nach unten
Graubünden gegen Olympische Winterspiele

Jetzt Spenden!
Sep 012014
 
Zuletzt geändert am 02.10.2014 @ 9:14

30.09.14:
nolympia.de: IOC-Knebelvertrag bleibt IOC-Knebelvertrag
Capital: Olympia – Stresstest für den Immobilienmarkt
der Freitag: Widerstand gegen Olympiabewerbung in Berlin
ND: Berlin: Neue Umfrage zu Olympia
newsinenglish.no: Solberg caught in Olympic battle
Berliner Zeitung: Antidoping-Gesetz: Die Einheitsfront bröckelt

29.09.14:
nolympia-hamburg.de: Hafenwirtschaft not amused – Handelskammer kriegt Gegenwind
berlin.de: Online-Umfrage zu den Ideen des Senats für ein Berliner Olympiakonzept
Cicero: Grünen-Sportpolitiker Mutlu: „Ich würde Sepp Blatter definitiv die Rote Karte zeigen“
sid: Olympia 2022: Evaluierungs-Kommission komplett

28.09.14:
YouTube: Aufzeichnung des Fachgesprächs „Andere Spiele sind möglich“
DLF: Schützenhilfe für Oslo
care2.com: Why the Olympics only gets a bronze for its new nondiscrimination effort
Welt: „Olympia darf nicht schaden“
DLF: „Bericht kann FIFA weiter beschädigen“
Berliner Zeitung: Bis zu drei Jahre Haft für Doper

27.09.14
DLF: Die Grünen: „Andere Spiele sind möglich“
Grüne Hamburg: Grüne beschließen Wahlprogramm

26.09.14:
Tagesspiegel: Berliner Olympia-Bewerbung: Grüne lehnen gemeinsame Resolution ab
NOlympia Berlin: Grüne Jugend Berlin schließt sich NOlympia-Bündnis an
Grünschnack: Sportliche Diskussion
sid: Göring-Eckardt gegen überhastete Olympia-Bewerbung: „Absolut kritikwürdig“
Grüne, Bundestagsfraktion: Fachgespräch: Andere Spiele sind möglich! – Sportgroßereignisse nachhaltig und in Einklang mit Menschenrechten gestalten
SZ: Fifa-Ethikbericht: Was geheim ist, soll geheim bleiben
SpOn: Blatter-Kandidatur: Der Machiavelli-Sepp
FAZ: Blatter im Fokus: Zwischen Kandidatur und Korruptionsvorwurf

25.09.14:
Tagesspiegel: „Fußball-EM und Olympia? Das wird knapp“
Zeit online: Fifa-Ethikkommission: Ein Bericht, den niemand lesen soll
Cicero: Fifa: Das Schweigekartell
APA: Ex-Olympiaberater Roth von Anklage freigesprochen

24.09.14:
FAZ: Strategiewechsel des IOC: Partner gesucht
nolympia-hamburg.de: Der Stand der Ringe – try & error
DLF: Sportausschuss: Eine Stunde mit Wolfgang Niersbach
FAZ: Umstrittene WM-Vergaben: Niersbach zweifelt an Russland und Qatar
Tagesspiegel: Berlin will Ryder Cup nach Groß Kienitz holen
Merkur: Zweite Stammstrecke: Stadt setzt auf U-Bahn

23.09.14:
DLF: IOC ändert Regelungen für Winterspiele
insidethegames.biz: Oslo 2022 claim IOC changes to Host City contract „well-received“
Grüne, KV Friedrichshain-Kreuzberg: LDK-Antrag: Olympia in Berlin – Ohne uns
Grüne, KV Pankow: LDK-Antrag: Arm aber Olympia
Grüne, KV Tempelhof-Schöneberg: LDK-Antrag: Olympische Spiele in Berlin – ökologisch ausgerichtet, transparent geplant und nachhaltig finanziert?
Welt: Hamburg bessert Olympia-Konzept nach
dpa: Hamburger Senat: Derzeit keine Nachbesserung für Olympia-Konzept
sid: Hamburgs Flächenkonzept zu klein? Hörmann dementiert
sid: Umfrage zu Olympia in Deutschland: Berlin bevorzugt – Mehrzahl gegen Anschlussbewerbung
dpa: Berlin, Hamburg und München wollen Ryder Cup 2022 ausrichten
SZ: Olympia-Attentat: Symbolischer Einschnitt

22.09.14:
WDR, sport inside: Feuer und Flamme?
Grüne Jugend Berlin: LMV-Beschluss vom 15.09.2014: Olympische Spiele in Berlin? Nein Danke!
StMBKWK: Olympia-Attentat: Erinnerungsort entsteht bis 2016

21.09.14:
nolympia.de: Olympische Bewerbung 2024: verpfuscht
DLF: Wolfgang Maennig: „Deutschland ist einfach dran“
insidethegames.biz: UCI President wants cyclo-cross and downhill mountain biking in Olympics
DLF: Sport und Ethik: „Nicht der richtige Ort für einen Ethikgipfel“
FAZ: Michel Platini und die Uhr: Arroganz der Macht

19.09.14:
nolympia-hamburg.de: Senat antwortet auf unsere 13 Fragen
SZ: Deutsche EM- und Olympiabewerbung: Wie viel Sport darf’s denn sein?
SpOn: Fußball kontert Olympia aus
taz: Scheingefechte der Sportfunktionäre
Zeit online: Deutsche Politiker kritisieren EM-Zuschlag für Russland
SZ: Fußball-EM 2020: Viertelfinale in München, Endspiel in London
FAZ: Vergabe der EM 2020: Der DFB plant die taktische Niederlage
insidethegames.biz: Only 200 people turn up to Oslo 2022 protest
facebook.com: Demonstration gegen Olympische Winterspiele 2022 in Oslo
Gulf Daily News: Middle East ready ‚to host Olympics‘
DAV: Nacht der Umwelt im Alpinen Museum

18.09.14:
nolympia.de: Wir helfen IOC und DOSB
Zeit online: Deutsche wünschen sich gemeinsame Bewerbung von Berlin und Hamburg
Weser-Kurier: Der Berliner Bär in Ketten
Tagesspiegel: Streit um Spiele in Berlin: Erst Olympia, dann Paralympia
Tages-Anzeiger: Swiss Olympic: «Wir brauchen 30 Millionen, sonst geht es abwärts»
SZ: Schwere Schlappe am Sudelfeld
BR: Sudelfeldausbau: DAV und BN kapitulieren
Merkur: DAV und BN ziehen Klage zurück
SPD, Landtagsfraktion: SPD-Umweltpolitiker von Brunn kann Klageverzicht gegen Schneekanonen am Sudelfeld nachvollziehen

17.09.14:
ND: Ex-Olympiahallen fressen Etat auf
Berliner Zeitung: Bürgerbefragung zu Olympia-Kandidatur möglich
Berliner Zeitung: Möge die Debatte beginnen
nolympia-hamburg.de: Das IOC und ein Präsident: Bachs Blüten
sport1.de: Spitz für Doppelbewerbung
insidethegames.biz: Message of sporting support but still much opposition to Oslo 2022
Merkur: Garmisch-Partenkrichen: Showdown um neue Hotelprojekte

16.09.14:
Grüne Jugend Berlin: Nein zu Olympia
Tagesspiegel: Weder Berlin noch Hamburg – Linke lehnt Olympia-Bewerbung ab
taz: Schwimmhallen statt Kriege
nolympia-berlin.de: Sportliches Spektakel für die einen – Bürde für die anderen: Braucht Berlin Olympia?
insidethegames.biz: Budapest Mayor rules potential bid for 2024 Olympics „not viable“ and „unrealistic“
stern.de: EM 2020: Deutschland könnte auf Spielorte verzichten

15.09.14:
Focus: Fataler Schnellschuss
Welt: Olympia schlägt Istaf
SZ: Uhren-Affäre bei der Fifa: Ganz unten in der Tüte
WDR, sport inside: Unfaire Geldflüsse
Zeit online: Formel E: Die Formel 1 für Ökos

14.09.14:
NDR: Pro und Kontra Olympia in Hamburg
Eurosport: Olympische Spiele der Bescheidenheit
DLF, Sportgespräch: Fußball-WM und Formel 1 – Sanktionen gegen Russland auch im Sport?

13.09.14:
Welt: Geschenkte Luxusuhren – Ermittlungen gegen Fifa-Bosse
SZ: Doping nach der Wende: Genug Stoff für einen Kabarettabend
DLF: DFB-Nachwuchsleistungszentrum in Frankfurt/Main: „Die Rennbahn wird unter Wert verkauft“
FAZ: Elektrisch angetriebene Rennwagen: Formel Steckdose
Aftenposten: Påstandene hagler om hvor dyrt og «gigantomanisk» OL er blitt. Men har vi egentlig peiling?

12.09.14:
nolympia-hamburg.de: Macht Olympia Moorburg platt?
Tagesspiegel: Hamburg wirbt für Olympia – ausgerechnet in Berlin
ND: Bloß kein zweites München
thelocal.no: Oslo Olympic’s bid at 175m kroner and rising
SZ: WM-Stadion in Kapstadt: „Reißt es ab!“
SZ: Neue Rennserie Formel E: Formel 1 aus der Steckdose

11.09.14:
flickr.com: NOlympia Berlin: Übergabe Antworten auf die 13 Fragen des DOSB
sid: Olympiagegner übergeben DOSB kritische Unterlagen – „Wir denken, andere Sachen sind wichtiger“
Linke, Abgeordnetenhausfraktion Berlin: Offener Brief an den DOSB: Für Berlin. Nicht für Olympia.
Tagesspiegel: DOSB: Das Volk und andere Fragezeichen
Welt: Olympia-Entscheid hängt von der Bevölkerung ab
Hamburger Abendblatt: „Das IOC zittert vor Olaf Scholz“
taz: IOC-Boss Bach seit einem Jahr im Amt: Schmiere fürs Getriebe
TLZ: Thüringens Sportstätten benötigen eine Milliarde Euro für Sanierungen
ARD, Monitor: Profifußball in Deutschland: Steuermillionen für Profit-Unternehmen

10.09.14:
DLF: Skepsis ist angebracht
TA: Das Versprechen des Präsidenten
FNP: Kein Grund zum Feiern
Tagesspiegel: Was hat Thomas Bach für Olympia erreicht?
NDR: Bürgerschaft: Olympia-Bewerbung umstritten
Grüne, Bürgerschaftsfraktion Hamburg: Olympia in Hamburg? Eine Rechnung mit vielen Unbekannten
Linke, LV Hamburg: Olympia-Bewerbung: Bewusste Täuschung
 der Öffentlichkeit
BUKO Arbeitsschwerpunkt StadtRaum Hamburg: Sportgroßevents, Sicherheitspolitik und Widerstand
dpa: UEFA gibt Münchner Bewerbung für EM 2020 gute Noten
FAZ: Entwicklungsminister will Shell und Adidas boykottieren

09.09.14:
NOlympia Berlin: Stellungnahme zur Interessenbekundung
Grüne, KV Friedrichshain-Kreuzberg: Olympia in Berlin – ohne uns!
SHZ: Hamburg: Nicht jeder ist Feuer und Flamme
WAZ: Die Bilanz von IOC-Präsident Bach hat einen großen Fehler
SpOn: Katar lässt britische Menschenrechtler frei

08.09.14:
WDR, sport inside: 70 Millionen Euro
dpa: Ein Jahr IOC-Boss: Thomas Bach kämpft an vielen Fronten
insidethegames.biz: Qatar 2022 FIFA World Cup may yet clash with Winter Olympics
SZ: Verhaftung von Fifa-Funktionär: Vertrauen nach Art der Cayman Islands

07.09.14:
DLF, Sportgespräch: Olympia in Deutschland – überfällig oder überflüssig?
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Kosten Olympischer Spiele
Focus: Christian Neureuther: Kritik an Olympia-Bewerbungen von Berlin und Hamburg
nolympia-hamburg.de: Kritische Stimmen zu Olympia 2024

06.09.14:
DLF: „Für Bach hat alles Charme, was in seine Pläne passt“
Tagesspiegel: Olympische Spiele in Berlin: 2,4 Milliarden – reicht das?
Tagesspiegel: Senat widerspricht der Kritik der Bezirke an den Olympiaplänen
sid: Konkurrenz für deutsche Olympia-Bewerbung: Budapest zeigt Interesse
TA: Warum es keinen Super-Sportsommer 2024 geben wird

05.09.14:
nolympia-hamburg.de: Ein Stadtteil für Olympia?
Hamburger Abendblatt: Leserbriefe: Verbände müssen umdenken
SpOn: Fußball-WM 2022: Britische Menschenrechtler in Katar vermisst

04.09.14:
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im August 2014
nolympia-hamburg.de: IOC: Wer die Rechnung ohne den Wirt macht…
OVB: Abenteuerliche Pläne
Hamburger Abendblatt: Grüne sagen Nein zu Olympia und verlangen Reformen des IOC
Hamburger Abendblatt: Leserbriefe: Muss Francop dran glauben?
Grüne, Bürgerschaftsfraktion Hamburg: Olympia in Hamburg – Ja bitte oder Nein danke?
Tagesspiegel: Olympisches Dorf bedroht Hightechpark am Flughafen Tegel
dpa: Kostenreduzierung soll Olympia 2022 für Norweger attraktiver machen
insidethegames.biz: Public rally planned to show opposition to Oslo 2022 Olympic bid
Freie Presse: Klingenthal fehlt Geld für Sanierung der Vogtlandschanzen
taz: Rasche Russifizierung
dpa: Vatanen fordert Absage des Großen Preises von Russland

03.09.14:
dpa: Hamburger Grüne zu Olympia-Bewerbung: IOC muss Vergabepolitik ändern
nolympia-hamburg.de: Olympia-Stätten im Hamburger Stadtdschungel
ND: Ja oder Nein
Tagesspiegel: Berlin und Hamburg wollten Olympia gemeinsam ausrichten
Grüne, Abgeordnetenhausfraktion Berlin: Bericht vom Werkstattgespräch: Olympische & Paralympische Sommerspiele in Berlin – ja, nein, vielleicht?
PNN: Begeisterung für Olympia in Sanssouci
FAZ: Boykott von Putins WM? Die Fifa hat sich verkauft
dpa: Fußball-WM in Russland: EU erwägt Boykott-Empfehlung
Gewerkschaftslinke Hamburg: Brasilien zwischen Fußball-WM und Olympia: Soziale Kämpfe im größten Land Lateinamerikas
Handelsblatt: Die Macht der Sponsoren: Mit haufenweise Geld zum Fußball-Kartell

02.09.14:
dpa: Hamburger Olympiakritiker: Europa muss Druck auf IOC ausüben
sid: „NOlympia“: Europäisches Städtebündnis gegen IOC-Vormachtstellung
Welt: Hamburg und Berlin droht eine Kostenexplosion
TA: Schön gerechnet
BUND Berlin: Olympia nach Konzept des Senats stadtverträglich machbar, aber zu teuer
SZ: Mühsames Städterennen
Tagesspiegel: Eine Goldmedaille für den Sanierungsstau
Tagesspiegel: Tegel darf nicht auf das IOC warten
PNN: Olympische Spiele im Park Sanssouci?
sid: Beckenbauer zu deutschen Olympiabewerbungen: „Weiß nicht, ob Bürgerentscheide der richtige Weg sind“
SpOn: Blatter: „Wir stellen die WM in Russland nicht infrage“

01.09.14:
berlin.de: Interessenbekundung Berlins für die Olympischen und Paralympischen Spiele – Antworten zum Fragenkatalog des DOSB
hamburg.de: Perspektiven einer künftigen Olympiabewerbung – Antworten der Freien und Hansestadt Hamburg an den DOSB
taz: Die neue Bescheidenheit
FAZ: Eine Geschichte aus zwei Städten
FAZ: Die olympische Frage
Berliner Zeitung: Ein ganz bescheidenes Milliardenprojekt
SpOn: Berlin verspricht Nachhaltigkeit, Hamburg kurze Wege
der Freitag: Arm, aber Olympia
nolympia-hamburg.de: Kompaktes Konzentrat – so will Hamburg gegenüber Berlin punkten
nolympia-hamburg.de: Vereinsdebatten – Einsparungen bei der Leichtathletik und andere Ärgernisse
rbb: Alex oder Michel: Wer kann Olympia?
newsinenglish.no: Oslo drastically cuts its Olympic budget
WDR, sport inside: Ohnmächtige Fußball-Größen
sid: Grünen-EU-Politikerin Harms fordert: Russland die Fußball-WM 2018 entziehen

weiter zur Presseschau für August 2014

Aug 212014
 
Zuletzt geändert am 04.11.2015 @ 18:05

21.8.2014, aktualisiert 4.11.2015

Quo vadis? lat., „Wohin gehst du?“ (Duden)

Vom Umweltverein zur Umweltfirma
Das Öko-Institut wird immer größer. Gegründet 1977 als „Anwalt der Umweltbewegung“ ist das Öko-Institut (Freiburg-Darmstadt-Berlin) inzwischen nach eigenen Angaben „eine der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft“ geworden. Laut Webseite beschäftigt das Öko-Institut inzwischen 145 Mitarbeiter und macht rund 10 Millionen Euro Umsatz pro Jahr (Wikipedia). Aber Größe hat ihren Preis.

Ein Beispiel: RECS-Zertifizierung durch das Öko-Institut
Das zeigte sich spätestens bei der zweifelhaften Zertifizierung von „Öko“-Strom mit dem RECS-Label (Renewable Energy Certificate System), bei dem das Öko-Institut den deutschen „Issuing Body“ stellte (Wikipedia). „Das Öko-Institut gilt in Deutschland als Garant für korrekte Zertifizierung, verdient auch daran, muss deshalb, so Kritiker, ein Interesse am Vormarsch von RECS-zertifiziertem Strom haben. (…) Durch Dumping-Angebote von RECS-zertifiziertem Ökostrom geraten aber seriöse Anbieter mittlerweile unter Druck“ (Grumbach 8.2.2008).
RECS hatte als Partner u. a. die Stromkonzerne EdF, Eon und RWE (Scheer 13.12.2004). „Die deutsche RECS-Dependance befindet sich im Hause von Vattenfall in Hamburg, der Vorsitzende ist bei Vattenfall angestellt, sein Stellvertreter bei Eon“ (Janzing 7.1.2008).„Es erlaubt beispielsweise großen Wasserkraftwerken, den von ihnen produzierten Ökostrom virtuell in die Bestandteile „Öko“ und „Strom“ aufzuteilen und völlig unabhängig voneinander zu veräußern. Der Strom des Wasserkraftwerkes landet als ganz normaler ‚Graustrom’ im Netz, das Prädikat ‚Öko’ wird, symbolisiert durch die RECS-Zertifikate, an Energiehändler verkauft, die ihr Angebot ohne großen Aufwand ‚veredeln’ wollen“ (Greenpeace Energy 7.1.2008). Das ist ein geradezu klassischer Fall von Greenwashing
Der 2010 verstorbene Energiepolitiker Hermann Scheer, ein Experte für erneuerbare Energien, schrieb dazu bereits 2004: „Das deutsche Einspeisegesetz ist entscheidend für den Erfolg erneuerbarer Energien. Die Stromkonzerne wollen es zu Fall bringen. Das Öko-Institut steht ihnen dabei zur Seite“ (Ebenda). Uwe Leprich von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes bezeichnete RECS als „Täuschung des Verbrauchers“ (Lubbadeh 5.1.2008). Der damalige Geschäftsführer von Greenpeace Energy, Robert Werner, äußerte: „Das System ist eine Mogelpackung“ (Greenpeace Energy 7.1.2008).

