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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Mai 2013

 
Zuletzt geändert am 05.04.2014 @ 16:36

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Termine:
3.3.2013: Volksabstimmung OWS “Graubünden 2022″: ERLEDIGT
7.-9.3.2013: Volksbefragung in Wien über OSS “Wien 2028″: ERLEDIGT
9.9.2013: Abstimmung in Oslo über OWS “Oslo 2022″
Endstand nach www.vg.no/nyheter zur Frage, ob Oslo 2022 stattfinden soll:
51,83 Prozent Nein-Stimmen, 46,17 Prozent Ja-Stimmen, 2,1 Unentschieden
10.11.2013: Abstimmung in München über OWS “München 2022″ (eventuell)

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Zitate des Monats:

Die britische 800-Meter-Läuferin Lynsey Sharp zur Doping-Situation: „Es werden viele Leute erwischt. Aber das ist gar nichts im Vergleich zu der Menge an Leuten, die nicht erwischt werden“ (Hahn, Thomas, Trend zum Positiv-Befund, in SZ 6.5.2013).

Der frühere brasilianische Fußballnationalspieler und heutige Parlamentsabgeordnete Romário urteilt über die Fußball-WM 2014 in Brasilien und die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio: „Das brasilianische Volk und vor allem die Cariocas (Rios Einwohner) zahlen die Rechnung“ (Burghardt, Peter, „Das Volk zahlt die Rechnung“, in sueddeutsche.de 16.5.2013).

Herbert Fischer-Solms urteilte über die Pressepolitik des DOSB unter Bach und Vesper: „Wir haben eine sehr stringente Pressepolitik, die sich ganz klar danach richtet, was der Präsident und sein Generaldirektor als Meinung vorgeben. Und wir haben eine Presseabteilung, die (…) sich mehr als eine Art Propagandaabteilung als als Presseabteilung offenbar versteht. Und das geht eben dann soweit, dass man Gesinnung, so wie sie der DOSB versteht, dass man die verbreitet und dass man die auch durchsetzen möchte – und auch bei Kollegen“ (ZAPP, NDR, 15.5.2013; Hervorhebung WZ)

Robert Harting, Diskus-Olympiasieger London 2012, zur Kandidatur von Thomas Bach als IOC-Präsident: „Wenn er gewählt wird, wird er ja seinen DOSB-Posten abgeben, und es kommt endlich ein neuer Mann“ (Auch Bubka will hoch hinaus, in spiegelonline 28.5.2013; vgl. auch Berliner Zeitung unter III).

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Die Gliederung im Mai 2013 sieht so aus:

I: Nachrichten von Olympischen Spielen
II: “München 2022″
III: Aktuelle Sportsplitter vom IOC, DOSB etc.
IV: Allgemeine Nachrichten
V: Sport-Millionen und -Millionäre
VI: Aktuelle Sportsplitter von Fifa, Uefa etc.
VII: Doping-News
VIII: Die Sportsender ARD/ZDF

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I: Nachrichten von Olympischen Spielen

– Sicherheit Sotschi 2014. „Eine kürzlich aufgebaute Spezialeinheit soll die Olympischen Winterspiele 2014 schützen. Ebenso werden Teile der Luftwaffe und Marine eingegliedert. Generaloberst Alexander Postnikow würdigte die hohe Effektivität der Spezialkräfte. Desweíteren wird der russische Geheimdienst mit dem englischen zusammenarbeiten. In England fanden im vergangenen Jahr die Sommerspiele statt. ‚Die Frage der Sicherheit ist immer eine der wichtigsten. Wir werden alles tun, um die sichersten Spiele zu organisieren, die es je gab‘, sagte Dmitry Chernyshenko, Chef des russischen Komitees für Olympia. Bereits ab 1. Juni diesen Jahres werden die Sicherheitsbestimmungen in Sotschi verstärkt. Schon jetzt wolle man Präsenz zeigen“ (Sondereinheit für Olympia 2014 in sotschi, in euronews.com 22.5.2013).

– Diebe bei Sotschi 2014. Der russische Oppositionelle Boris Nemtsow und der Regierungskritiker Leonid Martynjuk veröffentlichten am 31.5.2013 einen Bericht zur finanziellen Situation in Sotschi. Von den Kosten von umgerechnet 39 Milliarden Euro seien 19 bis 23 Milliarden Euro von Präsident Wladimir Putin und ihm nahestehenden Oligarchen und Geschäftsleuten veruntreut worden. Nemtsow: „Nur Oligarchen und Unternehmen mit Verbindung zu Putin wurden reich“ (Putin, seine Freunde und gestohlene Olympia-Milliarden, in handelsblatt.com 31.5.2013). „Viele Bauprojekte wurden ohne Ausschreibung vergeben. Oft kamen dabei kreml-nahe Oligarchen und Putin-Freunde zum Zug, etwa die Gebrüder Rotenberg. Arkadij und Boris Rotenberg sind Wladimir Putin seit der Jugend freundschaftlich verbunden, der Präsident war ihr Judopartner. Rotenberg-Firmen bauen Gasleitungen in Sotschi, den Flughafen und bekamen besonders häufig den Zuschlag beim Straßenbau. Der Sektor gilt in Russland als chronisch korruptionsverseucht. Das olympische Auftragsportfolio der Rotenbergs beläuft sich laut Nemzow auf rekordverdächtige sieben Milliarden Dollar. Arkadij Rotenberg war 2010 zum ersten Mal in der Liste der reichsten Russen des Magazins Forbes aufgetaucht. Zuletzt machte er von Rang 63 einen Satz nach vorn auf Position 31. Sein Vermögen wird auf 3,3 Milliarden Dollar taxiert“ (Bidder, Benjamin, Putins teurer Winterspaß, in spiegelonline 31.5.2013: Hervorhebung WZ). 2007 wurden die Kosten mit umgerechnet zwölf Milliarden Dollar angegeben: Nun liegen sie bei 50 Milliarden Dollar. Kein Einzelfall: „In den letzten 16 Jahren beliefen sich die endgültigen Kosten von olympischen Spielen im Durchschnitt auf das doppelte der ursprünglich angesetzten Summe“ (handelsblatt.com 31.5.2013).
Das dürfte noch untertrieben sein – siehe London 2012 mit dem Faktor 10!

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II: “München 2022″

– Ude bläst sich auf. Zu den vier Abstimmungen am 10. November 2013 meinte der Münchner Noch-OB, Garmisch-Partenkirchen werde besser ausfallen als die 58 Prozent vom Mai 2011. Zu Traunstein und Berchtesgaden: „Auch die Gegner wissen, dass die Ergebnisse dort mit einem 7er anfangen werden, und zwar für die Befürworter“ (Müller, Felix, Holzapfel, Matthias, Neuer Plan, in Münchner Merkur 11.5.2013).
Das wissen wir Gegner gar nicht!
Ude sieht aber bei München Probleme, dies sei hier „kein Spaziergang“. Der Garmisch-Partenkirchner Bürgermeister Thomas Schmid hielt sich ein Hintertürchen offen: „Wenn München Nein sagt, ist es gelaufen.“ Wenn Berchtesgaden oder Traunstein dagegen sind, sei eine Bewerbung „theoretisch“ weiter möglich (Ebenda). Axel Doering von Nolympia kritisierte dies: „Wenn man es ernst meint mit dem Willen der Bürger, dann muss es dann vorbei sein“ (Ebenda).

– München 2018 immer noch unveröffentlicht. Am 15.11.2012 fragte MdL Ludwig Hartmann bei der Bayerischen Staatsregierung u. a. nach, wann mit dem Liquidationsabschluss zu rechnen ist und wann die Bilanz für die Kosten der Bewerbung München 2018 (mit 33 Millionen Euro veranschlagt) veröffentlicht wird. Antwort des Staatsministeriums für Finanzen vom 12.12.2012: „Mit dem Abschluss der Liquidation ist Anfang 2013 zu rechnen“ (Bayerischer Landtag, Drucksache 16/15269; Hervorhebung WZ).
Am 26.4.2013 fragte Hartmann u. a. nach: „Ist der Liquiditätsabschluss bereits erfolgt?“ (www.ludwig-hartmann.de, Liquiditätsabschluss der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH, 26.4.2013).
Man darf auf eine Antwort gespannt sein. Interessanterweise verläuft die Propaganda für München 2022 im Mai 2013 bereits auf vollen Touren, obwohl für München 2018 noch keine Offenlegung der Bilanz vorliegt.

– Magdalena Neuner sagt ab. Katharina Witt sollte das „Gesicht“ von München 2018 sein. Magdalena Neuner will nicht das „Gesicht“ von München 2022 werden, obwohl sie – offiziell – eine zweite Bewerbung befürwortet (Fellner, Christian, Neuner als Olympia-Gesicht: Nein danke, in Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 22.5.2013).

– Ganzer Landkreis Traunstein soll abstimmen. Da München 2022 den Landkreis Traunstein mit dem Chiemgau einbeziehen könnte, waren sich die Kreistagsfraktionen einig: „Olympische Spiele können ihrer Meinung nach nur dann erfolgreich sein, wenn sie auch von den Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen werden. Deshalb waren sich auch alle darüber einig, dazu im gesamten Landkreis einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Er soll am 10. November 2013 stattfinden. Bis dahin gilt es, den Bürgerinnen und Bürgern alle notwenigen Informationen, Fakten und Grundlagen zukommen zu lassen, die für ihre Entscheidung bedeutsam sind“ (Effner, Axel, Bürgerentscheid über Olympiateilnahme 2022, in wochenblatt.de 31.5.2013).

