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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Feb 282015
 
Zuletzt geändert am 06.05.2015 @ 13:16

31.03.15:
NABU Hamburg: Olympia-Resolution des NABU Hamburg
Grüne, Bundestagsfraktion: Kleine Anfrage: Bewerbung der Stadt Hamburg für die Olympischen und Paralympischen Spiele im Jahr 2024
Welt: Kampf um den olympischen Abschlag
FAZ: Olympia-Korruption in Rio: „Ein handfester politischer Skandal“
Tagesspiegel: Winterspiele 2022: Déjà-vu in Peking
WSJ: Lack of public support may doom Boston’s bid for 2024 Olympics
FAZ: Skandal bei Weltrekordversuch: Qatar zwingt Arbeiter mit Flip-Flops zu Halb-Marathon
Merkur: Abriss startet: Radstadion macht neuer Halle Platz

30.03.15:
NYT: In Boston Olympic bid vote, more is at stake than Games
3wiresports.com: Boston 2024 is doomed: be done with it
BBJ: Boston 2024 idea of insuring city and state against cost over-runs could face big hurdles
nolympia-hamburg.de: Die Sache mit dem Volk – LEX Olympia – Bürgerschaft brütet Referendum aus – der Fahrplan so far
thelocal.dk: Copenhagen chips in for 2024 Olympic events
FAZ: Peking 2022: Olympia auf Idiotenhügeln
SZ: Amateur-Derby 1860 – FC Bayern: Massiv im Einsatz

29.03.15:
DLF: Hamburg 2024: „Gigantische Kosten“
Budapester Zeitung: Olympisches Budapest?
Budapester Zeitung: Olympische Sommerspiele 2024 in Budapest? Warum nicht!
SWR: Die große Dopinglüge – Der Skandal um die Freiburger Sportmedizin

28.03.15:
NDR: Olympia-Referendum: Verbindlich oder nicht?
DLF: IOC lobt Pekings Bewerbung

27.03.15:
nolympia-hamburg.de: “Sollen wir uns Olympische Spiele leisten?” Vielen Dank für die Frage!
Welt: Parlamentspräsidentin Carola Veit (SPD) über das Olympia-Referendum
Tages-Anzeiger: Peking 2022: Weisse Bänder in der braunen Bergwüste
FAZ: Europaspiele in Baku: „Warum wurde meine Mutter verhaftet?“

26.03.15:
WirtschaftsWoche: Sollen wir uns Olympische Spiele leisten?
Welt: Debatte im Bundestag: Wie verdorben ist der Weltsport?
DLF: „Des Sportes nicht würdig“
Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 18/97, TOP 4: Für verbindliche politische Regeln im internationalen Sport – Menschenrechte achten, Umwelt schützen, Korruption bekämpfen
rbb: Olympia-Aus – für Berliner Sportstätten ein Desaster
Washington Post: China raids NGO offices in latest sign of crackdown on dissent

25.03.15:
nolympia-hamburg.de: Rückzieher beim Referendum: Lex Olympia und die Bürgerbeteiligung
taz: Schöner die Spiele nie waren
SHZ: Wie teuer wird Olympia 2024 in Hamburg?
sid: Hörmann trauert Münchner Olympia-Chance nach
newsinenglish.no: Oslo: Criticism flies over failed Olympic bid
The Guardian: Golden promises of London 2012’s legacy turn out to be idle boasts
DLF: Sportausschuss: Machtverlust für den DOSB? Emanzipation der Sportpolitik
Zeit online: Freiburg: Das Dopingparadies
insidethegames.biz: IAAF vice-presidential candidate reportedly under investigation by Ethics Commission

24.03.15:
nolympia-hamburg.de: “Ich werde GEGEN die olympischen Spiele in Hamburg stimmen”
sid: Hamburgs Bürgerbefragung im Oktober oder November
dpa: Boston will klares Ja der Bürger
ZDF: 500 Tage bis Olympia 2016 in Rio: U-Bahn läuft – Naturzerstörung auch
Merkur: Olympiaschanze Garmisch-Partenkirchen: Letzte Runde im Aufzug-Streit?
Welt: Beim Ryder Cup trägt Berlin das finanzielle Risiko
SZ: Formel 1 in Deutschland: Unter die Schmerzgrenze geschlittert
fussballdoping.correctiv.org: Was Löw im Sportstudio hätte sagen sollen

23.03.15:
DLF: Höher, schneller, teurer: Brauchen wir die Olympischen Spiele in Deutschland?
Boston Globe: Olympics group won’t continue without public’s backing
FR: So einig
Welt: Wie Peking Sportsupermacht werden will
insidethegames.biz: Beijing 2022 open to changing bid following IOC Evaluation Commission inspection
FAZ: Mein Gott, Sepp!

22.03.15:
nobostonolympics.org: No Boston Olympics standard presentation
nolympia-hamburg.de: NDR muss sich korrigieren: Nichts mit einfacher Olympia-Unterstützung – Soziale Spaltung der Stadt
Eurosport: Ein klares Nein, ein vorsichtiges Ja
stern.de: Die Milliardenrechnung geht an den Steuerzahler
dpa: Zahlte Bilfinger Schmiergeld für WM-Auftrag?
bild: Zahlte Bilfinger unter Koch Schmiergeld bei WM 2014?
Berliner Zeitung: Mega-Projekte – kein Problem für Berlin
FAZ: Fifa und Uefa wie im Mittelalter
SpOn: Fifa-Präsident als Prophet des Fußballs: Blatter unser

21.03.15:
Handelsblatt: Die Olympia-Illusion: Hamburg könnte an den Hamburgern scheitern
Welt: Dieses Hamburg soll der Konkurrenz Angst machen
SpOn: Hamburg jetzt auch offiziell deutscher Olympiabewerber
FAZ: DOSB-Entscheidung: Hamburg geht ins Olympia-Rennen
nolympia-hamburg.de: Muschelschubser gegen Olympia. Hamburgs NOlympia-Bewegung formiert sich
NDR: Wenn Olympia kommt, muss Ralf Vaust weg
dpa: Zustimmung für Sommerspiele 2024 in Boston sinkt
DLF: „In der Fußball-Welt zählen nur drei Dinge: Geld, Geld, Geld“

20.03.15:
WBUR: Support for Boston Olympics falls further, WBUR poll finds
Boston Globe: Spring won’t change gloomy forecast for Boston 2024
taz: Mahnende Beispiele für Hamburg: Wie Olympia Städte auspresst
Die Zeit: Olympia in Hamburg: Jetzt mal nicht abheben
nolympia-hamburg.de: Die Olympia-Kosten – jetzt wird gerechnet
SpOn: Fördergelder bis 2019: Deutscher Spitzensport erhält zusätzliche Millionen
FAZ: Schweigegeld von der Fifa

