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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Jun 262010
 
Zuletzt geändert am 26.06.2010 @ 11:16

Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen Olympia 2018 in Oberammergau, v.l.n.r.: Flori Schwarzfischer, Regina Schmid, Josef F. Holzwarth, Andrea Sorg, Korbinian Freier, Barbara Bierling

Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen Olympia 2018 in Oberammergau, v.l.n.r.: Flori Schwarzfischer, Regina Schmid, Josef F. Holzwarth, Andrea Sorg, Korbinian Freier, Barbara Bierling

„Zum Erhalt unserer Landschaft“ haben sich die Initiatoren auf die Fahnen geschrieben, die in Oberammergau einen Bürgerentscheid anstrengen. Mit der Abstimmung wollen sie erreichen, dass Oberammergau aus der Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 aussteigt. Die Bürgerinitiative begründet ihren Entschluss damit, dass der geplante Eingriff in die Natur in keinem Verhältnis zu dem Nutzen stehe.

Mehr als 30 Millionen Euro sind für die temporären Bauten für Biathlon und Langlauf veranschlagt, vier Jahre soll der Bau und Rückbau andauern. Und das, obwohl in Ruhpolding bestehende Anlagen vorhanden und erneuert werden. Für die Biathlon WM, die dort 2012 stattfindet, werden 16 Millionen Euro an Steuermitteln ausgegeben. Ein weiteres Absurdum ist die Sonnenlage der Flächen, auf denen die geplanten Loipen in Oberammergau verlaufen sollen: Nur unter höchstem technischem Aufwand und unter hohem Verbrauch von Wasser und Energie wird die Schneesicherheit dort zu garantieren sein. In Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit ist das nicht vermittelbar. Woher zudem das Wasser für die Beschneiung stammen soll, ist der Bewerbungsgesellschaft bis heute nicht klar (oder sie will es nicht verraten).

Die Antragssteller befürchten außerdem, dass der hochverschuldete Ort mit Teilnahme an der Bewerbung ein weiteres finanzielles Risiko eingeht. Zudem ist unklar, wie sich die Wettbewerbe auf die landwirtschaftliche Struktur auswirken werden. Mit dem Leitbild Oberammergaus „Natur&Kultur“ haben die Pläne auf keinen Fall etwas zu tun, sondern sie könnten vielmehr dem guten Ruf der Gemeinde als umweltbewusstem Erholungsort schaden.

Seit Freitag, den 25. Juni werden nun die Unterschriften gesammelt und binnen einer Woche plant man die nötige Anzahl von 400 wahlberechtigten Unterzeichnern auf dem Tisch zu haben. Danach hat die Verwaltung der Gemeinde drei Monate Zeit, den Entscheid durchzuführen. Es könnte aber auch sein, dass die Bewerbungsgesellschaft vorher einen Rückzieher macht und damit der Entscheid hinfällig wird, denn: Die Bewerber wollen bis 2. Juli die nötigen Unterschriften der Grundstücksbesitzer zusammen haben. Sollte dies nicht gelingen, wollen sie über Alternativen nachdenken.

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