– Zugspitzgletscher wird aufgegeben. Die Bayerische Zugspitzbahn (BZB) hat 20 Jahre lng die Reste der beiden Zugspitzgletscher zum Schutz gegen Abschmelzung im Frühjahr abgedeckt. Dies wird 2013 nicht mehr gemacht. Peter Huber, Technischer Direktor der BZB: „Mittlerweile sind wir an einem Punkt angelangt, an dem die Gletscherschmelze viel schneller fortschreitet“ (Hoffmann, Nadja, BZB gibt den Kampf auf, in Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 29.5.2013).

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III: Aktuelle Sportsplitter vom IOC, DOSB etc.

Gewichtheber-Präsident unter Verdacht. „IOC-Mitglied Tamàs Ajàn ist verdächtigt, den Gewichtheber-Weltverband um Millionen erleichtert zu haben“ (Hartmann, Grit, In der Waschanlage, in berliner-zeitung 8.5.2013). Ajàn ist dort seit 1976 Generalsekretär und seit 2000 Präsident. Ajàn zahlt sich jährlich 300.000 US-Dollar aus, die Kosten für das Budapester Büro (Mitarbeit des Schwiegersohns) steigen ständig, das Eigenkapital ist verschwunden. Aufklärung gab es beim IWF-Kongress 2009 für die Mitglieder nicht, nur für das Exekutivkomitee.
Vom IOC kamen über die Jahre 23,3 Millionen Dollar. Auf zwei Konten in der Schweiz liegen 16,7 Millionen Dollar; zeichnungsberechtigt: Ajàn. Elf Heber-Funktionäre zeigten Ajàn beim IOC-Präsidenten Rogge an. „Im wesentlichen bedeutet das Verschweigen der Schweizer Konten und der mit ihnen verbundene Transaktionen, dass Herr Tamàs Ajàn von März 1992 bis März 2009 einen bis dahin unbekannten Fonds zu seiner Verfügung hatte – ohne Kontrolle darüber, wie er diesen Fonds genutzt hat“ (Ebenda). – „Anfang des Jahres stellte die IOC-Führung jedenfalls unter Beweis, dass sie fest ans Gute im Olympier glaubt: Der Ungar wurde erneut in zwei Kommissionen berufen“ (Ebenda).
Scheich Al-Sabah aus Kuwait (siehe unten) machte Ende Mai 2013 auf dem Sportaccord-Kongress in St. Petersburg Ajàn das Angebot: „Wenn du Hilfe brauchst, melde dich!“ (Weinreich, Jens, Putins Judo-Kumpel attackiert Olympia, in spiegelonline 31.5.2013).

– Bach bewirbt sich. DOSB-Präsident Thomas Bach hat am 9.5.2013 seine Kandidatur für das Amt des IOC-Präsidenten bekanntgegeben.
Wer hätte das gedacht…
„Die Botschaft des DOSB, verlesen von Generaldirektor Michael Vesper, lautete, Bachs Kandidatur sei eine Kandidatur im nationalen Interesse“ (Weinreich, Jens, Bach will an die IOC-Spitze, in berliner-zeitung.de 10.5.2013; Hervorhebung WZ).
Da fragt man sich doch sofort, ob man nicht umgehend seine Staatsbürgerschaft zurückgeben soll. Immerhin hat die Bundesregierung das „nationale Interesse“ (noch) nicht bestätigt.
„Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) steht für eine Null-Toleranz-Politik im Anti-Doping-Kampf…“ (Bach bestätigt Kandidatur als IOC-Präsident, in Münchner Merkur 10.5.2013).
Leider ist das Gegenteil der Fall: Der Bach-Vesper-DOSB verteidigt bis heute vehement den Besitz an „geringen Mengen Dopingmittel“, über den die Athleten straffrei verfügen dürfen.
Vergleiche: Der DOSB-Dopingexperte; Deutsche Sportärzte; Die DOSB-Doping-Desinformation; Die Reihen fast geschlossen

Die gesamtolympische Situation hat sich aufgrund der Gigantomanie und der explodierenden Kosten Olympischer Spiele inzwischen grundlegend geändert. Früher galt: Olympische Sommerspiele in Europa – Olympische Winterspiele nicht in Europa. Auch das dürfte nun (trotz eventuell Madrid 2020) nicht mehr gelten. Das IOC kann sich glücklich schätzen, wenn es überhaupt einen (finanziell) potenten Interessenten für Olympische Winterspiele 2022 findet. Die Osteuropäer bieten nicht genug Luxus und Geld. Und ein totalitäres Regime ist derzeit noch nicht in Sicht.
Eine Bewerbung um Olympische Spiele soll vermutlich Bachs Krönungsgeschenk werden – er zahlt es ja nicht. Er wird die Bewerbung München 2022 (oder Olympische Sommerspiele 2024 in Berlin oder Hamburg) am 10.9.2013 in Buenos Aires auf der 125. IOC-Session auf dem Präsentierteller vortragen. Und die olympischen Fans von Merkel über Seehofer bis Ude werden jubeln – nach dem Motto: „Niemand wollte die Olympischen Winterspiele 2022, und schon haben wir sie bekommen.“
Anlässlich der Kandidatur von Bach schrieb Jens Weinreich: „Das Erbe Dasslers wirkt nach, jedenfalls in personeller Hinsicht. In Fifa-Präsident Joseph Blatter, einst bester Kumpel Dasslers – und eben in Dasslers ehemaligem Adlatus Thomas Bach. Bach will als Mitglied der sportpolitischen Abteilung von Adidas, wo er Mitte der achtziger Jahre unter Dassler als Direktor fungierte, nie etwas mitbekommen haben von den unsauberen Geschäften, vom flächendeckenden Geben und Nehmen. Und Bach hat auch seit Dasslers Tod im Jahr 1987 alle Klippen erfolgreich umschifft, etwa wenn seine fürstlich dotierten Geheimverträge mit Wirtschaftskonzernen (Holzmann, Siemens) publik und in Frage gestellt wurden. Bach prägte dazu den wunderbaren Begriff der „vielfältigen Lebenssachverhalte“ (Weinreich, Jens, Macht, Moneten und Medaillen, in spiegelonline 10.5.2013).
Und eine kleine Zwischenbilanz zu Bach von Thomas Kistner: “Im Deutschen Olympischen Sportbund, dem er präsidiert, regt sich Unmut über sein auf Kontrolle und Gehorsam gegründetes Regiment. Dass es kein nationales Anti-Doping-Gesetz gibt, fällt ebenso auf Bach zurück wie die Versteckspiele um deutsche Medaillenziele, die erst ein Gerichtsbeschluss zutage förderte” (Kistner, Thomas, Schattenwelt aus Gefälligkeit und Eitelkeit, in sueddeutsche.de 10.5.2013; Hervorhebung WZ).

Vergleiche auch im Kritischen Olympischen Lexikon: Thomas Bach
Siehe auch unter „Aktuelles“: Goliath gegen David, oder wie die Sportdemokratur funktioniert

– Von Dr. Jekyll zu Dr. Hyde? Falls Bach IOC-Präsident wird, stellt sich die Frage des Nachfolgers als DOSB-Präsident. „Der aussichtsreichste Kandidat ist jedoch ein anderer, DOSB-Generaldirektor Michael Vesper… Bach hatte Vesper in den Verband geholt, der hat ihm die für Verbandsverhältnisse außerordentlich gute Bezahlung und die angenehme Aufgabe mit höchster Loyalität zurückgezahlt. Vesper ist Bachs Mann fürs Grobe“ (Teuffel, Friedhard, Vom Diener zum Herren, in tagesspiegel.de 11.5.2013).
Das Jahresgehalt von Vesper liegt bei 270.000 Euro (Quelle: Zapp, Fischer-Solms kritisiert die DOSB-Pressearbeit, in ndr.de 15.5.2013, 23.20; Stelle bei 28.20 Minuten).
Vergleiche auch im Kritischen Olympischen Lexikon: Vesper, Michael