Greenwashing von Sport-Großereignissen
Es fällt auf, dass ein Teil der Arbeit des Öko-Institutes darin besteht, Sport-Großereignisse klimaneutral zu rechnen und mit diversen Eingriffen als nicht umweltschädlich – „umweltschonend und nachhaltig“ – darzustellen. Die folgende, unvollständige Aufzählung der Arbeit des Öko-Institutes im Sport-Bereich ist der Webseite des Ökoinstitutes entnommen
– Entwicklung eines integrierten und innovativen Umweltkonzeptes für die Olympiabewerbung von Leipzig und Rostock 2000
– Green Goal – das Umweltkonzept für die Fifa Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 (im Auftrag des DFB)
– Umweltbilanz zur Frauen-Fußball-WM 2011 (im Auftrag des DFB)
– Bewerbung um Olympische Winterspiele München 2018 und München 2022
– Konzeptionsphase für die Festlegung von Leitprojekten mit dem Ziel, die FIFA Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien umweltschonend und nachhaltig zu gestalten (Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin)
– Und nun sogar Katar: Carbon footprint analysis – Fifa World Cup 2022 Qatar

Bewerbungen München 2018 und München 2022
Für die Bewerbung München 2018 hatte das Ökoinstitut ein „integriertes, innovatives Umweltkonzept“ (Auftraggeber: Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH) erarbeitet. Unter „18 Gründe: ‘Innovative’ Umwelt-Leitprojekte?“ hatten wir uns als Nolympia-Netzwerk damit ausführlich befasst. Andreas Keller von Nolympia Garmisch-Partenkirchen bezeichnete dieses Umweltkonzept als “Grünwaschung” (Greenwashing) und schrieb:
„Im Auftrag der Bewerbungsgesellschaft stellen die Deutsche Sporthochschule Köln und das Öko-Institut e.V. ein Umwelt- und Naturschutzkonzept mit 18 ‚innovativen’ Umwelt-Leitprojekten vor. Es ist die Aufgabe der Natur- und Umweltschützer, im umfangreichen Werk (115 Seiten) die Plattitüden und Selbstverständlichkeiten von den brauchbaren Ideen zum Umweltschutz zu trennen: Von der Vision eines ‚grünen Vermächtnisses’, mit dem das Papier angekündigt wird, ist nichts zu erkennen.“ Als Fazit bleibt: „Im ‚innovativen’ Umweltkonzept mit 18 Leitprojekten München 2018 der Bewerbungsgesellschaft werden längst praktizierte Selbstverständlichkeiten und die Einhaltung bestehender Gesetze als ‚Vision’ vorgeschlagen. (…) Statt auf Vermeidung des CO2-Austoßes und der Schädigung von Natur und Umwelt setzt man auf eine angebliche ‚Neutralisierung’ dieser Folgen. Die Probleme des Klimawandels und der Umweltzerstörung will man hierbei mit einer Art modernen Ablasshandels lösen.“
Auch im Vorfeld der – mit dem 4:0 Ergebnis des Bürgerentscheids vom 10. November 2013 – abgewendeten Olympiabewerbung München 2022 war ein Umweltkonzept als Diskussionsgrundlage für den Gremiendurchlauf erarbeitet worden.
Und auch die Bewerbung von Hamburg 2024 begleitet natürlich das Öko-Institut. Der Hamburger Senat zur Auftragsvergabe: „Gegenstand des Auftrages ist die ganzheitliche, qualifizierte sowie fristgerechte Planung, Koordinierung und Erstellung der Bid Books. Bestandteil dieses Auftrages ist die Prüfung der Umweltwirkungen der Spiele und die Entwicklung eines Nachhaltigkeitskonzepts sowie eines Umweltmanagementsystems. Die Bietergemeinschaft hat hierfür das Öko-Institut Freiburg und die Sporthochschule Köln als Partner gewonnen“ (Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft, Drucksache 21/795, 16.6.2015).
Honi soit qui mal y pense. Ein Schuft, wer Böses dabei denkt…

Öko-Institut auch bei Hamburg 2024 dabei
Die Agentur Proprojekt und das Architekturbüro AS&P, die mit der Erstellung der Bewerbungsunterlagen beauftragt sind, „haben ihrerseits das Öko-Institut Freiburg und die Sporthochschule Köln mit der Durchführung eines Umwelt-Screenings und eines Nachhaltigkeitskonzepts unterbeauftragt“ (Position des Zukunftsrats zur Olympia-Bewerbung Hamburgs: Ja oder nein zu Olympia – eine Vertrauensfrage, Hamburg 27.10.2015).

Vergleiche auch: Greenwashing; WBA-Institute

Quellen:
Greenpeace Energy, PM Pauschalverdacht gegen Ökostrom falsch, Hamburg 7.1.2008
Grumbach, Detlef, Etikettenschwindel bei grünem Strom, in deutschlandfunk.de 8.2.2008
Janzing, Bernward, Legale Stromwäsche, in taz.de 7.1.2008
Lubbadeh, Jens, Stromanbieter verkaufen Atomstrom als Ökostrom, in spiegelonline 5.1.2008
Öko-Institut
– Sport und Kultur, 2014
– Sportgroßveranstaltungen: Begeisterung und Umweltschutz. Geht das überhaupt? 2014
Scheer, Hermann, Kommerzieller Kurzschluss, in taz.de 13.12.2004
www.oeko.de
Wikipedia

Aug 122014
 
Zuletzt geändert am 08.12.2015 @ 14:34

Wolfgang Zängl
12.8.2014, aktualisiert 2.12.2015

Der echte Fußballrasen
„Beim Fußballrasen handelt es sich nicht um den herkömmlichen Rasensamen, wie er in Baumärkten angeboten wird. Von den 350 in Deutschland zugelassenen Sorten ist nur die Hälfte den Belastungsproben auf dem Fußballplatz gewachsen. Hauptsächlich das deutsche Weidelgras ist in den exklusiven Mischungen vorhanden. Die Halme sind so gut, dass sie auch bei der Fußball-WM in Brasilien zum Einsatz kommen.
Die dunkelgrünen und hellgrünen Streifen dienen als Orientierung, wenn es beispielsweise um Abseitsentscheidungen geht. Die Streifen markieren oft den Strafraum und werden in ihrer Breite vom Weltfußballverband Fifa oder der UEFA vorgeschrieben. Hergestellt werden diese exakten Streifen von Walzen, die wechselnd gegen oder mit der Halmrichtung gezogen werden. Liegen die Halme mit der unteren Seite nach oben erscheinen sie dunkelgrün, umgekehrt hellgrün“ (mdr.de 26.6.2014).
Weidelgras wird auch auf den Tennisplätzen von Wimbledon eingesetzt (Neudecker 8.8.2014).

Kunstrasen
Kunstrasen wird aus chemisch hergestellten Materialien wie Polypropylen, Polyethylen oder Polyamid hergestellt (SZ 8.10.2014). – „Die Vorteile gegenüber dem natürlichen Grün sind klar: ganzjährige, witterungsunabhängige Bespielbarkeit, gleichmäßige Spieleigenschaften über das gesamte Feld und die kostengünstige Pflege. Eine Studie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zeigt außerdem: Ein Naturrasen kann 400 bis 800 Stunden im Jahr genutzt werden, ein Hartplatz kommt mit 1000 bis 1500 Stunden schon auf rund das Doppelte. Ein Kunstrasen ist sogar zwischen 2000 und 2500 Stunden pro Jahr bespielbar. (…) Aus wirtschaftlicher Sicht hat der Kunstrasen sein natürliches Pendant sowieso bereits überholt. Zwar ist ein Kunstrasenplatz in der Anschaffung mit rund 350.000 bis 500.000 Euro fast doppelt so teuer wie ein Naturrasenplatz. Doch laut einer DFB-Studie amortisieren sich diese Investitionen durch geringere Unterhaltskosten und die höhere Spieldauer in wenigen Jahren. So kostet die Pflege der Spielfläche bei Naturrasen rund 30.000 Euro pro Jahr, bei Kunststoffrasen hingegen nur 8000 bis 10.000 Euro“ (Schmidt 22.3.2010).
Angeblich bietet Kunstrasen Vorteile für kleinere Spieler: „Kleinere Akteure sind in der Regel antrittsschneller als ihre größeren Pendants. Sie können überraschend die Richtung wechseln. Diese Vorteile werden auf Kunstrasen verstärkt, da er dem Sportler besseren Halt bietet als der natürliche Untergrund“ (Theweleit 7.10.2009). Dagegen sprechen medizinische Gründe wie die damit verbundenen höheren Belastungen von Bändern und Gelenken, siehe unten.
2010 wurden in Europa schon rund 2500 Hektar Kunstrasen verlegt: Das entspricht 3570 Fußballfelder (Schmidt 22.3.2010). In Deutschland „regelt eine klare Vereinbarung zwischen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und dem DFB die Situation: Solange die DFL in der 1. und 2. Bundesliga Naturrasen vorschreibt, übernimmt der DFB dies auch für die 3. Liga und die Regionalliga“ (Schmidt 22.3.2014).

Das Fifa-Zertifikat
Ein- und Zwei-Stern-Rasen
„Seit 2001 kümmert sich der Weltfußballverband Fifa um die Qualitätssicherung von Kunstrasen“ (Fifa 1). Seitdem existiert auch das „Zertifikations- und Lizenzprogramm“ der Fifa für den „Football Turf“, wie das Kunstrasenfeld Fifa-intern genannt wird. „Ein Fifa-Recommended-Kunstrasenfeld hat für alle nur Vorteile“ (Fifa 1). Vor allem allerdings für die Fifa selbst: „Außerdem verdient die Fifa Geld mit dem Kunstrasen. Der Verband testet die Sorten der Hersteller, und wenn sie sich in ihren Eigenschaften dem Naturrasen ähneln, wird das Produkt mit einer Fifa-Lizenz veredelt und darf im Profifußball verwendet werden“ (Theweleit 7.10.2009; Hervorhebung WZ).
Fifa-Zertifizierung
Die Fifa stellt seit 2001 das 1-Stern-Zertifikat für Hobbyplätze und Anlagen der Städte und Gemeinden aus, seit der Saison 2005/2006 das 2-Stern-Zertifikat für Profiplätze. „Es muss eine Reihe von strengen Tests bestanden werden, bevor das hochbegehrte Fifa-Zertifikat ausgestellt wird“ (www.greenfields-kunstrasen.de). – „Das 2-Sterne-Zertifikat der Fifa für Kunstrasen wurde speziell entwickelt, um den Anforderungen des Profifußballs gerecht zu werden. Für Fifa-Endrunde und Uefa-Toppwettbewerbe ist das 2-Sterne-Zertifikat der Fifa im jeweiligen Wettbewerbsreglement vorgeschrieben“ (Ebenda).
Rund 300.000 Euro kostet so ein Zertifikat, das nach drei Jahren erneuert werden muss. Angeblich hat die Fifa auf diese Weise schon einen zweistelligen Millionenbetrag verdient“ (Theweleit 7.10.2009; Hervorhebung WZ). – „Drei Jahre ist das Hersteller-Siegel gültig, für das die Fifa einen sechsstelligen Betrag verlangt“ (SZ 8.10.2009; Hervorhebung WZ). Das gilt nach Angaben der Fifa nicht für Zwei-Stern-Siegel: „Das Ein-Stern-Siegel gilt für drei Jahre und kann durch Wiederholung der Tests verlängert werden, während das Zwei-Sterne-Siegel jährlich überprüft und erneuert werden muss“ (Fifa 2).
Wartung
Als „Allgemeine Grundsätze“ für ihren Kunstrasen nennt die Fifa: Wartungsarbeiten nur nach Vorschrift der Installationsfirma; keine Chemikalien und keine Treibstoffe auf der Spielfläche. Zur Wartung muss die Spielfläche regelmäßig gebürstet werden, dazu gibt es Schleppbürsten für Traktoren. Die Bewässerung der Spielfläche ist ebenfalls nötig: „Die Reibung wird vermindert. – Die Spielfläche wird gekühlt. – Das Füllmaterial wird gebunden und verteilt sich dadurch weniger stark“ (Fifa 2). Esswaren und Kaugummis sind zu vermeiden, ebenfalls Rauchen, organisches Material etc.
Verunreinigungen
„Es gibt mehrere mögliche Quellen für Verunreinigungen: a) Spieler, b) Vegetation in der Nähe der Spielfläche, c) Wind, d) Tiere (Ebenda). „Vegetation in der Nähe des Spielfeld führt automatisch zu Verunreinigungen der Spielfläche, so zum Beispiel, wenn um das Feld herum ein Streifen Naturrasen führt und dieses Gras geschnitten wird. Versuchen Sie, eine Barriere zwischen der künstlichen Spielfläche und dem Naturrasen zu errichten. Dies kann eine Abschrankung im eigentlichen Sinn oder auch nur eine vegetationsfreie Fläche sein“ (Ebenda).
„Warum also drängt Blatter dennoch auf eine schnelle Verbreitung des Kunstrasens? ‚Da steckt einfach eine starke Lobby dahinter’, sagt Zirngast“ (Theweleit 7.10.2009; Hervorhebung WZ).

Blatters Kunstrasen
„Als Weltfußballverband haben wir die Pflicht, alle Bemühungen zur Verbesserung der Fußballausrüstung zu unterstützen“ (Blatter, Fifa 1)
Blatter äußerte schon 2009: „Die Zukunft des Fußballs, da bin ich mir ganz sicher, liegt in den meisten Ländern der Welt auf Kunstrasen“ (Theweleit 7.10.2009). – „Blatter wollte schon die WM 2010 in Südafrika auf dem pflegeleichten Grün austragen lassen. Dort spiele man ‘Fußball besser als auf einem Naturrasen’“ (Ebenda).
Zu den Fifa-Einnahmen durch Kunstrasen sagte Blatter: „Die Gebühren, die wir von den Kunstrasen-Herstellern bekommen, gehen in Entwicklungsprojekte. Wir machen das nicht, um Geld zu verdienen, sondern wir dienen dem Fußball“ (Theweleit 7.10.2009).
Das wäre das erste Mal in der Geschichte der Fifa seit Amtsantritt ihrer Präsidenten Joao Havelange (1974 – 1998) und Sepp Blatter (seit 1998): dass es nicht um Geld geht!
Im August 2014 waren Blatters Erkenntnisse schon weiter: „Es gab Zeiten, in denen das Spielen auf künstlichem Untergrund ein Alptraum war. Kunstrasen war wie Teppich auf Beton. Doch die Qualität hat sich stark verbessert“ (SZ 8.8.2014)
Die Fifa konnte mit dem herkömmlichen Naturrasen keine Abgaben abschöpfen – im Gegensatz zum Fifa-zertifizierten Kunstrasen: auch ein Geschäftsmodell.

Medizinische Bedenken
„Unter Sportmedizinern ist der Kunststoffteppich umstritten, weil er meist stumpfer als Naturgras ist. Da die Schuhsohle fester verankert ist, wirken größere Drehkräfte auf Gelenke und Bänder“ (spiegelonline 7.8.2014; SID 7.8.2014). – „Der ehemalige Profi Gernot Zirngast kämpft im Namen der internationalen Spielergewerkschaft Fifpro gegen Profifußball auf Kunstrasen: ‚Es ist völlig unverständlich, warum man Spiele in der WM-Qualifikation und in der EM-Qualifikation darauf zulässt’“ (Theweleit 7.10.2009).
„Obwohl also die Liste der Pro-Kunstrasen-Argumente zumindest aus wirtschaftlicher Sicht lang ist, verweigern sich vor allem die Fußballprofis dem künstlichen Untergrund. Bislang gibt es der Spielervereinigung Fifpro zufolge zum Beispiel keine Langzeitstudien darüber, wie sich das Spiel auf Kunstrasen langfristig auf den Körper des Sportlers auswirkt. (…) Das Problem ist aber noch vielschichtiger. Wenn ein Club Kunstrasen verlegt, muss dieser damit rechnen, als Arbeitgeber für Top-Spieler unattraktiv zu werden. Also nicht nur sportliches, sondern durchaus auch ein wirtschaftliches Risiko“ (Schmidt 22.3.2010). – Die deutsche Fußballspielerin Pauline Bremer gehört zu den 40 gegen Kunstrase Klagenden. Sie äußerte im spiegelonline: „Über die gesundheitlichen Gefahren wurde schon viel gesprochen und geschrieben. Wenn man auf Kunstrasen stürzt, sind die Schürfwunden schmerzhafter, weil das Material so heiß wird. Man verletzt sich außerdem schneller im Knie oder im Sprunggelenk, weil man mit den Stollen im Kunstrasen leicht hängen bleiben kann. Das gesamte Spiel verändert sich. Es ist ein falsches Signal, wenn gleich eine ganze WM auf so einem schwierigen Belag gespielt werden soll. Es zeugt nicht gerade von Respekt gegenüber uns Athletinnen“ (Peschke, Sara, „Es zeugt nicht von Respekt gegenüber uns  Athletinnen“, in spiegelonline 10.11.2014).

Zitate von Spielern
Frank Rost: „Das Spiel ist dann komplett anders. Es geht mehr auf die Bänder, die Halbwertzeit eines Fußballers wird auf Kunstrasen drastisch reduziert. 90% der Fußballer sagen sicher: echter Rasen – und die sollten entscheiden. Die Natur kann man nicht so einfach imitieren… Als Letzter hat es wohl Frankenstein versucht, und der ist kläglich gescheitert“ (Quelle: Stadionwelt Nr. 18).
David Beckham: „Als Fußballprofi kann man nicht auf so einem Feld (Kunstrasen) spielen. Man kann von keinem Athleten Höchstleistung darauf erwarten. Was der deinem Körper antut, du bist noch nach drei Tagen in Stücken“ (Quelle: www.synturf.org (17.9.2007).
Ze Roberto: „Ich bin gegen Kunstrasen. Ich bevorzuge richtigen Rasen. Bei Kunstrasen verletzt man sich einfach viel zu schnell“ (Stadionwelt Nr.12).
Alle Zitate: http://www.fussballrasen.com/

Stadien mit Kunstrasen
Red Bull Salzburg: „Was Red-Bull-Salzburg-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer vor wenigen Wochen im österreichischen Fernsehen ankündigte, dürfte Friedemann Söll, Produktmanager beim Kunstrasenhersteller Polytan, nicht gefallen haben. Erst im Sommer 2009 hatte dessen Unternehmen in der Salzburger Fußball-Arena den alten Kunstrasen gegen ein modernes System ausgetauscht. Nun will Beiersdorfer als ‚Befürworter des Naturrasens’ das künstliche Grün vielleicht wieder abtragen lassen – und Polytan würde einen wichtigen Kunden verlieren. Wichtig wäre der österreichische Fußballmeister weiterhin als Werbeträger für Kunstrasen im Profifußball. Denn bisher verdienen die Hersteller ihr Geld vor allem im Breitensport. Dort installieren alle Mitgliedsunternehmen nach Angaben des Branchenverbandes Esto, der 90 Prozent der europäischen Kunstrasenhersteller vertritt, jährlich 2500 Hektar Kunstrasen. Geht man von einer normalen Spielfläche von rund 7000 Quadratmetern aus, wären das 3570 Fußballfelder. Zusammen mit den USA zählt Europa damit zu den Weltmarktführern“ (Schmidt 22.3.2010. Beiersdorfer war von 2009 bis 2011 für Red Bull tätig).
Red Bull Salzburg blieb dann doch beim Kunstrasen – wegen des „Alleinstellungsmerkmals“ Kunstrasen: „Der österreichische Meister weist seit vier Jahren die beste Heimbilanz der Liga auf“ (SZ 8.10.2009). – „Wie entscheidend der Vorteil eines eigenen Kunstrasenstadions sein kann, zeigt das Beispiel Salzburg. Der österreichische Meister ist seit vier Jahren stets die beste Heimmannschaft. Und so gilt Österreich mittlerweile als das Land, in dem sich der Widerstand am heftigsten regt“ (Theweleit 7.10.2009).

