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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Pyeongchang 2018

 
Zuletzt geändert am 31.12.2017 @ 15:57

 

Vergleiche dazu auch: System-Doping Russland: Laborchef von Sotschi 2014 packt aus

Das südkoreanische Pyeongchang scheiterte bereits bei den Bewerbungen um die Winterspiele 2010 (gegen Vancouver) und 2014 (wo Gazprom mit Sotschi gegen Samsung mit Pyeongchang siegte). Um die Olympischen Winterspiele 2018 bewarb sich Pyeongchang zum dritten Mal. 87 Prozent der Koreaner befürworteten angeblich die Olympischen Winterspiele: Eine Opposition gegen die Spiele soll es hier offiziellen Angaben zufolge nicht geben.

Es wurden bereits Milliarden in Sportstätten und Hotelanlagen investiert, die Sprungschanzen für 50 Millionen Euro gebaut, die Stadien für Biathlon (WM 2009) und Langlauf existieren. Der ehemalige Vizepräsident des Ski-Clubs Partenkirchen befand, es sei alles „schon vorhanden und vom Feinsten. Auch eine Bobbahn befindet sich bereits im Bau.“ IOC-Präsident Jacques Rogge sagte: „Wenn Pyeongchang diesmal siegt, dann nur aufgrund von Qualität und nicht aus Mitleid.“

Das Nationale Olympische Komitee Südkoreas verlor wegen krimineller Geschäftstätigkeit IOC-Mitglied Lee Kun-Hee, der zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, aber Ende Dezember 2009 vom südkoreanischen Staatschef begnadigt wurde: Er wurde dringend für die Bewerbung 2018 benötigt, die er nun leitet – seit Februar 2010 auch wieder als IOC-Mitglied.

Zwei weitere IOC-Mitglieder verloren ihre Sportämter: Kim Un Yong wegen Bestechlichkeit und der Manager des Doosan-Konzerns, Park Yong-Sung, der wegen Untreue zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt wurde. Seit Februar 2009 ist er wieder NOK-Chef Südkoreas. Damit steht auch er wieder für die südkoreanische Olympia-Bewerbung zur Verfügung.

Am 6.7.2011 wurde bei der IOC-Session in Durban der Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2018 vergeben: Es siegte Pyeongchang mit 63 Stimmen – gegen München mit 25 und Annecy mit 7 Stimmen.

Nachtrag 1: Stückwerk
Das Stadion mit 50.000 Plätzen wird nach 2018 auf 15.000 reduziert. Errichtet werden mussten noch die Eisschnelllaufhalle mit 8.000 Plätzen, die Eiskunstlaufhalle mit 12.000 Plätzen, die Eishockey-Arenen für die Männer mit 10.000 und für die Frauen mit 6.000 Plätzen. „Zwischen den beiden Zentren und Seoul sollen Schnellzüge pendeln. Die Trasse für diese ist aktuell aber erst zu einem Fünftel fertiggestellt“ (Aumüller, Johannes, Hofmann, René, „Wir öffnen Horizonte“, in SZ 25.2.2014).

Nachtrag 2: Auf nach Pyeongchang 2018
“Neun Milliarden Dollar wollen die Koreaner für ihre Spiele investieren, zwei Milliarden unmittelbar für die Organisation, sieben in die Infrastruktur, davon allein vier in einen Hochgeschwindigkeitszug, der Pyeongchang in einer Stunde mit der Hauptstadt Seoul und dem Flughafen verbinden soll. (…) Zwar sind sieben von 13 Sportstätten bereits fertig, doch die größten Projekte fehlen noch: Das Olympiastadion für die Zeremonien, die beiden Eishockeyhallen oder die Halle für Eiskunstlauf und das in Korea sehr populäre Shorttrack. (…) Was die Ankündigungen zu Bauvorhaben wert sind, lehrt die Erfahrung, erweist sich erst, wenn endlich irgendwann die Bagger anrücken. In demokratischer organisierten Staaten als Russland sind derart gravierende Landschaftseingriffe stets eine sensible Angelegenheit: Auch Pyeongchangs Macher mussten das bereits erfahren, als etwa gegen die Pläne zum Bau eines Stadion für die alpinen Wettbewerbe in Jungbong Umweltgruppen zu Felde gezogen sind” (Winterfeldt, Jörg, Das Abenteuer in Fernost, in berliner-zeitung.de 24.2.2014).
Der Bau von Hochgeschwindigkeitsbahnen bei Olympischen Winterspielen wie in Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018 ist quasi eine vom IOC installierte “Lex Siemens”: Durch die Vorschrift, dass die Austragungsstätten in 60 Minuten zu erreichen sein müssen, ist der Bau von Autobahn und Hochgeschwindigkeitsbahn vorprogrammiert.

Nachtrag 3: „Guter Berg“
Kein Wort über die brutalen Abholzungen für die Abfahrtpisten von Pyeongchang 2018: Die Sportfunktionäre sind begeistert. „Jeongseon liegt etwa 45 Autominuten südlich von Pyeongchang. Dort wurde an einem zuvor unberührten Berg eine Abfahrt gebaut. Das Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zeigte sich von der Generalprobe angetan. ‚Wir waren beeindruckt von dem Wettbewerb, den die lokalen Organisatoren abgeliefert haben‘, sagte die Schwedin Gunilla Lindberg, die Vorsitzende der Koordinierungskommission für die Winterspiele 2018. Die Rennen waren die ersten von 28 geplanten Tests. Auch der Präsident des Skiweltverbandes Fis, Gian Franco Kasper, gratulierte den Organisatoren und sprach von einem ‚exzellenten Start‘: ‚Sie zeigen damit, was sie abliefern können.‘ Wolfgang Maier, der deutsche Alpindirektor, stimmte in den Chor der Lobenden ein. ‚Es ist beachtlich, was hier geleistet wurde. Sie waren in allen Bereichen gut, das haben sie gut hinbekommen‘, sagte er nach den Rennen: ‚Das war eine außergewöhnlich gute Piste. Dafür, dass es ein komplett neu aus dem Boden gestampftes Skigebiet ist, haben sie das wirklich gut gemacht. Im November stand hier nicht mal ein Lift.‘ (…) Die Strecke in Joengseon – Riesenslalom und Slalom werden in Yongpyong gefahren, wo zuletzt 2006 Weltcup-Rennen ausgetragen wurden – hält Maier für olympiawürdig: ‚Das ist prinzipiell ein guter Berg. Er hat noch Potenzial, und es wurde ja bereits angekündigt, dass noch einige Änderungen vorgenommen werden’“ („Ein guter Berg“, in SZ 6.2.2016).

Nachtrag 4: Nordkorea, Raketentests, Atomwaffentests
Langsam wird einigen IOC-Sportfunktionären mulmig angesichts Pyeongchang 2018 und der bedrohlichen Lage durch Nordkorea und seinem martialischen Diktator: Pyeongchang liegt weniger als 100 Kilometer südlich vom 38. Breitengrad, der Nord- und Südkorea trennt. „Offizielle Sprachregelung des Internationalen Olympischen Komitees IOC ist, man beobachte die Situation in Korea ’sehr genau‘ und werde ’sich über die Entwicklung informiert halten‘. Allerdings hat IOC-Boss Thomas Bach erst vor drei Tagen Entspannungssignale entsandt. Er sei ‚derzeit unbesorgt‘, was die Spiele im Februar angehe, teilte er bei einem Besuch in Peking mit. Das IOC mache derzeit wie geplant ‚mit unseren Vorbereitungen weiter‘. Nicht alle in der olympischen Familie sehen das so cool wie der Präsident. René Fasel, Mitglied im IOC und Präsident des Internationalen Eishockey-Verbandes, hatte sich dieser Tage in Schweizer Medien mit ganz anderem Tonfall zu Wort gemeldet: ‚Wir haben diese Woche bei uns im internationalen Hockeyverband den Korea-Konflikt thematisiert. Wir sollten einen Plan B entwerfen für den Fall, dass dieser Konflikt eskaliert.‘ (…) Fasel hatte sogar gleich Alternativen parat: Sotschi, Austragungsort der Spiele 2014, ‚wäre dazu in der Lage, die Spiele kurzfristig zu übernehmen‘, er nannte aber auch Innsbruck oder Standorte in Nordamerika als mögliche Ersatz-Ausrichter“ (Ahrens, Peter, Korea-Krise lässt die Winterspiele kalt, in spiegelonline 29.8.2017). Zum Vorschlag Sotschi schreibt die SZ: „Just dem tief in Dopingaffären verstrickten Russland neben der Fußball-WM 2018 ein weiteres Großevent zu geben, würde die Betrugsdebatten um den Weltsport befeuern. Andererseits wirft Koreas Krisenszenario bereits Schatten auf Pyeongchang: Der Ticketverkauf dümpelt auf einem historischen Tiefstand, erst 52 000 Tickets (4,8 Prozent) der 1,18 Millionen Karten sind im Veranstalterland bisher verkauft. Auch die Kernmärkte in Japan und China sind leblos; dabei sollen sie 63 Prozent der Auslandstickets umsetzen. Stark anzunehmen ist also, dass das IOC im Stillen längst an einem Plan B arbeitet“ („Brauchen Plan B“, in SZ 2.9.2017).