– Die DOSB-Pressepolitik wird ein Thema. Die ZAPP-Redaktion des NDR problematisierte die Pressepolitik des Bach-Vesper-DOSB. In „Fischer-Solms kritisiert die DOSB-Pressearbeit“ (ZAPP 15.5.2013, 23.20) erwähnte der langjährige Sportchef des Deutschlandfunks viele Bespiele für die sowohl autoritäre als auch arrogante Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DOSB seit 2006.
In „Schwieriger Umgang des DOSB mit Journalisten“ von ZAPP-Autor Andreas Becker (NDR, 15.5.2013) wurden ebenfalls dazu Beispiele genannt.
– Eine Pressemitteilung der Doping-Opfer-Hilfe e.V. (DOH) wurde vom DOSB übernommen – Pressesprecher Christian Klaue strich allerdings den folgenden kritischen Satz: „Heftige Kritik übte der DOH an DOSB-Präsident Bach, der trotz mehrfacher Aufforderung seine (…) Zusagen zu einer Zusammenarbeit mit den Dopingopfern nicht eingelöst habe.“ Als Andreas Becker darauf insistierte, dass dieser Satz der DOH-PM in der DOSB-PM hätte stehen bleiben müssen, konterte Klaue eiskalt: „Dann hätten wir sie gar nicht mitgenommen.“
– Herbert Fischer-Solms urteilte über die Pressepolitik des DOSB unter Bach und Vesper: „Wir haben eine sehr stringente Pressepolitik, die sich ganz klar danach richtet, was der Präsident und sein Generaldirektor als Meinung vorgeben. Und wir haben eine Presseabteilung, die (…) sich mehr als eine Art Propagandaabteilung als als Presseabteilung offenbar versteht. Und das geht eben dann soweit, dass man Gesinnung, so wie sie der DOSB versteht, dass man die verbreitet und dass man die auch durchsetzen möchte – und auch bei Kollegen.“ (Hervorhebung WZ)
– Fischer-Solms beleuchtete hier einen für Nolympia interessanten Hintergrund: „… dass zum Beispiel im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Olympischen Winterspiele 2018 in München, dass die kritische Berichterstattung regelmäßig, regelmäßig angefeindet wurde. Es kamen regelmäßig Anrufe, es kamen Mails, es kamen Anrufe vom Pressesprecher, es kamen auch Hinweise vom Generaldirektor. Wir haben es erlebt, dass in einer dieser Presseveranstaltungen (…), als der DOSB-Generaldirektor Vesper beim Deutschlandfunk war, da fingen die an, einen Zettel herauszuholen und aufzuzählen, wie oft welcher kritische Journalist im Deutschlandfunk berichten durfte zu den Plänen, Olympische Winterspiele 2018 in München zu veranstalten. Also ein unglaubliches Verhalten, was man im Grunde genommen in einer Demokratie und einem Land, in dem die Pressefreiheit gilt, doch für sehr ungewöhnlich halten muss. Uns wurde aufgelistet, welche Journalisten wie oft kritisch über Olympische Spiele in München berichtet haben. Unfassbar, aber hat stattgefunden.“
Frage von ZAPP: Das heißt, es gibt eine schwarze Liste mit klarer Häufigkeit?“
Fischer-Solms: „Also es gibt so etwas wie – nennen Sie es Schwarze Liste, wie auch immer.“
Man erinnere sich, dass der DOSB im November 2009 die Chefredakteure aller Münchner Tageszeitungen auf die Zugspitze einlud, um sie „katholisch“ bzw. olympiafreundlich zu machen. Ein weiterer Beweis für die „Sportdemokratur“.
Und wieder ein bemerkenswerter Beweis für das Demokratieverständnis des DOSB-Generaldirektors, der auch bei München 2022 sicher wieder diese Pressepolitik betreiben würde.

– Bach fordert mehr Geld. Bereits im Dezember 2012 forderte Bach 160 statt der bisherigen 135 Millionen Euro für den Spitzensport (Bach befürchtet Leistungsknick in Rio, in zeitonline 8.12.2012). Im Mai 2013 erneuerte er seine Ansprüche. „Thomas Bach fordert mit Blick auf die Sommerspiele 2016 in Rio höhere finanzielle Zuwendungen für den Sport. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nimmt dabei neben der Wirtschaft auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich namentlich in die Pflicht. ‚Ansonsten sind dort unsere sportlichen Ziele nicht erreichbar. Es gibt mehr Wettbewerbe und auch mehr Konkurrenz…'“ (DOSB-Präsident Bach: „Ziele nicht erreichbar“, in zeitonline.de 13.5.2013).
Wie das Procedere abläuft: Der Bach-Vesper-DOSB legt „unsere sportlichen Ziele“ fest, nämlich unrealistisch hohe Medaillen-Ziele. Gleichzeitig erhöht das IOC laufend die Zahl der olympischen Wettbewerbe und drängt mehr Nationen zu höheren Sportinvestitionen. Und dann fordert DOSB-Bach noch mehr Geld für den Spitzensport von der Bundesregierung (genauer: 160 statt 135 Millionen Euro, insgesamt weit über eine viertel Milliarde Euro).

– Interview mit Diskus-Olympiasieger von London 2012, Robert Harting:
Harting zur IOC-Kandidatur von Thomas Bach: „Ist ja auch okay, dass er antritt. Ich fand nur die Aussage, dass seine Kandidatur eine Anerkennung des deutschen Sports sei, ziemlich vermessen. Unser deutscher Sport wird doch in erster Linie durch die Bevölkerung anerkannt und nicht, weil da einer kandidiert. Das fand ich unpassend. Alles andere ist ja positiv, denn wenn er gewählt wird, wird er ja seinen DOSB-Posten abgeben, und es kommt endlich ein neuer Mann.“
Frage: Für den Fall, dass Thomas Bach das oberste IOC-Amt übernimmt, ist schon der Name des DOSB-Generalsekretärs Michael Vesper als Nachfolger ins Gespräch gebracht worden.“ Harting: „Ich kann nur hoffen, dass es nicht so ist.“
Harting zum „riesengroßen Gigantismus“: „Der olympische Geist und die olympischen Werte stehen ja immer mehr in Konkurrenz zu materiellen Dingen. Fernsehgelder sind natürlich wichtig, keine Frage. Aber muss die Diskrepanz so enorm sein? Das IOC ist ein riesiges Unternehmen geworden mit bald fünf Milliarden auf dem Konto. Vor diesem Hintergrund stellt sich doch die Frage, ob es sein kann, dass beispielsweise Kanuten ihren Sport unter Existenzängsten betreiben müssen. Nicht nur deutsche Sportler fragen sich, ob das IOC die Sache Olympias noch richtig vertritt“ (Sogl, Reinhard, „Dann kommt endlich ein neuer Mann“, in berliner-zeitung.de 28.5.2013; Hervorhebung WZ).

– Bach fordert noch mehr Geld. „Thomas Bach hat am Donnerstag bei der Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin mehr Mittel für die Medaillenschmiede des deutschen Sports gefordert. ‚Hier wird Großartiges für unseren Spitzensport geleistet. 141 Goldmedaillen bei Olympischen Spielen seit 1964 und 461 Weltmeister-Titel seit 1963 sind der glänzende Beleg dafür‘, sagte der für das Präsidentenamt im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) kandidierende Thomas Bach in Köpenick. Bach meinte an die Adresse des Bundesinnenministerium, das in erster Linie die derzeit jährlich 6,2 Millionen Euro für das FeS beisteuert: ‚Der DOSB unterstützt die Forderungen nach besserer finanzieller Ausstattung in vollem Umfang und mit ganzem Herzen. Ohne FES und IAT könnten wir die Spitzenposition der deutschen Athletinnen und Athleten nicht halten'“ (Bach fordert mehr Geld für Medaillenschmiede FES, in zeitonline 23.5.2013).

– Bach bekommt Konkurrenz. Der Taiwanese Wu Ching-kuo, seit 2006 Präsident des internationalen Boxverbandes AIBA (und Nachfolger des berüchtigten Anwar Chowdhry) und seit 1988 Mitglied des IOC, wird sich am 10.9.2013 ebenfalls um das Amt des IOC-Präsidenten bewerben (Wu möchte Bach Konkurrenz machen, in spiegelonline 17.5.2013; Vierter Kandidat, in SZ 24.5.2013).
Dazu kommt Ng Ser Miang, ein Multimillionär aus Singapur, seit 1998 im IOC, seit 2009 Vizepräsident (Konkurrenz für Bach, in SZ 15.5.2013). „2010 organisierte er die ersten Olympischen Jugendspiele in Singapur. Ein rauschender Erfolg, der die Schwachstelle des Kandidaten übertünchte, die Herkunft aus einem straff geführten Stadtstaat, der politisch wenig dem Zufall überlässt“ (Kistner, Thomas, Rückkehr der alten Lage, in SZ 18.5.2013)
Die Herkunft aus einem autoritärem Staat sollte beim IOC eher als Vorteil gelten…
Ng hat sein „Manifest“ inzwischen an alle IOC-Mitglieder versandt. Bach wird seines mit dem alten Slogan „Einigkeit in Vielfalt“ Anfang Juni 2013 versenden. Der Titel bezieht sich auf eine Rede von Bach vom 5.10.2009 beim 13. Olympischen Kongress in Kopenhagen. Diese Rede ist eine Ansammlung von Plattitüden . Ein Beispiel: „Der Sport ist nicht apolitisch, aber er muss politisch neutral sein“ (Einheit in Vielfalt, DOSB 5.10.2009, S. 1).
Hallo Weißrussland, Ukraine, Russland, Kasachstan, Aserbaidschan, Abu Dhabi, Katar, Bahrain, China etc.! Hier fanden/finden bisherige und nächste Sport-Großereignisse statt. Natürlich streng „politisch neutral“. Bachs Elaborat sollte übrigens besser den Titel „Vielfältige Einfalt“ tragen.
Am 22.5.2013 informierte auch Richard Carrion (Puerto Rico, IOC-Mitglied seit 1990, IOC-Schatzmeister seit 2002) Rogge über seine Kandidatur am 10.9.2013 – mit der aufschlussreichen Bemerkung: „Bei dieser Wahl steht viel auf dem Spiel. Unser Platz in der Welt ist nicht sicher“ (Auch Carrion will IOC-Boss werden, in spiegelonline 22.5.2013; Hervorhebung WZ).
Das ist in der Tat zu wünschen: Dass der Platz des gigantomanen Sportmonopolisten IOC unsicherer wird…
Am 24.5.2013 verkündete der Schweizer Denis Oswald, seit 1989 Präsident des Internationalen Ruderverbandes FISA), seine Kandidatur. Oswald ist seit 1991 IOC-Mitglied und seit 2000 im Exekutivkomitee (Schmid, Andreas, Denis Oswald will IOK präsidieren, in nzz.ch 25.5.2013; Wikipedia). Damit ist der Schweizer René Fasel (Präsident des Internationalen Eishockey-Verbandes, der ungeniert die WM 2014 beim Diktator in Weißrussland ausrichtet) damit aus dem Rennen. Und am 28.5.2013 warf auch Sergej Bubka (seit 2008 IOC-Mitglied, Vizepräsident des Leichtathletik-Weltverbandes) als sechster seinen Hut in den olympischen Ring (Auch Bubka will hoch hinaus, in spiegelonline 28.5.2013). Bubkas geschätztes Vermögen beträgt laut Wikipedia 350 Millionen US-$. „Nach seiner sportlichen Karriere hat sich Bubka vor allem ums Geldverdienen gekümmert. Die Idee des Sports haben andere besser vertreten als der Ukrainer“ (Teuffel, Friedhelm, Sergej Bubka: Eine Luftnummer, in tagesspiegel.de 29.5.2013).
Annahmeschluss für IOC-Präsidentenanwärter ist der 6.6.2013.