Luzhniki-Stadion Moskau: Im Oktober 2009 spielte die deutsche gegen die russische Nationalmannschaft im Moskauer Luzhniki-Stadion: Der Belag kam vom französisch-kanadischen Hersteller Fieldturf Tarkett (Schmidt 22.3.2014). – „Auch in Moskau ließe sich mit etwas Mühe und einer guten Rasenheizung problemlos auf Naturrasen spielen, erklärt Zirngast. Erst recht im Oktober, wenn die Temperaturen kaum unter den Gefrierpunkt sinken. Als im Sommer 2008 das Champions-League-Finale in der russischen Hauptstadt stattfand, wurde das Kunstgrün noch extra herausgerissen und ein Naturrasen verlegt. Der europäische Fußballverband Uefa fürchtete einen Imageschaden beim Treffen der Superstars zwischen Manchester United und dem FC Chelsea“ (Theweleit 7.10.2009). Wobei dies die absolute Ausnahme gewesen sein dürfte: Wo einmal Kunstrasen auf dem dafür nötigen Untergrund liegt, wird nie wieder Naturrasen sein.

Widerstand: Frauen-WM 2015 in Kanada:
Vorgeschichte, April 2013:
Bei der Frauen-Fußball-WM 2015 treten – aus durchsichtigen Profitgründen – erstmalig 24 statt 16 Nationen an. In den Stadien von Vancouver, Winnipeg, Edmonton, Ottawa und Montréal liegt schon Kunstrasen: Nur Moncton hat noch Naturrasen (Steinbichler 5.4.2013). Der deutsche Hersteller Polytan verschiffte allein für die Kunstrasen-Verlegung des Stadions in Vancouver 40 Tonnen Kunstrasen plus Einfüllmaterial (Eisenberger 27.6.2015).
Kurz nach Vergabe der WM an Kanada twitterte die US-Fußballerin Abby Wambach: „Ich denke, wir müssen eine Petition an die Fifa starten, damit sie nicht zulässt, dass die Weltmeisterschaft auf Kunstrasen gespielt wird. Wer macht mit?“ (Steinbichler 5.4.2013). Der Chef des WM-Organisationskomitees, Peter Montopoli, äußerte dazu: „Aber wir arbeiten eng mit der Fifa und waren in enger Abstimmung auf höchster Fifa-Ebene über die Angelegenheit“ (Ebenda. Die höchste Fifa-Ebene ist Blatter höchstpersönlich.). – „Ob Schwedens Topstürmerin Lotta Schelin, Frankreichs Spielmacherin Camille Abily, Englands Faye White oder die Australierin Samantha Kerr – sie alle rufen ihre Kolleginnen und Fans zum Widerstand auf“ (Steinbichler 5.4.2013). 30.000 unterstützten den Aufruf. Auch die Spanier Iker Casillas und Andrès Iniesta schlossen sich dem Protest an.
August 2014:
„Rund 40 Top-Spielerinnen, darunter die deutsche Weltfußballerin Nadine Angerer, drohen dem Weltverband Fifa mit einer Klage, weil die WM 2015 in Kanada auf Kunstrasen ausgetragen werden soll. In einem vierseitigen Protestschreiben bezeichnen die Spielerinnen das Geläuf als ‚zweitklassig’ sowie ‚diskriminierend und illegal’. Die Wahl fördere die Gefahr von Blessuren, heißt es in dem Schreiben weiter. (…) Die Verletzungsgefahr ist riesig.’ In Vancouver findet das Finale der WM 2015 (6. Juni bis 5. Juli) statt. (…) ‚Ich hoffe, dass die Fifa noch etwas macht, so ist das peinlich’ sagte Angerer. Laut Bundestrainerin Silvia Neid ist Kunstrasen bei einer Frauen-WM ein ‚No-Go’. ‚Wir werden als Versuchskaninchen verwendet’, ließ sich Neid in dem Protestbrief zitieren“ (spiegelonline 7.8.2014). Fußball auf Kunstrasen sei „ein vollkommen anderes Spiel“ (SID 7.8.2014).
Die renommierte amerikanische Anwaltskanzlei Boies, Schiller und Flexner hat im Auftrag der 40 Spielerinnen einen Brief an die Fifa und den kanadischen Fußballverband (CSA) geschrieben, in dem das Recht für die Spielerinnen auf Rasenplätze eingefordert wird. „Die Wahl verletze Menschenrechte und fördere zudem die Gefahr von Blessuren, heißt es in dem vierseitigen Protestschreiben weiter. ‚Der Platz in Vancouver beispielsweise ist eine Frechheit, das ist Beton. Die Verletzungsgefahr ist riesig’, sagte Angerer, die deutsche Nationaltorhüterin“ (SID 7.8.2014). Derzeit liegt noch kein Kommentar von Fifa oder CSA vor.
2003 wurde bei der Fifa U-17-WM in Finnland auf Kunstrasen gespielt, ebenso 2005 bei der Fifa U-17-WM in Peru und 2007 die Fifa U-20-WM in Kanada (Fifa 1). Im August 2014 findet die Weltmeisterschaft der U20-Juniorinnen in Kanada statt – auch auf Kunstrasen.
Die Frauen-WM im Sommer 2015 wäre die erste WM auf Kunstrasen. „Im frostigen Russland 2018 und vier Jahre später in der Gluthitze von Katar sollen die Männer jedenfalls noch auf Gras spielen“ (Eisenberger 27.6.2018). 

Fazit
Mit Kunstrasen Geld verdienen: Das Geschäftsmodell der Fifa ist schlagend. Wie viele zehntausend professionelle Fußballstadien gibt es weltweit? Und wie viele Millionen kommunale Bolz- und Übungsplätze? Das bedeutet hunderttausende Hektar mit von der Fifa-zertifizierten Kunstrasenflächen – und entsprechende Fifa-Einnahmen. Kein Fußballplatz ohne Kunstrasen mehr… Dabei ist die Gesundheit der Sportler ist völlig uninteressant.
Und wie sieht eine Öko-Bilanz des Kunstrasens aus im Hinblick auf das Material, die Herstellung, den Energieverbrauch, die Entsorgung von hunderttausenden Tonnen Chemiemüll, etc.
Und die armen, aber fußballbegeisterten Länder, die bisher ihren Rasen vermutlich im Eigenanbau angepflanzt und gepflegt haben, müssen künftig den Fifa-zertifizierten Kunstrasen für teures Geld von den reichen Industrieländen beziehen: so ist die Planung.
Blatters Geld-Kunstrasen…

Nachtrag 1: Zieht die Leichtathletik nach?
Die Leichtathletik-Europameisterschaft 2014 fand in Zürich im Letzigrund-Stadion statt. Dort war ein neuer, beinharter Kunststoff-Boden verlegt. „Vertreter mancher Disziplinen blicken skeptisch auf den extra-harten Untergrund im Stadion. (…) Auf dem neuverlegten Kunststoffboden lief das Regenwasser nicht richtig ab, Wurfbewegungen, welche die Sportler außerhalb des Ringes abfangen mussten, drohten für sie zur Rutschpartie zu werden“ (Hahn, Thomas, Der Ärger der Athleten, in SZ 16.8.2014).

Nachtrag 2: Blatters Fifa bleibt hart
Die Vertreterin der Fifa, Tatjana Haenni, stellte bei einem Besuch der sechs kanadischen Spielstätten Anfang Oktober 2014 klar: „Wir spielen auf Kunstrasen, es gibt keinen Plan B“ (Fifa beharrt auf Kunstrasen, in SZ 2.10.2014). – „Inzwischen verweist die Funktionärin bei Anfragen auf die Medienabteilung ihres Verbands, die ihrerseits schweigt. Genau das empört die Spielerinnen“ (Steinbichler, Karin, Blatter in Erklärungsnot, in SZ 8.10.2014). – „Am 1. Oktober um 13.27 Uhr Ortszeit erreichte den Gerichtshof für Menschenrechte im kanadischen Toronto/Ontario eine 16-seitige Anklageschrift, die die Fifa seitdem in einige Unruhe versetzt. In dem Schriftstück legt eine Rechtsanwaltsgruppe – zusammengestellt aus Mitarbeitern der angesehenen Kanzleien Boies, Schiller & Flexner LLP (USA) sowie Ryder Wright Blair & Holmes LLP (Kanada) – ausführlich dar, warum die geplante Durchführung der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2015 geltendes kanadisches Gesetz bricht“ (Ebenda). Auch das höhere Verletzungsrisiko auf Kunstrasen (22 Prozent mehr Knie- und Knöchelverletzungen) wird darin erwähnt. „Nur einen Tag nach Einreichung der Klage forderte der Gerichtshof den kanadischen Verband und die Fifa auf, sich bis diesen Donnerstag (9.10.2014; WZ) zu erklären“ (Ebenda).

Nachtrag 3: Fifa frauenfeindlich. In der oben erwähnten Anklageschrift wird auch die ablehnende Meinung der Männer in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) erwähnt: Die Fifa schreibt den Frauen den Kunstrasen vor, lehnt aber bei den Männern wegen deren ablehnenden Haltung den Kunstrasen ab. Der Generalsekretär des kanadischen Fußballverbandes, Peter Montopoli, äußerte im Januar 2012: „Wenn man auf Seiten der Männer über WM-Qualifikationsspiele spricht, muss man auf die Oberfläche achten, auf der gespielt wird. (…) Es muss Gras sein. (…) Die Trainer und Spieler bevorzugen Gras“ (Ebenda). – „Da hatte die Fifa die Frauen-WM 2015 bereits an den kanadischen Verband und sein dafür vorgesehenes Kunstrasenkonzept vergeben, das erst später veröffentlicht wurde. Dass allerdings auch die Frauen lieber auf Rasen spielen, ist der Fifa offiziell bekannt. Sie hatte angesichts des zunehmenden Unmuts über die Kunstrasen-WM extra danach gefragt: Bei einer Erhebung unter 190 Nationalspielerinnen im Rahmen des Algarve-Cups 2013 gaben 77 Prozent an, dass größere Wettbewerbe auf Rasen zu spielen seien; denn ‚bei einem Turnier, in dem du alle drei Tage spielen musst‘, erläutert Spaniens Boquete, ‚ist die Erholung nach einem Spiel auf Kunstrasen anders als bei einem Spiel auf Gras’“ (Ebenda).

Nachtrag 4: Die Fifa-Demokratur. Die Anwaltskanzlei Ryder Wright Blair & Holmes der gegen die Fifa klagenden Fußballspielerinnen erweiterten am 27.10.2014 ihre Klage: „Darin erläutern die Anwälte, dass die Nationalspielerinnen Teresa Noyola aus Mexiko und Camille Abily sowie Elise Bussaglia aus Frankreich von Vertretern ihrer nationalen Verbände angehalten worden seien, ihre Beteiligung an der Klage gegen die Fifa zurückzuziehen. Andernfalls, so sei den Spielerinnen bedeutet worden, habe das Folgen für ihre Karriere. (…) Den Französinnen Abily und Bussaglia sei bedeutet worden, dass ihre Beteiligung an der Klage Folgen haben könnte für die französische Bewerbung um die Ausrichtung der WM 2019. (…) Bei allen drei genannten Spielerinnen hat die Kanzlei nun bei Gericht gebeten, sie von der Liste der Klägerinnen zu nehmen, um ihnen Nachteile zu ersparen“ (Steinbichler, Karin, Deutliche Drohung, in SZ 29.10.2014). Inzwischen klagen 61 Fußballerinnen gegen den Kunstrasen, davon 18 deutsche Nationalspielerinnen (Ebenda).
Kommentar von Karin Steinbichler in der SZ: „Denn die Fifa, die ist offenbar so ein Chef, der nicht diskutiert, sondern lieber seine Gewalt ausübt. Im Sport, der sich gern mit Fairplay-Attitüden schmückt, ist das eine Ungeheuerlichkeit“ (Steinbichler, Karin, Rückgrat vor der Weltmacht, in SZ 29.10.2014).

Nachtrag 5: Knickt die Fifa vor dem Frauenprotest ein? – Knickt die Fifa vor dem Frauenprotest ein? Anfang Dezember 2014 deuteten sich Änderungen an. „Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke bemühte sich bei Hintergrundtreffen in Ottawa, die um die Klage entstandene Unruhe bei den Delegationen zu beruhigen. Die WM 2019, um die sich Frankreich und Südkorea bewerben, werde ‚auf alle Fälle auf Rasen gespielt‘, sagte Valcke“ (Steinbichler, Katrin, Warmspielen in Ottawa, in SZ 8.2.2014).

Nachtrag 6: Fifa knickt nicht ein. Die Fußball-WM der Frauen wird trotz der Gerichtsprozesse wie geplant vom 6. Juni bis 5. Juli 2015 in Kanada stattfinden. „Der Unmut unter den Spielerinnen über die in Kanada zu bespielenden Kunstrasenplätze ist mittlerweile so groß, dass er das Sportliche dieses fußballerischen Großereignisses komplett überlagert. Der Streit beschäftigt inzwischen die Gerichte. Eine Klage von 61 Spielerinnen gegen den Kunstrasen ist anhängig. Die Fifa ist allerdings bislang in keiner Weise bereit, von ihrem Konzept abzurücken. (…) Bei den Männern ist bislang niemand auf die Idee gekommen, die großen Turniere auf künstlichem Geläuf auszuspielen. (…) ‚Das zeugt von fehlendem Respekt gegenüber uns Athletinnen‘, sagte Nationalspielerin Pauline Bremer SPIEGEL ONLINE. Fifa-Chef Joseph Blatter hält Kunstrasen dagegen für die Zukunft des Fußballs. Die mal eben an den Frauen ausgetestet werden soll“ (Ahrens, Peter, Das Gras? Kannst du in der Pfeife rauchen, in spiegelonline 25.12.2014).

Nachtrag 7: Mediation unerwünscht. Vom 6. Juni bis 5. Juli 2015 findet in Kanada die Frauen-Fußball-WM statt. Die Fifa beharrt auf Kunstrasen, der von den Spielerinnen wege der höheren Verletzungsgefahr abgelehnt wird. Einen von Experten erarbeiteten Kompromissvorschlag mit flexiblem Rollrasen lehnte die Fifa Mitte Januar 2015 umgehend ab. „Geklärt ist nur, dass die Fifa auf den Aufruf des Gerichts in Toronto, an einer Mediation teilzunehmen, nicht eingegangen ist, da die Fifa nach eigener Aussage die Zuständigkeit des Gerichts gar nicht erst anerkennt“ (Steinbichler, Karin, Untergrund-Bewegung, in S 14.1.2015).
Vermutlich erkennt die Fifa nur den – sportabhängigen – Internationalen Sportgerichtshof Cas in Lausanne an: Dessen Kompetenz hat das Münchner Oberlandesgericht im Fall Claudia Pechstein gerade eingedämmt.

Nachtrag 8: Spielerinnen unter Druck. Am 21.1.2015 zogen die verbliebenen rund 50 Spielerinnen ihre Klage zurück. Die Fifa hatte sich geweigert, das kanadische Gericht überhaupt anzuerkennen. Nach dem Rückzug erzählte Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke, dass man sich nun ganz auf das Turnier konzentrieren könne und „ein großartiges Fußball-Spektakel“ genießen werde“ (Steinbichler, Katrin, Frauen unter Druck, in SZ 23.1.2015). „Hampton Dellinger, der Anwalt der Spielerinnen von der Kanzlei Boies, Schiller & Flexner LLP in Washington/USA, deutet dagegen an, dass die Spielerinnen bei ihrer Entscheidung von der Fifa unter Druck gesetzt wurden“ (Ebenda). Die Fifa habe mit Suspendierungen, einer Absage des Turniers und einer Gegenklage der Fifa gedroht. Einziges Zugeständnis: Der veraltete Belag im WM-Finalstadion von Vancouver wird durch einen neuen Kunstrasen ersetzt (Ebenda). Die nächste Frauenfußball-WM 2019, für die sich Frankreich und Südkorea bewerben, soll auf Naturrasen stattfinden.

Nachtrag 9: Kunstrasen-Heizung bei der WM 2015 in Kanada
Die US-Stürmerin Abby Wambach nannte es einen „Albtraum“, auf Kunstrasen zu spielen. Die Verletzungsgefahr ist deutlich höher. Der US-Teamarzt Bojan Zoríc: „Auf Kunstrasen ermüden die Spielerinnen deutlich schneller als auf Gras. Sie brauchen auch länger, um sich wieder zu erholen“ (Ein heißes Feld, in Der Spiegel 25/13.6.2015). Die deutsche Stürmerin Alexandra Popp äußerte zum Kunstrasen: „Die Spiele hier sind für jeden schwer, vor allem angesichts der Hitze auf den Plätzen“ (Steinbichler, Karin, Heißes Pflaster, in SZ 13.62015). – „Womit diese Frauenfußball-WM bei ihrem eigentlichen Thema angelangt ist. Denn die undurchsichtige Entscheidung der Fifa, erstmals ein Turnier auf Kunstrasen auszutragen, wird auch in Kanada als fragwürdig angesehen. Schürfverletzungen hat es zwar bislang noch keine gegeben, dazu ist der verwendete Belag zu neu und zu gut. Dass die Fläche sich durch das schwarze Granulat, auf dem der Ball besser laufen soll, extrem aufheizt, war allerdings abzusehen. Schon beim Eröffnungsspiel in Edmonton, einem im Vergleich noch kühlen Spielort, wurden bei 23 Grad Lufttemperatur 49 Grad Celsius auf dem Kunstrasen gemessen. ‚Unter solchen Bedingungen 90 Minuten Vollgas und dazu ein ganzes Turnier zu spielen, ist Wahnsinn‘, meinte Wambach, ‚ich weiß nicht, was da mit uns ausprobiert werden soll’“ (Ebenda).
Ein Grund für die Erwärmung ist das Einfüllmaterial, meist ein schwarzes Gummigranulat aus alten, geschredderten Autoreifen, das sich bei Sonneneinstrahlung schnell aufheizt. „Damit ein Kunstrasen nicht stumpf wird, muss er ausreichend gewässert werden, doch in der kanadischen Sommerhitze verdampft das Wasser schnell“ (Peschke, Sara, Die Kunst mit dem Rasen, in spiegelonline 17.6.2015).

Nachtrag 10: Kunstrasen auf Hawai – Länderspiel abgesagt
Die Frauenfußball-Nationalelf der USA ist amtierender Weltmeister. Am 6.12.2015 wurde nun das Länderspiel USA gegen Trinidad & Tobago wegen des schlechten Zustandes des Kunstrasens im Stadion von Honolulu/Hawai abgesagt. Stürmerin Alex Morgan: „Stadion und Trainingsplätze sind der reine Horrror“ (Fußballweltmeisterinnen haben keine Lust auf Kunstrasen, in spiegelonline 7.12.2015). Morgan weiter: „Ich weiß nicht, warum acht oder neun unserer zehn Victory-Tour-Spiele auf Kunstrasen stattfinden müssen, während die Männer in diesem Jahr kein einziges Spiel auf Kunstrasen gespielt haben“ (Kunstrasen-Streit, in SZ 7.12.2015).

