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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Okt 162013
 
Zuletzt geändert am 16.10.2013 @ 11:10

Olympiabewerbung 2022: 2.000 Bäume sollen in München fallen
Und wieder droht der Kahlschlag

„Die Bewerber behaupten, Olympische Winterspiele 2022 in München würden ‚nachhaltigste‘ und ‚Umwelt schonende‘ Winterspiele werden. Das entspricht nicht der Wahrheit. Alleine in München würden ca. 2.000 Bäume in einer hochwertigen Parklandschaft mitten in München für das Olympische Dorf gefällt werden“, so Christian Hierneis, Vorsitzender des BUND Naturschutz (BN) in München.

Heute befindet sich auf dem so genannten Bundeswehrareal eine für München einzigartige Parklandschaft mit den letzten und naturschutzfachlich hochwertigen Buchenwaldresten innerhalb des Mittleren Rings. Auf dem Gelände, wo das Olympische Dorf entstehen soll, stehen heute nach offizieller Zählung der Stadt München 2.630 Bäume. 1.702 dieser Bäume sind als „sehr erhaltenswert“ oder „erhaltenswert“ eingestuft. Laut Planung müssen von diesen 1.702 „erhaltenswerten“ Bäumen mindestens 1.280 gefällt werden. Es ist davon auszugehen, dass von den restlichen 928 als „sonstige“ klassifizierten Bäumen ebenfalls ein überwiegender Teil der Säge zum Opfer fallen würde. Zudem befinden sich auf dem Gelände ein als „erhaltenswert“ eingestufter Gehölzbestand mit einer Fläche von 4.652 qm sowie ein „sonstiger“ Gehölzbestand mit einer Fläche von 10.132 qm. „Man muss – und das ist für eine Großstadt einzigartig – bei dieser Masse an Baumfällungen von einem Kahlschlag sprechen“, so Hierneis (…)   weiter zur vollständigen PDF-Fassung

Leserbrief zu „Ohne Olympia passiert nichts vor 2030“im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt, Ausgabe vom 10.10.2013:

Wieder wird versucht, die Be­werbung um eine zweiwöchige Sport-Megaparty durch die er­presserische Verknüpfung mit Infrastrukturmaß­nahmen zu erzwingen. Die Be­werbung wird unlauter mit den Straßenplanungen im Loisachtal verbunden, so dass jeder Gegner der Bewerbung au­tomatisch zum  Gegner der Straßenplanungen abgestempelt wird. So wird auch das Olympische Komitee zum Schiedsrichter über unsere Zukunft erhoben. Die Kreisgruppe Gar­misch-Partenkirchen des BN hat sich nie ge­gen sinnvolle Lösungen der Ver­kehrsprobleme gestellt. Sie hat immer versucht, durch bessere Alternativvorschläge katastro­phale Fehlplanungen zu verhin­dern. In entscheidenden Berei­chen ist dies gelungen. Vergessen ist, dass es dem BN zu verdanken ist, dass das Loi­sachtal nicht durch die brutale Verlängerung der A 95 bis vor die Tore Partenkir­chens in seinen schönsten Berei­chen zerstört wur­de.
Es wird auch immer wieder böswillig behauptet, der BN sei gegen die Umfahrungen von Farchant und Garmisch gewesen. Auch hier hat der BN mit Alternativen versucht, deutlich bessere, Menschen und Umwelt schonende und am Ende billigere Lösungen durchzusetzen. Das Desaster „Kramertunnel“ ist leider ebenfalls der Verknüpfung mit einem Sportereignis, der Ski-WM 2011, anzulasten. Weil es schnell gehen musste, wurde eine raumgeordnete Konsenstrasse verworfen und eine willkürlich gewählte Trasse festgelegt. Wir haben im gesamten Verlauf der Planfeststellung vor den geologischen Risiken gewarnt und gegen die Landschaftszerstörung gekämpft. Die  Behauptung der 2Tunnel-Initiative „Wir könnten den Tunnel schon haben“, zeugt angesichts der Tatsache der Baueinstellung aufgrund der vorhergesagten, vom Bauamt aber ignorierten geologischen Schwierigkeiten, von Unbelehrbarkeit.
Dr. Andreas Keller
2. Vorsitzender der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz in Bayern e.V.

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