffen: „…weil das Volk mit ihnen rechne und deshalb den Ackerbau  vernachlässige“ (S. 156). Dann verwarf er den Plan und war überzeugt, „ dass diese Einrichtung doch wieder einmal zur Gewinnung der Gunst der Massen eingeführt werde“.(Ebenda). Weeber kommentiert: „Es gibt wohl keine bessere Bestätigung für die These, dass die Brot- und – Spiele-Politik im Sinne einer permanenten ‚Bestechung’ der hauptstädtischen Masse und einer ständigen Gunstbuhlerei von Seiten des Kaisers das politische Fundament der römischen Kaiserzeit gewesen ist“ (S. 156).

Die Steigerung der Aufwendungen für die Getreidezuwendungen:
73 v Chr: etwa 10 Mio Sesterze
62 v Chr: etwa 30 Mio Sesterze
56 v Chr: etwa 40 Mio Sesterze
46 v Chr: etwa 77 Millionen Sesterze
„Die regulären frumentationes (Getreideverteilungen) wurden niemals mit persönlichen Mitteln des jeweils regierenden Kaisers finanziert“ (S. 162).
„Es lag nahe, die frumentationes propagandistisch zu verwerten.“ Getreidemarken mit Abbildungen der Kaiser wurden ausgegeben: „So gesehen ist der berühmte Slogan ‚Brot und Spiele’ alles andere als vordergründig.“
„Freilich, den Ruf nach Brot und Spielen erhörte erst Aurelian gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr.: Er ersetzte die bis dahin üblichen Naturalleistungen in Form von Getreide durch tägliche Brotverteilungen“ (S. 163).
Unter Tiberius wurde 32 n. Chr. Korn knapp: Die Römer protestierten mehrere Tage im Theater. Tiberius stellte kühl fest: „Knapp am offenen Aufruhr vorbei“ (S. 148).
Insgesamt galt laut Weeber: „Schauspiele Getreidespenden und Geldgeschenke verschlangen Riesensummen“ (S. 170).

Die Politik
Wollte er die Popularität des Volkes, musste der Kaiser „präsent sein, die Spiele aufmerksam verfolgen, sich vor dem Publikum als umgänglich und volksfreundlich erweisen; kurz, er musste sich zumindest den Anschein geben, als begeistere auch er sich an den Vergnügungen des kleinen Mannes“ (S. 38).
„Für die ganz Reichen war die Organisation der beliebten Circusspiele eine Gelegenheit, sich zu profilieren und das eigene Geltungsbedürfnis zu befriedigen“ (S. 48).
Man denke heute an Lee Kun Hee/Samsung Südkorea, die Herrscher von Katar etc.

Entpolitisierung
Weeber: „Jemand, der sich im ‚Hexenkessel’ des Circus gleichsam austobt und den außerhalb der Rennbahn nichts stärker beschäftigt als seine factio (Circuspartei), der kann im allgemeinen als ruhiger, ungefährlicher Staatsbürger gelten“ (S. 54). – „Zuschauerkundgebungen wirkten als eine Art Ventil“ (S. 152).

Der römische Rhetoriker Fronto stellte etwas später fest, „dass es für den Kaiser vor allem darauf ankomme, sich die Gunst des Volkes durch Schauspiele, Kornverteilungen und Geldgeschenke zu sichern“ (S. 166).
Weeber: „Und tatsächlich gibt es ja nichts daran zu deuteln, dass die Kaiser systematisch eine Entpolitisierung der Römer dadurch angestrebt haben, dass sie sie durch den Einsatz ungeheurer Geldsummen ‚bei Laune’ halten, sich ihrer Gunst versichern wollten“ (S. 167).
Die einzelnen Kaiser hatten das Bestreben, „alle Vorgänger an Pracht und Anzahl der Spiele zu übertrumpfen – das ‚Idealziel’ dieser gewiss nicht uneigennützigen ‚Ablenkungs-Politik’ ist nie erreicht worden: Eine völlige Entpolitisierung der Römer hat kein Kaiser erreicht“ (S. 168).
„Um Verwaltungskosten zu sparen, machte es sich der Staat sehr leicht. Er verpachtete die Steuern kurzerhand gegen Höchstgebot an finanzstarke Privatgesellschaften (publicani)… Erst in der Kaiserzeit wurde dieser üblem Ausbeutung ein Ende gemacht: einige Gebiete brauchten Jahrzehnte, um sich von den Blutsaugermethoden der publicani und der Statthalter zu erholen“ (S. 170).

Die Kritik
Der Philosoph Seneca war ein Kritiker der Gladiatorenbewegung: „wie viele Leute ihren Körper üben, wie wenige aber nur ihren Geist, und welches Gerenne zu einem läppischen, spielerischen Spektakel einsetzt, während um die schönen Künste Einsamkeit herrscht… wie blödsinnig im Geiste diejenigen sind, deren Oberarme und Schultern wir bewundern“ (S. 77).
Der römische Dichter Ovid äußerte über die Theaterbesucher: „Zu sehen kommen  sie; sie kommen, um selbst gesehen zu werden“ (S. 88).