Quellen:
„Diskriminierend“, in SZ 8.8.2014b
Eisenberger, Korbinian, Grünes Garn und schwarze Kugeln, in SZ 27.6.2015
Fifa 1: Fifa-Qualitätskonzept für Kunstrasen
Fifa 2: Fifa-Qualitätskonzept für Kunstrasen
GreenFields als bevorzugter Fifa-Hersteller, www.greenfields-kunstrasen.de /fifa-standards/
Kunstrasen, in SZ 8.10.2009
Neudecker, Michael, Polyethylen, pfui! in SZ 8.8.2014a
Schmidt, Kathrin, Bahn frei für denn Plastikplatz? in spiegelonline 22.3.2010
SID, Angerer über Fifa-Plan – „Illegal, diskriminierend“, in welt.de 7.8.2014
Star-Spielerinnen drohen mit Klage, in spiegelonline 7.8.2014
Steinbichler, Karin, „Es ist eine Schande“, in SZ 5.4.2013
Theweleit, Daniel, Pöbeln gegen den Plastikplatz, in spiegelonline 7.10.200
Warum hat der Fußballrasen bei der WM dunkelgrüne und hellgrüne Streifen? mdr.de 26.6.2014
www.fussballrasen.com

Aug 012014
 
Zuletzt geändert am 02.09.2014 @ 12:46

31.08.14:
Welt: Distanzieren Sie sich nun mehr von Putin, Herr Bach?
RP: Olympia in Düsseldorf – ein ferner Traum

30.08.14:
ND: Olympia in Berlin? – Ein Pro und Kontra
linkeblogs.de: Anfrage Abgeordnetenhaus: Kosten einer möglichen Olympiabewerbung Berlins
RP: Thomas Geisel (OB Düsseldorf): „Olympia sollten wir noch einmal probieren“

29.08.14:
nolympia-hamburg.de: 13 Fragen zur (N)Olympia-Bewerbung – an den Hamburger Senat und den DOSB
NDR: Maennig: „Olympia muss kleiner werden“
Grüne Liga Berlin: Mehr Brot statt Spiele
rbb: Berlin: „NOlympia“ warnt vor einer Kostenexplosion
Tagesspiegel: Berliner Olympiagegner verweisen auf hohe Kosten und düstere Bilder
nolympia-berlin.de: Pressekonferenz: Mehr Brot statt Spiele – nachhaltige Stadtentwicklung statt vier Wochen Megaevent
Zeit online: Brasilien rutscht in die Rezession

28.08.14:
SpOn: Olympia-Zustimmung in Oslo sinkt massiv
newsinenglish.no: Oslo 2022: Olympic support sinks to new low
Bergens Tidende: OL-støtten nesten halvert på ett år
taz: Olympia in Hamburg: Die Spiele-Verderber
elbmelancholie.de: Olympiabewerbung: Motor oder Hemmnis für den Sport in Hamburg?
nolympia-hamburg.de: London und die bitteren Olympia-Pillen
NWZ: Olympia in Deutschland eine Frage von Weitsicht
Weser-Kurier: Olympia-Alarm
Tagesspiegel: Bilanz der Schwimm-EM in Berlin: Schwimmen in der Spree? Chance vertan!
WOZ: GastarbeiterInnen in Katar: «Herzfehler» auf der Baustelle
SpOn: Verzicht auf Kandidatur als Fifa-Chef: Platini riskiert nichts
Zeit online: Fifa-Wahl: Vier weitere Jahre moralischer Bankrott

27.08.14:
Welt: Dabei sein ist nicht alles: Grüne hadern mit Haltung zu Olympia
umweltfairaendern.de: Olympia-Konzern – Vattenfall – Hamburg: Olympischer Sportbund, das Marketing und ein Atomkonzern
Berliner Zeitung: Olympia nur mit Profis
Tagesspiegel: Klaus Wowereit am Start: Olympia-Botschafter gesucht
JU Frankfurt: Junge Union Frankfurt für Olympia-Bewerbung Frankfurts
Merkur: Niederschlag zur Unzeit – Verzug bei Bauarbeiten am Sudelfeld droht

26.08.14:
SZ: Berlin und Hamburg wollen Olympia-Bewerbung
MOZ: Diffizile Bewerbung
FAZ: Wowereits Vermächtnis
PNN: Kopf an Kopf
B.Z. Berlin: Warum ich leider gegen Olympia sein muss
DAV: Kein Baustopp am Sudelfeld: DAV bedauert gerichtliche Entscheidung
Merkur: Skicross-Weltcup 2015 am Ostiner Oedberg: „Es gibt richtig viel Arbeit“
Merkur: Olympia-Eissportzentrum: Schnelle Sanierung bis zum Saisonstart

25.08.14:
Tagesspiegel: Berlins Politik ist nicht reif für Olympia
taz: Berlin und Olympia: Die Wiederkehr der Judith Demba
Stadt- und Mietenpolitische Initiativen Berlins: Olympia? Lasst es einfach sein.
Berliner Zeitung: Olympiabewerbung von Berlin und Hamburg im Vergleich
SZ: Sudelfeld-Ausbau geht weiter
dpa: Schneekanonen dürfen weiter gebaut werden
Grüne, Landtagsfraktion: Sudelfeld: Region verpasst Chance auf nachhaltiges Tourismuskonzept
Merkur: Diskussion auf der Zugspitze: Klimagipfel im Neuschnee
katharina-schulze.de: Schriftliche Anfrage: Polizeieinsätze bei Fußballspielen

24.08.14:
Berliner Zeitung: Olympische Spiele brauchen eine Legitimation
Berliner Zeitung: Wowereit fordert Bürgerbefragung zu Olympia
Tagesspiegel: Klaus Wowereit will das Volk befragen
Grüne Jugend Berlin: Bürger*innenbeteiligung à la SPD, nein danke
insidethegames.biz: Dog-sled racing at Lillehammer 2016? Chief executive would love to see it

23.08.14:
Tagesspiegel: Die Transparenzoffensive des Senats
RP: Olympia in Deutschland – ein ferner Traum
DLF: Vesper: „Es ist Zeit, Sommerspiele nach Deutschland zu holen“
DLF: Krim-Annexion: Jugoslawien als Vorbild?

22.08.14:
NNN: Olympia-Standort: Warnemünde hat das beste Revier von ganz Europa

21.08.14:
nolympia.de: Quo vadis, Öko-Institut?
OVB: Berliner Träume
Tagesspiegel: Berlin: Keine Spiele ohne Unterstützung des Bundes
ARD, Monitor: 1:0 für Russland – Putin und die FIFA
SZ: Fußball-Marketing: Tauziehen um die teuren Trikots

20.08.14:
taz: Spiele im Hochsicherheitstrakt – Olympia-Skeptiker fürchten Gefahrengebiet
dpa: Berlin: Olympia-Bewerbung kostet 50 Millionen
Focus online: Bach: „Deutsche Olympia-Bewerbung hätte eine wirklich gute Chance“
insidethegames.biz: French Olympic chief concerned over impact of large-scale nature of Nanjing 2014
DLF: Doping-Studie: Politisches Nachspiel für den DOSB
DLF: UEFA vs. Russland: Die WM 2018 steht auf dem Spiel
SZ: Auf der Krim schwelt ein Fußballkonflikt

19.08.14:
nolympia-hamburg.de: Traum oder Alptraum? Olympia in Hamburg
Tagesspiegel: Ja oder Nein – das ist nicht die Frage
insidethegames.biz: „Norwegians love to debate“ claims Oslo 2022 chief executive as remains confident over Government support for bid
NZZ: Athen 2004 – ein Symbol für Aufstieg und Fall
Zeit online: Skateboarding: Der Ausverkauf der Coolness
SpOn: Fußball-WM 2018: Russland soll Austragungsorte reduzieren
SZ: Führungskrise im Olympiapark: Zerstörtes Vertrauen
SZ: Maximal 2,1 Milliarden Euro für S-Bahn-Tunnel
Grüne, Landtagsfraktion: 2. Röhre: Minister Herrmann muss jetzt die Reißleine ziehen

18.08.14:
Tagesspiegel: Die dreckigen fünf Ringe
Berliner Kurier: Warum Berlin mit Olympia Miese macht
NDR: DOSB-Präsident Hörmann: „Gute Chancen bei möglicher deutscher Olympia-Bewerbung“
insidethegames.biz: Istanbul set to bid again for 2024 Olympics but final decision will be taken at end of year
SZ: Lage der Krim-Klubs: Fifa-Chef Blatter besucht Putin in Sotschi
Merkur: Polizei nach Ausschreitungen beim kleinen Derby: „So kann es nicht weitergehen“

17.08.14:
DLF: Olympiabewerbung 2024: Keine guten Aussichten
taz: Grünen-Fraktionschef Jens Kerstan: „Urbanes Leben ohne Autos“
Welt: „Olympia geht alle etwas an“

16.08.14:
nolympia-hamburg.de: (N)Olympia Hamburg sagt Hallo und so nicht
FAZ: Bundesliga-Chef wirbt für Sportjahr 2024 – Deutschland soll Fußball-EM und Olympia ausrichten

15.08.14:
taz: Berlin verpasst eine Chance

14.08.14:
Weser-Kurier: Hamburg: Sieben Milliarden Euro für Olympia
umweltfairaendern.de: Macht und Millionen – Hamburgs Handelskammer: Olympia, eine Seilbahn und ungewohnte Opposition
Tagesspiegel: Hamburg ist Berlin schon einen Schritt voraus
taz: Linksfraktionschef Udo Wolf: „Das ist alles wirr geplant“
ND: Berlin: Linkspartei bezichtigt Henkel der Tiefstapelei
nolympia-hamburg.de: Einladung zum Ratschlag
DLF: Krim-Krise: Angst vor Putin?
SZ: Ausbau der S-Bahn: Zweiter Tunnel frühestens in zehn Jahren

13.08.14:
Berliner Zeitung: Wolf kritisiert Wowereits Olympia-Pläne
NDR: Was Hamburg für Olympia plant
Welt: Hamburgs Pläne für Olympia werden konkreter
rbb: Kosten für Olympische Sommerspiele: Im Schnitt mehr als doppelt so teuer
FAZ: Athens Olympiastätten von 2004: Griechische Tragödie
Berliner Zeitung: Keiner will zur Schwimm-EM
Greenpeace Magazin: Die Greenpeace-Magazin-Tabelle: 1. FC Köln Spitze
Merkur: Katharina Schulze: Noch lange nicht am Ziel
Merkur: Traurige Derby-Bilanz: Krawall, Pyros und Verletzte

12.08.14:
newsinenglish.no: Party youth also reject Oslo OL
bild: Grünen-Chefin Fegebank: Zweifel an Olympia in Hamburg
taz: Hamburger Olympia-Bewerbung: Stadt, Land, Spiele
nolympia-hamburg.de: Olympia in Zahlen
ND: Berlin: Startschuss für NOlympia
taz: Henkel will zwei Milliarden ausgeben
TI: Transparente Olympiabewerbung: Berlin und Hamburg prüfen Bewerbung um die Spiele 2024
nolympia.de: Der Fifa-Geld-Kunstrasen
SZ: Fifa und die Krim-Klubs: Lieber in Putins Nähe
SZ: Amateurderby in München: Blaue gegen Rote, Rote gegen Blaue
Merkur: Sudelfeld: Später Protest – Bauarbeiten im Zeitplan
SZ: Möglicher Verkauf von Bogner: Après Ski

11.08.14:
flickr.com: NOlympia Berlin: „Lieber wat Jutet statt Olympia!“
taz: Protest gegen Olympia-Pläne: Wie das IOC den Bären fängt
Tagesspiegel: Berlin: Aktivisten demonstrieren gegen IOC und Senat
Berliner Zeitung: Nolympia-Bündnis Berlin: Protest gegen Olympia-Bewerbung
dpa: Aktion von Bündnis «NOlympia» in Berlin
NOlympia Berlin: Aktion NOlympia Berlin am 11.08.14 um 12.00 Uhr am Neptunbrunnen
Berliner Zeitung: Schwimm-EM mit Fehlstart am Stadtrand
taz: Forderungen an das IOC: Paradiesische Spiele
BadZ: Doping-Gegnerin Ines Geipel: „Die Leichtathletik hat ein Problem“

10.08.14:
linksunten.indymedia.org: NOlympia Berlin – Volxsport statt Olympia
dpa: Staatssekretär: Bei Athens Olympia-Anlagen Schwarzbauten
DLF: Olympische Jugendspiele: „Olympiareife Sportstätten und Schattenseiten“
DLF: Putins (Schach-)Rochaden

09.08.14:
SZ: Zehn Jahre nach Olympia in Athen: Ruinen für die Ewigkeit

08.08.14:
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im Juli 2014
ARD: Experten rechnen mit Kostenexplosion bei Rio 2016 – Teuerste Sommerspiele der Olympia-Geschichte?
newsinenglish.no: Oslo 2022: Only three of 10 back an Olympics
insidethegames.biz: Fears grow over Oslo 2022 bid as public opposition in Norway continues to mount
dpa: Berlin in Olympia-Frage gespalten
Bund der Steuerzahler Berlin: Bewerbung um Olympia 2000: Bund der Steuerzahler erinnert an die beispiellose Steuergeldverschwendung
nolympia-hamburg.de: Brot und Spiele – Sportgroßevents als Katalysator für Aufwertungsvisionen
SZ: Olympia in Athen: Aus Gold wird Rost
SpOn: Fotos von Athener Sportstätten: Olympische Ruinen
bild: Vor zehn Jahren fanden die Sommerspiele 2004 in Athen statt – Hier verfällt Olympia-Geschichte
The Guardian: Olympic afterlife: the real legacy of the London Games for Stratford
OVB: Ohne Förderung droht Freeski das Aus

07.08.14:
SZ: Olympia in Deutschland: 2024, 2028 oder doch lieber 2032?
Berliner Zeitung: Forsa-Umfrage: Nur eine knappe Mehrheit ist für Olympia
ND: Linke-Fraktionschef Wolf: Berliner Olympia-Bewerbung wäre Verzweiflungstat
NDR: Olympia in Hamburg: Chance oder „Schwachsinn“?
taz: Alle wollen olympisch sein – Wettstreit um Regatten
insidethegames.biz: Dubai to launch bid for Olympics „within the next eight years“, claims leading official

06.08.14:
Berliner Zeitung: Olympische Spiele nicht um jeden Preis
nolympia-hamburg.de: Ihre Stadt wird eine Wüste sein
dpa: Kosten und Folgen der Spiele: Studie zu Olympia 2004 in Athen wird vorbereitet
NZZ: Zum Freikauf von Bernie Ecclestone: Dankt auch Deutschland als Rechtsstaat ab?
ND: Transfermarkt: Wo der Irrsinn regiert

05.08.14:
Grüne Liga Berlin: Kein Olympia für die Hauptstadt
Tagesspiegel: Olympia in Berlin: Landessportbund kritisiert SPD-Chef Jan Stöß
Mannheimer Morgen: Und jetzt auch noch Olympia
NYT: Does hosting the Olympics actually pay off?
SpOn: Polizei bei Fußballspielen: Wer kicken lässt, soll zahlen
SZ: Ecclestone-Prozess gegen 100 Millionen Dollar eingestellt
SZ: Zahlt der Täter genug Geld, ist die Sache aus der Welt
Merkur: Kramertunnel: Eröffnung erst in den 2020er Jahren

04.08.14:
FAZ: Olympiakritiker klagt an: Witischko im Hungerstreik
Tagesspiegel: Berlin 2024: Linksfraktion schließt sich Olympia-Gegnern an
Berliner Zeitung: Online-Umfrage zu Berlins Olympia-Bewerbung: „Berlin, Finger weg von Olympia!“
Hamburger Abendblatt: Kiel oder Lübeck – wo würde Olympia segeln?
Tagesspiegel: Kasachstan bewirbt sich um Olympische Winterspiele 2022 – Olympia im Geiste Putins
SRF: 1984: Los Angeles katapultiert Olympia in die Moderne
SZ: Polizeieinsätze bei Fußballspielen: Krawall zu Lasten der Steuerzahler
FAZ: Gewalt im Fußballstadion: Nicht heilig
FAZ: Ecclestone-Prozess: Obszöner Deal

02.08.14:
DLF: Berlin 2024: Gegner formieren sich
ND: NOlympia-Widerstand in Berlin formiert sich
Tagesspiegel: Ramona Pop (Grüne) und Jan Stöß (SPD) im Interview: Braucht Rot-Grün in Berlin eine Paartherapie?
nolympia-hamburg.de: Olympia in Hamburg: Das Gegenteil von transparent
Welt: Seehofer stellt Fußball-WM in Russland infrage
SZ: Ecclestones wichtigster Deal
SZ: Ecclestone-Prozess: Formel Frechheit

01.08.14:
NOlympia Berlin: Bündnis ins Leben gerufen
taz: NOlympia-Bündnis in Berlin: Olympiagegner bilden ein Team
Berliner Morgenpost: Warum die Olympia-Pläne des Senats ein Kommunikationsdesaster sind
Berliner Zeitung: Olympisches Dorf soll auf den Flughafen Tegel
SZ: Regattastrecke von 1972: Teures Olympia-Erbe
B.Z.: Berliner Bewerbung: Die geheimen Olympia-Pläne des Senats
ARD: Zwei Jahre vor Rio: Lücken im Anti-Doping-Kampf

weiter zur Presseschau für Juli 2014

Jul 182014
 
Zuletzt geändert am 16.03.2015 @ 16:24

Eventisierung des Münchner Olympia-Parks
Alle Jahre wieder: Harakiri im Münchner Olympiapark. Als Ersatz für die DTM-Tourenmeisterschaft 2011 und 2012 und die X-Games im Juli 2013 kommt das nächste – gefährliche und gesundheitsschädigende – Spektakel: MASH (Munich Action Sport Heroes) mit Red Bull Fighters, BMX Street Rink und Swatch Prime Line – MTB Dirt Jump vom 18. bis 20.7.2014 im Münchner Olympiapark. Dazu kommt noch die „Munich Be(a)st Tour“ (Skateboard). Der Münchner Stadtrat hat ohne großes Zögern einen Zuschuss von 100.000 Euro bewilligt.

Mash Veranstaltung, Olympia-Park, München, 17.7.2014 

Die X-Games wurden vom amerikanischen TV-Sender ESPN nach einmaligem Gastspiel im Juli 2013 in München abgesagt. Daraufhin bastelte die Olympiapark München GmbH (OMG) am nächsten Event. Als Partner stand Red Bull bereit. „Zur MASH-Premierenveranstaltung lässt Red Bull seine X-Fighters-Serie mit 110 Kilogramm schweren Motorrädern zum zweiten Mal in München gastieren, vor zwei Jahren waren die Motocross-Akrobaten noch durch das Olympiastadion geflogen. Dieses Mal sind sie auf einer schwimmenden Strecke unterwegs – eine Weltpremiere“ (Tögel 17.7.2014). Der stark veralgte Olympiasee wird also nicht, wie es inzwischen Tradition ist, abgelassen, sondern zugebaut. Die 450 Meter lange Rampe wird von 260 Pontons gehalten und wiegt 2.000 Tonnen: 800 Kubikmeter Erde wurden eingebaut (Olympiapark München, Juli 2014, S. 15).

Mash Veranstaltung, Olympia-Park, München, 17.7.2014 

 „Die Show ist auch ein riesiges Business. Red Bull vermarktet sie aggressiv im Internet. München ist der vorletzte Halt der Tour, die durch vier Kontinente reist und im August in Pretoria endet“ (Winter 17.7.2014).
Dauerhaft wird dieses Event nicht sein: „Für die neue Tour würden sich jedoch wieder zahlreiche Städte aus der ganzen Welt bewerben, es sei durchaus möglich, dass der Spot München ersetzt werde“ (Ebenda).
Die Mountainbiker werden in München von einem zehn Meter hohen Turm aus 400 Tonnen Gerüsten am Olympiastadion herunterrasen und unter anderem einen Looping absolvieren. Die Strecke plante Tarek Rasouli, ein ehemaliger BMX-Fahrer, der seit zwölf Jahren nach einem missglückten Sprung im Rollstuhl sitzt. „Keiner der Starter hat bisher einen Looping gefahren“ (Tögel 18.7.2014). – „Der wird für die Fahrer absolutes Neuland – eine echte Herausforderung!“ (Olympiapark München, Juli 2014, S. 3) – „Wer zu viel Respekt hat, kann den Looping umfahren oder überspringen. (…) Allerdings werden Deserteure mit Punktabzug bestraft“ (Winter 17.7.2014).