– 100 Jahre Willi Daume. Am 24.5.2013 wäre der deutsche Sportfunktionär 100 geworden. Siehe im Kritischen Olympischen Lexikon: Willi Daume

– Schladming rechnet nicht ab. Die monumentale Ski-WM 2013 in Schladming (400 Millionen Euro Gesamtkosten) wird im Vorlauf und im Nachhinein heruntergerechnet. „Offiziell ist stets von 140 Millionen Euro vom Land und 50 Millionen des Bundes die Rede“ (Rossacher, Thomas, Die Geldflüsse unter dem Dachstein, in kleinezeitung.at 24.4.2013). Davon gelten 63 Millionen Euro als „WM-relevant“. Schladming erhielt für das „Mediacenter“ 10,7 Millionen Euro vom Land Steiermark (Rossacher 24.4.2013). Nachfragen wurden vom Landeshauptmannstellvertreter Hermann Schützenhofer (ÖVP) so abgeschmettert: „Es gibt nichts aufzudecken“ (Kosten der Ski-WM und mehr im Visier des Landtages, in kleinezeitung.at 14.5.2013). „Der Frage nach geschwärzten Verträgen, die der ÖSV der Stadt Schladming teilweise vorgelegt haben soll, wich Schützenhöfer in seiner Antwort aus: Die Zusammenarbeit habe hervorragend funktioniert, auch wenn sich der ÖSV nicht so genau hineinschauen habe lassen. Der ÖSV-Organisationsdirektor der Ski-WM, Reinhold Zitz, erklärte zu diesem Verdacht auf APA-Anfrage, dass ‚alles transparent‘ sei und geprüft werde… Schützenhöfer (…) wies zurück, dass ’sich irgendjemand bei der Ski-WM über den Tisch hat ziehen lassen‘. Dazu ÖSV-Zitz: ‚Das kann ich mit Sicherheit ausschließen, so etwas haben wir noch nie gemacht'“ (Ebenda).
Das ist doch einmal so richtig lustig. „Über den Tisch ziehen“: Da weiß ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel doch mit Sicherheit gar nicht, wie das geht…
Keine Angaben über den ÖSV-Gewinn: „Der ÖSV habe die Ski-WM in Schladming auf eigenes Risiko veranstaltet und ein eigenes Budget für die Organisation auf die Beine gestellt. Die fertige Bilanz der Weltmeisterschaften liege nun vor, aber über Gewinn oder Verlust werde man keine Auskunft geben: „Das geht niemanden etwas an, wir haben ja auch das Risiko immer selber getragen.“ Zitz verriet aber soviel: „Es schaut gut aus. Wir wollten einen Gewinn erzielen, den wir in den ÖSV-Nachwuchs investieren“ (Ebenda; Hervorhebung WZ).
Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) gab an, dass für die WM nur rund 63 Millionen Euro relevant waren. Da stellt sich die Frage, wofür waren die restlichen 77 Millionen Euro? „Antworten gab es zwar, doch diese waren für die Grünen unzureichend und lückenhaft. ‚Nach wie vor fehlt jede Darstellung der Geldflüsse rund um den ÖSV und eine überschaubare Kostendarstellung‘, so der Grüne Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner“ (Pock, Martina, Was vom Wintermärchen übrig blieb, in wienerzeitung.at 22.5.2013). Und was geschieht mit den Schladmingern White Elephants? „Nun, da der Ski-Zirkus seine Zelte in Schladming wieder abgerissen hat, stellt sich die große Frage nach der zukünftigen Nutzung der neu geschaffenen Infrastruktur. Bereits 2011 wurde das 16,4 Millionen teure Veranstaltungszentrum Congress-Schladming eröffnet, das während der WM als Mediencenter genutzt wurde“ (Ebenda).
Der Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark, Jochen Pildner-Steinburg, sah in der Ski-WM 2013 einen „regionalen Größenwahn“ (Ebenda).
Vergleiche auch unter „Aktuelles“: Ein Ort wird zerstört und Was von Schladming übrig blieb

– Sportministerium für DOSB. Funktionäre des Spitzensports bastelten im Mai 2013 an einem „Sportministerium“, das mit einem Staatsminister direkt dem Kanzleramt unterstellt sein soll. In dieser Strategie-Kommission wirkte Thomas Pfüller (DSV) als Leiter, eingebunden war Bernhard Schwank (DOSB). Der Bereich Leistungssport soll aus dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgliedert und personell gestärkt werden in einer gemeinnützigen GmbH mit dem DOSB als Gesellschafter. Im Aufsichtsrat sollen neben dem DOSB der Staat, Wirtschaft und Verbände vertreten sein. Auf der Mitgliederversammlung des DOSB im Dezember 2013 soll darüber abgestimmt werden. Gewünscht wird von den Sportfunktionären ein „eigenständiges und dem Bundeskanzleramt angebundenes Ministerium (…), das die Aufgaben des Sports und Leistungssports umfassend koordinieren und politisch effektiv vertreten kann“ (Hecker, Anno, Reinsch, Michael, Ein Sportministerium im Kanzleramt, in faz.net 29.5.2013).
Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD sprang umgehend auf den Sportzug auf: Der Bundesinnen-Sportminister Hans-Peter Friedrich sei ein Totalausfall, die Rahmenbedingungen für den Sport müssten verbessert und der Sport im Grundgesetz verankert werden (Reinsch, Michael, Debatte um Sportministerium, in faz.net 30.5.2013. Die Verankerung im Grundgesetz ist im übrigen eine uralte Forderung des Bach-Vesper-DOSB). Konkret soll dem drohenden Leistungsverlust bei den Olympischen Spielen 2016 entgegengewirkt werden.
Die Absicht: noch mehr Geld, Einfluss, Bedeutung und Macht für den Bach-Vesper-DOSB.

– Sportaccord in St. Petersburg. Die Vereinigung der 107 Welt-Sportverbände traf sich in St. Petersburg vom 26. bis 31.5.2013. Vor den über 30 IOC-Mitgliedern präsentierten sich auch die sechs Kandaten für das Amt des Präsidenten (Simeoni, Evi, Kronprinzen auf Stimmenjagd, in faz.net 3.6.2013).
Als Nachfolger von Hein Verbruggen wurde Marius Vizer neu gewählt, Putin-Freund, Al-Sabah-Freund. Vizer wusste schon am Tag vorher, dass er 52 Stimmen bekommen würde. Vizers Versprechungen: – alle vier Jahre eine Super-WM mit den 91 Sportarten an einem Ort der Welt, – eine weltweite Sport-Lotterie, – eine Sport-Bank (Weinreich, Jens, Putins Judo-Kumpel attackiert Olympia, in spiegelonline 31.5.2013). Kritik kam von IOC-Präsident Rogge: „Der Sportkalender sei übervoll, für diese Vereinten Weltmeisterschaften sei kein Platz“ (Ebenda).
Vizer ist Multimillionär, Präsident im Welt-Judoverband (IJF) und ernannte Putin zum IJF-Ehrenpräsidenten (Ebenda). Unterstützt wurde er von Scheich Ahmed Al-Fahad Al-Ahmed Al-Sabah, der auf dem Sportaccord-Kongress zum der Geldhinterziehung verdächtigten Gewichtheber-Präsidenten Tamàs Ajàn (siehe oben), zum Handball-Paten Hassan Moustafa und – ! – zum ISL-Schmiergeldboten Jean-Marie Weber enge Kontakte hält (Ebenda).
Wenn man sich die Fotos von Jens Weinreich vom Sportaccord-Kongress ansieht, ist man verwundert, dass die Herren der Sportfunktionärsszene heutzutage oft nach Rotlichtmilieu aussehen.