19.03.15:
DLF: Sport-Grossereignisse: Grüne wollen verbindliche Vergabe-Kriterien
Welt: Bernhard Schwank wird Hamburgs Weg zu Olympia entscheidend prägen
Welt: Schiffsmakler in Sorge über Zukunft des Olympia-Geländes
Cicero: Berlin: Dorf ohne Olympia
gamesbids.com: Almaty is ready for the Olympics, but is the IOC ready for Almaty?
insidethegames.biz: IOC „can’t afford“ to award Olympics to China again, claims pro-Tibet groups
Xinhua: Beijing’s Winter Olympics bid enjoys unprecedented support
FAZ: Qatar 2022: „Ein Krieg gegen die Fifa wäre möglich“
StZ: Freiburger Doping-Akten: Wirklich nur ein Zufallsfund?
SZ: Munich Mash: Kein Motocross, dafür mehr Skateboard

18.03.15:
NDR, extra 3: Heinz Strunk zu Hamburgs Olympiabewerbung
nolympia-hamburg.de: Unspießiger Größenwahnsinn: Die Welt erklärt Hamburgs Olympiakonzept
dpa: Wer Olympia in Hamburg verhindern will
Tagesspiegel: Gescheiterte Olympia-Bewerbung: Mit Füßen getreten
Tagesspiegel: Hamburger Olympia-Bewerbung: Ganz oder gar nicht
NOlympia Berlin: Olympische Spiele – Verdrängung & Widerstand
BadZ: Sie nannten ihn Guru – Armin Klümper und der Leistungssport

17.03.15:
nolympia.de: Hamburg 2024: Dabei sein ist wichtiger als siegen
krautreporter.de: Hamburg 2024: Das Problem der Einmütigkeit
BUND, LV Hamburg: Keine „nachhaltigen Spiele“ light
n-tv: „Der Gigantismus wird weiter betrieben“
nolympia-hamburg.de: Liebe Grüne, Olympiabewerbung – nicht ohne Studie und Referendum
taz: Hamburger Olympiabewerbung: Spiele für die Saturierten
ND: Ohne Olympia wird es nicht zappenduster
SpOn: Politiker stichelt gegen DOSB-Präsidium
Zeit online: Olympia ja, aber doch nicht so
SZ: Wie die Hauptstadt erneut floppte
SZ: WM in Russland: Fußball zur Tarnung
FNP: CDU: Bürgerentscheid kann Rennbahn nicht retten

16.03.15:
jensweinreich.de: Live-Blog zu Olympia 2024: die DOSB-Führung zieht den Fifty-Fifty-Joker – Hamburg
nolympia-hamburg.de: Hamburg hat den Zuschlag. Nun entscheiden wir
sportspitze.de: Der Berliner Bär weint und die Hanseaten jubeln
Welt: Am Ende entschieden sieben Funktionäre
SZ: Hamburg steht vor hohen Hürden
taz: Und der Verlierer heißt: Hamburg
FAZ: Das Tor zur großen Sportwelt
FAZ: Keine andere Wahl
SpOn: Bewerbungen um die Spiele: Deutsch-olympischer Ringkampf
SZ: Forum: Sollte sich Deutschland überhaupt noch für Olympia bewerben?
SZ: Angst vor dem Nein
SHZ: Sechs Gründe, warum Olympia 2024 jetzt schon nervt
FAZ: Boston als Beispiel für die nächste Phase
WDR, sport inside: Freiburger Dopingskandal – Mit System

15.03.15:
SpOn: Hamburg oder Berlin? Und der Gewinner ist …
nolympia-berlin.de: NOlympia-Bündnis fordert den Senat auf, die Olympia-Bewerbung nach der Umfrage-Schlappe zu beenden
taz: Verlieren ist das neue Gewinnen
FAZ: Die Angst vor dem olympischen Albtraum
Welt: Die Olympiabewerbung gibt keinen Sinn
nolympia-hamburg.de: Olympische Spiele in Hamburg? So nicht! Gesammelte Kommentare

14.03.15:
nolympia-hamburg.de: Der Kaiser ist nackt – Showdown im Kampf der Olympia-Bewerberstädte
FAZ: Olympische Trippelschritte
Welt: „Be­to­nen wir die Chan­cen, nicht nur die Ri­si­ken“
Welt: Kann sich Russland die Fußball-WM noch leisten?

13.03.15:
nolympia-hamburg.de: Lieber DOSB: Vorsicht an der Bahnsteigkante
taz: Elitäres Gehabe
IOC: IOC announces Toyota as TOP partner to 2024

12.03.15:
FAZ: Der Sport in der Zwickmühle
sportspitze.de: Es brodelt im olympischen Emotions-Topf
Zeit online: Olympische Spiele: Die Rechnung, bitte!
Die Zeit: Mit allen Tricks
Cicero: Hamburg vs. Berlin: Der Zehnkampf um Olympia
buzzfeed.com: So könnte Berlin sein Geld sinnvoller ausgeben als für Olympia
Tagesspiegel: Hamburg geht in Vorleistung
DLF: Weltfussballverband: Im Zwielicht
Grüne, LV Bayern: Dieter Janecek in Saudi-Arabien: „Menschenrechte sind mehr Wert als Profit”
DLF: Tierquälerei: Weltreiterverband schmeißt Vereingte Arabische Emirate raus
Merkur: Fußball zurück ins Olympiastadion?