Nachtrag 5: Verzicht (1) – Erste Verbände diskutieren
„Die Zweifel an Olympia in Pyeongchang wachsen: Nach Frankreich schließt auch Wintersport-Schwergewicht Österreich einen Verzicht auf die Spiele (9. bis 25. Februar) nicht mehr aus. (…) Karl Stoss, Präsident des österreichischen Olympia-Komitees ÖOC, erklärte, man beobachte die Lage genau. ‚Sollte sich die Situation aber verschärfen und die Sicherheit der Sportler nicht mehr gewährleistet sein, werden wir nicht nach Südkorea fahren‘, sagte Stoss. Zuvor hatte Frankreichs Sportministerin Laura Flessel einen Verzicht in Betracht gezogen. ‚Wir werden unser französisches Team niemals in Unsicherheit bringen‘, sagte die Fecht-Olympiasiegerin. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel hatte sich in den letzten Tagen weiter zugespitzt. Nach den militärischen Provokationen von Nordkoreas Diktator Kim Jong-un drohte US-Präsident Donald Trump vor dem UN-Sicherheitsrat mit ‚totaler Zerstörung‘. Bundesinnenministerium und DOSB sehen dagegen noch keinen Grund, die Spiele im nur 80 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernten Pyeongchang in Frage zu stellen. (…) Deutsche Athleten hatten bereits Bedenken angemeldet. ‚Ich finde, das ist schon ein Thema, das man nicht totschweigen kann. Das geht nicht spurlos an mir vorüber‘, sagte die siebenmalige Biathlon-Weltmeisterin Dahlmeier. Der viermalige Biathlon-Weltmeister Arnd Peiffer sieht sich sogar in einer Abhängigkeit, solange das IOC die Spiele als sicher einstuft. ‚Wenn ich sage, das ist zu gefährlich, dann sagt mein Arbeitgeber: Warum fördern wir dich eigentlich?‘, gab Peiffer zu bedenken: ‚Natürlich kann ich sagen, dass ich dort nicht hinfahre. Aber dann ist meine Förderung hin’“ (SID, Verbände prüfen Olympia-Verzicht, in SZ 23.9.2017).

Nachtrag 6: Verzicht (2) – Sportler diskutieren
Frankreichs und Österreichs Olympisches Komitee äußerten schon Bedenken. Auch von den Sportlern wird die kriegerische Lage als Problem erkannt. Dazu der deutsche Skirennfahrer Felix Neureuther: „Frankreich und Österreich erwägen sogar einen Verzicht. Ein starkes Signal! Ich würde mir von unserem DOSB-Präsidenten auch wünschen, dass er mal klar Stellung bezieht. Und es kann auch nicht sein, dass ein Thomas Bach (IOC-Präsident/d. Red.) sagt, er denke, dass alles gut geht. Wo sind wir denn? Da testet einer Wasserstoffbomben, der andere sagt, er will ein Land vernichten. (…) Ich würde mir einfach wünschen, dass da Dinge klargestellt werden und der DOSB deutlich Stellung bezieht. Das ist mir alles ein bisserl zu larifari – als ob das kein großes Thema wäre“ (Köhle, Jörg, Neureuthers Zweifel an Olympia, in Münchner Merkur 28.9.2017). – „Biahletin Laura Dahlmeier will ’nicht nicht mehr heimkommen‘, nur weil die Spiele an der Nahtstelle eines globalpolitischen Unruheherds stattfinden. (…) Die Akteure sind besorgt, doch von den Funktionären, die vor allem die finanziellen Aspekte im Blick haben, ist wenig zu erwarten“ (Kistner, Thomas, Auch Felix Neureuther fürchtet Kim Jong-un, in SZ 25.9.2017).

Nachtrag 7: Plan B – Sotschi?
„Oder das IOC hat doch einen Plan B, wie ihn immer mehr Winterfunktionäre fordern: Dann könnte es ihn kaum verkünden – weil er auf den Ersatzort Sotschi hinauslaufen müsste. Dort fanden 2014 die schmutzigsten Spiele der Neuzeit statt, in Sotschi kulminiert die Glaubwürdigkeitskrise des IOC. Kernteile der Sportwelt fordern den Kollektivausschluss des russischen Teams von 2018. Aber das IOC bastelt diskret an Russlands goldener Brücke nach Pyeongchang. Weil das klar auf der Hand liegt, hat es die IOC-Medienstelle kürzlich sogar per Mitteilung an die ‚lieben Freunde‘ von der internationalen Presse bestritten: Berichte, dass sanfte Sanktionen für Russland schon beschlossen sind, seien ‚pure Spekulation‘. Mit anderen Worten: nicht falsch. Die Russen selbst scheinen das Resultat schon zu kennen. Soeben gab Moskau die Prämienzahlung an seine Olympiahelden bekannt: 57 000 Euro pro Goldmedaille. Tritt so ein Land auf, das furchtbar zittert vor den Prüfungen des IOC zum staatlich orchestrierten Dopingbetrug in Sotschi? Aber diese zwei Eingeständnisse kann sich das IOC kaum leisten: Dass Russlands Staatsdoper mit einer Geldstrafe davonkommen. Und dass sie als Plan B bereit stehen: als Korea-Ersatz“ (Kistner, Thomas, Auch Felix Neureuther fürchtet Kim Jong-un, in SZ 25.9.2017).

Nachtrag 8: Feuer von Pyeongchang 2018 ohne Feuer
„Das Feuer brennt wieder. Um 11.33 Uhr wurde es am Dienstag im idyllischen Hain von Olympia in Griechenland entfacht – 103 Tage vor den Winterspielen in Pyeongchang. (…) Das Feuer verbindet also wieder die Welt, es soll vom olympischen Geist künden. Nur: Es gab davon wohl noch nie so wenig wie in dieser Zeit. Während das Internationale Olympische Komitee Olympia preist, eruieren Strafbehörden, ob die Zuschläge für Rio und Tokio gekauft waren. Das staatliche Doping, das Russland in Sotschi 2014 nachgewiesen wurde, wird auch die Spiele im Februar belasten, denn dass das russische NOK noch ausgeschlossen wird, ist unwahrscheinlich. Südkorea selber wurde von Korruptionsaffären heimgesucht, der Chef des Organisationskomitees musste 2016 gehen, die Staatspräsidentin 2017, was sich auch auf die Sponsoren-Akquise auswirkte. Unterdessen wird die größte Bedrohung, nämlich die politische Spannung mit Nordkorea, in den Köpfen des Sports verdrängt“ (Schwaches Feuer, in SZ 25.10.2017).

Nachtrag 9: Pyeongchang wird sicherster Ort der Welt
FIS-Präsident Gian Franco Kasper hält die Gefahr durch Donald Trump und Kim Jong-un problematisch, gibt aber Entwarnung: „Weil deshalb immer mehr Athleten einen Olympiaverzicht erwägen, sagte Kasper nun: ‚Pyeongchang wird im Februar der sicherste Ort der Welt sein.‘ Wie er darauf kam, verriet er leider nicht. (…) Auch nicht gut: ‚Viele glauben heute, dass alles im Sport korrupt ist.‘ Dafür habe er ‚gewisses Verständnis‘, nach diversen Skandalen und horrenden Kosten für Olympiaausrichter. ‚Wir gehen durch schwere Zeiten‘, sagte Kasper“ (Politische Mücke, in SZ 28.10.2017).