 

 

Mash Veranstaltung, Olympia-Park, München, 17.7.2014

 

Mash Veranstaltung, Olympia-Park, München, 17.7.2014

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Brot und Spiele: brachial
Red Bull-X-Fighters:
„Mit bis zu 30 Meter weiten und 15 Meter hohen Sprüngen sowie spektakulären Tricks werden sie die rund 25.000 erwarteten Besucher von den Sitzen reißen.“
„HEAD-TO-HEAD: Zwei Fahrer duellieren sich im direkten Zweikampf. Hier gibt es nur einen Run, und der muss sitzen.“
„Der 22-jährige Kiwi hat Benzin im Blut.“
Swatch Prime Line Munich/Mountainbike Dirt Jump-Contest:
“Die größte Schwierigkeit ist der Looping, der für die Fahrer tatsächlich Neuland bedeutet. Den Zuschauern wird sicherlich das eine oder andere Mal der Atem stocken, wenn die Fahrer mit ihren waghalsigen Sprüngen durch die Luft fliegen.“

Mash Veranstaltung, Olympia-Park, München, 17.7.2014

”Nach seinem schweren Sturz beim Red Bull Joyride (CAN) im vergangenen Jahr ist Brayden bereits wieder zurück im Sattel.“
BMX Street Rink:
„Bei der Disziplin BMX Street geht es hingegen viel mehr um technisch anspruchsvolle und kreative Tricks an ‚Hindernissen’, die nicht als solche wahrgenommen werden: Geländer, Stufen und Mauern. (…) Auf dem von BMX-Legende Brian Kachinsky gestalteten Parcours müssen die Fahrer ihre spektakulärsten Tricks zeigen, um am Ende des Tages den Sieg mit nach Hause nehmen zu können.“
(Alle Zitate: Olympiapark München, Juli 2014).
Ralph Huber, Geschäftsführer der OMG: „Der Trend- und Actionsport ist für München zukunftsweisend, darauf setzen wir“ (Tögel 3.7.2014).

Mash Veranstaltung, Olympia-Park, München, 17.7.2014

 

Selbstverstümmelung
Red Bull verleiht auch hier Flügel – bis zum harten Aufprall. Luc Ackermann, 16, der einzige deutsche Freestyle-Motocrosser: „Verletzungen gehören in dem Sport dazu, das muss man mal sagen. Jeder Sprung könnte tödlich sein, auf diesem Level ist es zurzeit einfach ziemlich krass“ (Winter 17.7.2014). – Bilanz des Motocrossers Luc Ackermann (16): „Zweimal das Schlüsselbein gebrochen, das Schulterblatt gebrochen, den Zeh, das Kreuzband gerissen“ (Tögel 28.6.2014). – Der deutsche BMX-Fahrer Bruno Hoffmann brach sich 2013 „bei den X-Games in Schanghai den einen Fuß, vor fünf Monaten in Frankfurt den anderen“ (Winter 11.7.2014).
Der Bruder des Freestyle-Motocrossers Thomas Pagès, Charles, lag nach einem Sturz im Koma. „Im Februar 2013 verunglückte der Japaner Eigo Sato beim Training für seine neunte X-Fighters-Saison, er starb“ (Winter 17.7.2014).
Hochsaison für Rettungskräfte: „Die Helfer haben ein Rettungskonzept mit der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und den Johannitern entworfen. Helfer auf zwei Rettungsbooten und mehrere Rettungsschwimmer können Verunglückte schnell bergen. Zudem ist ein Ärzteteam des Klinikums Rechts der Isar vor Ort“ (Winter 17.7.2014).
Zu seinen Verletzungen sagte der 21-jährige deutsche Mountainbiker Peter Henke: „Im vergangenen Jahr musste ich aber mal eine längere Pause von drei Monaten einlegen, weil ich mir das Kreuzband im Knie angerissen und die Kniescheibe gebrochen habe“ (Schmid 17.7.2014).
Die Karrieren als Frühinvaliden sind bei allen Teilnehmern von MASH vorgezeichnet.
Der neue Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schrieb im Vorwort zur MASH-Broschüre: „Trendsport öffnet heute gerade jungen Menschen den Weg zu Bewegung, Spaß und Leistung“ (Olympiapark München Juli 2014, S. 2).
Ob Reiter die Darbietungen schon mal gesehen hat?

Die Fun-Welt
„Szene-Beschallung gehört natürlich bei jedem Action Sports-Event dazu“ (Olympiapark München, Juli 2014, S. 3) – Im Interview äußerte Peter Henke über die Freerider-Szene: „Wir sind ungefähr um die 30 Jungs, die gemeinsam um die Welt reisen, Bike fahren und Spaß miteinander haben“ (Schmid 17.7.2014). – „Um was es geht? Den Sieg, klar, um spektakuläre Bilder. ‚Und ein bisschen Geschichte schreiben’, sagt Rasouli“ (Tögel 18.7.2014).
Gladiatorenspiele für die Zuschauer auf Kosten der Jungen. Und nur nicht an die Zukunft denken…

Quellen:
Kettenbach, Maximilian, Spielplatz für Helden, in SZ 28.5.2014
Olympiapark München, Munich MASH, Programmheft, Juli 2014
Schmid, Matthias, „Wir wissen alle, dass immer etwas passieren kann“, in SZ 17.7.2014
Tögel, Ralf
– Neue Chance für den Sportpark, in SZ 22.2.2014
– Saltos im Olympiasee, in SZ 22.2.2014
– „Wir sind normale Leute“, in SZ 28.6.2014
– Fliegende Nichtschwimmer, in SZ 3.7.2014
– Und Action, in SZ 17.7.2014)
– Ohne Grenzen, in SZ 18.7.2014
Tollkühne Piloten, in SZ 17.7.2014
Winter, Sebastian
– Auf den Spuren von E.T., in SZ 11.7.2014
– Dem Himmel so nah, in SZ 17.7.2014

Jul 012014
 
Zuletzt geändert am 01.08.2014 @ 12:45

31.07.14:
NaturFreunde Berlin: Gründung eines NOlympia-Bündnisses
PNN: Umfrage zu Olympia: Prädikat wertlos
beijing-2022.cn: Official website of Beijing 2022 Olympic Winter Games bid committee launched
SZ: Der Mann, den alle Don Julio nannten
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Rachimow, Gafur
SZ: Oberau: Eine halbe Milliarde für das Tunnel-Terzett
SZ: Teure Werbeschlacht zur Fußball-WM: Adidas schockt Investoren
SZ: Eigentor für Adidas

30.07.14:
ND: Befragungsfake
japanmarkt.de: Kosten für Olympia 2020 laufen aus dem Ruder
Businessweek: Tokyo Governor plans to tweak Olympic venue plan amid cost surge

29.07.14:
taz: Der Senat fragt Berliner zu Olympia: Ihr wollt es doch auch!
rbb: Berlins neun Fragen zur Stimmungsaufhellung
Tagesspiegel: Senat versteckt Bürgerbefragung zu Olympia
FT: Tokyo Olympics costs jump amid construction labour shortage
FAZ: Kasachstan als Sportmacht: Erst der Tour-Sieg, dann Olympia?
dpa: Olympia-Bobbahn in Sarajevo soll wieder genutzt werden
Tagesspiegel: Fifa mit Rekordgewinn, Brasilien geht leer aus
Generali Haching: TSV Unterhaching zieht Bundesliga-Lizenz zurück
SZ: Rückzug von Unterhachings Volleyballern: Abschied mit bitterem Unterton
Merkur: Dobrindt: Weg frei für die Umfahrung Oberau

28.07.14:
Welt: Polizeibericht: Die gewalttätige Seite der Fußball-WM

27.07.14:
taz: Berlin 2024: Mögen die Spiele beginnen
nolympia-hamburg.de: Olympia Hamburg Umfrage – 73 Prozent befürchten “Das wird teuer für die Stadt”
Travemünde Aktuell: Olympia: Saxe nimmt Bürger nicht mit
sid: FIFA feiert Rekord-WM: 1,6 Milliarden Euro Gewinn
DW: Rio 2016: Jetzt kommen die Spiele
DLF: DOSB-Stasikommission: Causa Steuer wirft Fragen auf
DLF: Wenn ehemalige Stasi-Spitzel Sportler trainieren
SZ: Boykott gegen Bremen: DFB foult seine Fans

26.07.14:
Welt: Sportbund macht eigene Umfrage zu Olympia
interpool.tv: Warum DFL und DFB zur Kostenübernahme verpflichtet werden sollten
DLF: Polizeieinsätze: „Was Bremen macht ist goldrichtig“
DLF: Hansjörg Kofink zum Abschlussbericht der Steiner-Kommission: „Sie können alle Seiten wegschmeißen“

25.07.14:
Grüne, Abgeordnetenhausfraktion Berlin: Olympische & Paralympische Sommerspiele in Berlin – ja, nein, vielleicht?
SZ: Rio 2016: Im ewigen Ausnahmezustand
Wiener Zeitung: Skifahren: Das weiße Gold blättert ab
FAZ: Kein EM-Qualifikationsspiel in Bremen: Anmaßung des DFB
Tagesspiegel: Winokurow, Madiot, Lavenu: Die alte Ära fährt mit

24.07.14:
SpOn: Russland ohne Fußball-WM 2018? Wohlfeile Forderungen ohne Folgen

23.07.14:
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Rotenberg, Arkadij, Boris
sid: Interimschef für Pyeongchangs Olympia-OK
Grüne, Bundestag: WM 2018: Putin keine Plattform für Selbstinszenierung bieten
DLF: WM 2018 in Russland: Die moralische Dimension des Fußballs
SpOn: Nach Abschuss von MH17: Deutsche Politiker stellen Fußball-WM in Russland in Frage

22.07.14:
Linke Lübeck: Olympiabewerbung ist teurer Quatsch
dpa: Olympia 2018: Nach Rücktritt von OK-Chef Kim Untersuchung bestätigt
taz: Husch, husch, zurück ins Krisengebiet – Sechs Fußballer verweigern Rückreise in die Ukraine

21.07.14:
Tagesspiegel: Europaspiele in Aserbaidschan: Höher, größer, reicher
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Makarow, Igor
FR: Boykottiert Putins WM
sid: Olympia 2018: OK-Chef Kim tritt zurück
Welt: Michael Garcia: Dieser Mann untersucht endlich den Fifa-Sumpf

20.07.14:
taz: Dora Heyenn (Linke Hamburg): „Olympia ist eine Perversion“
DLF: Fußball-WM 2018: „Doppelt so teuer wie WM in Brasilien“

19.07.14:
DLF: Wie macht man Olympia den Bürgern wieder schmackhaft?
sid: Olympischer Gipfel: Olympia-Programm künftig an Ausrichtern orientieren
Die Presse: Die Hofnarren in den bunten Leiberln
Welt: Golf: Deutschland prüft erneute Ryder-Cup-Bewerbung

18.07.14:
ND: Olympia ist doch gar nicht so schlimm
nolympia.de: Munich MASH: Harakiri-Olympia-Park

17.07.14:
FR: Dopingfall Sachenbacher-Stehle: Verbrannt

16.07.14:
Berliner Zeitung: Olympia-Bewerbung Berlin: Wo schwimmen sie denn?
Tagesspiegel: Berlin will WM-Jubel für Olympia-Bewerbung nutzen
Tagesspiegel: Olympia in Deutschland geht nur mit Berlin
Tagesspiegel: Rio bereitet sich auf Olympia vor
taz: Rio 2016: Die Furcht vor den Spielen
SpOn: Fußball-WM 2018: Teuer, teurer, Russland
FAZ: Im Schatten des Titels

15.07.14:
sid: IOC-Debatte um die Zukunft Olympias: DOSB legt Diskussionspapier vor
DLF: Die Machenschaften der FIFA
NZZ: WM 2018 in Russland: Kostspieliger Wiederanpfiff in Moskau
taz: Fußball-WM 2018 in Russland: Putin ist alles zuzutrauen
taz: Weltmeister-Party in Berlin: Respektlos im Siegesrausch
Merkur: Stammstrecken-Entscheidung bis Mitte 2015

14.07.14:
BR, UNKRAUT: Wettrüsten in den Alpen: Wie gefährdet ist unsere Bergwelt?
BR, UNKRAUT: Sudelfeld-Ausbau in Zeiten des Klimawandels
Merkur: Seefeld: Ski-WM als Projekt-Beschleuniger
nolympia-hamburg.de: Nolympia Hamburg proudly presents… Neumanns Figuren Ballet
SpOn: WM-Bilanz in Brasilien: Die Schattenseiten der Fußballparty
Cicero: Fußball und Politik: Jetzt geht’s raus und regiert!
Hamburger Abendblatt: Wenn die großen Stadien nur noch „weiße Elefanten“ sind
ingenieur.de: Tokio 2020: Olympiastadion für 1,2 Milliarden Euro soll abspecken
ND: Müll fischen für Olympia

13.07.14:
Berliner Zeitung: Blatters Glückssträhne geht zu Ende
DLF: Fußball-WM 2014: „Mangel an Rechtsverständnis bei der FIFA“
Welt: Diese Bilder wollte die Fifa Ihnen vorenthalten
DLF: Fußball-WM 2018: „Anfang der Reise“
sid: Fußball-EM 2016: Das aufgeplusterte Turnier
FAZ: Das Geschäft mit dem vierten Stern

12.07.14:
Tagesspiegel: Ramona Pop (Grüne Berlin): „Erst die Debatte, dann das Referendum“
nolympia-hamburg.de: (N)Olympia Hamburg – Kommt in die Gänge
nolympia-hamburg.de: Olympia Hamburg – Lernen von München – Der Host-City-Vertrag und das Diktat des IOC
nolympia-hamburg.de: Olympia-Bewerbung Hamburg: Feuer und Flamme – Dokumente einer Bewerbung
SZ: Brasilien bei der Fußball-WM: Viel zu hohe Rechnung für ein rauschendes Fest
Welt: Vier Wochen WM – am Ende gewinnt immer die Fifa
ND: FIFA arrangiert sich mit Rassismus
dpa: Russlands WM-Projekt als Gipfel der Großmannssehnsucht

11.07.14:
nolympia-hamburg.de: Olympia-Bewerbung Hamburg? Positionen von Linken und Grünen in der Bürgerschaft
Tagesspiegel: Pirat Andreas Baum: „Olympia darf nicht als Wowereit-Projekt diskutiert werden“
Zeit online: Sportsoziologe Albrecht Sonntag: „Die WM frisst alles auf“

10.07.14:
Tagesspiegel: Olympia in Berlin: Sportbund will Bürger erst später beteiligen
FAZ: Rassismus bei der WM: „Die Fifa hat sich entschieden, wegzusehen“
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im Juni 2014

09.07.14:
NZZ: Winterspiele-2022-Vergabe: Es droht ein Debakel
PNN: Anti-Doping-Arbeit in Brandenburg: Kaputte Helden
bundestag.de: Freitag zieht Schlüsse aus der Fußball-WM
Berliner Zeitung: Hörmann: „Dass in die Infrastruktur investiert werden muss, ist klar“
DLF: DOSB-Reform: Der Sportbund als Konzern

08.07.14:
dpa: Sportökonom: «IOC muss sich Bewerberstädten anpassen»
stadionwelt.de: Entwicklungsminister für WM in mehreren Ländern
Bayern 2: FIFA-WM vor dem Ende: Was bleibt Brasilien?
SZ: Ausweitung der Karten-Affäre: Mitten rein ins Herz der Fifa-Familie
Merkur: Penzberg: „Menschenfahne“ für die Verlierer der WM
SF: Olympia-Berater: „Anzeige gegen mich gab es nie“

07.07.14:
FAZ: Dählie will die Norweger wecken
NZZ: Drei Bewerber, drei Kandidaten
Augsburger Allgemeine: Olympia gehen die Demokraten aus
IOC: Oslo, Almaty and Beijing become Candidate Cities for the Olympic Winter Games 2022
gamesbids.com: IOC takes blame for abandoned 2022 Olympic bids
sid: Das sind die drei Bewerber für Olympia ’22
FAZ: Almaty, Oslo oder Peking?
newsinenglish.no: Oslo official OL candidate city
nolympia-hamburg.de: Olympisches Rechnen und andere Wagnisse
FAZ: Schwarzmarkt-Skandal: Manager der Fifa-Ticketagentur festgenommen
FAZ: Fifa-Präsident bei der WM: Warum taucht Blatter ab?
Tagesspiegel: Berichterstattung aus Brasilien: Kollektives Kuscheln
taz: Herzlich grüßt der Favelabewohner

06.07.14:
DLF: Olympia 2022: Almaty in der Favoritenrolle
Tagesspiegel: Frank Steffel (CDU): „Olympia 2024? So wird das nichts“
Tagesspiegel: Pi mal Daumen: ein paar Milliarden
nolympia-hamburg.de: Am Anfang war das Bild
FAZ: Fußball-WM in Brasilien: Widersprüche im Ticketskandal
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Host Broadcasting Services (HBS)
Merkur: Thomas Schmid: Vom Bürgermeister zum Bau-Lobbyisten

05.07.14:
RP: Entwicklungsminister Gerd Müller: „Stadien im tropischen Regenwald lehne ich ab“
SpOn: CSU-Minister gegen WM in Katar: „Die gehen mit den Kamelen spazieren, was hat da der Fußball zu tun?“
DLF: Fussball-WM: Glanz und Elend liegen nah beieinander

04.07.14:
dpa: IOC kürt Kandidaten für Olympia 2022: München schaut zu
Welt: Senator befragt Hamburger zu Olympia
taz: Debatte um Sportereignis in Berlin: Piraten steuern Olympia an
Berliner Zeitung: Die Berliner sollen mitreden
Kurier: „Mister Olympia“ soll Abgaben hinterzogen haben
FAZ: Rassismus im Stadion: Von der Fifa geduldet

03.07.14:
ND: NOlympia wird wieder gebraucht
Berliner Zeitung: Olympia – das wird Berlin Milliarden kosten
Tagesspiegel: Berlin: Eine Volksabstimmung über Olympia?
Tagesspiegel: Ein Mammut namens Olympia in Berlin
FAZ: Russische Abrechnung: Sotschi hat 33 Milliarden gekostet
SpOn: Tickethändler-Ring bei der WM: Polizei hält Fifa-Funktionär für Drahtzieher
taz: Ticket-Schwarzhandel bei der WM: Füße im Sand und Dollars im Beutel
Focus: „WM-Sponsoren unterwerfen sich der Fifa-Diktatur“
VOX: FIFA beutete Südafrikaner 2010 aus

02.07.14:
SZ: Göttliche Allmacht Fifa
SpOn: Großbrauerei als Sponsor: Betrunkene Fans machen Fifa Sorge
Hamburger Abendblatt: Leserbriefe: Hamburg braucht Normalität
ARD, plusminus: Fußball-WM: Teure Prämien für treue Käufer

01.07.14:
AP: IOC’s unwanted Games
insidethegames.biz: Pyeongchang 2018 sign telecommunications provider KT Corporation as first major sponsor
WirtschaftsWoche: Bahnhof Hamburg-Altona: Die Bahn hilft Ikea

weiter zur Presseschau für Juni 2014

Jun 182014
 
Zuletzt geändert am 19.06.2014 @ 17:41

Nolympia; www.nolympia.de
Garmisch-Partenkirchen, 16. Juni 2014

Herrn Tilmann Heuser
Landesgeschäftsführer
BUND Berlin e.V.
Crellestr. 35
10827 Berlin

Intro: „Kaum zu glauben, aber wahr: Ein Umweltverband sagt Ja zu Olympia – stellt dafür allerdings Bedingungen. Am Dienstag präsentierte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Papier, in dem er Eckpunkte für ein ökologisches und stadtverträgliches Konzept für Olympia 2024 in Berlin formuliert. Der Verband gibt sich sicher: Nachhaltige Spiele in Berlin sind vorstellbar“ (Bolsinger, Matthias, Ökolympia in Berlin, in taz.de 17.6.2014).