Peter Sloterdijk schrieb dazu: „Das römische Brot- und Spiele-System war ja nicht weniger gewesen als die erste Ausgestaltung dessen, was man seit dem 20. Jahrhundert als ‚Massenkultur’ bezeichnet. Es symbolisierte die Wende von der gravitätischen Senatorenrepublik zum postrepublikanischen Theaterstaat mit einem kaiserlichen Mimen im Zentrum“ (Sloterdijk 8.11.2010). Nach Sloterdijk gelang dieses „Entpolitisierungskunststück“, weil „halbwegs brauchbare Ersatzangebote“ angeboten wurden: „Den Caesaren gelang es noch scheinbar spielend, Bürgerausschaltung und Bürgerbefriedigung miteinander zu verbinden” (Ebenda).

Von Panem et Circenses zu Fernsehen und Events
Die „Entpolitisierungsfunktion“ hat am Anfang des 21. Jahrhunderts, also zwei Jahrtausende später zu einem guten Teil der internationale Sportsektor übernommen: Dies dient nach wie vor der Entpolitisierung.
Der kritische Sportjournalist Thomas Kistner verwies auf den Ablenkungscharakter von Brot und Spiele: „Was passierte beispielsweise im deutschen Märchensommer 2006 während der Fußball-WM? Die Mehrwertsteuer im Lande wurde von 16 auf 19 Prozent erhöht. Um drei Prozent! Na und? Hat niemanden wirklich interessiert in einem delirierenden Land. Ein großer Teil war ja wochenlang völlig verzückt Fußball gucken auf den Fan-Meilen. Eine Nation im Poldi&Schweini-Rausch mit schwarzrotgolden bemalten Gesichtern“ (Kistner 26.4.2012).
Kistner kommt zu dem Schluss: „Jedenfalls ist eine Fußball-WM aus politischer Sicht eine Propaganda-Veranstaltung. Brot und Spiele, nichts anderes, und wehe dem Politiker, der sich öffentlich gegen eine solche Veranstaltung stellen würde. Der kann seinen Wahlkreis gleich abgeben“ (Ebenda). Kistner empfiehlt daher, “sich einmal die gnadenlosen Polit- und Wirtschaftsmechanismen hinter dieser wundervoll geschmierten Industrieshow mit den perfektionierten Leibern genauer anzusehen” (Ebenda).

Eishockey-Multimillionär
Der amerikanische NHL-Profi Shea Webber (27) erhielt im August 2012 für einen Kontrakt über 14 Jahre 110 Millionen Dollar (90,65 Millionen Euro). Mehr bekam bisher nur im Jahr 2008 der Russe Alexander Owetschkin mit 124 Millionen Dollar (Rekordvertrag, in SZ 26.7.2012).
Die Brot- und Spiele-Artisten sind den Machthabern doch einiges wert…

Public Viewing
Das Phänomen „Brot und Spiele“ wurde im eigentlichen Sinn wiederbelebt bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin, wo vom NS-Regime die Massen mobilisiert wurden. Aufgenommen wurde der Gedanke spätestens seit der Ägide des IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch und den Fifa-Präsidenten Joao Havelange und Sepp Blatter in den 70er und 80er Jahren. Aktuell zeigt sich der alte „Brot-und-Spiele“-Gedanke an der Fußball-Europameisterschaft 2012 und den Olympischen Sommerspielen 2012 in London.

Die Sport-Funktionäre (oder besser: Sport-Paten) der Uefa, der Fifa und des IOC lassen zu Anfang des 21. Jahrhunderts die Sport-Events global und ganzjährig von Januar bis Dezember ablaufen. Dazu gehören konkrete Groß-Sportevents wie Olympische Spiele und Fußball-Welt- und Europameisterschaften. Um die Massen noch umfassender zu erreichen, wurden neue Formen der Teilnahme eingeführt. Brot und Spiele heute sind u. a.: gemeinsames Fernsehen, Public Viewing, Fan-Meile.

Der Begriff Public Viewing wurde bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland eingeführt: Deren Organisationskomitee sowie der Sportrechtevermarkter Infront (dessen Chef ist Philippe Blatter, der Neffe des Fifa-Präsidenten Sepp Blatter) beantragten bei der Fifa die Erlaubnis dazu. Überflüssig zu erwähnen, dass die internationalen Sportverbände von den Veranstaltern auch hier kräftig abkassieren.

Der Begriff aus dem Englischen bedeutet u. a. „öffentliche Totenschau“ und ist im Sport auch als „Rudelschauen“ bekannt, wobei die Rudel der Sportfans bis zu einer Million groß sein können. Public Viewing kann nach Auskunft des Psychologen Steffen Fliegel Suchtcharakter haben: „Je intensiver eine Person Glücksgefühle beim Public Viewing erlebt, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Person wieder daran teilnehmen wird“ (SZ 12.6.2012).