11.03.15:
stern.de: Klartext von Hans-Ulrich Jörges: NOlympia Berlin
FAZ: Vorwürfe von Grünen gegen den DOSB
Transparency International: Offener Brief an den DOSB
nolympia.de: Hamburger für Hamburg 2024? Berliner für Berlin 2024?
nolympia-hamburg.de: Feuer und Flamme im DOSB – Deckel drauf, statt über Realität reden
nolympia-hamburg.de: Überdenkt DOSB Olympia-Bewerbung 2024? – Ein Schritt zur Vernunft?
RP: Vielleicht keine Bewerbung um Olympia 2024
dpa: NOlympia in Berlin stärker als in Hamburg
taz: Olympia braucht eine andere Vision
NZZ: Deutschland tut sich schwer
FR: Für Sie gelesen: Nicht medaillenreif
FR: Merkwürdiges Olympia-Verfahren
DLF: Sportförderung: Reform für mehr Medaillen
FAZ: Erpressung im Kampf gegen Doping
kontextwochenzeitung.de: Die Stunde der Heuchler
Merkur: Ärger um Naturfrevel beim Kramertunnel-Bau: Naturschützer entsetzt über fehlenden Schadensausgleich

10.03.15:
nolympia-hamburg.de: DOSB hat ein Problem: Viel Werbung – wenig Mehrheit
nolympia-berlin.de: Berliner*innen mögen keine Protzveranstaltungen
sid: NOlympia geht in Stellung: „Wir prophezeien schwere Zeiten“
forsa: Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele
taz: Himmelhoch unjauchzend
SZ: Hamburg liegt knapp vor Berlin
SZ: Duell offen, Chancen gleich null
Tagesspiegel: Vorentscheidung oder alles auf Anfang
Tagesspiegel: Deutschland bewirbt sich mit Brandenburger Golfplatz um den Ryder-Cup 2022
FAZ: Doping im Fußball: Die große Verblendung
Tagesspiegel: Doping: Eine Frage der Haltung

09.03.15:
taz: Turnen in schimmeliger Halle
taz: Wirtschaftsforscher über Olympia: „Berlin wird nicht gewinnen“
Tagesspiegel: Wer hat mehr Bock auf die Spiele – Berlin oder Hamburg?
sid: Witt kritisiert Bürgerbefragung als „ein wenig absurd“
FAZ: Kommentar zum UCI-Report: Führung nach Gutsherrenart
WDR, sport inside: Schwer verwachst
BN: Neue Lifte und Pisten im Allgäu drohen zum Präzedenzfall für die bayrische Landesplanung zu werden

08.03.15:
NDR: (N)Olympia: „Die Partylaune ist bald vorbei“
Tagesspiegel: Naturschützer: Olympia gefährdet Vögel und Käfer
Welt: Anzeigenkampagne für Olympia – aber nur für Ja-Sager?
DLF: Breisgauer Sp(r)itzensport

07.03.15:
taz: Die Macht der Neinsager
ND: Die dunkle Seite der Transparenz
DLF: Olympia 2024: Wo bleibt die Transparenz?
DLF: Olympia 2024: Keine Angst vor Bürgerentscheid

06.03.15:
DW: NOlympia: „Alle Fakten müssen auf den Tisch“
SWR: Freiburger Dopingskandal: „Notfallkoffer“ mit Anabolika
cn: McQuaid divulges 2017 Worlds contract with Makarov

05.03.15:
krautreporter.de: Olympia 2024: Transparenzattacke wider Willen
Tagesspiegel: Ungereimtheiten um Michael Müller und Werbekampagne: Opposition fordert Aufklärung wegen Olympia-Anzeigen
nolympia-hamburg.de: Die geheimen Widerstands-Pläne der Hamburger Olympia-GegnerInnen
SZ: Olympia-Stadt Rio de Janeiro: „Tiere werden einfach erschossen“
FAZ: Europaspiele in Baku: Kost und Logis für Marionetten
FAZ: Fußball-WM 2018: Schwere Vorwürfe gegen die Fifa
StZ: Die dubiosen Allianzen des Spitzensports
taz: Sportwissenschaftler über BRD-Doping: „Gigantische Pharmakologisierung“
Tagesspiegel: Doping im Fußball: „Unrat bis über beide Ohren“
SZ: Werner Franke: „In der zweiten Halbzeit wirkt sich Epo fantastisch aus“

04.03.15:
sportspitze.de: Von Unbefangenheitserklärungen und anderen seltsamen Dingen
Tagesspiegel: Olympia-Bewerbung in Berlin: Farbspektakel für 40.000 Euro
NDR: Hamburg fehlen Zimmer für Olympische Spiele
jensweinreich.de: Wird aber auch Zeit: DOSB-Leitfaden zur Olympiabewerbung 2024
Boston Herald: Boston 2024 Olympic consultant would likely cost ‘hundreds of thousands’
The Guardian: Baku 2015: Amnesty warns of human rights violations with 100 days to go
insidethegames.biz: An African Olympics is almost impossible, says ANOCA President Palenfo
bundestag.de: 24. Sitzung des Sportausschusses, TOP 3: Olympische Spiele 2024/2028 – Zeitplan und Ausgestaltung der Entscheidungsfindung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie Anforderungen an die Bundesregierung im Bewerbungsprozess
Zeit online: Die Sportschau in der Dopingprobe
SZ: Doping? Darf nicht sein

03.03.15:
rbb: Grüne: Berlin hat Olympia nicht nötig
dpa: BUND-Geschäftsführer Heuser sieht keine Olympia-Chancen für Berlin
BR: Olympia-Bewerbung 2018: Spiele mit Nachspiel
SZ: Reaktionen auf Doping-Untersuchung: Kollektive Abwehr
SZ: Größter Geschäftsunfall für den Fußball
SpOn: Freiburger Dopingskandal: Tut doch nicht so blöd
FAZ: Zeit, zu reden
Zeit online: Fußball ist too big to fail

02.03.15:
WDR: Bayerischer Oberster Rechnungshof prüft Geschäfte der Münchner Olympiabewerber – DOSB hat Bewerber-GmbH für die Winterspiele 2018 noch immer nicht liquidiert
Merkur: Rechnungshof prüft Olympiabewerbung
SZ: Kandidatur für Winterspiele 2018: Offene Fragen zu Olympia
WDR, sport inside: Spiele mit dem Bürger
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im Februar 2015
Tagesspiegel: Berlin umwirbt den Sportbund im Bode-Museum
dpa: Duplitzer: «IOC betreibt Verkauf der olympischen Idee»
Grüne Berlin: Arm aber Olympia – was bringen die Spiele Berlin?
Grüne Berlin: Lex Olympia – und andere Probleme der Demokratie und des Wahlrechts
insidethegames.biz: German Olympic Sports Confederation officials meet with IOC as part of 2024 bid Invitation Phase
insidethegames.biz: South African bid for 2024 Olympics and Paralympics „unrealistic“, admits Sports Minister
jensweinreich.de: Freiburger Sportmedizin: “systematische Manipulationen im Radsport und Fußball”
SZ: Enthüllungen im Fußball: „Anabolika-Doping in systematischer Weise“