– Anchorage prüft Bewerbung 2026. Die Stadt im US-Bundesstaat Alaska will sich eventuell bewerben – für 2026. 1992 (Albertville) und 1994 (Lillehammer) hat man es schon versucht. Casey Grove: „Man sagt, olympische Träume sterben schwer. So ist es mit den Hoffnungen von Anchorage, Olympische Winterspiele zu bekommen“ (Grove, Casey, Anchorage to explore Winter Olympic Bids, in www.adn.com 30.5.2013).
Da haben die Leute von Anchorage ja noch genügend Zeit – für das Sterben der olympischen Pläne!

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IV: Allgemeine Nachrichten

– Segel-Olympiasieger stirbt. Andrew Simpson, Segel-Olympiasieger Peking 2008, Zweiter in London 2012, ertrank beim Training des schwedischen Segelteams Artemis für den America’s Cup. Der AC72-Katamaran kenterte bei einer Geschwindigkeit von 22 Knoten und Windböen von 31 Knoten: Simpson wurde unter Deck eingeschlossen (Olympiasieger Simpson stirbt bei America’s-Cup-Training, in spiegelonline 10.5.2013). Bereits 2012 warnte Grant Dalton, der Chef vom Team Neuseeland vor dem AC72, sie sei „totaler Wahnwitz“ (Bethge, Philip, Hacke, Detlef, Warnungen in den Wind, in Der Spiegel 20/13.5.2013).
Die dahinterliegende Absicht dieser Rennmaschinen ist Geld und Publikumswirkung. „Der Neuseeländer Russell Coutts, Chef von Oracle Racing: „Wir wollen die besten Segler auf den schnellsten und coolsten Booten präsentieren. Der Wettbewerb soll das Fred-Feuerstein-Zeitalter verlassen und die Facebook-Generation erreichen“ (Titelverteidiger will Katamarane und Flügelsegel, in spiegelonline 13.9.2010). – „Mit TV-Bildern aus der Luft und Ton- und Bildübertragung direkt von den Booten soll die Regatta ähnlich wie die Formel 1 zum Zuschauersport werden“ (Bethge, Philip, Fliegende Schiffe, in Der Spiegel 19/6.5.2013; Hervorhebung WZ).
Fazit: Augen zu und durch. „Die 34. Ausgabe der Segelregatta America’s Cup wird planmäßig stattfinden“ (America’s Cup soll trotz Unfall wie geplant starten, in spiegelonline 15.5.2013). Tom Ehman, Sprecher des Golden Gate Yacht Club: „Es hat bei unserer Besprechung am Dienstagmorgen noch nicht einmal einen Gedanken gegeben, das Rennen abzusagen“ (Ebenda).
Das ist wahrer „Sportsgeist“!

– Sport, Pressefreiheit, Menschenrechte. Imke Dierßen von Amnesty International nahm Mitte Mai zu Menschenrechten und Sport Stellung und widersprach dem IOC: „Allein durch die Spiele, das hat Peking gezeigt, verbessert sich die Lage der Menschenrechte nicht. Ganz im Gegenteil muss man feststellen, dass sich die Gangart Chinas gegen Menschenrechtler verschärft hat… Wir hätten uns deutlichere Äußerungen des IOC gewünscht und auch des Deutschen Olympischen Sportbundes“ (Reinsch, Michael, „Politik und Sportverbände müssen Pressefreiheit einfordern“, in faz.net 14.5.2013). Auf die Frage der Erwartungen bezüglich eines IOC-Präsidenten Bach und dessen Stellung zu China: „Wir hatten uns mehr erhofft. Herr Bach kennt die Lage“ (Ebenda).

– Sportgroßveranstaltungen und Menschenrechte. Bündnis 90/Die Grünen haben einen Antrag im Sportausschuss des Bundestag eingebracht, dass bei der Vergabe von Sport-Großveranstaltungen Kriterien der Menschen- und Bürgerrechte stärker beachtet werden sollen. Abschreckende Beispiele gibt es genügend, siehe die Eishockey-WM 2014 in Weißrussland, Olympische Winterspiele 2014 und Fußball-WM 2018 in Russland etc. Viola von Cramon, sportpolitische Sprecherin der Grünen: „Die Menschenrechte spielen bisher bei der Vergabe von sportlichen Großveranstaltungen keine Rolle“ (Kempe, Robert, „Menschenrechte spielen keine Rolle“, in dradio.de 15.5.2013). Der ehemalige Fifa-Funktionär Guido Tognoni: „Also es ist auf alle Fälle richtig, dass man die Verbände auf dieses Thema überhaupt aufmerksam macht. Weil bis jetzt war das – ich spreche da aus eigener Erfahrung – es war überhaupt nie ein Thema“ (Ebenda). Sylvia Schenk von Transparency International forderte, dass die Sportfunktionäre endlich umdenken sollten und sich der Sport seiner Verantwortung bewusst werden solle (Ebenda).
Aus der PM Bündnis 90/Die Grünen: „Der DOSB behauptete in der Anhörung, Kritik und Bedenken gegenüber Olympischen Spielen innerhalb Deutschlands seien ein spezifisch deutsches Problem. Dies bagatellisiert die Tatsache, dass Olympische Spiele für die Masse der Anwohner mit großen Nachteilen verbunden sind… Das ewig alte Argument des DOSB, der Sport könne nicht die Probleme der Politik lösen, ist zudem längst überholt… In Sotschi arbeiten NGOs gegen den Widerstand der Regierung. Missstände bei Menschenrechten, Umweltschutz und Arbeitsbedingungen wurden aufgedeckt. IOC und DOSB interessiert dies allerdings nicht“ (DOSB verharmlost Probleme bei Sportgroßveranstaltungen, PM 16.5.2013; vgl. auch PM Sportgroßveranstaltungen und Menschenrechte, Berlin 27.7.2013).
„Menschenrechtsorganisationen waren überraschenderweise nicht als Sachverständige in den Ausschuss eingeladen. Union, FDP und Linke sprachen sich dagegen aus“ (Ebenda). Imke Dierßen von Amnesty International: „Ich kann nur sagen, dass wir das bedauern“ (Reinsch, Michael, „Politik und Sportverbände müssen Pressefreiheit einfordern“, in faz.net 14.5.2013).

Die neue DTM im Olympiapark: X-Games. Die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft wird nach vielen Protesten in den Jahren 2011 und 2012 nicht mehr im Olympiastadion stattfinden. Dafür kommen die X-Games – vom 27. bis 30. Juni 2013. „Citius, altius, fortius (schneller, höher, stärker) – das Olympia-Motto passt zu den X-Games wie die Faust aufs Auge. In den Sportarten Skateboard, BMX, Motocross und Mountain Bike kämpfen in München mehr als 200 Athleten vier Tage lang gegeneinander – und gegen die Gesetze der Physik. Die Wettbewerbe, die sich mit Bezeichnungen wie ‚Big Air‘ (Skateboard, BMX), ‚Best Whip‘ (Motocross) oder „Slopestyle‘ (Mountain Bike) schmücken, stehen im Zeichen von Höhe, Geschwindigkeit und Kraft. Hier ein Sprung von der Riesenschanze, dort ein Trick im Parcours: Angst ist für X-Games-Athleten ohnehin ein Fremdwort. Natürlich dürfen bei derlei Einlagen Kontrolle und Geschicklichkeit nicht fehlen – sowie eine hohe Schmerztoleranz, denn Stürze gehören bei den riskanten Manövern zur Tagesordnung… 17 000 Karten sind bereits verkauft, für zwei Wettbewerbe gibt es keine Tickets mehr. Insgesamt rechnet die Olympiapark München GmbH (OMG) mit bis zu 100 000 Besuchern. ‘Die X-Games sind nicht nur eine spektakuläre Sportveranstaltung, sie sind Lifestyle’, wirbt Ralph Huber, Geschäftsführer der OMG” (Ignatowitsch, Julian, Greller, höher, weiter, in SZ 11.5.2013; Hervorhebung WZ). Ab 21.5.2013 wird aufgebaut – für das Spektakel vom 27. – 30.6.2013. Die 26 Meter hohe Big-Air-Rampe wird im Olympiasee mit einem Betonballast von 100 Tonnen im See verankert. „Um zu verhindern, dass der ganze See abgepumpt werden muss, wird mit einem mobilen Dammsystem von insgesamt 150 Metern Länge eine Fläche geschaffen, aus der 10.000 Kubikmeter Wasser abgepumpt werden, damit Aufbau und Verankerung der Rampe trockenen Fußes zu erledigen ist“ (XL-Games, in SZ 11.5.2013).
Der Vertrag mit X-Games bzw. dem Fernsehsender ESPN läuft bis 2015. “CSU-Sprecher Erich Tomsche … legte dem Olympiapark-Chef nahe, sich angesichts seiner Affinität zum Motorsport einen Job am Nürburgring zu suchen: ‘Er versucht es immer wieder’” (Zustimmung mit Bedingung, in SZ 11.5.2013).