Nachtrag 10: Nordkoreanische Sportler als Schutzschild
„Es sind freudlose Winterspiele, die in nur noch 100 Tagen in Pyeongchang eröffnet werden. Schon heute dämpft die Debatte um die russische Staatsdoping-Affäre und die merkwürdigen Einzelfallprüfungen des IOC die Vorfreude der Athleten. Auch das Publikum zeigt der südkoreanischen Wintersport-Retorte die kalte Schulter, der globale Ticketverkauf liegt ‚fast bei null‘, beklagt Gianfranco Kasper, Schweizer Ski-Weltpräsident. Das alles überwölbt die Angst vor militärischer Eskalation auf der koreanischen Halbinsel, wo Nordkoreas Herrscher Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump seit Monaten ihr vorolympisches Provokations-Finale bestreiten. (…) Offenbar sucht der Ringe-Konzern nun, mit dem Rücken zur Wand, Zuflucht in größtmöglichem Opportunismus: Wildcards für Nordkoreas Athleten sollen den Tyrannen gewogen stimmen. Sie sollen ihn abhalten von Bomben- und Raketentests, womöglich von geplanten Attacken. So hat es jetzt Pyeongchangs Organisationschef Lee Hee-beom ausgeplaudert: Das IOC wolle ‚mit den internationalen Fachverbänden darüber beraten, mehr Sportlern aus Nordkorea eine Teilnahme zu ermöglichen‘. Eine Bestätigung des IOC zu Lees Aussage liegt nicht vor. Jedenfalls aber passt der Gedanke, Nordkoreas Athleten in Geiselha-… sorry, als politische Schutzschilde zu nutzen, perfekt in die olympische Wirkwelt. Es würde sich prima als Entwicklungspolitik für Nordkorea verkaufen lassen. Oder gar als Friedensakt“ (Kistner, Thomas, Athleten als Schutzschild, in SZ 2.11.2017).4

Nachtrag 11: Keine Nordkoreaner bei Pyeongchang 2018
„Nordkoreas Paarläufer Ryom Tae-ok und Kim Ju-sik können nur noch mithilfe einer Wildcard an den Winterspielen 2018 in Pyeongchang teilnehmen. Der nationale Verband des diktatorisch regierten Landes hat die Meldefrist des Weltverbandes ISU verstreichen lassen; Anrecht auf den freigewordenen Platz hat nun ein Paar aus Japan“ (SID, Frist verstrichen, in SZ 2.12.2017).

Nachtrag 12: US-Familien ziehen ab, Olympische Familie zieht ein
„Weniger als 100 Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang ist die Lage auf der koreanischen Halbinsel angespannt. So angespannt, dass der republikanische US-Senator Lindsey Graham den Abzug von Familienangehörigen des amerikanischen Militärs aus Südkorea gefordert hat. ‚Angesichts der Provokationen Nordkoreas ist es verrückt, Kinder und Ehefrauen nach Südkorea zu schicken‘, sagte Graham im Fernsehsender CBS. Er glaube, dass nach den jüngsten nordkoreanischen Raketentests die Gefahr eines militärischen Konflikts zwischen den USA und Nordkorea gestiegen ist. (…) Bislang hat der Konflikt keine Auswirkungen auf die Winterspiele im nur 80 Kilometer von der innerkoreanischen Grenze gelegenen Pyeongchang. Bereits im September erklärte IOC-Präsident Thomas Bach: „Die Position des IOC ist genauso unverändert wie unser Vertrauen'“ (US-Senator empfiehlt Abzug von Soldatenfamilien aus Südkorea, in spiegel.de 4.12.2017).

Nachtrag 13: Baumfällungen und kein Rückbau
Aus einem Beitrag von Christoph Schrahe in spiegel.de: „Heute gibt es im ganzen Land rund 20 Wintersportzentren. Als jüngstes erschloss man für Olympia am Mount Gariwang das Skigebiet Jeongseon, kurz hinter Pyeongchang. Eine neue Gondelbahn führt auf einen 1370 Meter hohen Vorgipfel. Von dort fällt der Blick über zahllos bis zum Horizont gestaffelte, dicht bewaldete Hügelketten, die steil und scharfzackig aus dunstverschleierten Tälern aufragen. Die Bahn hätte nach den Vorstellungen der Olympiamacher um die Schweizer Streckendesigner-Legende Bernhard Russi eigentlich noch 200 Meter höher stehen sollen. Der Zugriff auf den Gipfel des Gariwang bleibt jedoch verwehrt, denn dort steht einer der letzten Birkenurwälder Koreas. Trotz der Verlegung der Abfahrtsstrecke mussten immer noch rund 58.000 bis zu 500 Jahre alte Wangsasrebäume gefällt werden. Ein hoher Preis für eine zweiwöchige Veranstaltung. Was nach den Spielen mit den Liften und Pisten passiert, ist noch unklar. ‚Eigentlich wurden die Baumaßnahmen unter der Auflage genehmigt, nach Olympia sämtliche Infrastrukturen wieder rückzubauen und das Areal zu renaturieren‘, sagt Kookjae Yim, der sich beim Organisationskomitee um die Sportstätten kümmert. Inzwischen habe man die Kosten des Rückbaus kalkuliert – und würde die Anlagen doch lieber an einen privaten Investor veräußern, der sie als öffentliches Skigebiet betreibt“ (Schrahe, Christopher, Zwischen Tradition und Kunstschnee, in spiegel.de 14.12.2017; Hervorhebung WZ).
Soviel zum Thema Nachhaltigkeit, Olympisches Erbe, Grüne Spiele!
„Bei der Abfahrt zurück ins Tal, mit fünf Kilometern die längste Koreas und daher ebenfalls ziemlich populär, fällt auf, dass die Topografie des Taebaek-Gebirges eigentlich nicht so recht für die Anlage von Skipisten geeignet ist. Man hat dem Berg die Trasse mittels Dynamit und Bulldozern abgerungen. Auch das Klima ist kein perfekter Verbündeter der Wintersportler. Es ist zwischen Dezember und Februar zwar kalt, aber ziemlich trocken. Demzufolge sind sämtliche Pisten von Yongpyeong mit Schneekanonen ausgestattet – und sämtliche Pisten aller anderen koreanischen Skigebiete ebenfalls“ (Ebenda).

Nachtrag 14: Pyeongcgang 2018 und die „Nachhaltigkeit“
Der Eintrittskarten-Verkauf in Südkorea für Pyeongchang 2018 verläuft schleppend. „Für das geringe Interesse gebe es viele Gründe, weiß die Studentin Park Jiwon. Die Jungen sähen die Spiele kritisch. Nicht nur, weil ein heiliger Wald am Gariwang-Berg für die Abfahrt abgeholzt wurde, mehr noch wegen der Kosten von mehr als elf Milliarden Euro. (…) Bereits jetzt streiten die Provinz Gangwon und Seoul um die Kosten nach den Spielen, etwa den Unterhalt der Wettkampfstätten. Für die Provinz sind die Spiele ein Projekt der Zentralregierung. Also des urbanen Korea. Es soll zahlen. Aber die Regierung hat dafür kein Geld. Nur die Zukunft des Olympiastadions, das jedem Dorfbewohner von Daegwall-yeong acht Plätze bieten würde, ist bereits entschieden. Die 61 Millionen Euro teure Arena, gebaut einzig für Eröffnungs-, Schlussfeier und Siegerehrungen, wird wieder abgerissen. Der Wind wäre für Winterveranstaltungen ohnehin zu kalt“ (Neidhardt, Christoph, Neue Horizonte, neue Märkte, in SZ 30.12.2017).

Das IOC-Theater beginnt:

– Kreml gegen Boykott
„Nach Angaben des Kremls gibt es keine Pläne für einen russischen Boykott der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang (9. bis 25. Februar). ‚Nein, das wird nicht geprüft‘, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur TASS. Am Dienstag entscheidet das Internationale Olympische Komitee (IOC) wegen des Doping-Skandals über einen Start Russlands in Pyeongchang. Im Raum steht unter anderem ein Komplett-Ausschluss der russischen Mannschaft. Auch über einen Start unter neutraler Flagge oder ein Verbot der Hymne als mögliche Strafen wurde spekuliert“ (Russland plant keinen Olympia-Boykott, in spiegel.de 4.12.2017).