Zum Public Viewing gehören auch die Fan-Meilen: Tausende von Fans stehen vor Großbildleinwänden. Auf der größten, der Berliner Fanmeile an der Straße des 17. Juni, konnten sich bei der WM 2006 bis zu 900.000 Menschen versammeln. Bei der Fußball-EM 2012 kamen in Berlin zum Spiel Deutschland-Niederlande 400.000 Fans. Auch der Name der Berliner Fanmeile wurde verkauft: „Der Autohersteller Hyundai taufte etwa die Fanmeile vor dem Brandenburger Tor, wo sich bis zu 500.000 Zuschauer versammeln, auf seinen Namen“ (Buschmann, Dörting 30.6.2012).
Bei der EM 2012 entrollten im Juni 2012 in der Kölner Lanxess-Arena Neonazis die Reichskriegsflagge. “Beim Erklingen der Nationalhymne reckten die Kahlrasierten dann auch ihren rechten Arm in die Höhe” (Jüttner, Steinecke 22.6.2012). Beim Sieg der deutschen Mannschaft gegen Portugal skandierten beim Public Viewing im Münchner Hirschgarten zehn Rechtsradikale „Wir bauen eine U-Bahn von der Türkei nach Auschwitz“ (SZ 11.6.2012).
Der Sportsoziologe Gunter A. Pilz konstatierte ein Ausweichen der rechtsradikalen Fans vom Stadion zum Pubic Viewing: “Parallel können sie das Massenereignis nutzen und ihre nationalsozialistischen Neigungen als gesunden Patriotismus verkaufen, indem sie vorgeben,  ja bloß für ‘ihre’ Mannschaft zu sein” (Ebenda).
Eigentlich ist die Fan-Meile ein Plagiat des Reichssportfeldes, Berlin 1936 (Link).

Das Sport-Lemming-Syndrom
Die Intentionen und das Geschäft der Sport-Paten gingen auch bei der Fußball-EM 2012 auf. Ungeachtet der dubiosen Uefa-Präsidentenwahl (von Michel Platini, des Zöglings von Sepp Blatter, vgl. Kistner 2012, S. 201ff), der zwielichtigen Vergabemodalitäten der EM an Polen/Ukraine (kein offizielles Thema) und der politischen Verhältnisse in der Ukraine (kein Thema mehr), erfreuen sich die Fußballspiele einer irrwitzigen Akzeptanz.

Über 22 Millionen Zuschauer in Deutschland (Marktanteil 69,3 Prozent) beim Spiel sahen das Spiel Deutschland-Portugal; über 27 Millionen Zuschauer (74,9 Prozent Marktanteil) das Spiel Deutschland-Niederlande, über 27 Millionen Zuschauer das Spiel Deutschland – Dänemark (jeweils noch ohne die Public-Viewing-Fans; focus.de 10.6.2012; spiegelonline 154.6.2012; 27,65 Millionen, in SZ 19.6.2012). Das sind Zustimmungsraten, wie man sie sonst nur aus totalitären Systemen kennt Und wer als Gastronom keine Fernseher aufstellte (und entsprechend Gebühren abzuführen musste), hatte ein leeres Lokal. Der Zwang zur Sport-Konformität wird allumfassend.

Brot, Spiele und Events
Der Abschied von der Eventgesellschaft funktioniert nicht mehr: Die Mechanismus stehen auf Dauerparty. Wo die Umwelt, die Ökonomie und das soziale Gefüge bleiben, ist egal und wird verdrängt. Je offensichtlicher der Zusammenbruch der ökologische, ökonomischen und sozialen Systeme wird, umso stärker wird die Weltherrschaft des Sports: dazu gehören die Olympischen Spiele und die Dominanz der großen nationalen und internationalen Sportverbände. Brot und Spiele eben. Auch heutige Völker wünschen Brot und Spiele: Und heutige Herrscher liefern sie. Weltweit. Über Printmedien, Fernsehen und Internet. Der irrwitzige offizielle Verdummungsapparat ist gewaltig. Die Eventgesellschaft wird diesen Planeten bis zum bitteren Ende dominieren.
Die deutschen öffentlich-rechtlichen Sportsender ARD und ZDF zahlen jährlich Hunderte Millionen Euro an den Sport aus dem Zwangsmitgliedsbeitrag. Und warum? Damit die Bevölkerung den Matadoren zuschaut: zum Beispiel in Sotschi 2014 bei den Putin-Spielen, bei Skifahren und Bobfahren, bei Biathlon und Skispringen. 240 Stunden übertragen die beiden öffentlich-rechtlichen Sportsender. Und damit die Bürger nicht aufmüpfig werden oder kritisch oder ihre Interessen vertreten: sondern schlicht ruhig gestellt werden. Von Doping, Korruption und Schiebung ist sowieso keine Rede mehr.
Sport und Spiele – zwischen Lotto und Bundesliga, zwischen Deutschland sucht den Superstar und Eurovision Song Contest, zwischen Dieter Bohlen und Stefan Raab: Hauptsache, nicht nachdenken. IOC, Fifa, Uefa, DOSB fördern „Brot und Spiele“ bis zum Untergang. Aber sie sind nur ein Kopf der Hydra: der Hydra des Kapitals und der Oligarchen, des Zynismus und des Todesdrangs.