– Adidas-Geschichten (1). 1987 starb Horst Dassler, Sohn von Adolf Dassler (Adidas), sportpolitischer Ausbildungsleiter unter anderem von Joao Havelange (Fifa-Präsident von 1974 bis 1998), Juan Antonio Samaranch (IOC-Präsident von 1980 – 2001), Sepp Blatter (Fifa-Präsident von 1998 bis ?), Thomas Bach (DOSB-Präsident von 2006 – ?). 1990 kaufte Bernard Tapie Adidas von der Dassler-Familie für 470 Millionen DM (umgerechnet rund 240 Millionen Euro; Wikipedia). Weil Tapie 1992 Minister werden wollte, verkaufte er Adidas wieder – über die Skandalbank Crédit Lyonnais kam der Sportkonzern an den Unternehmer Robert Louis-Dreyfus. Dieser brachte Adidas 1995 an die Börse: für umgerechnet 1,6 Milliarden Euro. (Dreyfus lieh nach seiner Zeit als Adidas-Konzernchef dem FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß die 2013 bekannt gewordenen berühmten Millionen.) Tapie fühlte sich übers Ohr gehauen und klagte gegen den Staat. Die frühere Rechtsanwältin, Finanzministerin unter Sarkozy und jetzige Präsidentin des Internationalen Währungsfonds IWF, Christine Lagarde, setzte ein Schiedsgericht ein. Dieses sprach Tapie umgerechnet 403 Millionen Euro zu: 285 Millionen Euro Schadensersatz, 45 Millionen Euro Schmerzensgeld und 73 Millionen Euro Zinsen. Davon kaufte sich Tapie u.a. eine 75 Meter lange Yacht (Kläsgen, Lächeln vor Gericht, in SZ 24.5.2013).
„Trotz des öffentlichen Aufschreis und des Drängens von Fachleuten im Ministerium focht Lagarde das Urteil nicht an“ (Kläsgen, Michael, „Ich werde meine Ehre verteidigen“, in sueddeutsche.de 18.4.2013). – „Nach Ansicht der Ermittler hätte Lagarde das Schiedsgerichtsverfahren mit abschließender Entschädigungszahlung nicht zulassen dürfen“ (Kläsgen, Michael, Kein Ermittlungsverfahren gegen IWF-Chefin Lagarde, in sueddeutsche.de 24.5.2013) Deshalb stand sie im Mai 2013 vor Gericht – wegen „Beihilfe zur Fälschung“ und „Beihilfe zur Veruntreuung öffentlicher Gelder“ (Lagarde entgeht vorerst formellen Ermittlungsverfahren, in spiegelonline 24.5.2013).
Eingeweihte vermuten, dass der damalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy mit dieser finanziellen Transaktion Tapie belohnen wollte, der für Sarkozy 2007 Wahlkampf gemacht hatte. Die Generalstaatsanwaltschaft warf Lagarde vor, stets die Interessen von Tapie vertreten zu haben. Im Mai entschied nach zweitägiger Vernehmung ein Gericht, dass Lagarde als „verdächtige Zeugin“ das Gericht verlassen dürfe (Ebenda).

– Schweiz probiert Neuanfang. „Nach dem Willen des Bundesrats soll Privatbestechung künftig als Offizialdelikt ahnden. Er hat dabei auch die Vergabe von Sportanlässen im Visier… Bei Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der Vergabe von Sportanlässen, wie mit den Fußball-WM 2018 (Russland) und 2022 (Katar) geschehen, sind den Behörden heute die Hände gebunden… Konkret soll die Privatbestechung damit nicht mehr im Gesetz über den unlauteren Wettbewerb (UWG) geregelt sein. Dort wurde der Passus vor sechs Jahren eingefügt. Dem Bund sind aber keine Verurteilungen bekannt.
Relevant ist Korruption im Sport für die Schweiz vor allem deshalb, weil große Sportorganisationen wie der Weltfussballverband (Fifa), der Europäische Fußballverband (Uefa) oder das Internationale Olympische Komitee (IOC) in der Schweiz beheimatet sind. Diese profitieren auch von vorteilhaften Steuerbedingungen.
Bestechungen bei der Vergabe grosser Sportanlässe würden mit den Änderungen strafbar, heißt es weiter. Strafbar ist nach den neuen Regeln, wer besticht und wer sich bestechen lässt. Das gilt selbst dann, wenn ein Sportverein das Bestechungsgeld erhält. Es droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren. Sanktionen können auch gegen ein Unternehmen ausgesprochen werden.
Mit Sportverbänden seien immer mehr auch grosse wirtschaftliche Interessen verbunden, hält der Bundesrat fest. Zudem profitierten die Verbände von beträchtlichen öffentlichen Geldern, beispielsweise durch die Unterstützung der öffentlichen Hand bei Sportanlässen. Aus diesen Gründen besteht aus Sicht des Bundesrates ein öffentliches Interesse, Bestechung zu bekämpfen“ (Ein Offizialdelikt statt ein Kavaliersdelikt, in nzz.ch 15.5.2013).

– Genscher und Europarat für aserbaidschanische Diktatur. „Vor wenigen Tagen trafen sich der deutsche Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher und EU-Energiekommissar Günther Oettinger auf einem Symposium in Berlin. Man feierte den verstorbenen aserbaidschanischen Präsidenten Gejdar Alijew, den Vater des jetzigen Staatschefs Ilcham Alijew. Am Beispiel der beiden Männer bestätige sich, ‚das Geschichte von Persönlichkeiten geformt wird‘, lobte Genscher in einem Grußwort. Eine freundliche Umschreibung für Despotismus, Nepotismus und Personenkult, die unter den Alijews Einzug gehalten haben“ (Langer, Annette, Der Terror nach dem Pop-Zirkus, in spiegelonline 17.5.2013). – „In einem Text zum 90. Geburtstag des vor zehn Jahren verstorbenen Geidar Alijew schreibt Genscher trotz der Probleme von einer großen Entschlossenheit des Landes, ‚den Weg zu Demokratie und Offenheit zu gehen'“ (Braun, Stefan, Leises Unverständnis und viele Fragezeichen, in SZ 22.5.2013). Der Deutschland-Direktor von Human Rights Watch, Wendel Michalski, sprach daraufhin von „fürchterlichen Lobesreden“ (Ebenda).
Ist Genscher schon so senil, dass er Diktaturen nicht mehr wahrnehmen kann, oder benötigt er Geld?
Hintergrund: „Genscher ist Ehrenvorsitzender des Beirats der Consulting Communications in Berlin. Die PR-Agentur berät deutsche Unternehmen auf ausländischen Märkten und ausländische Firmen in Deutschland… einer ihrer Kunden: Aserbaidschan“ (Langer 17.5.2013).
Vermutlich war es auch die zynische Idee von „Consulting Communications“, im Oktober 2012 das „Zweite Bakuer Internationale Forum“ mit Expräsidenten und Nobelpreisträgern auszurichten (vgl. Baumgaert 22.10.2012).
Der European Song Contest 2012 fand in der Diktatur Aserbaidschan statt, ebenso die Box-WM 2011. Die „Europa-Spiele“ 2015 werden dort stattfinden und die Schacholympiade 2016. Die Sport- und Kulturfunktionäre hofieren und gouttieren die Diktatur.
Vergleiche auch unter „Aktuelles“: Der Sport ist politisch
Nach einem Report der britischen Tax Justice Network vom August 2012 wurden zwischen 1994 und 2010 rund 48 Milliarden Dollar ins Ausland gebracht. „Ein Großteil der Schlüsselindustrien befindet sich im Besitz der Präsidentenfamilie und von Ministern, die zugleich Oligarchen sind – und umgekehrt“ (Baumgart, Sarah, Die Kaviar-Diplomatie, in tagesspiegel.de 22.10.2012).
Diktator Ilcham Alijew will mit Sport-Großereignissen von den realen Verhältnissen ablenken. Und er lockt mit den Erdöl- und Erdgasvorräten Aserbaidschans – und mit großen Mengen wertvollen Kaviars. Im Oktober wird sich Alijew wieder einmal zum Präsidenten wählen lassen. „Nichtregierungsorganisationen, Parteien oder Zeitungen werden kaltgestellt, indem man sie mit bürokratischem Druck vom Arbeiten abhält, ihnen unerfüllbare Aufgaben macht oder sie mit Klagen in den finanziellen Ruin treibt. Oppositionellen wird (…) schon mal ein Päckchen Heroin in die Tasche gesteckt“ (Ebenda). Die Repressionen nehmen zu, Journalisten und Menschenrechtler werden festgenommen, Oppositionelle verklagt, Demonstrationen iedergeschlagen.
Der SPD-Abgeordnete im Europarat, Christoph Strässer, brachte im Januar 2013 einen kritischen Bericht über politische Gefangene ein, den der Europarat ablehnte. Der Vorsitzende der oppositionellen Volksfront-Partei, Ali Karimli, schrieb dazu: „In einem halben Jahr finden in Aserbaidschan die Präsidentschaftswahlen statt, die Fronten verschärfen sich. Der Europarat hat im Januar den kritischen Bericht des SPD-Abgeordneten Christoph Strässer über politische Gefangene abgelehnt. Damit ist klar: Präsident Alijews Kaviar-Diplomatie war erfolgreich. Die Regierung hat vom Europarat einen Freibrief erhalten und fühlt sich nun bestärkt in ihrem Vorgehen gegen die Opposition. Bisher ist es keiner internationalen Organisation gelungen, Aserbaidschan zu politischen Reformen zu bewegen“ (Langer 17.5.2013).