01.03.15:
FAZ: Boris Nemzow und der Korruptionssumpf Sotschi
sportspitze.de: Perpetuum Mobile…
DLF: Berliner Olympiabewerbung: Euphorie geht anders
Tagesspiegel: Zweifel an der Olympia-Umfrage in Berlin
DLF: Olympia 2016: Teures Erbe

weiter zur Presseschau für Februar 2015

Feb 102015
 
Zuletzt geändert am 13.02.2015 @ 15:17

11.2.2015, aktualisiert 13.2.2015

Die Blogger von Metronaut in Berlin haben Motive der Olympischen Sommerspiele Berlin 1936 mit dem Logo von Berlin 2024 versehen und ins Internet gestellt. Der DOSB hat sich umgehend beim Berliner Senat beschwert. Der brach in vorauseilendem DOSB-Gehorsam zusammen und ließ den Metronaut-Bloggern am 9.2. zwei einstweilige Verfügungen mit brutal kurzer Reaktionszeit zustellen: Die erste kam um 16:14, die zweite um 17:34: Eine Frist wurde bei beiden bis 18 Uhr gesetzt. Die Metronauten ersetzten das Berlin-2024-Logo durch: “zensiert”. In der Stellungnahme stand: „Metronaut wird auf die gestrigen Abmahnschreiben und den Versuch Satire aus dem Netz zu kriegen keine Unterlassungserklärung abgeben. Es handelt sich um eine zulässige Meinungsäußerung, die nicht untersagt werden kann. Diese ist als Satire erkennbar. Aus diesem Grund nehmen wir auch die beanstandeten satirischen Olympia-Motive wieder online.“ Zu den zensierten Motiven: hier. Zur Webseite von Metronaut: hier.
John F. Nebel (Pseudonym) von den Metronauten erklärte, die Diskussion über die Vergangenheit von Olympia in Berlin komme zu kurz, die Kampagne sei “so dermaßen von oben herab, Ablehnung wird ausgeblendet. “Diese Abmahnung ist natürlich totaler Quatsch. Diese Nervosität ist doch total überzogen. aber natürlich sind die nervös… Also, aus Mediensicht ist das natürlich ein Super-Eigentor. Unsere Story war ja letztlich durch, das haben ein paar tausend Leute gelesen. Jetzt haben die halt genau die Diskussion, die sie nie wollten. Eben David gegen Goliath: Dass sie auf ein kleines Blog draufhauen, weil das die Diskussion über die Olympiade in Berlin und die Nazis aufmachen will” (Boeselager, Matern, Der Berliner Senat hat einen Blog verklagt, weil er sich über die Olympia-Kampagne lustig gemacht hat, in vice.com 10.2.2015).
Nebel gehe davon aus, dass „jeder einigermaßen denkende Mensch merken muss, dass Plakate mit Wehrmachtssoldaten und Hitlerjungen niemals von einer offiziellen Olympia-Bewerbung genutzt werden würden“ (Hildebrand, Kathleen, Berliner Senat will Olympia-Satire verbieten, in sueddeutsche.de 11.2.2015). Auf zeitonline äußerte Nebel zu den Plakatentwürfen: „Das ist Satire. Die Bilder sollen provozieren, weil in der Olympiabewerbung Berlins sehr wenig kritisch darüber geredet wird, was neue Spiele bedeuten, wenn man solch eine Nazivergangenheit hat wie Berlin mit Olympia 1936. Satire muss nicht gefallen, muss nicht schön und hintersinnig sein. Satire darf alles und sie hat auch das Ziel, eben nicht zu gefallen. Das kann auch provozieren. (…) Ich würde der Olympiakampagne nie vorwerfen, dass sie es wie 1936 macht. Ich will nur sagen: Guckt mal, Berlin 1936, da war doch was, da müssen wir hingucken. Die Sportstätten stehen ja auch noch. Man muss den richtigen Umgang mit der Vergangenheit finden. Momentan erleben wir eine künstliche Jubelstimmung. Den 50 Prozent der Berliner, die die Spiele nicht wollen, trichtert man in einer großen Kampagne ein: Wir wollen die Spiele!“ („Guckt mal, Berlin 1936, da war doch was“, in zeitonline 11.2.2015). Zur Olympiastimmung in Berlin sagte Nebel: „… da springt kein Funke über, obwohl da sehr viel Geld und Kraft reingesteckt werden. Diese Kampagne wirkt verzweifelt“ (Ebenda). Nun sind die Motive mit dem original Berlin-2024-Logo wieder im Netz: „Es können jetzt schon Kosten auf uns zukommen. Aber das Thema ist durch die Abmahnung viel größer geworden, größer als die eigentliche Satire. Selbst internationale Medien berichten. Ich weiß nicht, ob sich das Land Berlin damit einen Gefallen getan hat“ (Ebenda).