Fazit: Brot oder Spiele
– Die Wettkämpfe der Länder gegeneinander gewinnen zunehmend an Bedeutung und wecken Nationalgefühle , Animositäten und Aggressionen: also das genaue Gegenteil von dem, was der internationale Sport verspricht, nämlich Völkerverständigung, Frieden, Freundschaft.
– Die Fans sind in den jeweiligen Nationalfarben bemalt und wissen noch nicht, dass sie und ihre Nachkommen die nächsten Jahrzehnte dieses Sportevent abbezahlen müssen.
– Aus Fußball-Fans werden oft übergangslos gewaltbereite Hooligans, siehe russische und polnische Hooligans bei der EM 2012 (SZ 15.6.2012).
– Die Sport-Paten haben eine sich selbst feiernde, dekadente Event-Gesellschaft geschaffen, in der die drängenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Probleme verdrängt werden.
– Die feudale Oberschicht lässt es in VIP-Logen krachen. Die unteren Schichten werden mit bunten Fernsehbildern abgespeist und sind augenscheinlich damit zufrieden.
– Bald wird es heißen: Brot oder Spiele. Die Fußball-Europameisterschaft 2012 kostete Polen 22 Milliarden Euro, die Ukraine 11 Milliarden Euro (Ashelm 9.6.2012). Die Olympischen Sommerspiele 2012 in London werden mindestens 24 Milliarden Pfund kosten (Hervey, Chennaoui 28.1.2012; Oliver 27.1.2012).
– Der Film The Hunger Games lässt grüßen…

Nachtrag 1: Das  frühe Ende amerikanischer Gladiatoren
(Quelle: Schmieder, Jürgen, Ein leeres Gesicht, in SZ 30.3.2013; Wikipedia)
Derek Boogard, Eishockeyspieler (Enforcer): *1982; †13.5.2011: Gehirnkrankheit durch Erschütterungen des Kopfes; Suizid mit Cocktail aus Alkohol und Schmerzmittel (Oxycodon)
Rick Rypien, Eishockeyspieler (Enforcer): *1984; †15.8.2011, litt an Depressionen, Suizid
Jovan Belcher, American Football: *1987; †1.12.2012; erschoss erst seine Freundin, dann sich selbst
Wade Belak, Eishockeyspieler, *1976; †31.8.2011: Suizid durch Erhängen
Junior Seau, American Football, *1969; †2.5.2012, Gehirnschäden durch ständige Zusammenstöße, Suizid durch Erschießen
etc.
Umsätze: National Hockey League (NHL): 3,4 Milliarden $; National Basketball Association (NBA): 5 Milliarden $; Major League Baseball (MLB): 7,5 Milliarden $; National Football League (NFL): 9,5 Milliarden $
“Auf der Forbes-Liste der 50 wertvollsten Sportvereine stehen 39 amerikanische Klubs. Doch die Probleme sind nicht länger zu tarnen: Athleten erleiden Kopfverletzungen, sie werden depressiv und aggressiv und zu einer Gefahr für sich und andere“ (Ebenda). Ein weiteres Problem neben den Sportverletzungen ist Doping. „Seit 2003 wurden fast 200 Baseballspieler positiv getestet“ (Ebenda). Bronson Arroyo, Baseball: “Ich nehme zehn bis zwölf verschiedene Mittel pro Tag, an Spieltagen mehr, alle Tests waren bisher negativ” (Ebenda).
Eric Winston, American Football, im Oktober 2012: „Wir sind keine Gladiatoren, das hier ist nicht das Kolosseum in Rom. Es ist ein Spiel! Ich habe mittlerweile verstanden, dass ich wahrscheinlich nicht sehr lange leben werde, wenn ich dieses Spiel spiele“ (Ebenda).

Nachtrag 2: 765 Millionen Dollar für amerikanische Frühinvaliden
Versicherungen und Spieler der National Football League haben sich geeinigt: „Die Ex-Profis, die durch ihre Sportkarriere dauerhafte Schäden davon getragen haben, bekommen Zuwendungen“ (Versicherung zahlt Ex-Profis 765 Millionen Dollar, in spiegelonline 30.8.2013). Etwa 4500 Spieler sind betroffen: „Viele der einstigen Akteure leiden aufgrund zahlreicher Gehirnerschütterungen an Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Demenz“ (Ebenda).
Und wer bezahlt letztlich die 765 Millionen US-Dollar, Kosten für Brot und Spiele? Die Allgemeinheit.

Nachtrag 3: Fußball-Transfer-Geklimper
Fußballer Gareth Bale wechselt für fast 100 Millionen Euro zu Real Madrid. Real Madrid verkauft Fußballer Mesut Özil für 50 Millionen Euro an Arsenal London (Hamann, Birger, Flucht aus dem Paradies, in spiegelonline 3.9.2013). AS Monaco hat Spieler für über 100  Millionen Euro eingekauft, Real Madrid für über 127 Millionen Euro.
Für die spanische Fußball-Liga gibt es eine Schuldnerliste, datierend vom 30.6.2013: Real Madrid 590 Millionen Euro Schulden, Athletico Madrid 540 Millionen, Barcelona 470 Millionen. „Der Schuldenstand der Liga wird mit über 3,3 Milliarden Euro beziffert“ (Birrer, Peter B., Spiel mit wenig Grenzen, in nzz.ch 3.9.2013). FC Barcelona erhält von Katar Airways 32 Millionen Euro pro Jahr, Real Madrid von Emirates 22 Millionen (Ebenda).
Fazit: „Allein Madrid sollen kurz- und langfristige Verbindlichkeiten von fast 600 Millionen Euro belasten. Monaco und der erneut unter den großen Einkäufern zu findende Nobelclub Paris St. Germain können ihre gewaltigen Transferdefizite nur anhäufen, weil sie von Oligarchen aus Russland (Dmitri Rybolowlew, Monaco) oder Investoren aus Katar (Paris) mit Hunderten Millionen gepimpt werden“ (Seid verschlungen, Millionen, in spiegelonline 3.9.2013; Hervorhebung WZ).