– Vor der IOC-Entscheidung: Ausschluss Russlands – oder doch nicht
Thomas Kistner in der SZ: „Zwar debattiert die Sportwelt hitzig allerlei Szenarien, von einem Kollektiv-Ausschluss des russischen Olympiateams bei den Winterspielen in Pyeongchang bis zur kleinen Geldstrafe, die die Kreml-Nähe des IOC endgültig verriete. Allerdings ignoriert die aufgeregte Außenwelt dabei, wie so oft, die realen Herrschaftsverhältnisse in Organisationen wie dem IOC: Es sind de facto undemokratische Kommandostrukturen, die sich als ‚Familie‘ begreifen.   Diese Familie pflegt Fahneneide und Bruderküsse, es dominiert das persönliche Netzwerk und dasselbe Blut. Gesteuert wird die Bewegung von ein, zwei Handvoll Männern. Von Männern wie Bach, 63, der einst im Gefolge des umwitterten Adidas-Patrons Horst Dassler in die Hinterzimmer der Sportpolitik eintrat, der 1991 ins IOC gelangte und seit 1996 fast ständig im Vorstand saß. Und der nun, beim Russland-Entscheid, die Schlüsselrolle besetzt. In der olympischen Welt ist kein Land personell und informell besser aufgestellt als Russland. Bach galt als Musterzögling des 21 Jahre regierenden Juan Antonio Samaranch. Der Spanier soll als Botschafter in Moskau 1980 vom sowjetischen KGB angeheuert worden sein, russische Buchenthüllungen dazu bezeichnete das IOC als ‚Spekulation‘. 2001 zelebrierte Samaranch in Moskau seinen Abschied, der durch den Korruptionsskandal um die Vergabe der Winterspiele 2002 nach Salt Lake City erzwungen worden war. Als IOC-Ehrenpräsident bog er kurz vor der Vergabe der Winterspiele 2014 noch einmal alte Getreue um: zugunsten Sotschis. (…) Nun will dieser Olymp also über den Sport Wladimir Putins befinden. Der Ex-KGB-Agent, einst in der DDR stationiert, kann sich Gesichtsverluste auf der Weltsportbühne kaum leisten. Den vielen Belegen halten Russlands Funktionäre Verschwörungstheorien entgegen. Es muss sie nicht kümmern, was die Welt außerhalb Russlands denkt. So hielt es bisher auch das IOC. (…) Aus dieser Perspektive wirkt der Eiertanz, den das IOC um die Russland-Affäre aufführte, kalkuliert: Es geht um Doping, ja. Aber auch um die Sportfunktionäre. Verblasst dagegen nicht jede Sportregel? Ohnehin haben einige Verbände doch längst gezeigt, dass die Kollektiv-Sperre korrekt und juristisch haltbar ist. Das IOC aber interessierte bisher nicht mal, dass die Wada und mehr als drei Dutzend ihrer nationalen Ableger den Ausschluss fordern, ebenso viele Athleten. (…) Aber vielleicht unterschätzten manche den Kronzeugen Grigorij Rodtschenkow, Moskaus Ex-Laborchef, der über das System auspackte und inzwischen an einem geheimen Ort in den USA lebt. Erst im Oktober, sechs Wochen vor dem IOC-Spruch, legte der Russe neues Material auf den Tisch: Die Datenbank des Moskauer Labors ging an die Wada und gleich weiter an (Denis; WZ)  Oswalds Leute. Am Sonntag bestätigte die Wada deren Echtheit. Und Schmids Stab erhielt beeidete Erklärungen Rodtschenkows zu staatlicher Einflussnahme auf den Dopingbetrug, insbesondere durch den damaligen Sportminister und heutigen Vize-Premier Witalij Mutko. (…) Es wird spannend in Lausanne. Denn trotz der Faktenlage erscheint ein Kollektivbann ausgeschlossen. Als härteste Lösung denkbar wäre, dass unbelastete Russen in Südkorea starten, ohne Fahne und Hymne. Moskau hat am Montag sogar eilig eine für diesen Fall mal angekündigte Boykottdrohung zurückgezogen – ein erster Hinweis auf einen diskreten Deal?“ (Kistner, Thomas, Gefährdeter Gnadenakt, in SZ 5.12.2017).
„Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) entscheidet heute über mögliche Sanktionen für Russland. Konkret steht die Frage im Raum, ob das Nationale Olympische Komitee für das in den McLaren-Reports beschriebene staatlich geförderte Dopingprogramm in den Jahren 2011 bis 2015 bestraft wird. Die schärfste Strafe wäre ein Ausschluss von den Spielen in Pyeongchang, es wäre ein Novum: Wegen Dopings wurde noch nie eine ganze Nation für die Spiele gesperrt. (…) Der kanadische Juraprofessor Richard McLaren war nach den Veröffentlichungen der ARD über mutmaßliches Staatsdoping in Russland von der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada beauftragt worden, den Hinweisen nachzugehen. Er sprach mit Zeugen, unter anderem mit dem früheren Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors Grigorij Rodtschenkow, und sah sich andere Indizien an. Anschließend veröffentlichte er zwei Berichte, den zweiten im Dezember 2016. Diese förderten zutage, dass es in Russland ein ausgeklügeltes Vertuschungsprogramm von positiven Dopingproben gegeben hat, von dem 1000 Athleten profitierten, und an dem auch das Sportministerium unter dem damaligen Leiter und heutigen Vizestaatschef Witali Mutko beteiligt war. Laut McLaren entschied Mutkos Stellvertreter Jurgi Nagornich, welche Dopingfälle unter den Teppich gekehrt werden sollten. Wichtig: Der McLaren-Report hat – und das betonte der Kanadier jüngst im SPIEGEL-ONLINE-Interview – nicht den Nachweis gegen einzelne Sportler geführt, sondern das System belegt. Die Geschichte des Betrugs liest sich abenteuerlich: Laut McLaren bohrten Agenten des russischen Geheimdienstes FSB im Dopingkontrolllabor von Sotschi ein Loch in die Wand des Raums, in dem die Urinproben standen. Durch dieses ‚Mauseloch‘, wie es die Russen nannten, wurde der Urin russischer Athleten durch sauberen ersetzt. Pikant: Es gelang den Russen offenbar, die als sicher geltenden Behälter unbemerkt zu öffnen und zu verschließen. Dabei entstanden jedoch verräterische Kratzer, zudem wurde in einigen Proben von Frauen männliche DNA und sogar Kaffeepulver gefunden. (…) Zunächst gab es einsichtige Stimmen aus Russland, mehrere belastete Personen verloren ihre Postem. Es gab sogar ein im Nachhinein wieder kassiertes Eingeständnis der Chefin der russischen Anti-Doping-Agentur. Auch ein neues Anti-Doping-Gesetz wurde eingeführt. Doch die heutige russische Position auf die Vorwürfe ist eindeutig: ‚Es hat nie und wird niemals ein staatlich gelenktes Dopingsystem in Russland geben‘, sagte Mutko jüngst vor der Gruppenauslosung in Moskau“ (Knaack, Benjamin, Kratzer, Whistleblower und ein Mauseloch, in spiegel.de 5.12.2017).
Diskutiert wird: eine hohe Geldstrafe, Sanktionen wie Hymnen- und Fahnenverbot, Ausschluss von Eröffnungs- und Schlussfeier.

– Fleißiger Mutko
Witalij Mutko hat viel zu tun in diesen Tagen. Immerhin ist Russlands Skandalfunktionär noch immer Vize-Premier, Präsident des Fußballverbandes und Chef des Organisationskomitees für die Fußball-WM 2018. In dieser Dreifachfunktion will er natürlich, dass alles glänzt und glitzert, wenn die Sportwelt am Freitag wegen der Auslosung der Vorrundengruppen nach Moskau blickt. (…) Die New York Times hat Auszüge eines interessanten Tagebuches publiziert; geschrieben wurde es von Grigorij Rodtschenkow, dem früheren Chef des Moskauer Kontrolllabors und heutigen Doping-Kronzeugen. Mit Füller hat er notiert, was er in den vergangenen Jahren so erlebt und besprochen hat. Und Mutko, damals noch nicht Vize-Premier, sondern bloß Sportminister, taucht darin häufig auf. Da ist etwa zu lesen, wie Mutko sich in den Umgang mit dem Dopingbefund einer Leichtathletin eingemischt habe. Oder wie er kurz vor den Winterspielen 2014 in Sotschi wegen der Positivtests zweier Biathletinnen gewütet habe; alles gerate außer Kontrolle und sei chaotisch, notierte der Laborchef. Und es ist auch zu lesen, dass Mutko von Rodtschenkow eine Liste mit jenen Sportlern erhielt, die für das Event am Schwarzen Meer einen Dopingcocktail nehmen sollten – und deren Urin in den Proben später ausgetauscht werden sollte. Mutko bestritt stets, dass es ein staatliches Dopingsystem gab und er ein Teil davon war. Aus allen bekannten Erkenntnissen ergibt sich eine andere Schlussfolgerung. Sein Sportministerium war das führende Organ bei der Orchestrierung der Manipulation, stellte Sonderermittler Richard McLaren bereits im Vorjahr im Report für die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) fest. Auch dass sich Mutko im Einzelfall aktiv einschaltete, etwa bei einer Positivprobe eines Fußballers, legte schon früher eine Mail-Korrespondenz nahe. Nun verdichtet sich das Bild über seine tatsächliche Rolle“ (Aumüller. Johannes, Die Freunde des Manipulanten, in SZ 30.11.2017).