Martin Delius von der Piratenfraktion im Berliner Senat schrieb auf seiner Webseite: “Die Selbst-Mach-Plakate ähnelten doch sehr den Plakaten für Olympia 1936. Das war gewollt und als Satire gekennzeichnet. Der Deutsche Olympische Sportbund nahm das nicht ganz so sportlich, meldete sich beim Senat und fragte nach was das soll? Der hatte dann nichts Eiligeres zu tun als die Blogger abzumahnen. Das ist unsouverän und unfair. Hier greift der Staat in die Pressefreiheit ein, die der Regierende Bürgermeister noch vor kurzem auf dem Pariser Platz verteidigen wollte. Frechheit. Einziger Grund: Der DOSB darf nicht böse sein, sonst dürfen wir uns nicht bewerben. Wohlgemerkt auf Spiele, die die Berlinerinnen und Berliner wahrscheinlich eh nicht wollen und für die wir nicht in der Lage sind, ein vernünftiges Konzept aufzustellen. Schöne Reklame. Der Senat und allen voran der Regierende müssen sich umgehend bei metronaut.de entschuldigen und die Anwälte zurückpfeifen“ (martindelius.de 10.2.2015; Hervorhebung WZ).
Dazu ein Kommentar von Markus Kompa: “Der Berliner Senat sowie ein Sport-Propagandist haben das Blog METRONAUT wegen einer bissigen Satire auf Unterlassung in Anspruch genommen. Die Abmahner störten sich an einer ungebetenen Hilfestellung für die Olympia-Bewerbung für 2024, die sich der Plakatmotive zu den Spielen von 1936 bediente. So sah man bis gestern Abend das impertinent bevormundende ‘Wir wollen die Spiele’-Logo der Olympia-Lobbyisten auf Propaganda-Bildern in Breker/Riefenstahl-Ästhetik. Die Satire erweckte den Anschein, als seien die neuen Plakate zur Olympia-Bewerbung der Presse vorgestellt und als bewusst provokant vermittelt worden. (…) Die Metronauten nahmen vorläufig den Namen des Sport-Propagandisten sowie das Logo aus dem Text. Ob die geforderte Unterwerfungsgeste geleistet wird, oder ob man sich auf den juristischen Stafettenlauf nach Karlsruhe einlässt, wird sich erweisen. Doch auch der Berliner Anwalt der Reichen und Schönen hat einen Hürdenlauf vor sich. So muss er ein Gericht finden, das die Satire nicht als solche erkennen möchte. Der Abmahnung zufolge will er dem Gericht auftischen, METRONAUT hätte den Text tatsächlich dem Propagandisten untergeschoben. Sportsfreunde des als krawallig bekannten Blogs werden einen solchen Eindruck eher nicht gewinnen” (Kompa, Markus, Neue olympische Sportart: Extrem-Abmahnen. Berlin versteht bei Olympia-Bewerbung keinen Spaß, in heise.de 10.2.2015).
Matern Boeselager schrieb im Vice Channel: “Der Berliner Senat hat sich stattdessen dafür entschieden, die Berliner einfach mit einer Brachial-Kampagne zu überrollen. Seit Januar hängen an jedem freien Fleckchen Plakate, auf denen immer wieder ‘Wir wollen die Spiele’ steht—als könnte man es der bockigen Bevölkerung so einbläuen, was sie zu wollen hat. Das ging natürlich einer Menge Menschen auf die Nerven. Dazu gehören auch die Blogger von metronaut, die reagierten, indem sie den Schriftzug der Kampagne kurzerhand auf die alten Plakate der Sommerspiele 1936 klebten. Darauf hat nun wiederum der Senat reagiert, und zwar in der souveränsten Form, mit der ein Staat überhaupt mit Satire umgehen kann: mit einer Unterlassungsklage per Anwalt, von denen den Bloggern gestern Nachmittag gleich zwei ins Büro flatterten” (Boeselager, Matern, Der Berliner Senat hat einen Blog verklagt, weil er sich über die Olympia-Kampagne lustig gemacht hat, in vice.com 10.2.2015).
Sebastian Heiser kommentierte in der taz: „Die Abmahnung des Senats ist ein Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Jahren blüht: Die Interessen des Internationalen Olympischen Komitees gehen über alles. (…) Das IOC hat totalitäre Vorstellungen von den Spielen. Alles soll im rechten Licht erstrahlen, niemand soll stören, vor allem nicht beim Geldverdienen. Es will die absolute Kontrolle über alles, was mit den Spielen zusammenhängt. Die ansonsten geltenden Regeln gelten nicht. (…) Man muss es so deutlich sagen: Die Olympischen Spiele, so wie das IOC sie sich vorstellt, sind für rechtsstaatliche Demokratien einfach ungeeignet“ Heiser, Sebastian, Olympia über alles, in taz.de 11.2.2015).

Metronaut.de antwortete am 10.2.2015:
„Olympia-Satire: Wir unterzeichnen keine Unterlassungserklärung und stellen die Motive wieder online“ (zum Beitrag: hier)
Metronaut wird auf die gestrigen Abmahnschreiben und den Versuch Satire aus dem Netz zu kriegen keine Unterlassungserklärung abgeben. Es handelt sich um eine zulässige Meinungsäußerung, die nicht untersagt werden kann. Diese ist als Satire erkennbar. Aus diesem Grund nehmen wir auch die beanstandeten satirischen Olympia-Motive wieder online.
Wir haben seit Beginn der Auseinandersetzung Anwälte eingeschaltet. Unsere Anwälte haben nun ein Abwehrschreiben an die gegnerische Seite verfasst. Dort heißt es u.a.:
Dabei haben Sie offenbar nicht sehen wollen, dass es sich bei dem von Ihnen beanstandeten Beitrag um eine entsprechend kenntlich gemachte und ohne weiteres auch als sich heraus als solche erkennbare Satire handelt. Selbst wenn Ihnen die Kennzeichnung durch das deutlich sichtbare Wort „Satire“ entgangen sein sollte, hätte Ihnen doch spätestens bei den Plakatmotiven mit Wehrmachts- und Hitlerjungenuniformen (Seite 4 Ihres Ausdrucks, dort zweite Reihe) auffallen können, dass der Beitrag nicht ernst gemeint sein kann… Legt man die geschilderten Maßstäbe zugrunde und entkleidet den hier im Streit stehenden Beitrag seines äußeren Gewandes, so verbleibt als Kernaussage eine Kritik an der Geschichtsvergessenheit der Kampagne des Senats für die Olympiabewerbung […]. Die Satire hat den Zweck, den Betrachter auf den historischen Zusammenhang der gegenwärtigen Olympia-Bewerbung hinzuweisen und die gegenwärtige Werbekampagne kritisch zu hinterfragen. Dabei handelt es sich zweifelsohne um eine zulässige Meinungsäußerung, die nicht untersagt werden kann. Die Einkleidung ist ihrerseits als Satire erkennbar, so dass auch sie nicht Gegenstand eines isolierten Verbots sein kann.
Die Redaktion von Metronaut freut sich, dass nun offen und kritisch über die Vergangenheit olympischer Spiele in Berlin diskutiert werden kann: “Satire muss wehtun, sie muss nicht elegant sein, aber sie soll Nachdenken auslösen”. Diesen Nachdenkprozess hat das Land Berlin durch sein harsches Vorgehen gegen Satire jetzt unbeabsichtigt verstärkt.
Der Fall beschäftigt mittlerweile auch das Berliner Abgeordnetenhaus. Nicht nur die Fraktion der Piraten befasst sich mit dem Fall. Klaus Lederer von der LINKEN hat heute unter dem Titel “Plant der Senat eine Kennzeichnungspflicht für Satire?” eine lesenswerte schriftliche Anfrage an den Senat gestellt. Dort heißt es zum Beispiel in Frage 4: „Traut der Senat der kritischen Öffentlichkeit zu, Plakate im darstellerischen Stil der 1930er Jahre, deren Anlehnung an die Propagandakunst der NS-Zeit auf der Hand liegt, von „echten“ Olympiawerbemedien des Senats zu unterscheiden und diese – völlig unabhängig von der Frage, ob die Darstellung durch sie als gelungen oder geschmacklos aufgenommen wird – insoweit als Satire aufzufassen?
Und in Frage Frage 7: Ist der Senat der Ansicht, dass Satire nur dann akzeptabel ist, wenn sie in die öffentliche Auseinandersetzung „in angemessener und sachgerechter Weise“ eingreift? Wenn ja: Welche Verwaltung im Land Berlin ist zur Entscheidung darüber berufen, ob dieser Rahmen eingehalten worden ist?“