Sehr geehrter Herr Heuser,
da Sie sich nach eigener Aussage bereits beim BN informiert und unsere Seite angeschaut haben, überrascht uns Ihr „Fazit“ zum Thema Bewerbung für Olympische Spiele und Ihre öffentlichen Äußerungen für den BUND Berlin.
Die von Ihnen genannten Eckpunkte sind mit dem IOC nicht verhandelbar.
Die meisten Umwelt- und Naturschutzorganisationen haben aus diesen Gründen schon bei der Bewerbung „München 2018“ frühzeitig die „Umweltkommission“ verlassen und sich eindeutig gegen die Spiele positioniert. Uns wurde leider schnell klar, dass wir die Ausrichtung der Spiele nicht ökologischer gestalten konnten, sondern dazu missbraucht werden sollten, die Bewerbung erfolgreicher zu machen.
Wenn man, ohne Not, als Vertreter eines Umweltverbandes die Ausrichtung von Olympischen Spielen ins Gespräch bringt, bleibt bei den Leuten nur das Signal hängen: „Der BUND ist auch nicht dagegen, also kann es nicht so schlimm sein“. Wir haben hier eine besondere Verantwortung.
Bei den Ski-Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen haben wir etwas Ähnliches versucht. Wir haben mit den Ausrichtern gesprochen, um eine umweltfreundlichere Lösung des Pistenausbaus u.a. zu suchen. Das ist zunächst in kleinen Ansätzen gelungen. Nach der erfolgreichen Bewerbung wurden aber große Teile der ersten, von uns total abgelehnten Planung aus der Schublade geholt und durchgesetzt – der internationale Skiverband FIS hatte das Sagen. Geblieben ist die Aussage der Ausrichter: „Der BUND Naturschutz war auch dabei, also wurde auf die Umwelt geachtet.“ Diese „Partizipationsfalle“ sollte man unbedingt vermeiden.
Alle Wünsche nach „ökologisch tragfähigen Spielen“, nach „Nutzung bestehender Sportstätten“ etc. sind eben nicht realistisch – auch nicht als „Druckmittel“. Im „Host City Vertrag“ wird klar geregelt, dass das IOC bis zuletzt Art und Anzahl der Sportarten, sowie alle Regeln und Richtlinien ändern kann und sich der Ausrichterort jeder Einrede enthalten muss. Der Host City Vertrag wurde von namhaften Juristen als „sittenwidrig“ bezeichnet (s. das Gutachten von Prof. Manssen auf nolympia.de). Die Bewerbung zu den Spielen wird nur zugelassen, wenn sich der Ausrichterort bereits vorher verpflichtet, den Vertrag zu unterzeichnen.
Das Argument, es sei „fast alles vorhanden“, haben auch wir gehört: Es stimmte nicht. Selbst für den Status quo wäre nicht alles vorhanden. Niemand weiß, welche Sportdisziplinen in zehn Jahren, 2024 stattfinden werden. Am Beginn einer Bewerbung steht immer das Schönreden. Der Katzenjammer und die „Sachzwänge“ kommen dann später.
Auch aus Finanzgründen sollte man die Bewerbung schon im Vorfeld stoppen. Selbst wenn die Spiele woanders hingehen (was als sicher gelten kann), liegen die Bewerbungskosten nach jetziger Schätzung bei 50 – 60 Mio. €. In München wurden ca. 33 Mio. € nur für die Bewerbung „München 2018“ ausgegeben – eine öffentliche Abrechnung liegt bis heute nicht vor. Auch die Vorgabe, das Geld „kommt von Investoren“, stimmte nicht: Den Großteil der Bewerbungskosten zahlte Stadt München aus Steuergeldern oder stadtnahe Unternehmen, wie die Münchner Messegesellschaft und die Flughafen GmbH.
Auch Berlin hat sicher bessere Verwendung für 50-60 Mio. € als eine unsinnige Olympia-Bewerbung.
Das IOC ist ein Milliardenunternehmen, das Geld verdienen will, und schon allein die Hauptsponsoren – u.a. Dow Chemical, Coca Cola und McDonalds – sollten den BUND Berlin davon abhalten, sich in das Spiel um die Spiele zu begeben. Er kann dabei nur verlieren. Mit den Spielen verliert die Natur, da eine Vielzahl von Sachzwänge entsteht, die man vorher nicht abschätzen kann: Dazu gehören z.B. die Garantie einer totalen Sicherheit – das betrifft Naturgüter ebenso wie demokratische Rechte, die quasi außer Kraft gesetzt werden können.
Mit dem IOC und den Olympischen Spielen verlieren aber auch die Menschen, da die Lebenshaltungskosten steigen und die Gentrifizierung ganzer Stadtviertel weiter an Fahrt gewinnt.
Aus unserer Sicht und unseren Erfahrungen raten wir Ihnen deshalb, wenn man sich unbedingt äußern will, die unverhandelbaren Forderungen darzustellen und eine deutliche Kritik am Größenwahn des IOC und heutiger Olympischer Spiele zu formulieren.
Vielleicht hängen wir die Sache etwas hoch, aber wir haben am eigenen Leib erfahren, wie es läuft, wenn man den Bewerbern mit guten Argumenten in die Quere kommt und welche Standhaftigkeit man braucht. Es bringt unendliche Anfeindungen, viel Unfairness, bis hin zu Morddrohungen und man wird vom Geld der Bewerber fast erdrückt. – deshalb:

Nolympia!

Viele Grüße

Axel Doering
Mitbegründer des Netzwerks Nolympia
Sprecher des Arbeitskreises Alpen des Bundes Naturschutz
E-Mail: doering@bn-gap.de

Vergleiche dazu :  Hamburg-Berlin 2024

 

Jun 162014
 
Zuletzt geändert am 01.07.2014 @ 9:26

Dierk Brandt, Stadtplaner SRL, Gabriele Heller, Stadtplanerin, München

Großevents und nachhaltige Stadtentwicklung im Widerspruch 
Großereignisse scheinen ein geeignetes Mittel zu sein, in der Entwicklung von Städten und Regionen neue Wachstumsimpulse und Marketingeffekte zu setzen. Diese vorherrschende Meinung wurde auf der Tagung der Stadt Regional und Landesplaner SRL in Hamburg am 22./23. Mai 2014 aus fachlicher Sicht umfassend analysiert und diskutiert. Wie kann man Nachhaltigkeit und Wachstum verbinden? Die Antwort der Planerinnen auf den Punkt gebracht lautet sinngemäß: dies gelingt bei Großereignissen wie Internationale Bauausstellungen IBA wie z.B. jüngst in Hamburg Wilhelmsburg, im Emscher Park Ruhrgebiet, Berlin Kreuzberg vor der Wende oder bei überregionalen Gartenschauen. Bei solchen Formaten entstehen höhere Qualitäten bei der Projektentwicklung, bei der Mobilisierung lokaler Akteure und bei externen Investoren, die Bündelung von Kräften in der Verwaltung, die Rekrutierung finanzieller Ressourcen und nicht zuletzt die schnellere Umsetzung wichtiger Planungsvorhaben in der Stadt und Region – kurz ein gesamt gesellschaftlicher Gewinn.

Das Gegenteil ist leider bei großen Sportereignissen wie Olympischen Spielen, bei diversen Weltmeisterschaften u.a. Megaevents der Fall. Dies wurde inzwischen durch eine Vielzahl von Nachher-Untersuchungen fast durchgängig belegt. Aus aktuellem Anlass ist also auch die Bewerbung Hamburgs (und Berlins) um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 oder 2028 zu hinterfragen, die ja für viele Befürworterinnen bereits festzustehen scheint, so dass die Volksbefragung nur noch als Formsache dargestellt wird. Allerdings regt sich in der Stadtgesellschaft fundierter Widerstand, denn die Hauptprofiteure der Olympischen Spiele werden wieder einmal in der olympischen Familie selbst gesehen, nämlich IOC, NOKs, OKs etc. und bei großen Unternehmen sowie der Finanzwirtschaft. Die Hamburger Stadtgesellschaft hätte, wie andere Austragungsorte zeigen, enorme Folgekosten und Umweltschäden sowie soziale Belastungen über Jahrzehnte zu tragen und auch keinen Mehrwert für den Hamburger Breitensport zu verbuchen (s.a. http://www.die-linke-hamburg.de/uploads/media/Olympia-Studie.pdf).

Das Beispiel Bewerbung für die Olympischen Winterspiele München 2022
Bürgerentscheid 10. November 2013 – die Ablehnung der Bewerbung für die olympischen Winterspiele 2022 in München, Garmisch-Partenkirchen und in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land rief Fassungslosigkeit und völliges Unverständnis bei den Befürwortern hervor. Sie waren sich der breiten Zustimmung der Bevölkerung, v.a. der Münchnerinnen und Münchner sicher gewesen. Nach der Bewerbung für die Winterspiele 2018 und dem sehr knappen, aber positiven Votum in Garmisch-Partenkirchen, trotz der harten Kämpfe und der tiefen Spaltung der Bevölkerung in zwei Lager, erschien der Entschluss zum vorgeschalteten Bürgerentscheid in allen vier Austragungskommunen eher als „Formsache“.

„Was hatten die Bürgerinnen und Bürger plötzlich dagegen“ – keiner konnte sich das erklären. Die Befürworter hatten viel Geld, eine Allianz aus SPD, CSU/CDU, FDP, Freie Wähler, Sport- und Wirtschaftsverbänden und viele prominente Sportlergesichter vor den Bürgerentscheiden aufgeboten. Die Medien schrieben weit mehr für Pro Olympia, verhielten sich aber „ausgeglichener“ als noch bei „München 2018“. So schrieb Holger Gerz noch vor den Bürgerentscheiden in der SZ: “Braucht die wunderschöne, gelassene Stadt München Olympia? Oder braucht Olympia nicht eher die wunderschöne, gelassene Stadt München? Wäre es am Ende nicht eine moralische Verpflichtung für München, den IOC-Menschen mal sehr wuchtig mitzuteilen, wie man Spiele veranstaltet, die nicht nur Trümmer zurücklassen?” (Gertz, Holger, Der Dackel ist verdächtig, in SZ 1.11.2013). Die Ablehnung war eindeutig: 4:0 gegen die Bewerbung „München 2022″. Das sehr selbstbewusste Votum der Bürgerinnen und Bürger machte deutlich, das die Mehrheit der angeblichen „Chance für die Region“ und einem „neuen Wachstumsschub für München“ eine klare Absage erteilte. Denn welche Chance und für wen, welches Modernisierungsversprechen, welche Nachhaltigkeit kann eine zweiwöchige Party auf Kunstschnee, können Olympische Spiele der Münchner Wohlstandsgesellschaft bieten? (vgl. Rüttenauer, Andreas, in taz 12.11.2013). Damit war Olympia für München vom Tisch.

Als Reaktion einiger Befürworter und Sportfunktionäre auf diese „modernisierungsskeptische“ Haltung der Bürgerschaft wurde dann grundsätzlich die Sinnhaftigkeit von Bürgerentscheiden in Frage gestellt. So äußerte z.B. Franz Beckenbauer: „Ich bin mir nicht sicher, ob man zukünftig immer das Volk befragen sollte. Früher hat es auch ohne Bürgerentscheide Großereignisse gegeben. Die Gegner sind eben immer aktiver. Die gehen alle zur Wahl hin und nehmen noch ihre Großmutter mit“ (Beckenbauer: Nicht mal Fußball-WM… in merkur-online 12.11.2013). Dagegen hat Christian Hierneis von Nolympia München die Motive der Bürger in einem Radiointerview erklärt: „Nur mal nebenbei, es ist die Vernunft. Ich habe jetzt den fünften Bürgerentscheid in eineinhalb Jahren mitgemacht, da ging es immer um solche Großprojekte, Startbahnen, Möbelhäuser. Und die Menschen glauben nicht mehr an das, was ihnen versprochen wird. Wenn diese Eingriffe kommen, sagen sie: Nein, wir wollen das nicht, weil unsere Lebensgrundlagen dabei zerstört werden.“

 

Unbenannt-1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Hier wollen wir etwas gründlicher und aus stadtplanerischer Sicht der Frage nach dem Zusammenhang bzw. den Wirkungen von Großereignissen auf die Stadtentwicklung nachgehen. Dabei muss man sich den jeweils spezifischen Fall genauer ansehen. Pauschalisierungen führen hier nicht weiter. Dennoch, in Zeiten von Globalisierung, internationaler Städtekonkurrenz, weltweiter kommerzialisierter Kommunikationsindustrie und medialer Großereignisse wird die Standortsuche nach Austragungsorten immer schwieriger und die Gewinnversprechen für die Kommunen bzw. Regionen entsprechend größer. Mit der Bewerbung für die Winterspiele 2018 und dem erneuten Versuch 2022 wollten OB Ude und seine Mitstreiter beweisen, dass das Meisterstück noch einmal gelingen kann. Die Sommerspiele 1972 hätten es ja gezeigt – sie gaben den Impuls für eine rasante Stadtentwicklung zur „Metropole mit Herz“, für die Sportstätten, den Park, die Infrastruktur, die Wohnungen und alles „funktioniert“ bis heute. Allerdings wird meist das furchtbare Attentat in der Argumentation der „heiteren Spiele 1972“ unterschlagen. Aber kann denn ein einmaliges Großereignis aus der Sicht der Stadtplanung mit einem finanziellen und ideellen Impuls tatsächlich eine nachhaltige, verstetigende Stadtentwicklung bewirken?

„München wegen Olympia 1972 eine Großstadt mit weltweiter Ausstrahlungskraft, Fortschritt, Demokratie, Freiheit und Lebenslust“ (?)
Dazu ein paar Fakten zur Einordnung: Die Planung des Olympiageländes (Architekten: Behnisch, Frey-Otto, Auer und Weber, Landschaftsarchitekt: Grzimek) startete 1966 mit einer klaren Haltung: das 280 ha große Oberwiesenfeld sollte für ein „heiteres Fest der Musen und des Sports, eine Olympiade im Grünen, eine Olympiade der kurzen Wege“ umgestaltet werden. Den Kernbereich bilden die genialen Zeltdächer über dem Stadion, der Olympiahalle und der Schwimmhalle, eingebettet als Großformen in Geländemulden. Der Olympiapark ist als organische, quasi natürliche Landschaft nach dem Vorbild des Alpenvorlandes als Bürgerpark mit einem vorgelagerten See gestaltet, der allerdings als künstliches Betonbecken geschaffen wurde. Ganz entscheidend für die Gesamtgestaltung war der Umgang mit der Topographie. Der Schuttberg aus den Trümmern des 2. Weltkriegs wurde zu einer neuen Plastik umgestaltet und prägt allein aufgrund seiner Größe den Park – man kann aus stadtstruktureller Sicht von einer „historischen“ Stadtreparatur sprechen.

Mit dem Olympiadorf (Architekten Heinle und Wischer) wurde einerseits auf eine architektonische Großform noch im Stil der 60er Jahre für ca. 10.000 Einwohner gesetzt, andererseits zukunftsweisend als autofreies Wohnquartier mit neuem Wohnen in Stadthäusern entworfen. Ebenso wurde das olympische Frauendorf autofrei geplant, welches sich später als gemeinschaftliches Wohnen für Studenten sehr bewährte (Architekt W. Wirsing). Über diese Ensembles hinaus gibt es auf dem Gelände weitere Gebäude, die jedoch keinem ausgesprochenen und übergreifenden Gestaltungskonzept folgen, etwa mit der Landschaft zu harmonisieren.

Aus stadtstruktureller Sicht ist es mit dem Standort Olympiagelände mit Einschränkungen gelungen, eine große „Brache“ mit urbanen Nutzungen, Park, See, Sport, Freizeit usw. in das vorhandene Siedlungsgefüge zu integrieren und die Nachbarquartiere besser zu verknüpfen. Die olympischen Sommerspiele 1972 haben der bereits bestehenden U-Bahn Planung für die Millionenstadt München einen entscheidenden Beschleunigungsimpuls bei der Projektierung und Finanzierung gegeben, denn die U-Bahnlinien 6 und die U-Bahnlinie 3 zum Olympiagelände wurden fristgerecht fertiggestellt. Bestand auch in München dem Zeitgeist entsprechend der Hang zur Auto gerechten Stadt, was 1972 zum üppig dimensionierten Ausbau der Stadtautobahn Mittlerer Ring mitten durch das Olympiagelände und ebenso üppiger Bereitstellung von 14.500 öffentlich zugänglichen Parkplätzen im Olympiapark und Umgebung führte. Seit dieser Zeit praktizierte München beharrlich zwei Strategien als „gleichrangiges duales System“: den massiven Ausbau des Straßennetzes und den Ausbau von U-und S-Bahn. Damals wurde für einige Zeit in München ein eigenes U-Bahnreferat eingerichtet, mit der Folge, dass der Ausbau des Trambahnsystems zum Erliegen kam. Aufgrund des Bürgerdrucks wurde die Straßenbahn jedoch glücklicherweise nicht „abgeschafft“ und heute erleben wir eine Renaissance der Tram. Soviel zur Geschichte, aber wie hat sich das Olympiagelände seit 1972 verändert?

Veränderungen und neue Trends auf dem Olympiagelände seit 1972
Die Architektur des Olympiaparks ist im Großen und Ganzen unverändert geblieben. Bis auf die Trainingshalle und das Ackermannzelt am Eissportzentrum wurden seit 1972 keine neuen Sportbauten im Kernbereich errichtet. Allerdings wurden neue Nutzungen „erfunden“ mit einem großen Restaurant-Anbau an die Olympiahalle (2011) und dem Sea Life Centre (2006), einem Aquarium als neuem Besuchermagneten für Touristen (Architekten Auer und Weber für beide Gebäude). Am Mittleren Ring wurde das BMW-Ensemble durch den spektakulären Bau der neuen BMW-Welt ergänzt (Architekten COOP Himmelblau 2006), ein benachbarter Hotelbau ist in Planung, ein neues Gebäude für ein Technologie- und Forschungszentrum wurde auf dem TUM-Campus errichtet. Der Autokonzern BMW konnte vom Image des Olympiastandorts enorm profitieren und damit insgesamt auch der Wirtschafts-und Autostandort München.

Die ehemalige Radsporthalle wurde, bevor sie zu einer „Olympia-Ruine“ abzufallen drohte, zu einem „Olympia-Erlebnispark“, danach zur „ Eventhalle“ umgebaut, die aber leider heute – wie alle Gebäude von 1972 einschließlich Olympiastadion und Zeltdach – eine enorme finanzielle Belastung für die Allgemeinheit darstellt. In Zukunft soll die ehemalige Radsport-Halle dem Investor Red Bull zur Errichtung einer Eishockey- und Basketballhalle überlassen werden. Das Olympia-Ensemble galt lange Zeit weltweit als Vorzeigemodell für die positiven Wirkungen von Großveranstaltungen von internationalem Rang, auch weitgehend in der Beurteilung der Stadtplanung hinsichtlich Ausstattung, Nutzung, Gestaltung, Integration und Situierung im Münchner Siedlungsgefüge sowie wegen der Einbindung in das öffentliche Schienennetz. Das gesamte Gelände wurde zunächst erfolgreich einer Nachnutzung zugeführt – das Olympiastadion für den Fußball (und Leichtathletik). Schwimmhalle und Eissporthalle können bis heute öffentlich genutzt werden. Die Olympiahalle wird für verschiedene Veranstaltungen eingesetzt (Konzerte, Kongresse etc.).