– Der IOC-Berg kreiste – und hat eine Maus geboren
„Russlands Sportler dürfen wegen des Dopingskandals nur unter neutraler Flagge an den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang teilnehmen. Das entschied die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees auf ihrer Sitzung am Dienstag in Lausanne. Gleichzeitig hat das IOC das Nationale Olympische Komitee Russlands ROC wegen des Dopingskandals von den Winterspielen ausgeschlossen. Auch der ehemalige Sportminister und jetzige Vizepremier Witali Mutko wurde lebenslang für Olympische Spiele gesperrt. In Südkorea wird es keine russische Mannschaft, keine russische Hymne und keine russische Flagge geben. Russische Sportler dürfen nur als neutrale Athleten starten – wenn sie nachweisen können, dass sie nicht Teil des Dopingsystems waren. Die Entscheidungen darüber treffen nicht wie vor den Sommerspielen 2016 in Rio die Fachverbände, sondern die neu geschaffene unabhängige Behörde für Doping-Testverfahren ITA. ‚Es war ein beispielloser Angriff auf die Integrität der Olympischen Bewegung und des Sports‘, sagte IOC-Präsident Thomas Bach. Darum habe das IOC-Exekutivkomitee ausgewogene Sanktionen für die systematische Manipulation ausgesprochen. (…) Das IOC-Exekutivkomitee unter Leitung von Bach sah es als erwiesen an, dass Russland während der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 mittels eines staatlich gelenkten Dopingsystems betrogen hat“ (Russlands Athleten dürfen an Olympia teilnehmen – unter neutraler Flagge, in spiegel.de 5.12.2017).
Bemerkenswert: Anscheinend konnten die Dopingvorwürfe gegen Russland  – gerade nach der letzten Datenlieferung von Gregorij Rodtschenkow im Herbst 2017 – vom IOC nicht mehr unter den Tisch gekehrt werden. Die Maßnahmen sollten sich bei näherem Hinsehen jedoch als ziemlich harmlos erweisen.

– Bach: „systemisches“ statt „staatliches“ Doping
Aus einem Kommentar von Peter Ahrens in spiegel.de: „Bach und das IOC bleiben mit ihrer Entscheidung auf bestenfalls halber Strecke stehen. Man gibt den Russland-Kritikern mit der Entscheidung Zucker, gibt sich entsprechend erschüttert über die Dimensionen des Betrugs, aber man hält sich zur gleichen Zeit die Hintertür zum Putin-Regime offen. Wirkliche Konsequenz sieht anders aus. Wirkliche Konsequenz – das wäre ein Komplettausschluss Russlands von diesen Spielen gewesen. In Russland ist flächendeckend gedopt worden, das ist durch den McLaren-Report bewiesen worden. Die Sperren für russische Athleten in den Vorwochen durch das IOC betrafen Langlauf und Biathlon, Bobfahren und Skeleton. Und das dürfte noch nicht das Ende gewesen sein. Bei den Winterspielen in Sotschi ist die ‚komplette Sportgemeinschaft beschissen worden‘, wie es der deutsche Biathlet Erik Lesser so treffend formuliert hat. (…) Flächendeckendes staatlich betriebenes Doping muss auch so genannt werden dürfen. Aber Bach vermied es vor der Presse sorgsam, das Wort ’staatlich‘ in den Mund zu nehmen, er sprach lieber von ’systemisch‘. Ein kleiner sprachlicher Unterschied, politisch sehr bedeutsam. (…) Schmerzen wird es den mächtigen Sportfunktionär Mutko, das immerhin. Putins Vizepremier ist nebenbei auch noch der Organisator der Fußball-WM im kommenden Sommer. Fifa-Chef Gianni Infantino hat erst in der Vorwoche demonstrativ den Schulterschluss mit Mutko vollzogen, vor der Presse hat er ihn angekumpelt, ihn als großen Experten gelobt, ‚von dem man noch viel lernen‘ könne. Infantino hat bei der Gelegenheit präventiv schon deutlich gemacht, dass die IOC-Entscheidung keinen Einfluss auf die Fifa haben wird. Mutko, der vom IOC lebenslang Gesperrte, wird vom Fußball-Weltverband hofiert. Was für ein unhaltbarer Zustand. Das zumindest muss man dem IOC also lassen: Es geht anderswo noch schlimmer“ (Ahrens, Peter, Das Sowohl- als-auch-Komitee, in spiegel.de 5.12.2017; Hervorhebung WZ).

– Reaktionen auf die IOC-Verkündungen
„Für Whistleblower Grigorij Rodtschenkow sind die Sanktionen des Internationalen Olympischen Komitees IOC gegen Russland im Zuge des Staatsdoping-Skandals ein richtiger Schritt. ‚Die heutige Entscheidung des IOC sendet eine mächtige Botschaft, dass es staatlich gesponserten Betrug durch irgendeine Nation nicht toleriert‘, teilte Rodtschenkows Anwalt Jim Walden in einem Statement für seinen Mandanten mit. ‚Wie die Welt sehen konnte, hat Dr. Rodtschenkow glaubwürdige und unwiderlegbare Beweise für das russische staatsunterstützte Dopingsystem geliefert, das letztlich vom damaligen Sportminister Witali Mutko und anderen hochrangigen Personen der Regierung überwacht und finanziert wurde‘, hieß es weiter. (…) Lob für die Entscheidung des IOC kamen vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada). DOSB-Präsident Alfons Hörmann sprach von einem ‚guten Tag für den Weltsport‘. Mit den Sanktionen gegen Russland wegen des Doping-Skandals sei das IOC ‚in einen absoluten Grenzbereich‘ vorgedrungen, sagte er in der ARD. (…) Zurückhaltender äußerte sich der Vorstandschef der Deutschen Sporthilfe Michael Illgner. Die Entscheidung sei ‚ein erster Schritt in die richtige Richtung‘. Die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Dagmar Freitag, zeigte sich zwar auch zufrieden mit dem Beschluss. Sie hätte sich aber dieses Signal vom IOC ‚bereits für die Olympischen Spiele 2016 in Rio gewünscht‘, sagte die SPD-Politikerin. Allerdings werde genau zu beobachten sein, welche Athleten letztendlich in Südkorea unter neutraler Flagge an den Start gehen werden. ‚Es muss gewährleistet sein, dass sie einem nachweisbaren Kontrollsystem außerhalb Russlands unterlegen haben‘, betonte Freitag. ‚Alles andere wäre eine weitere Farce‘. (…) Eine Stellungnahme kam am Abend auch vom Fußball-Weltverband Fifa. Dort sieht man die WM-Vorbereitungen durch das IOC-Urteil und den lebenslangen Olympia-Ausschluss von Cheforganisator Witali Mutko wegen dessen Verwicklungen in den Doping-Skandal nicht beeinträchtigt. ‚Die Fifa hat die Entscheidung des IOC bezüglich der Teilnahme russischer Athleten an den kommenden Olympischen Winterspielen zur Kenntnis genommen. Diese Entscheidung hat keinen Einfluss auf die Vorbereitungen für die Fifa Fußball-Weltmeisterschaft 2018, da wir weiterhin daran arbeiten, die bestmögliche Veranstaltung zu liefern‘, hieß es in dem Statement“ (Russland hält sich Teilnahme seiner Athleten offen, in spiegel.de 5.12.2017).