Nachtrag 4: Das brasilianische Ende von Brot und Spiele
Die Fußball-WM 2014 in Brasilien lief kaum noch unter „Brot und Spiele“, zu hart war die Realität und die ungelösten Probleme. Das konservative Magazin „Veja“ schrieb: „Selbst wenn die Mannschaft Weltmeister werden sollte, das Turnier haben wir schon verloren“ (Wißmann, Constantin, Die genervten Gastgeber, in spiegelonline 4.6.2014). – „Brot und Spiele, das reicht den Brasilianern nicht mehr. Es gibt wichtigere Dinge“ (Ebenda).

Nachtrag 5: Brot und Spiele funktioniert – in Deutschland
„Der mühsame Achtelfinal-Sieg der deutschen Elf hat dem ZDF den nächsten Zuschauerrekord dieser WM beschert. 28,21 Millionen Zuschauer haben in der Nacht zu Dienstag den 2:1-Sieg im TV gesehen. Der Marktanteil für das Achtelfinalspiel samt Verlängerung betrug im Schnitt 85,1 Prozent. So viele Zuschauer hatte bei dieser WM noch keine andere Partie“ (28,21 Millionen, in SZ 2.7.2014).
„Den Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft verfolgten am Sonntagabend 34,65 Millionen Menschen vor dem Fernseher. Die ARD-Übertragung knackte damit den bisherigen Allzeit-Zuschauerrekord von 32,57 Millionen deutlich – der war erst beim Halbfinalspiel der DFB-Elf gegen Brasilien am Dienstag aufgestellt worden. Mit einem Marktanteil von 86,3 Prozent guckten die Deutschen während des Spiels kaum eine andere Sendung. Die tatsächlichen Zuschauerzahlen sind sogar noch deutlich höher: Millionen sahen das Spiel bei Public Viewings oder in Gaststätten – sie werden bei der Messung der Zuschauerquoten nicht berücksichtigt“ (WM-Sieg beschert ARD neuen TV-Rekord, in spiegelonline 14.7.2014).

Nachtrag 6: Immer noch größer
„Das hat es im Volleyball noch nicht gegeben: 61.500 Zuschauer verfolgten am Samstag im aufwendig umgebauten Warschauer Nationalstadion den WM-Auftakt zwischen Gastgeber Polen und Serbien (3:0) – so groß ist der Zuspruch unter einem Hallendach noch nie gewesen, wie der Weltverband mitteilte“ (Vor großer Kulisse, in SZ 1.9.2014). Weitere Zuschauer-Dimensionen: Handball: über 44.189 Zuschauer, Frankfurt 6.9.2014 (Mölter, Joachim, Im Glanz der letzten Sonnenstrahlen, in SZ 8.9.2014). American Football: 115.000 Zuschauer, Ann Arbor, September 2013; Eishockey: 105.491 Zuschauer, Michigan Stadium, 1.1.2014; Basketball: 108.713 Zuschauer, 14.2.2010 Arlington; Cricket: 91.092 Zuschauer, Dezember 2013 (Die Zuschauerrekorde des Weltsports, in spiegelonline 6.9.2014).
Der Circus Maximus war trotzdem größer: noch…

Nachtrag 11: 30 Milliarden Euro aus Fernsehrechten
Laut TVSM Global Report 2015 betrug die Gesamtsumme der Fernsehrechte für Sportübertragungen im Jahr 2014 36,8 Mrd. Dollar – rund 28,8 Mrd. Euro. Das ist seit 2010 ein Anstieg um 34 Prozent. „Bis 2017 wird ein weiterer Anstieg um 21 Prozent auf rund 44,5 Milliarden Dollar (35,9 Milliarden Euro) erwartet“ (SID, Fernsehrechte für Sport erlösten 2014 fast 30 Milliarden Euro, in zeitonline 10.12.2014).
Mit den TV-Milliarden werden Brot und Spiele finanziert…

Nachtrag  12: Brot und Spiele und Randale
In München standen sich beim Lokalderby Anhänger der AMATEUR-Teams (!) vom FC Bayern und dem TSV 1860 gegenüber“Die Randalierer rannten durch einen leeren Block in Richtung Gegengerade zu den Löwen-Fans. Für kurze Zeit standen sich die Lager direkt gegenüber, nur getrennt durch einen schmalen Graben. Pyrotechnik flog zwischen den Gruppen hin und her. Die Polizei ging dazwischen und nahm einige Randalierer fest. Dabei seien auch Beamte leicht verletzt worden, sagte Polizeisprecher Werner Kraus am Abend zur Süddeutschen Zeitung. Etwa 400 Beamte und Hunderte Ordner waren im Einsatz, um die Fanlager bei der Viertliga-Partie unter Kontrolle und möglichst weit voneinander entfernt zu halten. Bei Spielen des ‚großen‘ FC Bayern reichen auch schon mal 250 Einsatzkräfte. Das Stadion in Giesing war mit 12 500 Zuschauern ausverkauft, die Stimmung intensiv und leidenschaftlich, laut Polizei aber auch ‚aggressiv‘. Bereits am frühen Nachmittag hatten sich etwa 500 FCB-Fans auf dem Viktualienmarkt versammelt und Pyrotechnik inmitten der Holzhütten gezündet“ (Derbes beim Derby, in SZ 13.8.2014).