Wendepunkt in der Erfolgsgeschichte
Die Ironie der Geschichte zeichnet aber einen eklatanten Knick in der Biografie des Stadions und in der Folge eine Abwärtsspirale des Olympiaparks durch kommerzielle Nutzungen, Abnutzungserscheinungen und dem verzweifelten Versuch der Olympia GmbH, „irgendwie schwarze Zahlen zu schreiben“. Seit 1972 fanden über 10.000 Veranstaltungen statt. Solange die beiden großen Fußballvereine Münchens das Olympiastadion bespielten, war die Nutzung des Stadions sinnvoll mit Fußballsport nebst Erschließungsfunktionen, wie U-Bahn, Parkplätzen, breiten Wegen, Kiosken usw. ausgelastet. Der Streit um ein „Fußball gerechtes“ Stadion ging bekanntlich so aus, dass eine neue Arena (Architekten Herzog/de Meuron, 2005) – eine umhüllte „magische“ Fußballschüssel mit weit sichtbarer Farbausstrahlung aus der Fantasiewelt der Ufo-Architektur – an der Autobahntrasse Richtung Nürnberg als Einfahrtstor nach München gebaut wurde. Ein Erfolg und Lustgewinn für die gesamte Fußballwelt und eine „Katastrophe“ für Stadtplaner. Denn ein funktionierendes Stadion an einem hochwertig erschlossenen Standort im Münchner Siedlungsgefüge, eingebettet in den ausgesprochen schönen Landschaftspark, wird zur Denkmal geschützten „Luxusruine“ degradiert. Diese Hybris kann sich eine Wohlstandsgesellschaft in unserer Zeit leisten? Nun darf man in dem Entscheidungsprozess nicht verschweigen, dass ein „egomanischer“ Architektenstandpunkt eine Anpassung der Stadionschüssel an die Fußballwelt mit einem akzeptablen Entwurf oder gar die Ausschreibung eines Wettbewerbs für eine Lösung des Problems nicht zuließ.

Dieser Widerspruch führte augenscheinlich zu einer eklatanten Fehlnutzung und zur Gefährdung der Bausubstanz. „Im Olympiastadion wurde das Rasenspielfeld durch eine Betonplatte für Autorennen der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft ersetzt. Da der Parcours nicht geeignet erschien und weil der Profit ausblieb, wurde die Veranstaltung nach zwei Jahren aufgegeben, aber das betonierte Stadion ist jetzt halt da – und es ist ja auch viel praktischer für die Aufbauarbeiten von Großkonzerten und wenn sich doch mal eine Sportveranstaltung ins Stadion verirrt, wird eben Kunstrasen ausgerollt. Die große Bandbreite an Veranstaltungen in den Hallen des Olympiazentrums von der Erotikmesse bis zum Moto-Cross-Event ist weniger von deren Qualität, als von kommerziellen Interessen geleitet“ (Krausen, Norbert in: Bauwelt 38.2013).

DTM 20120714_001

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche Tourenwagen Masters (DTM), München, Olympiastadion, 14.7.2012

FIS 1

 Sommerevents
Der Park um den Olympiaberg wird berechtigt als Gesamtkunstwerk wahrgenommen mit der einfachen Forderung des Urhebers Grzimek nach „demokratischem“ Grün, nämlich der Möglichkeit einer benutzbaren Aneignung durch die Stadtgesellschaft für alltägliche Freizeitaktivitäten, Naturbetrachtung oder einfach auf dem Rasen ausruhen. Doch auch hier ist in den letzten Jahren eine zunehmende Überlassung für kommerzielle Events mit großen Zuschauerzahlen und Fernsehauftritten festzustellen. „Im Winter werden Hunderte Tonnen Schnee aus den Alpen herangekarrt und im abgelassenen Olympiasee zu Haufen zusammengeschoben, wo sie tagelang vor sich hinschmelzen. Die verdreckten Reste werden dann kurz vor dem „Event“ wieder auf Lastwagen geladen, auf die zermatschten Wiesen des Olympiabergs gekippt und mit Pistenraupen festgewalzt, ehe zum Schluss mit Schneekanonen ein wenig Illusion von Winter für die TV-Übertragung und die Zuschauer auf dem betonierten Seeboden erzeugt wird (…) Der Event: ein Wanderzirkus von professionellen Skateboard-, BMX- und Motorradfahrern, ausgerichtet von einem US-Fernsehsender (…) Anschließend ein 24-Stunden-Radrennen mit den gesamten Park überziehendem Campingpark, danach weiträumige Absperrung des Geländes für ein Feuerwerk „Münchner Sommernachtstraum“, anschließend Kirmes mit Rummel und den schon vom Winter bekannten Jodlerhütten, Würstchenbuden und Verkaufsständen für jede Art von Ramsch“ (Krausen, Norbert in: Bauwelt 38.13).

Der Audi-FIS-Ski-World-Cup 2013 auf dem Olympiaberg konnte nur mit 40 Lastwagen herangekarrtem Schnees, zusätzlich großen Mengen an Kunstschnee – und letztlich durch einen Wetterumschwung – ermöglicht werden. Für die gleiche Veranstaltung am 1.1.2014 hätte man wieder 7000 Kubikmeter Schnee benötigt. Für Schneekanonen war es bei 14 Grad plus am 18.12.2013 zu warm. Der World-Cup wurde abgesagt – auch eine Folge der Nolympia-Entscheidung: “Von der Maßnahme, Schnee aus großer Entfernung zu holen, wurde in der Stimmungslage der abgeschmetterten Olympia-Bewerbung lieber abgesehen” (Tögel, Ralf: Die letzte Hoffnung schmilzt dahin, in SZ 23.12.2013). Olympiapark-Chef Ralph Huber kämpft dennoch unermüdlich weiter: “Entmutigen lassen wir uns jedoch nun nicht und werden im kommenden Jahr mit vollem Einsatz am Audi FIS Ski World Cup 2015 im Olympiapark arbeiten”! (Ebenda).
FIS 2

 Olympiapark München, Vorbereitungen FIS-Rennen 2013, 29.12.2012
FIS 3

Olympiapark München, Vorbereitungen FIS-Rennen 2013, 22. und 29.12.2012
… Winterevents
Das Argument für den Niedergang ist immer gleich: der Park muss sich rechnen! Diese Frage wurde beim Englischen Garten noch nie gestellt. Aber sind die Sommerspiele 1972 überhaupt mit Winterspielen in München vergleichbar? Und haben die Spiele von 1972 mit den heutigen Dimensionen Olympischer Spiele überhaupt noch Ähnlichkeit?

Das „Geschäftsmodell Olympische Winterspiele München 2022“
Das IOC hat seit den 1980er Jahren einen Weg der vollständigen Kommerzialisierung und der ständigen Vergrößerung der Spiele eingeschlagen. Olympische Winterspiele sind nicht mehr der beschauliche Wettkampf in der Natur, sie sind ein Milliardengeschäft. Das IOC ist heute ein Konzern, der Geld verdienen will. Die Dimension der Spiele und die Ausgaben, die finanziellen Verpflichtungen, die dafür von der Kommune eingegangen werden müssen, die Defizitgarantie, der intransparente und einseitige „Host-City-Vertrag“ und die ökologischen, sozialen und langfristigen stadtstrukturellen Schäden für den kurzen Olympischen Event können kaum als sinnvoller Beitrag für die kontinuierliche Qualifizierung der Münchner Stadtentwicklung bewertet werden (s.a. Gesellschaft für ökologische Forschung, Nolympia). Zumal einige Argumente und Behauptungen bei der Olympia-Planung aus stadtplanerischer Sicht kritisch zu hinterfragen sind:

„Mit Olympia bekommt München 1.300 bezahlbare Wohnungen – ohne Olympia nicht“. Für den einen Teil der Grundstücke (an der Schweren-Reiter-Straße) bestand bereits ein rechtskräftiger Bebauungsplan für Wohnungsbau und es ist nur eine Frage der Zeit, dass hier Wohnungen gebaut werden, auch ohne Olympia. Für die vorgesehenen 800 Wohnungen im Park des Bundeswehrverwaltungszentrums müssten bei der angestrebten Dichte ca. 2.000 Bäume gefällt werden. Eine solch massive Wohnbebauung sowie andere Eingriffe wären ohne Olympia aus planerischer Sicht sicherlich nicht vertretbar und selbstverständlich wäre dadurch eine Entlastung des angespannten Münchner Mietwohnungsmarktes nicht spürbar.

„Der Olympiapark München steht bereit für die Winterspiele“
Bereit stehen das Olympiastadion und die Olympiahalle. Umgebaut werden müsste die Olympia-Schwimmhalle, neu gebaut werden müssten die Event-Arena (ehemalige Radsporthalle), das Olympia-Eissportzentrum und die Eisschnelllaufhalle und neu angelegt werden müssten auch die Pisten für Freestyle und Snowboard mit hohem technischen Aufwand. Fraglich ist dabei, ob damit eine Qualifizierung und sinnvolle Nutzung für den Breitensport der Münchner Bevölkerung erreicht werden kann.

Das Zauberwort „Olympische Spiele“ hätte den Münchner Stadtrat zur Unterzeichnung eines Vertrages mit dem IOC, ohne Kenntnis des späteren Vertragsinhalts und damit das Eingehen aller entsprechenden Verpflichtungen veranlasst. Alle Rechte beim IOC, alle Pflichten bei der Stadt, die Stadt haftet als Gesamtschuldnerin, wenn die Spiele ins Minus rutschen. Auch die Schneesicherheit müsste garantiert werden. Die relevanten Sportveranstaltungen Olympischer Winterspiele hätten auf den Kunstschnee abhängigen Pisten und Loipen in den Alpen- und Voralpengemeinden stattgefunden. München hätte als vertragsverantwortliche Austragungsstadt „München 2022“ auch die Verantwortung für diese Austragungsorte mit ihren Sportstätten übernehmen müssen. Aus der Erfahrung der Branche Stadtplanung werden hier Türen in eine Welt geöffnet, die das vertraute Feld des Gemeinwohls in der kommunalen Planung nicht kennt. Mit solchen Großevents befinden wir uns auf dem Terrain der Industrie der Sporteliten, der Sportindustrie, der Wintertechnik, der Medienindustrie, der Sportartikelindustrie und einer Ressourcen fressenden Warenwelt, vor der die Stadtplanung in die Knie zu gehen droht – aber nicht unbedingt muss, wie der Ausgang des Bürgerentscheids in München gezeigt hat.

Bisherige Erfahrungen mit Großereignissen wie eben Olympische Winterspiele zeigen, dass in den beteiligten Kommunen die Gesamtkosten für die Spiele immer höher waren als das Budget vorsah und die Folgekosten für die Instandhaltung der Sportstätten, die Infrastruktur und die Umweltschäden nicht eingerechnet waren. Das hat zu großen finanziellen Belastungen bisheriger Ausrichter-Kommunen geführt. Für die Bevölkerung bedeutet das natürlich, dass Geld für dringende soziale und planerische Aufgaben dauerhaft fehlt.

Internationale Beispiele für das Misslingen einer Integration olympischer Einrichtungen in die Stadt- und Regionalplanung:
Einige Bilanzen Olympischer Spiele. Im Wirtschaftsblatt Bloomberg News zog Leonid Bershidsky anlässlich der Abwahl von München 2022 folgende Bilanzen: Grenoble 1968: Wegen des olympischen Defizits wurden die Steuern für die Bewohner bis 1992 erhöht. Montreal 1976: Die Steuerzahler zahlten die nächsten 30 Jahre das Defizit ab. Athen 2004: Das bankrotte Griechenland wird bis 2030 das Defizit abtragen. Vancouver 2010: Der Bauträger des Olympischen Dorfes ging bankrott; Ende 2012 waren immer noch 181 Eigentumswohnungen unverkauft, 300 Millionen US-Dollar Baudarlehen sind offen. Die Eisschnelllaufhalle hat keine Eisfläche mehr. Peking 2008: Asiens größter Hallenwasserpark ist verlassen (wie das “Vogelnest”, das Olympische Stadion). Sotschi 2014: Die Baukosten begannen mit 8,5 Milliarden US-Dollar und liegen derzeit bei 50 Milliarden US-Dollar.
Montreal hat die Baukosten um 385 Prozent überschritten, Seoul 1988 lag um 352 Prozent darüber (Bershidsky, Leonid, Democracies say ‘no’ the financial burdon of the Olympics: Bloomberg opinion, 13.11.2013).

Fazit: „Eigentlich ist es nach den Erfahrungen der bisherigen Austragsorte nicht mehr vorstellbar, dass sich noch ein Bürgermeister findet, der für seine Kommune den Finger hebt und das IOC um die Vergabe der Olympischen Spiele ersucht“. (Nolympia)

Olympische Winterspiele als Wirtschaftsschub für München zu interpretieren ist kontraproduktiv.
Trotz alledem waren der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, der Stadtrat, wichtige Wirtschaftsverbände und Medienvertreter davon überzeugt, dass eine Großveranstaltung wie die olympischen Winterspiele für München einen Entwicklungsschub, ähnlich wie die Olympiade 1972 bedeute und dass München diesen Impuls gut gebrauchen könne. Vergleicht man aber die Wirtschaftsleistung und die Stellung Münchens im Ranking deutscher und europäischer Städte von 1972 mit heute, so fällt auf, dass München von den unteren Tabellenplätzen heute in die Spitze aufgestiegen ist.

Wir haben also eine ganz andere Situation. München zählt seit den 1990 Jahren zu den Wachstumsmetropolen und aktuelle Prognosen gehen von einem weiteren Zuwachs von ca. 200.000 Einwohner/innen und bis zu ca. 100.000 Arbeitsplätzen in München bis 2030 aus. Das bedeutet u.a., es braucht zusätzlich ca. 120.000 Wohnungen einschließlich der erforderlichen Wohnfolgeeinrichtungen samt Infrastruktur. Mit anderen Worten: München stößt an die Grenzen des Siedlungswachstums und steht vor der schwierigen Aufgabe, diese Entwicklung zu bewältigen – und das vor dem Hintergrund extrem hoher Miet- und Bodenpreise. Es ist davon auszugehen, dass die Bedeutung Münchens, wegen der Standortvorteile für Unternehmen und Beschäftigte zunimmt, da der Strukturwandel zur „wissensintensiven Ökonomie“ anhält. Beispielsweise in Medienwirtschaft, IT-Industrie, Finanzen, Versicherungen, forschungs- und wissensintensiven Unternehmen, Medizintechnik, Biotechnologie, alle unterstützt durch den wichtigen Wissenschafts- /Forschungs- /Hochschul- und Ausbildungsstandort und begünstigt durch den Kultur- und Designsektor und das Freizeitangebot. Diese Arbeitswelten, Lebensstile, Haushaltstypen, Familienstrukturen, Organisationsformen im Alltagsleben, verstärkt durch den demografischen Wandel mit immer mehr älteren Menschen und Zuzug von Migrant/innen suchen ein „urbanes Milieu“ mit den Vorteilen räumlicher Nähe, attraktiver Standorte und hoher Aufenthaltsqualität in öffentlichen Räumen.

Ein weiterer Image- und angeblicher Wachstumsschub durch Großevents wie Olympische Winterspiele ist vor diesem Hintergrund kontraproduktiv. Dabei ist ein wesentlicher Aspekt die Verfügbarkeit des öffentlichen Raumes. Weil München noch „enger und dichter“ wird, gewinnen der öffentliche Straßenraum, nutzbares Grün, Parks, die Isarauen enorm an Bedeutung. Für den Olympiapark heißt das beispielsweise: Erweiterung, Verbesserung der Zugänge, Integration in die Nachbarquartiere und Qualifizierung der „Alltagstauglichkeit“ für Erholung, Freizeit, Sport und Kultur der verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

München verfolgt seit über einem Jahrzehnt die bewährte nachhaltige Siedlungsstrategie „kompakt urban grün“ und will diese weiter qualifizieren, gerade auch unter der neuen Herausforderung des prognostizierten Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstums.

Unter diesem Gesichtspunkt bedeutet „kompakt“, mit dem Wachstumsdruck auf die Stadt darf keine unattraktive räumliche „Enge“ produziert werden. Die Baudichte muss plausibel und von der Bevölkerung akzeptiert sein. Für Wohnquartiere und Umstrukturierungsgebiete sollten die bewährten Münchner Gebäudehöhen und Baudichten weiterhin Maßstab sein. Ausnahmen sollten durch die Besonderheit eines Ortes begründet sein, wie z. B. der Kernbereich des Olympiageländes mit BMW in der Nachbarschaft. „Zwanghafter“ Bauboom, Hochhäuser, Verdichtung um jeden Preis und Profit allerdings sind schlechte Ratgeber.

„urban“ meint traditionelle Nutzungsmischung von Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Bildung, Kultur, Freizeit mit vielfältigen Austausch- und Erlebnisangeboten für die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Lebensweisen. Es geht um „soziale Stadtentwicklung“ d.h. im Fokus steht, dass für Menschen, die auf urbane Milieus angewiesen sind, bestehende Stadtteile und Quartiere „bezahlbar“ weiter qualifiziert werden. Konkret muss sich das Alltagsleben in den Stadtteilzentren und Quartieren realisieren lassen. Insofern ist der Olympiapark in seine Nachbarquartiere zu integrieren, damit die notwendigen Austauschbeziehungen für Erholung, Kultur, Freizeit und sportliche Aktivitäten auch mühelos stattfinden können. Hier zeigt sich ein Widerspruch zwischen Großevents, die Sport- und Medienindustrie bzw. international agierende „Eliten“ und Konzerne (wie das IOC) bedienen und der örtlich gebundenen und beheimateten Stadtgesellschaft. Für letztere bietet sich alternativ die Aktivierung des öffentlichen Raumes mit einem breiten Spektrum von kulturellen Angeboten, wie Straßenfeste und Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen an, z. B. das „street life festival“ auf der Leopoldstraße, zu dem an einem Wochenende weit über 100.000 Besucher kommen. Diese Art kultureller Aneignung des öffentlichen Raumes nimmt in München enorm zu und scheint die Lebensart des urbanen Milieus deutlich besser zu treffen als Großevents. Voraussetzung sind natürlich geeignete Stadtplätze, Aufenthaltsräume, Parks, Wiesen etc. und verkehrsberuhigte Straßen, für die es in München einen nicht zu unterschätzenden Nachholbedarf gibt. Dieser Trend ist von der planenden Verwaltung sehr wohl erkannt und wartet auf Realisierung.

„grün“ heißt, für urbane Menschen sind soziale Freiräume, Grünräume und Erlebnisräume, die auch der Natur Raum geben lebenswichtig. Das Beispiel Olympiapark zeigt eindrücklich, dass der Wert eines alltagstauglichen Erholungs- und Naturraums in der kompakten Stadt zunehmend existenziell wird.