– Pressestimmen
Thilo Neumann
in spiegel.de über das Funktionärsvokabular: „Auch in Pyeongchang dürfen russische Sportler an den Start, unter neutraler Flagge. Beziehungsweise: Als ‚Olympische Athleten aus Russland‘ (OAR), also neutrale Russen – ein Oxymoron des Funktionärvokabulars. Einzige Teilnahmebedingung: Die Sportler müssen nachweisen, dass sie nicht Teil des Dopingsystems waren. Darüber entscheiden sollen nicht, wie vor den Sommerspielen 2016 in Rio, die Sportfachverbände, sondern ein noch zu bestimmendes Expertengremium unter Leitung der ehemaligen französischen Sportministerin Valerie Fourneyron. Sie steht auch der ITA vor, einer neu geschaffenen, unabhängigen Behörde für Doping-Testverfahren. Das Strafpaket komplettiert eine 15-Millionen-Dollar-Geldbuße und die Suspendierung mehrerer Amtsträger, allen voran die des ehemaligen Sportministers und heutigen Vizepremier Witali Mutko. Schmid, dessen dreißigseitiger Bericht der IOC-Exekutive die Entscheidungsgrundlage lieferte, hatte Mutko als zentralen Koordinator des Staatsdoping-Komplotts identifiziert. Ausgerechnet der Mann also, der die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Sommer organisiert. (…) IOC-Boss Bach erteilte Putin selbst die Absolution. ‚Wir haben keine Anhaltspunkte für ein Wissen‘ Putins um das System, sagte Chefermittler Schmid zum Abschluss der Pressekonferenz. Bach selbst vermied peinlich genau, Worte wie ‚Regierung‘ oder ‚Staat‘ in Zusammenhang mit dem Dopingsystem in den Mund zu nehmen. Und: Bach stellt Russland einen Deal in Aussicht. Schon zur Abschlussfeier der Winterspiele, so heißt es in der Entscheidung, könnten die Russen wieder mit eigener Flagge einlaufen, sollten man sich bis dahin an die Auflagen halten. Bedeutet auch: Nach Pyeongchang ist Russland rehabilitiert, wieder vollwertiges Mitglied der Olympischen Familie. Das Eingeständnis staatlich-gelenkten Dopings oder eine Entschuldigung verlangt das IOC nicht, anders als etwa die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada. Ein fatales Signal. Über Jahre hinweg akribisch geplante Manipulation, gesühnt im Schongang. 17 Monate hat sich das IOC Zeit gelassen mit der Lösung einer einfachen Kopfrechenaufgabe – und ist gescheitert. Russland ist außen vor bei den Winterspielen in Pyeongchang, die Russen sind es nicht. Eine Gleichung, die nicht aufgeht“ (Neumann, Thilo, Die Alibi-Strafe, in spiegel.de 6.12.2017).
New York Times: „Trotz der übertriebenen Umschreibung, dass Russland von den Winterspielen ausgeschlossen worden sei, ist das Land wohl ziemlich glimpflich davongekommen. Die Strafe wäre deutlich härter gewesen, wenn allen russischen Sportlern die Teilnahme in Pyeongchang untersagt worden wäre. Das IOC hat Russland bestraft, die Tür für die Athleten aber offen gelassen – vielleicht zu weit offen. Die Sportler, welche die Starterlaubnis erhalten, werden Trikots tragen, welche sie als russische Starter identifizieren. Damit kommt das IOC den Russen im Versuch, einen Boykott zu verhindern, weit entgegen.“
USA Today: „Russland wurde endlich für den Doping-Missbrauch bestraft. Sie haben es getan, das IOC hat Russland rausgeschmissen. Die teuflischste Staatsdoping-Maschine unserer Zeit, die schlimmste seit der DDR, hat endlich die Strafe erhalten, die sie verdient. (…) Stellen Sie sich eine Medaillenzeremonie in zwei Monaten vor, ein russischer Sportler gewinnt Gold, aber es wird keine Hymne geben, kein blau-rot-weißes Trikot. Welche sichtbare Peinlichkeit wird das für Russland sein? Und welch wundervoll wohlverdiente Strafe ist das für Wladimir Putin.“
Telegraph, England: „Ohne Zweifel, die Entscheidung war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber es war nur das. Halber Job erledigt. Für das Wohl der Sportlerinnen und Sportler weltweit hätte es einen Komplettausschluss der russischen Athleten vom internationalen Sport geben müssen. Wie kann man neutral sein? Diese Sportlerinnen und Sportler sind immer noch Russen.“
Daily Mail: „Es ist ein Schritt, der wieder die Anschuldigungen von schwacher Führung beim IOC laut werden lässt.“
Guardian: „Zu lange hat das IOC eine seltsame Abneigung dagegen gezeigt, russisches Doping zu bestrafen. Am Dienstag hatte das IOC schließlich keine andere Wahl mehr als zu handeln. Die Wahrheit hat die Zurückhaltung und Verteidigung überwältigt.“
Neue Zürcher Zeitung: „Dem IOC gelingt in der Affäre um das russische Staatsdoping die Quadratur des Kreises. Das Urteil geht weiter, als gemeinhin erwartet wurde. Und doch bleibt ein ungutes Gefühl. Hart trifft das Urteil einzig den einstigen Sportminister Mutko, der den russischen Fußballverband und das Organisationskomitee der nächsten Fußball-WM führt. Er ist die Schachfigur, die kippt.“
(Alle Zitate: „Das IOC verdient keine Glückwünsche“, in spiegel.de 6.12.2017).
Washington Post: „Die Schaufenster-Entscheidung des IOC zur Sperre Russlands berührt nicht wirklich den ‚Staat‘ im Wort ‚Staatsdoping‘. (…) Das IOC verdient nun keine Glückwünsche für die Entscheidung. Es hat nicht mehr getan, als einen Song und ein Stück Stoff in Pyeongchang zu verbieten.“
Rossijskaja gaseta: „Das war erwartbar. Zu viel wurde von der Wada unternommen, zu viel Geld spielte eine Rolle, um unser Land zum Bösen des Weltsports zu machen.“
La Stampa: „Eine Ohrfeige für Russland. Vizepremier Mutko, die schwarze Seele des russischen Sports, wird lebenslänglich verbannt. Damit sendet das IOC indirekt auch eine Botschaft an die Fifa.“
(Alle Zitate: SID, „Nur ein Stück Stoff“, in SZ 7.12.2017).

– Russische Sportler klagen
„Wie der Internationale Sportgerichtshof Cas mitteilte, seien 22 Einsprüche russischer Sportler gegen die lebenslangen Sperren und die Annullierung ihrer Ergebnisse von Sotschi 2014 eingegangen. Darunter seien auch die Olympiasieger Alexander Subkow (Bob), Alexander Legkow (Langlauf) und Alexander Tretjakow (Skeleton). Die Athleten beantragten eine Entscheidung bis zum Beginn der Winterspiele in Pyeongchang am 9. Februar. Das IOC hat wegen des im McLaren-Report belegten systematischen Dopingsystems in Russland bislang 25 russische Sotschi-Teilnehmer nachträglich gesperrt. Dabei wurden Russland auch elf Medaillen, darunter vier goldene, aberkannt“ (22 russische Sportler klagen, in spiegel.de 6.12.2017).