Nachtrag 13: Brot und Spiele 2024
Roms Bürgermeister phantasiert bei der Bewerbung Rom 2024 vom Kolosseum als “Medal Plaza”. “‘Ich habe einen Traum: Mir würde es gefallen (…), wenn die Siegerehrungen im Kolosseum stattfinden’, sagte Ignazio Marino am Freitag bei einem Besuch des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, in Rom. ‘Wir wollen die Arena im Kolosseum wiederaufbauen, und die Athleten könnten mit dem Fahrstuhl ankommen, wie damals die Gladiatoren’” (DPA, Roms Bürgermeister: Olympiasieger im Kolosseum, in sueddeutsche.de 22.5.2015).

Nachtrag  14: Circus Maximus im November 2016
„In einigen Tagen öffnet der Circus Maximus wieder, in allen Teilen. Acht Jahre lang haben sie in der großen Arena zwischen Aventin und Palatin gegraben, die Hänge befestigt, einen neuen Rundgang beschildert, eine Panoramaplattform gebaut. Und es mag ein Zufall sein, dass die Arbeiten gerade jetzt fertig wurden, da die Welt über die Macht der Volksverführer sinniert. Der Circo Massimo, wie ihn die Römer nennen, diente den Kaisern ja als Bühne des panem et circenses, der Maxime der Demagogen: Brot und Spiele. Mit Wagenrennen und Gladiatorenkämpfen umgarnten sie das Volk, lenkten es ab. (…) Erst im 19. Jahrhundert besann man sich, die Antike zu feiern und räumte weg, was sie verstellte. In den 1930er-Jahren entdeckte Mussolini den Circo Massimo für seine Propaganda, und auch das sollte niemanden verwundern. Mittlerweile ist dieser große Flecken unverbauten Bodens mitten im Zentrum der Stadt eine formidable Bühne für alles: für Großkundgebungen der Gewerkschaften, für das alltägliche Jogging, fürs sommernächtliche Rumhängen der Jugend. Die Rolling Stones spielten schon da, Genesis zu ihrer Zeit, unlängst Bruce Springsteen. Wenn der römische Fußball Triumphe feiert, was selten vorkommt, begeht man sie im Circo Massimo“ (Meiler, Oliver, Auferstandene Ruine, in SZ 12.11.2016).
Eben: Brot und Spiele im 21. Jahrhundert…

Nachtrag 15: Virtual Reality für die Sport-Massen
„Virtual Reality (VR) gilt als Heiliger Gral der Unterhaltungsindustrie, aus dem derzeit jedoch fast ausschließlich die Computerspiele-Industrie trinkt und in diesem Jahr mit VR etwa eine Milliarde Dollar umsetzen wird. Die anderen Sparten der Medienbranche verhielten sich bislang zurückhaltend. ‚Der Kunde muss etwas erleben, was ohne Virtual Reality nicht möglich wäre – dann investiert er in Brillen und Inhalte‘, sagt Brian Krzanich. Der Chef des Chipherstellers Intel hat sich gerade für 170 Millionen Dollar die VR-Firma Voke gegönnt und verkündet nun auf der Technologiemesse CES in Las Vegas den Beginn der Revolution: ‚Live-Übertragungen von Sportereignissen sind der Katalysator für den Massenmarkt.‘ Laut der International Data Corporation wurden im vergangenen Jahr acht Millionen VR-Headsets verkauft, diese Zahl soll sich 2017 mehr als verdoppeln und bis 2020 auf 76 Millionen steigen. Wer sich das Gerät Oculus Rift VR aufsetzt, der glaubt tatsächlich, dass ihn jemand in der Basketballarena der Villanova University abgesetzt hat. Auf Höhe der Mittellinie, ganz unten, direkt neben dem Spielfeld. Die Partie gegen die Butler Bulldogs wird live übertragen, der Zuschauer kann sich auch hinter dem Korb positionieren – was Mitte der ersten Halbzeit dazu führt, dass er einmal Angst haben muss, über den Haufen gerannt zu werden. (…) Konkurrent Next VR präsentiert dienstags das NBA-‚Spiel der Woche‘ in VR. ‚Es gibt bei jeder Partie zehn Kameras in verschiedenen Positionen‘, sagt Produzent Matt Drummond: ‚Derzeit transportieren wir das Equipment von einer Arena zur anderen, wir werden aber demnächst gewaltig aufrüsten und können dann mehr Spiele und auch Ereignisse aus anderen Ligen übertragen‘. (…) Dazu muss der Zuschauer nicht nur eine virtuelle Eintrittskarte (ein VR-NBA-Spiel kostet etwa zehn US-Dollar) kaufen, sondern auch ein Gerät, von denen die hochwertigen Exemplare derzeit mehr als 400 Dollar kosten. ‚Die Brillen werden immer besser und günstiger, die Verbindungen schneller‘, verspricht Krzanich: ‚Was wir heute sehen, ist nur ein Teil dessen, was bald möglich sein wird‘. (…) ‚Sportereignisse werden den Weg ebnen für die virtuelle Revolution‘, sagt Drummond: ‚Das sind die Events, bei denen die Menschen live dabei sein wollen – bestenfalls im Stadion, so nahe wie möglich'“ (Schmieder, Jürgen, Ganz weit vorne, in SZ 9.1.2017).

