nach unten
Graubünden gegen Olympische Winterspiele

Jetzt Spenden!

Februar 2009

 
Zuletzt geändert am 27.03.2014 @ 17:41

Anfang Februar lobte DOSB-Präsident Thomas Bach die Münchner Bewerbung und bescheinigte ihr eine „hervorragende Aussicht auf Erfolg“. Und weiter: „Beim DOSB ist es auf große Gegenliebe gestoßen, dass die Bewerbung von München aus freien Mitteln finanziert werden soll.“ („München hat große Olympia-Chancen, in SZ 10.2.2009) Und im Februar lobte er erneut das Bestreben, das Budget aus privaten Mitteln zu bestreiten „und nicht, wie andere Länder durch staatliche Gelder“. (Hahn, Thomas, Sportliche Flanke geschlossen, in SZ 13.2.2009)

Die Sponsoren waren bis jetzt vornehmlich Unternehmen der Öffentlichen Hand, und letztlich wird es mit der Bewerbung 2018 wie bei den letzten drei Bewerbungen (Berchtesgaden Winter 1992, Berlin Sommer 2000, Leipzig 2012) gehandhabt: Sie wurden überwiegend aus Steuermitteln finanziert. Gleichzeitig fehlten der Bewerbungsgesellschaft Sponsoren. (Weinreich, Jens, Das Geld sitzt fest, in SZ 10.2.2009)

Klausurtagung DOSB

Am 13. Februar 2009 organisierte der DOSB eine Klausurtagung mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden. Es wurde seitens des DOSB mit seinem Generaldirektor Michael Vesper und den Planern von Albert Speer & Partner kein Zweifel daran gelassen, dass „der Zug abgefahren“ sei, d.h. die Bewerbung für „München + 2“ in jedem Fall durchgezogen wird. Die Natur- und Umweltverbände wurden aufgefordert, in einer „Fachkommission Umwelt“ des DOSB mitzuarbeiten und Detail-Vorschläge zu machen, wobei höhere DOSB-Gremien natürlich letztlich die Richtung vorgeben. (Siehe Link Protokoll Sitzung DOSB und Verbände 13.2.2009)

Die Fragen der CIPRA und der anderen Naturschutz- und Umweltverbände wurden aber nicht zufriedenstellend beantwortet, wie z.B. die Berücksichtigung rechtlicher Bestimmungen der Alpenkonvention oder die Konkretisierung und Verbindlichkeit der Verbände-Beteiligung. Deshalb wurde von CIPRA Deutschland nach der Sitzung ein weiterer Brief an Herrn Vesper, DOSB geschickt, der erst im Juni – zwar lang, aber nichts sagend – beantwortet wurde.

Zur Teilnahme an der „Fachkommission Umwelt“ wurden kritische Teilnehmer, die aus vielerlei Gründen Olympischen Winterspielen in Zeiten des Klimawandels skeptisch gegenüberstanden, wie wir als Mitglieder der „Gesellschaft für ökologische Forschung“, nicht mehr eingeladen.

Bündnis 90/Die Grünen

Die Grünen im Münchner Stadtrat signalisierten Zustimmung, falls die Spiele ökologisch und nachhaltig seien. Fraktionschef Siegfried Benker sagte: „Jetzt ein Nein der Partei gegen eine Bewerbung, die eine sehr grüne Handschrift tragen wird, würde ich für falsch halten.“ (Neff, Berthold, München inspiziert Olympia-Rivalen, in SZ 16.2.2009) Er und die Grüne Stadträtin Sabine Krieger warnten ihre Parteifreunde eindringlich vor einem Ausstieg. Die Grüne Jugend hielt dagegen die Winterspiele für „ökologisch fragwürdig, nicht nachhaltig und ökonomisch sinnfrei“: „Ökologische olympische Winterspiele gibt es nicht.“ Der bayerische Vorsitzende der Grünen, Dieter Janecek ergänzte: „Die Heimatzerstörung kann unwiderruflich sein.“ (Kristlbauer, Matthias, Olympia 2018: Steigen jetzt die Grünen aus? Münchner Merkur 17.2.2009)

Autobahn-Südring

Mitte Februar tauchten wie aus dem Nichts plötzlich Pläne der Autobahndirektion für einen Autobahn-Südring auf: Kritiker stellten rasch eine Beziehung zur möglichen Vergabe der Olympischen Winterspiele 2018 her. (Raff, Julian, Oberhaching steht geschlossen gegen Südring, in SZ 14.2.2009)

Fachkommission Umwelt

Der grüne Münchner Stadtrat Boris Schwartz war seit Ende 2008 von der Bewerbungsgesellschaft als Leiter der Fachkommission Umwelt angeworben worden; seine Frau, die Landtagsabgeordnete Theresa Schopper, unterstützte als einzige der Grünen Abgeordneten im Landtag die Bewerbung 2018. Der Rest der Landtagsfraktion war einstimmig dagegen. (Bielicki, Jan, Effern, Heiner, „Ökologische Wettbewerbe gibt es nicht“, in SZ 11.3.2009; Bielicki, Jan Grüne vermeiden Bekenntnis zu Olympia, in SZ 1.4.2009)


Laufende Chronologie der Olympischen Winterspiele 2018 in München +2 (wird laufend aktualisiert und ergänzt):
1936 - 1972 bis 1997 - 2007 - 2008 - Januar 2009 - Februar 2009 - März 2009 - April 2009 - Mai / Juni 2009 - Juli 2009 - August / September 2009 - Oktober 2009 - November 2009 - Dezember 2009 - Januar 2010 - Februar 2010 - März 2010 - April 2010 - Mai 2010 - Juni 2010 - Juli 2010 - August 2010 - September 2010 - Oktober 2010 - November 2010 - Dezember 2010 - Januar 2011 - Februar 2011 - März 2011 - April 2011 - Mai 2011 - Juni 2011 - Juli 2011 - August 2011 - September 2011 - Oktober 2011 - November 2011 - Dezember 2011 - Januar 2012 - Februar 2012 - März 2012 - April 2012 - Mai 2012 - Juni 2012 - Juli 2012 - August 2012 - September 2012 - Oktober 2012 - November 2012 - Dezember 2012 - Januar 2013 - Februar 2013 - März 2013 - April 2013 - Juni 2013 - Mai 2013 - Juli 2013 - August 2013 - September 2013 - Oktober 2013 - November 2013 - Dezember 2013 - Januar 2014 - Februar 2014 - März 2014 - April 2014 - Mai 2014 - Juni 2014 - Juli 2014 - August 2014 - September 2014 - Oktober 2014 - November 2014 - Dezember 2014 - Januar 2015 - Februar 2015 - März 2015 - April 2015 - Mai 2015 - Juni 2015 - Juli 2015 - August 2015 - September 2015 - Oktober 2015 - November 2015 - Dezember 2015 -

Literatur zur NOlympia-Chronologie

Nolympia-Chronologie, komplett / Stand Mitte Juli 2010 als pdf-Datei

nach oben