 

Feb 012015
 
Zuletzt geändert am 03.03.2015 @ 14:00

28.02.15:
The Economist: Just say no – Hosting the Olympics and the World Cup is bad for a city’s health
DLF: Skepsis trotz „Feuer und Flamme“
B.Z. Berlin: Politik fordert Aufklärung nach Olympia-Umfrage
FAZ: Berlins Olympia-Bewerbung: Goldmedaille für Graffiti
sid: Olympia 2020: Tokio spart eine Milliarde bei Sportstätten
taz: Fußball-WM 2022: Schuften, bis die Wüste lebt
FAZ: Anti-Doping-Gesetz: Im deutschen Sport geht die Angst um

27.02.15:
Tagesspiegel: Der Naturschutz sagt Nein zu Olympia
SpOn: Warum Berlin auf die Spiele verzichten sollte
berlinxxnet.de: Dem DOSB seine Meinung sagen
B.Z. Berlin: Wurde die Olympia-Befragung manipuliert?
SZ: Hamburg und Berlin rätseln über Wahlverfahren
Merkur: Garmisch-Partenkirchen: Erneute WM rückt in weite Ferne
jensweinreich.de: Boris Jefimowitsch Nemzow (†)

26.02.15:
Berliner Zeitung: Wir sind gegen Olympia, weil wir für Berlin sind
nolympia-hamburg.de: Wo geht’s denn hier nach Olympia? Besuch auf dem Kleinen Grasbrook
st.pauli-news.de: Wer darf durch das “Tor für die Welt”?
FNP: Fragwürdige Befragung
dpa: Möglicher Konkurrent: Brisbane will Olympische Spiele 2028
dpa: Werberegeln für Olympia-Athleten sollen gelockert werden
Merkur: Ski-Weltcup Garmisch-Partenkirchen: Rettung in letzter Minute
krautreporter.de: WM im Advent

25.02.15:
Tagesspiegel: „Olympia ist ein Fest für Privilegierte“
FAZ: Deutschland sucht die Olympia-Stadt
dpa: DFL-Geschäftsführer Seifert kritisiert Politik für DOSB-Umfrage
HRW: Agenda 2020: Menschenrechte, gerechte Arbeitsbedingungen und Anti-Korruptions-Maßnahmen müssen zentraler Bestandteil der Olympia-Vergabe werden
FAZ: Stille Tage in Sotschi: Das Schwarze Meer macht schlapp, schlapp, schlapp
DEB: Deutschland Cup verabschiedet sich aus München
AZ: DEB beendet Vertrag: Bye-bye, Deutschland Cup
dpa: Nach sechs Jahren: Deutschland Cup 2015 nicht mehr in München
dpa: Skisprungschanze im Frankenwald wird gesprengt

24.02.15:
rbb: Putins Spiele – Ein Jahr danach
nolympia-hamburg.de: Landungsbrücken raus! Musik statt Millionen! Olympia in Hamburg? So nicht!
nolympia-hamburg.de: Wie nachhaltig können Olympische Spiele in Hamburg sein?
SpOn: Fifa-Empfehlung für 2022: Fußball-WM in Katar soll vor Weihnachten stattfinden
Zeit online: Das wird kein Fußballfest
FAZ: Nur Qatar ist ein Gewinner
SZ: Das Christkind bringt den Pokal
BadZ: Abschluss in der Freiburger Doping-Affäre noch 2015?
Merkur: Bürgerentscheide kippen Tourismus-Projekte: Geplatzte Hotel-Träume

23.02.15:
BR: Oberstdorf zum Fünften: Nordische Ski-WM 2021 soll im Allgäu stattfinden
dpa: Olympia-Bewerbung: DOSB trifft sich mit IOC in Lausanne
taz: Olympia 2024: Bauten wie Startblöcke
Boston Globe: Olympic finances need city pledge
FAZ: Olympische Winterspiele 2022: Die Ölspur des Geldes führt nach Peking
NZZ: Erfahrungen von Olympia in Sotschi: Schlechte Vorzeichen für Fussball-WM

22.02.15:
Welt: Der skurrile Zweikampf zwischen Hamburg und Berlin
Tagesspiegel: „Warum regen Sie sich wegen Olympia so auf?“
Tagesspiegel: Auf der Olympia-Fahrspur durch Berlin
DK: Olympiapark München: Auf der Jagd nach zahlenden Besuchern
ZDF, Sportreportage: Sportmacht Katar will mehr
DLF: Klümper „war ein Arzt ohne Grenzen“

21.02.15:
rbb: Steuerzahlerbund warnt vor neuem Olympia-Debakel
Welt: Nicht mehr als ein Flämmchen
cycling4fans.de: Sylvia Schenk/Stefan Brink: Offener Brief an den Präsidenten des
DOSB Alfons Hörmann

DLF: Sportförderung: „Zielvereinbarungen waren unrealistisch“

20.02.15:
sportspitze.de: Die Definition der breiten Mehrheit
change.org: Petition: Olympische Spiele in Hamburg? So nicht!
nolympia-hamburg.de: Olympische Spiele in Hamburg? So nicht!
nolympia-hamburg.de: BUND Hamburg: Kein Olympia zu Lasten von Umwelt und Natur…
SpOn: Olympia-Bewerbung: Hamburg mit Vorsprung auf der Zielgeraden
nolympia-hamburg.de: Der Hafen-Olympia-Deal: Der Senat zahlt – koste es was es wolle
gamesbids.com: Australia encouraged to bid for Olympics by IOC chief
Welt: Betriebsrente: Zwanziger bringt DFB-Boss Niersbach in Bedrängnis
SZ: Attacke gegen den DFB: Fifa greift mit Zwanziger an
SpOn: Winokurow tritt als Almaty-Botschafter zurück
SWR: Freiburger Dopingfälle: Ehemaliger Deutscher Meister belastet Klümper
SWR: Alwin Wagner (Dopingzeuge) – das komplette Interview

19.02.15:
NABU Hamburg: Olympia: Nachhaltig geht anders
NZZ: Ski-WM in Falun: Schanzen ohne Zukunft
Tagesspiegel: Der Senat riskiert einen Fehlstart bei Olympia
jensweinreich.de: Olympiabewerbung Berlin (2000): “Unkultur im Umgang mit öffentlichen Mitteln”
Tagesspiegel: Was geht: London als abschreckendes Vorbild
Tagesspiegel: Anzeigenkampagne in Tageszeitungen: Müller verteidigt Olympia-Werbung
nolympia-hamburg.de: Ist der Hamburger Flughafen olympiatauglich?
insidethegames.biz: Bad weather leads to opposition growing to Boston 2024 Olympic bid, new poll claims
correctiv.org: Rechnungshof: Sportförderung muss transparenter werden
SZ: „Cycling Day“ in München: Alle Räder stehen still

18.02.15:
rbb: Was würden Berlin Olympische Spiele kosten?
Berliner Zeitung: Obdachlose in die Stadien
berlin.de: Öffentliche Veranstaltung: #OlympiaGehtAuchAnders
dpa: Almatys kompakte Spiele: Zweifel an Tauglichkeit
insidethegames.biz: Almaty 2022 abandon plans to use iconic skiing venue as several changes to bid made
dpa: Finanzprobleme: Schwimm-WM 2017 in Mexiko abgesagt
sid: Mexiko verzichtet auf Schwimm-WM 2017 – Springt Deutschland ein?