– Mutko nach dem IOC-Bann: Keine Einsicht – wie in ganz Russland
„Und mit einem Tanz wird sich Mutko auch nicht aus der misslichen Lage befreien können, die durch die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees vom Dienstag noch mal exponentiell verschlimmert wurde. Russlands NOK wurde von den Spielen in Südkorea ausgeschlossen – und Mutko für seine Verwicklung in das fürs IOC glaubhaft durch den McLaren-Report dargelegte russische Staatsdoping lebenslang aus der ‚Olympischen Familie‘ ausgeschlossen. In vergleichbaren Fällen würde eine solche Sperre zum Ende einflussreicher Funktionärskarrieren führen. Doch bei Mutko ist das anders, er ist ein wichtiger Mann. Früher Sportminister, jetzt Vize-Ministerpräsident, Präsident des russischen Fußballverbands und verantwortlich für das wichtigste Sportevent des kommenden Jahres: die Fußball-WM in Russland. (…) Nach jetzigem Stand sind für Mutko also über das Olympia-Aus hinaus keine Konsequenzen zu erwarten, weder aus Russland, noch von der Fifa, die sich zu den neuen Erkenntnissen ähnlich äußert wie das WM-OK. Eine überraschend nichtssagende Reaktion des Fußball-Weltverbands angesichts der Verdachtsmomente. Zumal auch der russische Fußball in den Dopingskandal verstrickt sein soll. Auch der Fifa liegen Untersuchungsergebnisse von Richard McLaren vor. Demnach sollen 34 russische Fußballer vom Doping-Vertuschungssystem in Russland profitiert haben . Darunter: der komplette WM-Kader von 2014. Bereits im Sommer hatte McLaren der ARD gesagt: ‚Es gab offenbar eine Bank mit sauberem Urin, und diese Bank wurde für Fußball genutzt.‘ Laut McLaren hat die Wada insgesamt 155 Proben beschlagnahmt, von denen er vermutet, dass sie ähnlich wie die Proben von Sotschi manipuliert wurden. Oder sogar Dopingstoffe beinhalten. Seinen Verdacht begründet McLaren auch mit E-Mails russischer Funktionäre, in denen es um erhöhte Grenzwerte von Athleten geht. (…) Die Fifa untersucht den Fall seit Sommer, allerdings mit wenig Elan: McLaren wurde laut eigener Aussage zwar von der Fifa kontaktiert, aber „das ist einige Zeit her und stand nicht in direktem Zusammenhang“ mit der Russland-Frage, sagte der Kanadier. Auch Rodtschenkow, der der IOC-Kommission eidesstattlich versicherte, Mutko sei die zentrale Person in der Dopingaffäre, wurde nicht kontaktiert. „Sie sind mit dem Kopf im Sand glücklich“, sagt der Anwalt des Chemikers. Fifa-Generalsekretärin Fatma Samoura sagte jüngst, man könne angesichts der Informationslage, die vorliege, „nicht von weit verbreitetem Doping im russischen Fußball sprechen“. Auch Fifa-Boss Infantino sieht keinen Zusammenhang zum WM-Turnier im kommenden Jahr. Den Schweizer verbindet eine enge Beziehung mit Mutko. ‚Wir haben ihn von Anfang an unterstützt‘, hatte Mutko nach Infantinos Wahl zum Fifa-Boss gesagt“ (Knaack, Benjamin, Vom Olymp verbannt, von der Fifa umarmt, in spiegel.de 6.12.2017; Hervorhebung WZ).
„Er schweigt. Witalij Mutko, der ehemalige russische Sportminister und Vizepremier, ist auf Lebenszeit für Olympia gesperrt worden – und sagt: nichts. Mutko gilt als eine Schlüsselperson im Skandal um das russische Doping, das nach Erkenntnissen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ’systemisch‘ war und eine ’nie da gewesene Attacke auf die Olympischen Spiele‘ darstellt, wie es IOC-Chef Thomas Bach ausdrückte. Das Wort ‚Staatsdoping‘ nahm der allerdings nicht in den Mund. Bach gilt als einer, der Putin und Russland immer nahestand, nun aber durch den öffentlichen Druck zumindest etwas Distanz wahren muss. Auch wenn er dafür lange brauchte. (…) Mutko ist nicht irgendwer in Russland, er ist zwar nicht mehr Sportminister, aber dafür stellvertretender Ministerpräsident und Cheforganisator der Fußball-WM in Russland, dem Prestigeprojekt des Kreml im kommenden Jahr. Auch im Fußball soll gedopt worden sein, was Mutko ebenfalls heftig bestreitet, zuletzt polterte er immer wütender: ‚Das brauchen wir hier nicht. Diese ständigen Vorwürfe und Spekulationen zielen nur darauf ab, unser Land zu diskreditieren.‘ (…) Viele Athleten halten sich bisher lieber mit Kommentaren zurück. Am 12. Dezember soll es eine ‚Olympische Versammlung‘ geben, auf der die russischen Sportler entscheiden sollen, ob sie nun fahren oder nicht. Das kündigte der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, Alexander Schukow, an. Das wird aber vor allem von einem abhängen: Präsident Putin, doch der schwieg am Mittwoch auch erst einmal. Dabei hatte er bereits vor einem Monat in Tscheljabinsk vor Fabrikarbeitern die Tonlage vorgegeben. Die Diskussion über Olympia sei doch alles Politik, ein Versuch, in Russland vor der Präsidentschaftswahl am 18. März Unfrieden zu säen. Viele der Geldgeber des IOC, die Sponsoren und Werbetreibenden würden doch in den USA sitzen. ‚Deshalb besteht der große Verdacht, dass man als Antwort auf unsere angebliche Einmischung in den USA nun bei unseren Wahlen Probleme bereiten will, so die Lesart des Präsidenten. Den Olympia-Ausschluss des russischen Teams wird er für seinen Wahlkampf zu nutzen wissen“ (Hebel. Christina, „Eine Erniedrigung für das ganze Land“, in spiegel.de 6.12.2017; Hervorhebung WZ).
Und so kam es denn auch:

– Der ewige Putin tritt zum vierten Mal an
„Einen Tag nachdem Russland vom Olympischen Komitee von den Winterspielen in Südkorea ausgeschlossen wurde, hat Wladimir Putin erklärt, er wolle bei den Präsidentschaftswahlen im März 2018 wieder kandidieren. (…) Putin war bereits zwischen 2000 und 2008 russischer Staatschef, nach einem Zwischenspiel als Regierungschef kehrte er 2012 in den Kreml zurück. Seine erneute Kandidatur war erwartet worden. Sein Sieg bei den Präsidentschaftswahlen gilt als sicher“ (Putin kündigt erneute Präsidentschaftskandidatur an, in spiegel.de 6.12.2017).

– Putin tritt in Pyeongchang und in Russland an
Wladimir Putin hat einen Boykott der Olympischen Winterspiele von Pyeongchang (09. bis 25. Februar) durch sein Land ausgeschlossen. ‚Wir werden bestimmt keinen Boykott verkünden‘, sagte Russlands Staatspräsident. (…) ‚Wir werden unsere Olympioniken nicht daran hindern, am Wettbewerb teilzunehmen‘, sagte Putin während einer Ansprache in einem Automobilwerk in Nischni Nowgorod. Zuvor hatte er angekündigt, auch im kommenden Jahr als Präsidentschaftskandidat antreten zu wollen“ (Russland verzichtet auf Olympia-Boykott, in spiegel.de 6.12.2017).

– Mutko tritt nicht ab
„Der russische Vize-Premierminister Witalij Mutko hat seine lebenslange Sperre für Olympische Spiele mit demonstrativer Gelassenheit hingenommen. ‚Das ist alles zweitrangig‘, erklärte der umstrittene Funktionär, der für das Internationale Olympische Komitee (IOC) als Sportminister (2008 bis 2016) verantwortlich für das umfassende Doping-Betrugssystem war, das während der Winterspiele 2014 in Sotschi seinen Höhepunkt erreicht hatte. (…) Der 58-Jährige hatte trotz erdrückender Beweislast stets widersprochen, dass es ein von der Regierung gestütztes Dopingsystem in Russland gegeben habe. Witali Mutko ist trotz aller internationaler Kritik nach wie vor Cheforganisator der Fußball-WM im kommenden Jahr in Russland. Zudem ist er Präsident des russischen Fußball-Verbands RFS. Der Weltverband Fifa sieht die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft derzeit nicht beeinträchtigt. Die Fifa-Ethikkommission um deren Chefermittlerin Claudia Rojas hüllt sich bislang in Schweigen“ (Mutko nimmt Olympia-Bann gelassen, in spiegel.de 7.12.2017).

– Mutkos Fifa-Rolle
„Russlands Staatsdoping-System war nie ein reines Thema der olympischen Welt, sondern stets auch eines des Fußballs, des Weltverbandes Fifa und der WM 2018 in Russland. Aber seit Dienstag ist es das so stark wie nie. Da wurde Witalij Mutko, 58, vom IOC lebenslang von Olympischen Spielen ausgeschlossen, weil er als damaliger Sportminister im Dopingskandal eine ‚administrative‘ Rolle gespielt habe. Nun ist die Frage, wie die Fifa damit umgeht: Denn bei Witalij Mutko handelt es sich zugleich um den Präsidenten des Organisationskomitees für die WM 2018. Es würde eine ohnehin skandalumtoste WM zweifelsohne noch skandalöser machen, falls Mutko im Sommer tatsächlich als Gastgeber auftreten könnte. (…) Es ist schon bemerkenswert, dass es sich beim Mutko-Bann um den klarsten Part des IOC-Verdikts handelt, das ansonsten so viele Zugeständnisse beinhaltet (siehe Text oben). Muss man ein Schelm sein, um dahinter die sportpolitische Motivation zu vermuten, dass der Doping-Fokus der Öffentlichkeit verstärkt vom IOC auf die Fifa übergehen soll? Diese ist arg in Bedrängnis, eine scharfe Reaktion ist aber kaum zu erwarten. Die Bande des Präsidenten Gianni Infantino nach Moskau sind eng, wie es unter führenden Sportfunktionären gute Tradition ist. Nach dem IOC-Entscheid hieß es von der Fifa nur, dass sie das Urteil zur Kenntnis genommen habe und die Vorbereitungen aufs Turnier dadurch nicht gestört seien. (…) Auf eine Anfrage gab es vom Stab der neuen Ethik-Chefermittlerin Maria Claudia Rojas keine Antwort. Entscheidend für die Zukunft Mutkos ist daher weniger Maria Claudia Rojas als vielmehr Wladimir Putin. Der Staatspräsident und der Vize-Premier kennen sich schon seit Anfang der Neunzigerjahre, als sie zeitgleich ihre Karrieren in Sankt Petersburg begannen. Zum allerengsten Führungszirkel des Landes gehörte Mutko zwar nie, aber der Draht ist gleichwohl sehr eng. Zudem ist Putin niemand, der sich Druck von außen beugen will, erst recht nicht ein halbes Jahr vor dem Turnier. Wann ein Spitzenpolitiker in Ungnade fällt, entscheidet er gemeinhin selbst“ (Aumüller, Johannes, Ein unmöglicher Gastgeber, in SZ 7.12.2017).