In einem Rahmenplan für eine zukunftsfähige Entwicklung des Olympiaparks (LHM, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Hg, 2011) wurde als Leitbild die langfristige Qualifizierung des Bürgerparks als besonderes Wahrzeichen mit Nutzungsvielfalt, Attraktivität und Gestaltqualität formuliert. Die wichtigsten Ziele sind:

1. Erweiterung des Parks nach Süden für neu entstehende Wohngebiete an der Schwere-Reiter-Straße, Vernetzung des Parks mit Wohngebieten im Norden über die ehemalige Olympia S-Bahntrasse – eine Infrastrukturmaßnahme für die ÖPNV-Erschließung des Olympiageländes von 1972, die später nicht benutzt wurde und längst brach liegt, Vernetzung des Parks nach Westen zum Westfriedhof mit U-Bahnanschluss und zum Wohngebiet Borstei, Vernetzung zum Luitpoldpark nach Osten und Vernetzung von Grünräumen zur Belebung von Flora und Fauna.
2. Erweiterung und Aufwertung des Parks im Inneren mit einem neuen Spielareal insbesondere für Jugendliche auf ehemaligen Tennisplätzen, Rekonstruktion des zentralen Coubertinplatzes und ein gesamtes „Parkpflegewerk“, anknüpfend an die Originalideen von 1972 sowie Parkerweiterung und Neuordnung des „Toll Wood Festplatzes“.
3. Fortschreibung der Architektur des Kernbereichs durch herausragenden zeitgenössischen Hallenbau für Eissport als Ersatz für die ehemalige Radsporthalle und bestehender, in die Jahre gekommener Eissporthallen.
4. Qualifizierung der kommerziellen Veranstaltungen, angemessene Nutzung des Olympiastadions mit freier öffentlicher Zugänglichkeit, informelle und nichtkommerzielle Sport- und Freizeitaktivitäten.

Dies sind eindeutig richtige Ansätze aus stadtplanerischer Sicht und sie können als Abkehr von kommerziellen Großevents und Gewinn orientierten Veranstaltungen und Verbauungen interpretiert werden, die das Olympiagelände und insbesondere den Park in der Vergangenheit abgewirtschaftet haben. Allerdings wird von der interessierten Öffentlichkeit derzeit moniert, dass der Rahmenplan weder öffentlich diskutiert wurde, noch etwas mit der Realität zu tun habe.
Spätestens hier soll gesagt sein, dass wir uns nicht auf das ästhetisch-moralische Gebiet der Kulturkritik begeben wollen. Aber aus dem Blickwinkel der Stadtplanung wollen wir am Beispiel von Großevents, wie Olympischen Spielen auf das eindimensionale Verständnis von „Eliten“ bezüglich der Vermarktung kultureller Ereignisse und auf die dahinter liegenden kurzfristigen Gewinninteressen verweisen, die das Gemeinwohl ausbeuten und keinen qualitativen und bleibenden Mehrwert für die Stadtgesellschaft generieren.

Unser Fazit aus Sicht der Stadtplanung: Sehr große Infrastruktureinrichtungen für Massenevents bedeuten eine wenig Fehler freundliche Festlegung in der Nutzung und rechnen sich nur, wenn sie gezwungenermaßen weitere Großereignisse nach sich ziehen. Großereignisse funktionieren allenfalls zum Zeitpunkt der Veranstaltung, bleiben aber nicht tragfähig nach der Überführung in die alltägliche langfristige Nutzung für die Stadtgesellschaft. Für die Folgen und Unterhaltungskosten muss letztlich die Allgemeinheit aufkommen.

Quellen / Bildnachweis

www.nolympia.de

mahl gebhard konzepte, sauerbruch hutton (2011): Perspektiven für den Olympiapark. Landschafts- und stadtplanerische Rahmenplanung, Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung (Hg.)
Krausen, Norbert (2013): Olympiapark München: abnutzen, ausbeuten, zerstören, in: Bauwelt 38.2013
Brandt, Heller (2013): Polyzentrische Siedlungsstruktur und Schienennetz zusammendenken. Chancen der Mobilitätswende in München, in: Standpunkte 12/2013 Münchner Forum
Brandt, Heller, Karlstetter (1995): München kompakt urban grün. Neue Wege der Siedlungsentwicklung, in: Perspektive München, Schriftenreihe zur Stadtentwicklung C2, Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung (Hg.)

 

Jun 102014
 
Zuletzt geändert am 10.06.2014 @ 20:59

10.6.2014

Nach der Abwahl der Bewerbung München 2022 um Olympische Winterspiele am 10.11.2013 macht der DOSB gleich das nächste Fass auf: Olympische Sommerspiele 2024. Zwei Kandidaten werden in den Ring getrieben: Hamburg und Berlin. Das olympische Rat Race geht also weiter, inszeniert vom DOSB, allen möglichen Interessenten, Lobbyisten, Geschäftemachern und Politikern. Deshalb verfolgt die kleine Chronologie „Hamburg-Berlin 2024“, die laufend aktualisiert wird, das Geschehen aufmerksam: hier.

Auch neu: Die Gazprom-Chronik Was ein Gaskonzern und Sport, Oligarchen und Putin miteinander zu tun haben

Jun 012014
 
Zuletzt geändert am 03.07.2014 @ 17:27

30.06.14:
FAZ: Lemberg steigt aus
dpa: Lwiw zieht Bewerbung für Olympia 2022 zurück
AP: Ukraine’s Lviv withdraws bid for 2022 Winter Games
newsinenglish.no: Another Olympic host drops out
IOC: IOC statement on 2022 bidding process
Tagesspiegel: Bewerbung um Olympia in Berlin: Die Gedankenspiele sind hiermit eröffnet
Welt: Der Streit im Hamburger Sportbund gefährdet die Olympia-Bewerbung
Zeit online: Rio de Janeiro: Kloake vor der Küste
geostadia.com: Accumulating Brazil
FAZ: Fußball-WM: Zuschauer im Stadion ziemlich reich und ziemlich weiß
SZ: Algeriens WM-Elf von 1982: Saschas gelbe Pillen

29.06.14:
insidethegames.biz: Banners protesting about broken Pyeongchang 2018 promises to greet Bach at Olympic debrief
NZZ: Die WM in der Kralle der Fifa

28.06.14:
taz: Ökonom über Sportgroßereignisse: „Widerstand setzt Änderungen durch“
DIE ZEIT: Das Geschäft mit dem Fußball: Anpfiff zum Lunch
Kurier: 100 Prozent FIFA, 0 Prozent Steuern
fivethirtyeight.com: Were the billions Brazil spent on World Cup stadiums worth it?
Merkur: Tiroler investiert ins Sudelfeld
DLF: Sportausschuss: Gegenseitiges Ausbremsen

27.06.14:
sid: Tokio 2020: IOC pocht auf Vetorecht beim Sportstättenbau
insidethegames.biz: Tokyo 2020 warned they must get support from International Federations for any venue changes
Merkur: Kramertunnel: Klage liegt vorbereitet auf dem Tisch
Merkur: BMW-Welt: Muderlak hört als Chef auf

26.06.14:
Wiener Zeitung: Fußball-WM 2014: Leere Schmuckkästchen
nrk.no: Ny budsjettsprekk i Holmenkollen

25.06.14:
Play the Game: World Cup Russia 2018: Heading towards excesses
Cicero: Berliner Spiele? Olympisches Kabarett in der Hauptstadt
Tagesspiegel: Berlin brennt nun offiziell für Olympia

24.06.14:
SpOn: Fußball-WM in Brasilien: Die Fifa gewinnt immer
Handelszeitung: Wenn die Fifa für den Sponsor zum Risiko wird
SZ: Weltmeisterschaft und Doping: Großes Indianer-Ehrenwort
NZZ: Südafrika: Teures Erbe der Fussball-WM 2010
Tagesspiegel: Kann Berlin Olympia?
Berliner Zeitung: Opposition will über Olympia diskutieren

23.06.14:
pv magazine: Tradition des Scheiterns in Berlin
Berliner Zeitung: Soll Berlin sich um Olympia 2024 bewerben?
Tagesspiegel: Senat rechnet mit Unterstützung der Berliner für Olympia
taz: Dabei sein ist alles
Berliner Zeitung: Hamburger prüfen Bewerbung
sid: Kritik an Fußball-WM: Verschwendete Millionen ärgern Bundesbürger
SZ: Fifa-Exekutive: 200.000 Dollar „Aufwandsentschädigung“
SZ: Beckenbauers Deal mit Geschmäckle
taz: Fußballexperten bei ARD und ZDF: Wie Helmut Kohl und Heiner Geißler
BR: Runder Tisch zum Sudelfeldausbau: Kritik an Klage des Bund Naturschutz
Merkur: Olympiasee: Kampf gegen die Algenbrühe

21.06.14:
FR: Renate Künast: „Wir blamieren uns nur“
DLF: Fussball-WM: „Nur Merkel gibt Blatter eine Plattform“

20.06.14:
Tagesspiegel: Olympia? Berlin steht längst am Start – seit 2007
SZ: Fifa-Untersuchung gegen Beckenbauer: Des Kaisers neue Offenheit
SZ: Möglicher Missbrauch von Geldern: Spuren ins Zentrum der Fifa
DLF: Neue Vorwürfe gegen Blatter

19.06.14:
ND: Naturfreunde: »NOlympia« neu auflegen
Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler: Grundversorgung statt Olympia
Tagesspiegel: Bewerbung würde Berlin Milliarden kosten
rbb: Berlin: Auch Sportbund will das Volk zu Olympia befragen
bellona.org: As 2022 Olympic contenders fall away, IOC urges Oslo to remain in the running
ARD, Monitor: Franz Beckenbauer und die FIFA: Das Ende einer Lichtgestalt?

18.06.14:
nolympia.de: Spielt der BUND Berlin der Bewerbung Berlin 2024 in die Hände? – Offener Brief von Axel Doering
scharf-links.de: Keine Olympiabewerbung Berlins – Berlin braucht Investitionen in den Breitensport
Tagesspiegel: Olympia ist nichts für eine zerstrittene Stadt
der Freitag: Die FIFA-Schattenmänner geraten ins Wanken
change.org: Petition: Meine GEZ-Gebühr nicht an die FIFA-Mafia
DLF: Brasilien: Obdachlose nicht erwünscht
Merkur: Einwohnerzahl explodiert: Platzt München?

17.06.14:
ARD, report München: Tourismus contra Naturschutz – Neues Wettrüsten in den Alpen
katharina-schulze.de: Korruption im Fußball – Wie lässt sich das stoppen?
taz: Ökolympia in Berlin
Tagesspiegel: Berliner Olympiabewerbung gemeinsam mit Brandenburg?

16.06.14:
nolympia.de: Großevents und nachhaltige Stadtentwicklung im Widerspruch
Tagesspiegel: Klaus Wowereit über die Olympia-Bewerbung: „Berlin kann Olympia“
Berliner Zeitung: Wowereit fordert breiten Rückhalt
taz: Olympia 2024 in Berlin: Ringen um die richtige Antwort
SZ: Fifa: Großkonzern im Gewand eines Sportvereins
IPG: Sport ist Mord (und Geldwäsche, Drogenhandel und Korruption)
DLF: Sozialproteste und Korruptionsskandale: Macht die Fußball-WM so überhaupt noch Spaß?
katharina-schulze.de: WM Public Viewing im Grünen Büro – kritische Diskussion, tolles Spiel
NZZ: Kandidatur für die Jugendspiele: Lausanne will den olympischen Trostpreis

15.06.14:
SZ: Franz Beckenbauer: Auf gut Deutsch
FR: Fifa und Brasilien: Das Bier geht vor

14.06.14:
nolympia-hamburg.de
Tagesspiegel: Berlins Olympia-Bewerbung: Ohne die Bürger geht es nicht
Merkur: Vor Ski-WM-Bewerbung: Bürger sollen abstimmen
SpOn: Beckenbauer-Sperre durch die Fifa: Keine Gnade für den Kaiser
FAZ: Kaiser-Reich ohne Realität
SpOn: Einzelhändler in Rio de Janeiro: WM-Bremse statt WM-Boom
DLF: Wem gehören die olympischen Ringe?
DLF: Schafft den Fußball ab!

13.06.14:
rbb: Wowereit kündigt Kampagne an: „Berlin wird sich für Olympia bewerben“
Berliner Zeitung: Wowereit will Olympia in der Hauptstadt
ND: Denkmal und Spiele
Berliner Morgenpost: Leserbriefe: „Berliner sollten befragt werden“
gizmodo.com.au: Why would any country host the World Cup?
NYT: U.S.O.C. narrows bids to four cities
FAZ: Beckenbauer verzichtet nach Fifa-Sperre auf WM-Reise

12.06.14:
Tagesspiegel: Berlin: Keine Spiele ohne die Bürger
Washington Post: The last democratic World Cup?
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im Mai 2014
SpOn: Korruption im Fußball: Schluss mit der WM!
DIE ZEIT: Abpfeifen! Jetzt!
SZ: Fußball-WM: Spiel in falschen Händen
SpOn: WM-Party gegen Fifa und Regierung: „Das ist unser Land“
FAZ: Schatten über der WM
FAZ: Blatter: So etwas Respektloses habe ich noch nie erlebt
DAV: Kein Baustopp am Sudelfeld – DAV und BN legen Beschwerde gegen Gerichtsbeschluss ein

11.06.14:
Tagesspiegel: Olympiabewerbung 2024 oder 2028: Das Rennen um die Spiele ist eröffnet
Berliner Zeitung: CDU-Fraktion diskutiert Wachstumsfonds und Olympia
Boston Globe: For now, USOC is mum on 2024 Olympic bid cities
FAZ: Brasilianer fürchten das Erbe der WM
ND: Kein Sport ohne Protest
FR: „Berliner Mauer“ in Santo André

10.06.14:
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Hamburg/Berlin 2024
FAZ: Theo Zwanziger: „Dem DFB fehlt politisches Verständnis“
FAZ: Klaus Töpfer: „Fifa und IOC dürfen Ausrichter nicht alleinlassen“
SZ: Fifa: Zwischen Titanic und Kabarett
Welt: Olympische Spiele in Berlin? Senat berät über Bewerbung
insidethegames.biz: Tokyo 2020 revising Olympic venue plans to combat spiralling costs
FAZ: TV-Rechte für WM 2022: Durch die Wüste

09.06.14:
Welt: Beckenbauer gerät ins Visier des Fifa-Chefermittlers
SZ: Korruptionsvorwürfe gegen Katar 2022: Geschäfte auf höchster Ebene
FAZ: Die Fifa vor der WM: Das Endspiel
SpOn: 720.000 Euro bei WM-Titel: Spaniens Superprämien entfachen Neiddebatte
dpa: IOC-Präsident Bach ermutigt Rom zu Olympia 2024

08.06.14:
Boston Globe: IOC and FIFA: Monopoly power makes pricey games
jensweinreich.de: Beckenbauer, Bin Hammam, Chung: Investoren, Schiffstaufen und andere FIFA-Kontakte
SpOn: Beckenbauer und die WM 2022 in Katar: Fährt ein Kaiser zum Emir
Telegraph: Call for Fifa to ban Franz Beckenbauer for refusing to help with Qatar 2022 World Cup bid probe
DLF: Olympia 2024: Hamburgs Traum
DLF: Olympia 2024: „Auf Augenhöhe mit der Hauptstadt“
DLF: Formel 1 in Sotschi: Rettung für die weißen Elefanten
taz: Brasilianische Spezialeinheit bei der WM: Mit dem LKA im Trainingslager
SpOn: Olympia-Segelrevier in Rio: Es stinkt zum Himmel in Guanabara Bay

07.06.14:
SWP: Gauck nimmt Fifa und IOC in die Pflicht
jensweinreich.de: Andrew Jennings erklärt auf Unscriptd die FIFA, Buzzfeed über Mr. Ten Percent Chuck Blazer
DLF: Olympische Spiele 2024: Bewerber zuhauf
Merkur: Sudelfeld: „Das ist Umweltvandalismus“

06.06.14:
bpb: Spiele mit Despoten? Zur Zukunft sportlicher Mega-Events I
bpb: Finanziell und sozial nachhaltige Spiele – Zur Zukunft sportlicher Mega-Events II
Merkur: Ortstermin auf dem Sudelfeld: Grüne schockiert über Beschneiungspläne
Welt: Olympia neu erfinden – Wirtschaftsprofessor Maennig will Bürger-Ideen einbeziehen
Tagesspiegel: Berlin braucht demokratische Olympische Spiele
ND: Die FIFA verhindert auch bei dieser WM einen wirksamen Antidopingkampf
FAZ: Jugend trainiert weiter
Augsburger Allgemeine: Bewerbung für die Nordische Ski-WM: Oberstdorf fühlt sich benachteiligt
BR: Enttäuschung im Allgäu: Keine Nordische Ski-WM 2019 in Oberstdorf
sid: Skilanglauf: Oberstdorf einzige deutsche Weltcup-Station

05.06.14:
DLF: FIFA und IOC: Auf Kriegsfuß mit der Zivilgesellschaft
infranken.de: Zunehmende Kritik an sportlichen Großereignissen
BR: Nordische Ski-WM 2019: Oberstdorf zieht den Kürzeren
skispringen.com: Enttäuschung in Oberstdorf: „Nicht nachvollziehbar“
Wiener Zeitung: Nordische WM 2019: Wieder ein Wintermärchen
Merkur: Sudelfeld: Naturschützer setzen zum Gegenschlag an
slate.com: Olympics, FIFA, Congress, or dictator? Take our bribery quiz!
BR, quer: WM in Katar: Alles nur gekauft…
SZ: Grüne kritisieren IOC

04.06.14:
Grüne, Stadtratsfraktion: Ablasshandel des IOC
Augsburger Allgemeine: Ski-WM: Eine Weltmeisterschaft für Oberstdorf?
sid: Steffel sieht mögliche Bewerbung um Olympia 2024 kritisch
BN: DAV und BN: Durch Gerichtsbeschluss werden am Sudelfeld faktisch vollendete Tatsachen geschaffen
Grüne, Landtagsfraktion: Sudelfeld: Massive Eingriffe sind nicht umkehrbar
SZ: Am Sudelfeld darf weiter gebaut werden
Merkur: Entscheidung zum Sudelfeld: Kein Baustopp
Deutschlandradio Kultur: WM contra Menschenrechte – Die Verlierer der Fußball-WM in Brasilien
Augsburger Allgemeine: Brasilien kämpft vor Fußball-WM gegen Sextourismus
FAZ: Anti-Doping-Kampf: Die Lücken der Nada

03.06.14:
Tagesspiegel: Sportverband: Olympiabewerbung wird am Bürger scheitern
news.com.au: Big myth: Why major events like Olympics and World Cups almost never make a profit
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Gazprom-Chronik – Was ein Gaskonzern und Sport, Oligarchen und Putin miteinander zu tun haben
sid: Bach ermutigt Afrika zu Olympia-Bewerbung
FAZ: Christa Thiel: Rückzug aus DOSB-Präsidium

02.06.14:
The Globe and Mail: Thankfully, the end is nigh for the Grand Sports event con job
fieldofschemes.com: Entire world wakes up, realizes World Cup and Olympics are stupid
jensweinreich.de: Katar 2022, FIFA-Korruption und die Sunday Times: eine neue Qualität
SZ: Schmiergeld-Verdacht bei WM-Vergabe: Bruder aus der Tafelrunde
DLF: WM in Katar: Schützenhilfe aus Deutschland?
SZ: Brasilien vor der Fußball-WM: „Diese WM ist bereits gescheitert“

01.06.14:
Welt: Berlin 2024: Wer soll das bezahlen?
Berliner Zeitung: Koalition erwägt Volksentscheid zu Olympia
Mondial Blog: The Sunday Times and the plot to buy the World Cup
SZ: Fußball-WM 2022: Schlinge um Katar zieht sich zu
DER SPIEGEL: Politiker nutzen Fußball-WM für Dienstreisen

weiter zur Presseschau für Mai 2014

nach oben