17.02.15:
SchwäZ: Oberstdorf und Garmisch hoch verschuldet
RP: Grüne warnen Hamburg vor teurer Olympia-Bewerbung
ND: Olympia kostet mit Sicherheit
SZ: Krapfen-Gate unter Polizeischutz
SZ: Strafe für Armstrong: Doping kostet ein Vermögen

16.02.15:
rbb: Air Berlin muss „Olympia“ vom Flugzeugrumpf streichen
Tagesspiegel: Das Logo der Kampagne muss geändert werden
Berliner Zeitung: Mit Pfannkuchen Olympia-Gegner überzeugen
rbb: Heilmann wird seine „Olympia“-Pfannkuchen nur schwer los
nolympia-hamburg.de: Reminder: Grüne Wahlversprechen zu Olympia
NZZ: Ein Jahr nach «Sotschi 2014»: Die Hinterlassenschaft der 50-Milliarden-Spiele
SZ: Nach der Ski-WM: Klima spricht für Amerika

15.02.15:
Berliner Zeitung: Olympia fordert Berlin zur Selbstprüfung auf
TagesWoche: Jörg Schild: «Man muss aufhören, solange noch ein paar Leute klatschen»

14.02.15:
DLF: Doping in Russland: „Im Hintergrund hat sich wenig getan“

13.02.15:
krautreporter.de: Olympia-Bürgerforum: Dauerlächler vs Dauerbrüller
jensweinreich.de: Berlins Olympiabewerbung 2024: was die Bürger auf Tischdecken schreiben …
nolympia-berlin.de: Senat lügt sich Beteiligung zusammen
Deutschlandradio Kultur: Bürgerforum: „Berlin kann Olympia“ – doch der Gegenwind ist stark
rbb: Gegenwind für Olympia bei erstem Bürgerforum
Berliner Zeitung: Warum der Aufwand für Olympia in Berlin kleingeredet wird
nolympia-hamburg.de: Grün ist die Hoffnung? Warum das IOC reformunfähig ist
ND: Ex-Bahnradsportler Uwe Trömer: Olympia sollte nach Griechenland zurück
FAZ: Olympische Winterspiele: Chinas Davos im Kleinformat
FAZ: Gab es in Freiburg ein Doping-Zentrum?

12.02.15:
rbb: „Olympia war schon immer ein Milliardengrab“
Berliner Zeitung: Lautstarkes Gebrüll beim Bürgerforum zur Olympia-Bewerbung
Tagesspiegel: Erstes Bürgerforum ohne politisch Verantwortliche
Tagesspiegel: Olympiabewerbung: Soll Berlin nicht lieber gleich aufgeben?
berlin.de: Stadtöffentliches Bürgerforum: Olympische und Paralympische Spiele 2024 – Was will Berlin?
ND: Champions-League kostet Berlin mehr als fünf Millionen Euro
BadZ: Paoli-Kommission entdeckt neue Belege für Doping in Freiburg
FAZ: Anti-Doping-Aktivist Kofink: „Nicht unter den Teppich kehren“

11.02.15:
taz: Olympia über alles
metronaut.de: Olympia-Satire: Wir unterzeichnen keine Unterlassungserklärung und stellen die Motive wieder online
Zeit online: „Guckt mal, Berlin 1936, da war doch was“
SZ: Berliner Senat will Olympia-Satire verbieten
rbb: Streit um Olympia-Satire: Spiel mit dem Olympischen Feuer
Berliner Zeitung: Wer spielt olympisch? Berlin oder Hamburg?
nolympia-hamburg.de: Olympische Hafendeals im Hinterzimmer – Über die Kosten wird geschwiegen
BUND, LV Hamburg: BUND fordert klare Aussagen zu Umsiedlungsflächen
Grüne, Bürgerschaftsfraktion Hamburg: Verlagerung der Hafenunternehmen: Olympischer Goldregen für die HHLA – auf Kosten der Steuerzahler
NDR: Olympia: Streit um Pläne für Hafenbetriebe
insidethegames.biz: IOC remove post on Olympic Athletes‘ Hub website after Pyeongchang 2018 complaint

10.02.15:
nolympia.de: Berliner Senat ist nicht Charlie
heise.de: Neue olympische Sportart: Extrem-Abmahnen
vice.com: Der Berliner Senat hat einen Blog verklagt, weil er sich über die Olympia-Kampagne lustig gemacht hat
martindelius.de: Senat mahnt Olympiasatire ab
Tagesspiegel: Gastbeitrag von DIW-Ökonom Brenke: „Wir brauchen einen Bürgerentscheid über Olympia“
SZ: Kritik vom Institut für Wirtschaftsforschung: Berlin ist zu arm für Olympia
Tagesspiegel: Gabriele Hiller zur Olympiadebatte: Arm, aber Olympia
Tagesspiegel: Berliner Olympiastadium
nolympia-hamburg.de: Bunte Olympia-Lichter, Einkaufszentren, die Neutralität, der Otto-Versand – Heike und Mehmet fragen nach
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im Januar 2015
dpa: FIS-Präsident Kasper: «FIFA denkt, dass sie Götter sind»
FAZ: Kasper kritisiert Fifa: Angriff auf die „Götter“
SZ: European Games in Baku: Umstrittene Spiele beim Diktator
SpOn: Milliardendeal: Chinesen kaufen Netzers Sportrechtefirma
insidethegames.biz: Beijing 2022 Olympic bid potentially boosted as Dalian Wanda acquires Infront Sports & Media
sid: Niersbach: Chancen auf Heim-EM 2024 „über 80 Prozent“
SZ: Münchner Stadtrat: Bentele legt ihr Mandat nieder

