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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Nov 072011
 
Zuletzt geändert am 20.12.2011 @ 20:39

16.11.2011

Die Kosten der Olympischen Sommerspiele in London 2012 stiegen von ursprünglich 2,4 Milliarden Pfund auf über 12,5 Milliarden Pfund im Jahr 2009: Das ist Faktor 5. Der derzeitige Kostenstand ist (noch) unbekannt.
Die bombastische „Kulturolympiade 2012“ wird immense Summen kosten: Mittel, die der allgemeinen Kultur entzogen werden (Menden 5.11.2011).
Aber auch die Kosten für die Olympische Sicherheit stiegen immens. Sie wurden zunächst auf 213 Millionen Pfund (etwa 250 Millionen Euro) geschätzt, später auf 600 Millionen Pfund (etwa 705 Millionen Euro). Doch nun reichte dem Organisationskomitee LOCOG die Zahl von 10.000 Sicherheitsleuten nicht mehr. Das LOCOG forderte noch 6000 Soldaten an: Allein diese Aufstockung kostet 100 Millionen Pfund. “Alles zusammen könnte die Veranstaltung auf über eine Milliarde Pfund (über 1175 Millionen Euro; W.Z.) steigen” (SZ 5.11.2011).
Inzwischen sollen Boden-Luft-Raketen für die olympische Sicherheit sorgen. Das Sicherheitspersonal wurde Mitte November 2011 nochmals auf 21.000 Personen erhöht.
Die USA bringen 1000 eigene Sicherheitsbeamte nach London mit, darunter 500 FBI-Agenten. Präsident  Obama will die Spiele besuchen. Der Guardian erinnerte in diesem Zusammenhang an den Besuch von Präsident George Bush im Jahr 2003, der die Stadt London offiziell über vier Millionen Pfund gekostet hat, obwohl Bush seine eigene bombensichere Limousine mitgebracht hatte. Der Guardian fragte in diesem Zusammenhang: „… wenn sie Hamburger essen und Cadillac fahren wollen und vom FBI bewacht werden möchten, sollten sie vielleicht besser zuhause bleiben“  (Guardian 14.11.2011; weltonline 14.11.2011; merkur-online 14.11.2011; SZ 15.11.2011).

Die Kosten für die Olympische Sicherheit bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver wurde je nach Berechnung mit etwa 700 Millionen Kanadischen Dollar (rund 500 Millionen Euro) angegeben. Und was gab die Bewerbungsgesellschaft München 2018 an? Ganze 33 Millionen Euro – für die privaten Sicherheitskräfte in den Stadien. Denn Polizei, Grenzschutz und Militär “werden ja sowieso bezahlt”, so die offizielle Begründung der absurd niedrigen Summe.

Auch aus diesem Grund können wir froh sein, dass
München 2018 nicht stattfindet.

Die – offiziellen – Kosten für die Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi liegen derzeit bei 30 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 22 Milliarden Euro).
Anstatt diese Riesensumme für drei Wochen Olympische Party rauszuwerfen, hätte man viele sinnvolle Projekte für die notleidende russischen Bevölkerung starten können!

Und in Rio de Janeiro wurde Mitte November 2011 das Slum Rocinha mit etwa 100.000 Bewohnern von 3000 Sicherheitskräften mit Hubschraubern und Panzern geräumt: aus Gründen der Sicherheit für die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016. Die Kosten??? (businessweek 14.11.2011, gamesbids 14.11.2011).

Vergleiche auch London 2012: Olympische Militär-Sommerspiele

Quellen:

Brasileiro, Adriana, Ragir, Alexander, Rio Police Seize Biggest Slum in Pre-Olympics Safety Drive, in www.businessweek.com 14.11.2011
FBI soll US-Athleten  bei Olympia 2012 schützen, in welt.de 14.11.2011
Gardham, Duncan, Military to help out with Olympic 2012 security, in The Telegraph 15.12.2011
Menden, Alexander, Lasst alle Glocken läuten, in SZ 5.11.2011
Olympia 2012: Boden-Luft-Raketen für Sicherheit in merkur-online.de 14.11.2011
Olympische Winterspiele 2014: Kein Kostenanstieg, in SZ 15.9.2011
Security Concerns – Rio 2016, Lomndon 2012, www.gamesbids.com 14.11.2011
Soldaten für Olympia, in SZ 5.11.2011
USA will FBI schicken, in SZ 15.11.2011
Williams, Richard, Homeland security should be foreign concept for London Olympics, in guardian.co.uk 14.11.2011

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