Nachtrag 16: Brot und Spiele digital
„Wer Vorstellung über die Zukunft bekommen möchte, kann sich das Projekt ‚Olympic Channel‘ (Motto: ‚wo die Spiele niemals enden‘) anschauen. Für seinen eigenen Medienkanal rechnet das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit einer Anschubfinanzierung von 600 Millionen Dollar über sieben Jahre. Fachleute aus dem Silicon Valley hat das IOC bereits eingekauft, Es wird ein gigantisches digitales Sportprojekt, eine Mischung aus Olympic Facebook, Olympic Netflix, Olympic Twitter, Olympic Intagram, Olympic iTunes. Das IOC kann das Projekt in aller Ruhe angehen, da die bereits abgeschlossenen Rechteverträge mit den Fernsehanstalten bis  ins Jahr 2032 genügend Milliarden in die Kassen spülen. Womöglich ist das IOC dann so weit, sein Produkt selbst verkaufen zu können. Olympia macht alles selbständig“ (Hacke, Detlef, Ludwig, Udo, Weinreich, Jens, Olympic Netflix, in Der Spiegel 4/21.1.2017).

Nachtrag 17: Brot und Spiele ziehen zum noch größeren Geld
Das teuerste Sportstadion der Geschichte entsteht derzeit im Stadtteil Inglewood von Los Angeles: „100 000 Menschen sollen in dieser Arena einmal Platz finden, 2,7 Milliarden Dollar wird sie kosten – siebenmal so viel wie die Münchner Arena, das bislang teuerste Stadion in Deutschland. Gebaut wird dieses Stadion für zwei Footballvereine, die dort nach der Eröffnung in zweieinhalb Jahren ihre Heimspiel austragen werden: die Los Angeles Rams und die Los Angeles Chargers, die vor einem Jahr noch St. Louis Rams und San Diego Chargers geheißen haben. Sie sind nach L.A. gezogen, weil sie dort auf noch mehr Zuschauer, noch mehr Werbeeinnahmen, noch mehr Geld hoffen“ (Schmieder, Jürgen, Stars, Spiele und Mittelfinger, in SZ 11.2.2017). Dem Milliardär Dean Stranos gehört der Club San Diego Chargers: Er zog nach L.A, um, weil die Stadt San Diego „nur“ 350 Millionen Dollar für ein neues Stadion zuschießen wollte. „Insgesamt sind in den vergangenen 20 Jahren Football-Stadien im Wert von 15,3 Milliarden Dollar gebaut oder renoviert worden, und weil das Geld dafür irgendwoher kommen muss, haben die Steuerzahler 46 Prozent der Kosten übernommen. Vor vier Monaten ist in Minneapolis eine 1,1-Milliarden-Dollar-Arena eröffnet worden, in Atlanta wird für 1,5-Milliarden ein Stadion gebaut. Die Sportstätten in San Francisco, eröffnet vor drei Jahren, und Dallas, eröffnet vor acht Jahren, haben jeweils 1,2 Milliarden gekostet, das Stadion in New York 1,6 Milliarden Dollar“ (Ebenda; Hervorhebung WZ). Der Milliardär Stan Kroenke baut das neue Superstadion in Los Angeles: „Der Komplex wird 2,7 Milliarden Dollar kosten, dazu gehören: das Stadion, ein 300-Zimmer-Hotel, eine 6000-Zuschauer-Halle für Konzerte und andere Veranstaltungen, 2500 Wohneinheiten, 800 000 Quadratmeter Bürofläche, Kino, Einkaufszentrum, Restaurants. (…) Kroenke erhält über die Umzugsgebühr der Chargers einen Zuschuss von 200 Millionen Dollar von der NFL. Weil zwei Mannschaften im Stadion spielen werden, dürften die Namensrechte für 20 Saisons bei 500 Millionen Dollar liegen. Die Rams und die Chargers bekämen laut Vereinbarung jeweils 18,5 Prozent, der Rest (315 Millionen) soll der Finanzierung des Stadions dienen. Die Chargers müssen pro Saison einen Dollar Miete zahlen, sie dürfen die Einnahmen aus Ticketverkäufen und Gastronomie behalten. 515 Millionen Dollar über NFL-Zuschüsse und den Verkauf der Namensrechte, 400 Millionen für die VIP-Logen, 1,45 Milliarden Wertsteigerung durch den Umzug, dazu Einnahmen aus Hotels, Konzerten und Restaurants – für Kroenke könnte dieser Sportpalast profitabel sein, bevor auch nur ein Spiel darin ausgetragen worden ist“ (Ebenda; Hervorhebung WZ).
Das neue Stadion soll auch für die Fußball-WM 2026 genutzt werden – und natürlich für die Bewerbung von Los Angeles um olympische Sommerspiele 2024.