– Sportministerkonferenz mit Sponsor Aserbaidschan. Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel war da, die Unesco-Generaldirektorin Irina Bokova und Sportminister Hans-Peter Friedrich – bei der Unesco-Sportministerkonferenz in Berlin vom 29. bis 31. Mai 2013. Es ging um das Konglomerat „aus Gleichheit und Fairness, aus Gesundheit, Selbstverwirklichung und Toleranz“ (Reinsch, Michael, Und Baku zahlt das Mittagessen, in faz.net 31.5.2013). Über Rassismus, Doping und Korruption wurde eher nicht berichtet, am Rand über Spielmanipulation. Der „Geist des Sports“ wurde wie üblich beschworen. „Es war, als sei von einer Religion die Rede, welche die Welt retten kann, die aber gleichzeitig bewahrt werden muss vor Auswüchsen, die durch Großereignisse entstehen, ihren Hochämtern und Messen“ (Ebenda). Sportminister Friedrich „wiederholte, für ihn sei es überhaupt keine Frage, dass Deutschland sich um Olympische Spiele bemühen muss, und während DOSB-Generaldirektor Michael Vesper dies als Unterstützung mitnahm beim Sprung zur Konferenz Sport-Accord, welche zur selben Zeit in St. Petersburg stattfand, stand die Grünen-Abgeordnete Viola von Cramon am Büfett. Sie aß allerdings nicht, sondern fotografierte die Sponsorentafel mit dem Logo des Jugend- und Sportministeriums von Aserbaidschan. ‚Unfassbar‘, schimpfte sie. ‚Die Bundesregierung lässt sich das Mittagessen von diesen Menschenrechtsverletzern bezahlen.‘ Als ehemaliger und kommender Olympia-Bewerber sowie als Ausrichter der Europa-Spiele 2014 ist Baku Mitglied der Gemeinde, die mittels Sport nur Gutes erreichen will. Oder Großes (Ebenda).
So ist er eben in Wirklichkeit, der Sport. „Unpolitisch“.
Vergleiche unter „Aktuelles“: Der Sport ist politisch

Friedrich forderte zum Abschluss, dass Groß-Sportveranstaltungen eine Volkswirtschaft nicht ruinieren dürften bzw. kleine Länder von deren Ausrichtung ausgeschlossen blieben. Angela Merkel lobte über die Hochglanzbilder des Sports und warnte vor Manipulationsversuchen, Doping und Korruption. Das konnten Grit Hartmann und Jörg Winterfeldt nicht so stehen lassen: „Das war dann doch delikat oder ganz einfach: professionelle Abgebrühtheit. Nicht nur, weil von der Koalition keine einzige Unternehmung zur Bekämpfung der Korruption im Sport bekannt ist. Es war auch eine Initiative des Bundesinnenministeriums, die ab 2012 weltweit zur Kürzung der Gelder für die ohnehin klamme Welt-Antidoping-Agentur (Wada) führte. In die Kuriositäten-Spalten der Zeitungen droht sich Deutschlands Nationale Antidopingagentur (Nada) zu verflüchtigen. In der Blutdoping-Affäre am Erfurter Olympiastützpunkt agiert sie inzwischen geheimer als mancher Doper. Hätten Wada und Medien nicht hingesehen, wäre es also nach Bundesregierung und DOSB-Präsident Bach gegangen, läge die Sache ohnehin längst bei den Akten und nicht beim Weltsportgerichtshof (Cas). Und wie schon in den vergangenen Jahren ist die Finanzierung der Agentur auch für das Haushaltsjahr 2014 ungesichert“ (Emotionalen Backgrund geschaffen, in berliner-zeitung 1.6.2013).
Der einschlägig bekannte Sport-Staatssekretär Christoph Bergner (CDU) trug noch folgendes bei: Man habe „einen emotionalen Background für die Wahl von Thomas Bach geschaffen“ (Ebenda).

– Wer wird WDR-Intendant? Die zehnköpfige Findungskommission des WDR (8 Männer, 2 Frauen) fand drei Männer als Intendant-Kandidaten: Favorit Tom Buhrow wurde es mit 41 von 47 Stimmen. Und wer war noch Kandidat? Neben dem Intendanten des Radio Bremen bewarb sich Stefan Kürten (Hoff, Hans, Buntes Pferd, in SZ 16.5.2013 und Hoffen auf den Merkel-Effekt, in SZ 29.5.2013). Kürten war ARD/ZDF-Teamchef bei den olympischen Winterspielen in Nagano 1998 und ZDF-Teamchef bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Atlanta, seit 2001 bei der European Broadcasting Union (EBU) Direktor für News und Sports-Operations und Sport-Rechte, seit 2009 „Direktor Sports & Business“ (Wikipedia). In diesen Funktionen handelte Kürten die immensen Honorare für die Sportsendungen aus, welche die EBU und die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF an IOC, Fifa und die Internationalen Sportverbände zu überweisen haben.
Das wäre ja eine sichere Bank für die Sportmonopolisten geworden, wenn Kürten gewonnen hätte!
Vergleiche: Die öffentlich-rechtlichen Sportsender

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V: Sport-Millionen und -Millionäre

– 120 Millionen Euro Einnahmen: Der FC Bayern und Borussia Dortmund haben in der Champions League jeweils mehr als 60 Millionen Euro eingenommen. Der FC Bayern kassierte 25,4 Millionen Euro Preisgeld. Der Sieger vom Endspiel am 25.5.2013 erhält von der Uefa 10,5, der Verlierer 6,5 Millionen Euro (Mehr als 60 Millionen, in SZ 3.5.2013).

– Nur der Scheich ist wirklich reich. Scheich Mansour bin Zayed al Nayan gehört zum Herrscherhaus von Abu Dhabi. Der Scheich hat bereits den englischen Zweitligisten Manchester City gekauft. Nun plant er, in New York den Fußballklub „New York City FC“ zu gründen. Dazu muss er nur eine Lizenz für 100 Millionen Dollar kaufen und ein Stadion für 370 Millionen Dollar bauen. Dieses soll in einem Park in Queens entstehen: Der Park gilt als grüne Lunge der Stadt (Piper, Nikolaus, Fußball vom Scheich, in SZ 10.5.2013).

– Olympiasieger sucht Haus. Anzeige in der SZ: „Olympiasieger sucht: EFH/DHH/Bauernhaus in München und Umgebung. Graf Immobilien“ (SZ 10.5.2013).

– Wem gehören die wertvollsten Sportclubs? Der britische Fußballclub Manchester United ist mit 3,3 Milliarden Dollar der wertvollste Sportverein der Welt. Er gehört dem amerikanischen Milliardär Malcolm Glazer. „Die 1,2 Milliarden Dollar, die Glazer bezahlte, bürdete er nach dem Kauf kurzerhand dem zuvor schuldenfreien Verein auf“ (Ohne Romantik an die Spitze, in SZ 30.1.2013). Der zweitplatzierte Sportverein ist der US-Footballclub Dallas Comboys, der dem Ölmilliardär Jerry Jones gehört (Ebenda).

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VI: Aktuelle Sportsplitter von Fifa, Uefa etc.

Thomas Kistner zur Fifa-Farce um den ISL-Skandal und Präsident Sepp Blatter: „Pieth, Garcia, Eckert sind in ihren Jobs gewiss Profis. In der Sportpolitik sind sie blutige Amateure. Also das, was der Vollprofi an der Fifa-Spitze braucht“ (Kistner, Thomas, Blatter und die Amateure, in SZ 2.5.2013).
Die sportpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen Viola von Cramon dazu: Blatter „hat sportpolitisch naive Personen in seinen Reformprozess eingesetzt, die ihm nicht gefährlich werden und die erwünschte weiße Weste garantieren. Das war wie immer eiskalt berechnet“ (Kistner, Thomas, „Sehr unbefriedigend und verniedlichend“, in SZ 2.5.2013; Hervorhebung WZ).

– Blatter fördert Freund. Der Asien-Verband AFC der Fifa brauchte einen neuen Chef, da der vorige, Mohamed Bin Hammam, gegen Blatter als Präsident kandidieren wollte und von diesem 2011 abserviert wurde. Hier kam Blatter-Freund Scheich Salman Bin Ibrahim Al Khalifa aus Bahrain ins Spiel. Blatter ließ Kuwait in einem Brief drohen, im Fall der weiteren Unterstützung von Bin Hammam auch die Fußball-WM 2022 wieder zu thematisieren. Kuwait machte den Brief an Katar öffentlich, und Salman wurde mit 33 von 46 Stimmen zum AFC-Chef gewählt und zieht in das Fifa-Exekutivkomitee ein. „Sofort trompetete der zwielichtig beleumundete Salman, er werde für Blatters fünfte Fifa-Amtszeit ab 2015 votieren“ (Kistner, Thomas, Blatters neuer Bruder, in SZ 6.5.2013).
Thomas Kistner: „Nun hat der AFC einen Boss, der von globalen Aktivisten als Folterer bezichtigt wird. Schon vor der AFC-Wahl hatte das Zentrum für Menschenrechte in Bahrain bei der Fifa interveniert: ‚Scheich Salman ist über sein Amt und seine Helfer in Menschenrechtsverletzungen gegen Spieler, Offizielle und Klubs verstrickt, die an den Protesten für Demokratie im Februar 2011 teilnahmen‘. Salman ist Cousin des Herrschers von Bahrain, der die Demonstrationen blutig niederschlagen ließ“ (Ebenda).
Vergleiche zu den politischen und moralischen Folgen des scheinbar unpolitischen Sports: Motorsport in der Bahrain-Diktatur

– Tödliche Gewalt gegen Schiedsrichter. Anfang Dezember 2012 wurde in den Niederlanden ein Linienrichter von drei jugendlichen Amateurspielern zu Tode geprügelt. Nun erlag im Mai 2013 ein Fußball-Schiedsrichter im US-Bundesstaat Utah nach mehrtägigem Koma seinen Kopfverletzungen, die er bei einem Freizeitspiel durch einen Jugendlichen erlitten hatte (Referee stirbt nach Attacke, in SZ 6.5.2013).