Thomas Kistner zieht in der SZ ein Resumee: „Alles war gut eingefädelt. In Sotschi 2014, wo Russlands Athleten unter staatlicher Regie einen Doping-Massenbetrug hingelegt und die Winterspiele zur Farce gemacht hatten. Und auch am Dienstag in Lausanne, als das Internationale Olympische Komitee (IOC) einen Fluchtweg aus dem Dilemma fand. Wie das gigantische Schwindel-Projekt seinerzeit am Schwarzen Meer, so funktionierte nun auch das Blendwerk am Genfer See sehr ordentlich. Als Thomas Bach, der IOC-Präsident, am Dienstagabend den Entscheid zum Russland-Doping präsentierte, überwog zunächst sogar der Eindruck, das IOC habe Russlands Systembetrug hart bestraft. Aber die Feinanalyse der Zehn-Punkte-Sanktion machte rasch klar: Das IOC ist wieder nur eingeknickt vor den Kreml- Regenten, wie bei den Spielen in Rio 2016. Es hat, angesichts des steigenden öffentlichen Drucks, nur das Unvermeidliche vollzogen: Russland darf im Februar 2018 nicht offiziell als Team starten bei den Winterspielen in Südkorea. Es darf die Spiele aber durchaus als offizieller Teilnehmer beenden. Diesen taktischen Winkelzug verwob das IOC so raffiniert in eine Zehn-Punkte-Erklärung, dass der erste Anschein der von grimmiger Entschlossenheit war. Knallhart klingen, wachsweich handeln – das blieb die Maxime“ (Kistner, Thomas, Simulierte Härte, in SZ 7.12.2017).
Zum „neutralen Start“ der russischen Athleten: „Olympische Athleten aus Russland (OAR)“ wird auf den Uniformen stehen; niemand sollte sich wundern, wenn dieser Schriftzug zufällig die Nationalfarben weiß, blau, rot trüge. (…) Russlands Olympia-Tross wird nach Aktenlage sogar mit voller Nationalausstattung an den Spielen teilnehmen. Zu diesen gehört auch die Schlussfeier, und das IOC behält sich vor, den jetzt verhängten Bann über das Olympiakomitee ROC ‚zu Beginn der Schlusszeremonie‘ aufzuheben. Dass dies passieren wird, darauf darf gewettet werden. (…) Die ‚olympischen Athleten aus Russland‘ dürfen wie gewohnt eines der größten Aufgebote stellen. (…) Das IOC vermied es konsequent, zu benennen, wer für das nebulös eingeräumte Staatsdoping verantwortlich ist. Zwar sperrte es einige Funktionäre und alle Vertreter des Moskauer Sportministeriums für Südkorea; der 2014 amtierende Sportminister Witalij Mutko wurde sogar lebenslang von allen Spielen verbannt. Bei Mutko aber lassen die Olympier die Kommando-Struktur enden, und auch das nur vage. (…) Glaubt das IOC also wirklich, das Sportministerium habe unter Mutko, der inzwischen zum Vize-Premier aufgestiegen ist, ein Eigenleben geführt – und damit auch die Kreml-Spitzen unter Wladimir Putin blamiert? In Lausanne waren Bachs Leute sehr bemüht zu dementieren, dass der deutsche IOC-Boss die wesentlichen Eckpunkte vorab schon mit Putin ausgekartelt habe. Die zwei hätten nie gesprochen, hieß es immerzu. Doch reden lässt sich auf vielen Wegen. Und siehe da: Der Präsident ist zufrieden. (…) Doch tatsächlich war den Russen und dem IOC seit Ende Oktober klar, dass die bis dahin verfolgte Linie nicht mehr zu halten sein würde: den Sotschi-Betrug nur per Geldstrafe zu ahnden, auf Basis der schon für Rio 2016 gepflegten Behauptung, das Beweismaterial des Sonderermittlers Richard McLaren reiche nicht aus für härtere Strafen. Bei der Session im September in Peru hatte das IOC sogar sein Regelwerk um den Geldbußen-Passus ergänzt. Aber dann zerstörte Grigorij Rodtschenkow alle Pläne. Der Mann, der selbst ein Kopf des Russland-Dopings war und das Moskauer Labor leitete, bevor er Ende 2015 in Ungnade fiel und Zuflucht im Zeugenschutz-Programm der USA suchte – Rodtschenkow griff in seinen Giftschrank. Und plötzlich lag der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) die komplette Datenbank des Moskauer Labors von Anfang 2012 bis August 2015 vor – Material, das auch den Austausch positiver Urin-Proben in negative zu entschlüsseln hilft. Das machte Sperren für mehr als zwei Dutzend russische Sotschi-Helden unumgänglich, die nun nicht mehr darauf pochen konnten, dass gegen sie ja keine Positivbefunde vorliegen. (…) Während hohe Sportfunktionäre wie ROC-Ehrenpräsident Leonid Tjagaschew öffentlich anregten, man solle Rodtschenkow einfach ‚erschießen‘, wurde dem IOC klar, dass es nun zumindest eines Signals bedürfe. Rodtschenkow würde sonst weiteres Material an die Medien geben“ (Ebenda).
Und Johannes Aumüller dazu: „Die Strafe für Russland, zumal mit einer scheunentorgroßen Hintertür, ist also weder ein Signal für sauberen Sport, noch verdient die oberste olympische Instanz Applaus. Die Strafe steht vielmehr dafür, dass der Anti-Doping-Kampf des Sports nie ein Kampf war, sondern ein Management, das bloß so viel von dem Problem zeigt, dass das eigene Produkt nur minimal befleckt wird. Nur dass diese Untätigkeit diesmal ein staatlich orchestriertes Betrugsnetz florieren ließ“ (Aumüller, Johannes, Geschützte Räuber, in SZ 7.12.2017).

– Die Russland-Krise und IOC-Präsident Thomas Bach
Claudio Catuogno in der SZ: „In dieser Woche musste der IOC-Chef eine angemessene Antwort finden auf die größte Attacke, die gegen Olympia und seine Werte seit Ende der Hochdopingzeiten in den 1980er-Jahren geführt wurde: das russische Staatsdoping-Projekt mit mehr als tausend involvierten Athleten, das seinen Höhepunkt bei den Winterspielen 2014 in Wladimir Putins Urlaubsort Sotschi fand. Bach wählte markige Worte am Montag in Lausanne, er sprach von einem ’noch nie da gewesenen Angriff auf die Integrität des Sports und der Olympischen Spiele‘. Und für ein paar Stunden gewann die Öffentlichkeit tatsächlich den Eindruck, das IOC habe als Reaktion auf den Skandal Russland von den Pyeongchang-Spielen ausgeschlossen. Aber je tiefer man dann in die Details guckte, desto klarer wurde: Was als wehrhafte Reaktion im Sinne der sauberen Athleten verkauft wurde, ist in Wahrheit: ein Pseudo-Ausschluss. Eine Fake-Sperre. Simulierte Härte. Bach’sche Fassade. Wieder mal. (…) Ein Labor in Sotschi. Draußen auf dem Türschild steht, es handele sich um ein Anti-Doping-Labor. Es ist aber zugleich auch ein Doping-Labor. Es hat – da materialisiert sich das Bild von der Fassade geradezu – ein verstecktes Loch in der Wand, bewacht von einem Geheimdienst-Agenten, den seine Akkreditierung als Kanalarbeiter ausweist. Und wenn am Abend die frischen Röhrchen mit dem Urin kommen, werden die Proben der russischen Helden aussortiert und auf die andere Seite geschoben, dort mit einer eigens erdachten Methode geöffnet, ohne die Siegel zu beschädigen – und statt der kontaminierten Körpersäfte wandern saubere ins Glas, die vorab extra eingesammelt und katalogisiert wurden. Wofür die Räuberpistole? Damit Russland am Ende der zwei Winterwochen die Nummer eins im Medaillenspiegel ist. Fake-Siege. Fake-Jubel. Fake-Nationalstolz. Bloß: Der Urin, der in Sotschi nachts die Seite gewechselt hat, ist ja nur das Symptom des Problems. Ursache des Schlamassels ist, dass auch viele Funktionäre von der hellen auf die dunkle Seite gewechselt sind. Wenn aber der Schein zum Kern des Geschäfts geworden ist: Kann man sich da jetzt wundern über eine Sanktion, die auch bloß den Schein wahren soll? Tatsächlich werden russische Athleten in Pyeongchang gar nicht als neutrale Athleten starten müssen, wie zunächst insinuiert – auf ihren Uniformen wird ‚Olympic Athletes from Russia‘ stehen. Und das IO


Kritisches Olympisches Lexikon - Sach- und Personenregister: (274 Einträge, wird laufend aktualisiert und ergänzt)
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