Nachtrag 18: Brot und Spiele am Stilfser Joch
„Dennoch braucht es gerade im Radsport eine stärkere Interessenvertretung. Aus Sicht diverser Fahrer liegen viele Themen im Argen, die sich nicht mit kurzem Protest aus der Welt schaffen lassen, sondern tiefer wurzeln. Das beginnt beim dichten Rennkalender, setzt sich fort beim Erfolgsdruck, weil viele Profis nur Jahresverträge bekommen, und endet bei manch unverantwortlicher Streckenführung. So können es die Giro-Planer auch zum Jubiläum nicht lassen, die Fahrer erneut aufs 2758 Meter hohe Stilfser Joch zu schicken. Als sie das zuletzt 2014 taten, trotz Schnee und Eis, klagte der Österreicher Bernhard Eisel: ‚Es war nur eine Show für das Fernsehen, für die Fans, wie im alten Rom. Ich finde das krank’“ (Aumüller, Johannes, Verhinderte Sause, in SZ 4.5.2017).

Nachtrag 19: Brot und Spiele in den USA 2017
„Die nordamerikanische Basketballliga NBA ist aufgrund einiger klug verhandelter TV-Verträge in den vergangenen Jahren zu einer Gelddruckmaschine geworden – jeder einigermaßen begabte Spieler, der sich nicht rechtzeitig duckt, wird mit Dollarscheinen beworfen. Wer über den 222-Millionen-Euro-Transfer des Fußballers Neymar von Barcelona nach Paris staunt, dürfte bei den aktuellen NBA-Verträgen in Ohnmacht fallen: James Harden (Houston Rockets) wird in den kommenden sechs Jahren 228 Millionen Dollar verdienen, Steph Curry (Golden State Warriors) hat einen Fünf-Jahres-Vertrag für 201 Millionen Dollar unterschrieben, und Blake Griffin wird von den L.A. Clippers in den nächsten fünf Jahren 172 Millionen Dollar bekommen. Lonzo Ball kriegt, als Liga-Neuling, in der kommenden Saison 6,28 Millionen Dollar. Ein Sportler darf nicht mehr nur Sportler sein heutzutage, er soll zur Marke werden. Ein Influencer, der andere zum Kauf von Sachen bewegt. Profisport ist keine Meritokratie, in der die Besten auch die Reichsten sind. Es verdienen jene Athleten das meiste Geld, die das Publikum elektrisieren. Der Basketballer LeBron James etwa hat in seiner Karriere bislang ungefähr 500 Millionen Dollar verdient. Nicht einmal die Hälfte davon haben Vereine bezahlt. Er hat im Dezember vergangenen Jahres mit Nike einen Vertrag geschlossen, der ihm bis ans Lebensende 30 Millionen Dollar pro Jahr garantiert und ihn zusätzlich an Verkaufserlösen beteiligt. James ist der Influencer schlechthin: 2016 hat Nike mit LeBron-Schuhen mehr als 300 Millionen Dollar umgesetzt“ (Schmieder, Jürgen, Milliardenzucht in SZ 12.8.2017).


Vergleiche auch: im Kritischen Olympischen Lexikon: Elite; Olympische Sommerspiele 1936; Sport-Funktionäre; Das Geschäft mit den X-Games
und: Die Sport-Sender; 12. Sportbericht der Bundesregierung;
Schneller, höher, stärker: Frühinvalide (18.4.2017)

Quellen:
14 Haftstrafen, in SZ 15.6.2012
22 Millionen sahen das Deutschlandspiel in der ARD, in focus.de 10.6.2012
Ashelm, Michael Das Millionenspiel mit dem Fußball, in faz.net 9.6.2012
Buschmann, Rafael, Dörting, Thorsten, Das falsche Spiel der Uefa, in spiegelonline 30.6.2012
Hervey, Lia, Chennaoui, Orla, Olympics over budget, in skysports.com 28.1.2012
Jüttner, Julia, Steinecke, Almut, Kölner Fans müssen draußen bleiben, in spiegelonline 22.6.2012
Kistner, Thomas
– Thomas Kistner im Interview, www.droemer-knaur 26.4.2012
Fifa-Mafia, Die schmutzigen Geschäfte mit dem Weltfußball, München 2012
Oliver, Amy, Cost of Olympics to spiral to 24 billion pounds, in dailymail.co.uk 27.1.2012
Russen bangen um EM-Teilnahme in SZ 15.6.2012
Sloterdijk, Peter, Der verletzte Stolz, in spiegelonline 8.11.2010
The Hunger Games, Film von Gary Ross (2012), Buch: Suzanne Collins
Über 27 Millionen sehen deutschen Sieg im ZDF, in spiegelonline 14.6.2012
Weeber, Karl-Wilhelm, Panem et circenses. Massenunterhaltung als Politik im antiken Rom, Mainz 1999
„Wie eine Beerdigung“, in SZ 12.6.2012
Wikipedia
Zehntausende feiern EM-Sieg, in SZ 11.6.2012


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