– Meisterfeier in Paris abgesagt. Bei der Feier des neuen französischen Fußballmeisters Paris Saint Germain (PSG, Eigentümer seit Frühjahr 2011 Qatar Sports Investments QSI) kam es zu Ausschreitungen: 32 Menschen wurden verletzt, 40 Randalierer festgenommen. „Ultras plünderten einen Reisebus und demolierten Autos sowie Schaufenster“ (Keine Party in Paris, in SZ 15.5.2013).

– Brasilianische Favelas als Objekt der Begierde. Auf dem 115 Meter hohen Felsen Morro da Providência mitten in Rio befindet sich die älteste Favela Rios mit vermutlich 10.000 Einwohnern. Nun soll eine Seilbahn für umgerechnet 30 Millionen Euro die Favela mit den Hauptbahnhof verbinden. „Insgesamt 671 Häuser hatte die Stadt markiert, etwa ein Drittel. 291 sollten der Seilbahn, einer Zahnradbahn und neuen Wegschneisen weichen. 380 aber stünden laut Verwaltung in ‚Risikozonen‘, seien etwa von Erdrutschen bedroht. Bald kamen Unterhändler in die Providência und boten den Betroffenen neue Wohnungen in der Nähe an. Bis diese fertig seien, müssten sie woanders unterkommen, erhielten aber umgerechnet 155 Euro Mietzuschuss. 196 Familien sind seitdem aus der Providência fortgegangen. Die neuen Wohnungen sind bis heute nicht fertig“ (Lichterbeck, Philipp, Drahtseilakt in Rio, in tagesspiegel.de 12.5.2013). Für die Seilbahn müsste auch der Praca Américo Brum abgerissen werden, der einzige Treffpunkt der Gemeinde.
Rios Bürgermeister Eduardo Paes hatte eine „Stadt für alle“ versprochen. Dann verkündete er den Favela-Bewohnern den Bau der Seilbahn – „verbunden mit dem Ratschlag, dass sie lernen müssten, wie man mit Touristen Geld macht“ (Ebenda). Ende des 19. Jahrhunderts wurden die armen Bewohner Rios aus der Ebene vertrieben: Sie zogen auf die Hügel. „Nun wiederholt sich die Geschichte. Mit umgekehrten Vorzeichen. Die Mächtigen drängen auf die Hügel, die Armen sollen in die Ebene ziehen. Es ist der Krieg um die besten Plätze im neuen Rio“ (Ebenda).
Der Fotograf und Künstler Maurício Hora hat sein Fotostudio – noch – in Providência: Es soll abgerissen werden. Hora urteilt: „Rio wird zum Spielplatz für die Reichen und Touristen. Die Armen und Alteingesessenen müssen gehen“ (Ebenda). Ein Beispiel für Mietsteigerung: Eine Zwei-Zimmer-Wohnung in einer Favela kostete 2010 noch 250 Real Miete (umgerechnet knapp 100 Euro); inzwischen kostet eine Ein-Zimmer-Wohnung 500 Real (Hollenstein, Oliver, In eine andere welt, in SZ 1.6.2013). Der ehemalige Sozialarbeiter Pedro Henrique de Cristo erkennt ein Muster der „Befriedigung“: „Schauen Sie mal auf die Karte, wo die befriedeten Gebiete sind. Da soll Kapital geschützt werden… fast alle sind im Süden, rund um die reichsten Viertel der Stadt“ (Ebenda), nämlich in der Nähe von Ipanema und Copacabana und in der Nähe der neuen Sportstätten. „‚Aber der Großteil der Favelas ist weiterhin in der Hand von Gangs und Milizen‘, sagt Cristo. Vielle der Drogenbosse seien einfach nur in andere Stadtviertel weitergezogen“ (Ebenda).
Auch die Teil-„Befriedigung“ erfolgte nicht ganz freiwillig. „Der offizielle Grund: Der Staat ist zu der Auffassung gekommen, dass die Gewalt ein Ende haben muss. Der inoffizielle Grund: Die Fifa und das Olympische Komitee haben Druck gemacht. Im Oktober 2007 entschied die brasilianische Regierung, innerhalb der nächsten fünf Jahre umgerechnet 2,5 Milliarden Euro in die Sicherheit zu investieren, den Großteil davon in Rio de Janeiro“ (Ebenda).

– Brasilianisches Trümmerfeld WM-Stadien 2014. Die WM-Fußballstadien sind im Planungsverzug. Das Stadion in Brasilia und Maracana in Rio de Janeiro sind noch Baustellen. „Sao Paulo könne sogar als WM-Standort ausgewechselt werden, falls das mit öffentlichen Krediten finanzierte Stadion Itaquerao nicht bis zum 23. Dezember abgeschlossen ist“ (Burghardt, Peter, „Das Volk zahlt die Rechnung“, in sueddeutsche.de 16.5.2013). Das Testspiel Brasilien-England Anfang Juni 2013 im Maracana-Stadion wäre wegen Bauverzugs fast abgesagt worden (Burghardt, Peter, Betreten der Baustelle erlaubt, in SZ 1.6.2013).
Dazu kommt die öffentliche Empörung: Das für 1,2 Milliarden Real (umgerechnet fast 460 Millionen Euro) umgebaute Maracana-Stadion wurde um 48,8 Prozent teurer (Wissmann, Constantin, Große Stadien, große Probleme, in spiegelonline 31.5.2013). Es soll von einem Firmenkonsortium auf 35 Jahre zu einem Spottpreis übernommen werden, vergleiche Chronologie März 2013: „Der Gouverneur von Rio, Sergio Cabral, will das Maracana privatisieren und für 2,5 Millionen Euro pro Jahr an seinen Förderer, den Multimilliardär Eike Batista, übergeben.“ (Das entspricht einer Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 0,5 Prozent!) Der frühere brasilianische Fußballnationalspieler und heutige Parlamentsabgeordnete Romário glaubt, an der Fußball-WM 2014 in Brasilien und den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio werde sowieso nur Brasiliens Oberschicht ihre Freude haben“: „Das brasilianische Volk und vor allem die Cariocas (Rios Einwohner) zahlen die Rechnung“ (Ebenda; Hervorhebung WZ).

– Die Gewinner der zwei brasilianischen Partys. 24 Milliarden Dollar sollen die Fußball-WM 2014 und die olympischen Spiele 2016 kosten (Weiss, Sandro, „Sportler und Touristen bleiben nur einige Tage“, in Die Südostschweiz 30.5.2013).
Diese Summe wird mit Sicherheit nicht ausreichen und vermutlich schon für eine der beiden gigantomanen Veranstaltungen nötig werden.
Für die Fußball-WM wurden statt acht zwölf Austragungsstätten geplant, obwohl in vier Stadien nur zweitklassige Klubs spielen werden. Von Zwangsumsiedlungen sind laut Rios Stadtverwaltung ein paar hundert, nach anderen Angaben 5000 Menschen betroffen. „Vor einigen Tagen wurde nach langem Hin und Her nun das historische Indigena-Museum neben dem Maracana geräumt. Es muss nach Fifa-Vorgaben Parkplätzen und Zufahrtswegen weichen… Die Gewinner stehen aber jetzt schon fest: die Baukonzerne, die durch die Verzögerungen munter die Kosten in die Höhe treiben können und einen Staat erpressen, der aufgerieben wird zwischen dem Druck von IOC und Fifa einerseits, seiner ineffizienten Bürokratie und demokratischen Basisforderungen andererseits“ (Ebenda; Herorhebungen WZ).

– Amnesty International kritisiert Zwangsräumungen. „Weltweit werden Menschen von staatlichen Behörden aus ihren Häusern und Siedlungen vertrieben. Vor allen bei Großprojekten wie Olympianeubauten oder aktuell in Brasilien vor der Fußball-Weltmeisterschaft kommt es zu ‚rechtswidrigen Zwangsräumungen‘, sagt die Expertin Katharina Spieß. Dies sei eine „sehr schwere Menschenrechtsverletzung“ (Billerbeck, Liane von , Obdachlos dank Olympia, in dradio.de 23.5.2013). Deshalb setzte Amnesty International Zwangsräumungen als Schwerpunkt in seinen Jahresreport. Spieß: “Weil rechtswidrige Zwangsräumungen eine sehr, sehr schwere Menschenrechtsverletzung sind. Insbesondere Menschen in Armut sind davon bedroht, sie werden aus sogenannten informellen Siedlungen, aus ihren Häusern oder Hütten oder auch Pappkartons vertrieben, und es ist dann nicht nur die Verletzung des Rechts auf Wohnen, sondern es ist auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit, häufi


Laufende Chronologie der Olympischen Winterspiele 2018 in München +2 (wird laufend aktualisiert und ergänzt):
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Literatur zur NOlympia-Chronologie

Nolympia-Chronologie, komplett / Stand Mitte Juli 2010 als pdf-Datei

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