09.02.15:
WDR, sport inside: Winter ade
metronaut.de: Zensur: Doppelt abgemahnt wegen Satire-Olympia-Motiven
rbb: Berlin lässt sich Olympiabewerbung 2,5 Millionen Euro kosten
Welt: Berlin und Hamburg brauchen Stimmung und Stimmen
IOC: One year on – IOC President praises Sochi success
FAZ: Anti-Doping-Gesetz: Versuchte Kernschmelze
jensweinreich.de: Don Mario Vázquez Raña (†)

08.02.15:
Tagesspiegel: Nur buntes Licht reicht nicht für Olympia
Tagesspiegel: Berlins Olympia-Broschüre kostet 60.400 Euro
DLF: Sportbericht der Bundesregierung: Streit um Prioritäten
bundestag.de: Spitzensportförderung soll auf den Prüfstand
Die Presse: Olympia droht zu explodieren
FAZ: Modernisierung des Hockey: Wie eine Sportart für Olympia verbogen wird

07.02.15:
rbb: Berlin: Senat gibt erstmals Kosten für Olympia-Kampagne bekannt
Abgeordnetenhaus Berlin: Wie viel kostet die Olympiakampagne des Senats?
dpa: Linken-Fraktionschefs gegen Olympische Spiele in Deutschland
Hamburger Abendblatt: (N)Olympia kritisiert Aktionen in der Stadt
nolympia-hamburg.de: (N)Olympia Macht Medien Kampagne: Abendblatt-Chefredakteur und der Lobbyismus
nolympia-hamburg.de: Hafenumbau, die Zeit, die Kosten, die Bürgerbeteiligung
SpOn: Blatter nahm Einfluss auf Reformbericht

06.02.15:
Tagesspiegel: Berlin plant mit Milliarden-Spielen
Linke, Abgeordnetenhausfraktion: Für Berlin. Nicht für Olympia.
Berliner Zeitung: Linke in Berlin streitet über Olympia
rbb: Die Berliner und Hamburger Olympia-Kampagnen im Vergleich
FAZ: De Maizières Forderung: Geld, Gold, Tradition
Merkur: Garmisch-Partenkirchen: Fischer fürchtet eine Neid-Debatte

05.02.15:
DLF: Umweltschützer unter Druck: Sotschi ein Jahr nach Olympia
taz: Trauriger Joggermarsch für Olympia
Tagesspiegel: Olympia-Abstimmung in Berlin: Jugendliche müssen mitentscheiden
ND: Ausgebootet: Die Segler wurden aus dem paralympischen Programm 2020 gestrichen

04.02.15:
nolympia-hamburg.de: Piraten: Olympia kostet Hamburg 20 Milliarden
StZ: Kommerzialisierung im Sport: Keine Werbung für den Sport
Münchner Wochenanzeiger: Großbaustelle Olympiapark

03.02.15:
junge Welt: Bauchlandung des Tages: Olympiabewerbung
sid: UN-Sonderberater Lemke: Katar kann auch Olympia ausrichten

02.02.15:
nolympia-hamburg.de: Noch mehr olympia-kritische Fragen: GEW meldet sich zu Wort
dpa: Hafenwirtschaft: Planungszeit für Olympia zu kurz
Tagesspiegel: Hamburg liegt im Olympia-Rennen vor Berlin
Welt: Moustafa und Blatter: Straßenräuber und Kotzbrocken schaden dem Sport
WDR, sport inside: Die Unbeschützten
ZDF, Das kleine Fernsehspiel: Über allen Gipfeln
Merkur: Kramertunnel: Bauamt bleibt bei geplanter Trassenführung

01.02.15:
DLF: Kaum Sport in Sotschi
Merkur: Olympiapark: Attentats-Gedenkstätte am Lindenhain? Anwohner signalisieren Zustimmung
DLF: Werner Franke: „Es gibt keinen Beweis für Pechsteins Blutanomalie“

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Jan 092015
 
Zuletzt geändert am 29.07.2015 @ 10:08

9.1.2015, aktualisiert 28.7.2015

Vorgeschichte: Vier US-Bewerber
New York und Philadelphia hatten im Juni 2014 eine Bewerbung für 2024 abgelehnt. Das USOC hatte angeblich Bewerber für 2024 aus Boston, Los Angeles, San Francisco und Washington. Es behandelte die endgültige Wahl des Bewerberortes „ungewöhnlich geheimnisvoll“ (Powers 11.6.2014). Mark Arsenault und John Powers schrieben im Boston Globe: „Von den vier Städten, die in Betracht gezogen wurden, hat Boston die wenigsten Erfahrungen mit Olympischen Spielen“ (Arsenault, Powers 8.1.2015; Hervorhebung WZ). San Francisco bekam die Spiele 1932 und 1984 und unterhält eine ständige Organisation, die sich jedesmal um mögliche Olympische Sommerspiele kümmert; San Francisco verfolgte die Spiele 2008, für die die USOC aber keine Bewerbung abgab, und Washington bewarb sich um die Spiele 2012 (Ebenda). Eine Umfrage des Boston Globe hatte im Sommer 2014 ergeben, dass 47 Prozent der Bostoner für und 43 gegen die Bewerbung votierten (Oldörp 10.1.2015).
Das USOC rechnet mit fünf Milliarden US-Dollar Kosten, wobei der Staat angeblich keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellt (AP 27.11.2014). Chris Dempsey und Liam Kerr von No Boston Olympics nennen dagegen durchschnittliche Kosten von 19,2 Milliarden Dollar für Olympische Sommerspiele (Dempsey, Kerr 6.1.2015
Die USA hatten sich bereits – vergeblich – mit New York (2012) und Chikago (2016) beworben. Aber der US-Fernsehsender NBC hat für die amerikanischen Fernsehrechte bis 2032 7,75 Milliarden Dollar bezahlt. Das wird als Argument für die Vergabe der Olympischen Spiele 2024 durch das IOC an die USA gewertet (Powers 11.6.2014). Dazu ist nach Peking 2008, Sotschi 2014 und Almaty/Peking 2022 das IOC genötigt, einem demokratischen Bewerber aus der westlichen Hemisphäre eine Chance zu geben. Und ein weiteres Hindernis ist ausgeräumt: „Früher standen dem USOC 12,75 Prozent der Fernseh- und 20 Prozent der Sponsorengelder zu, jetzt ist die Summe auf 500 Millionen Dollar gedeckelt“ (Aumüller 18.12.2014).

Chef von Baukonzern Suffolk Constructions trieb Boston 2024 an
Der Journalist Evan Horowitz gab im Boston Globe zu bedenken, dass die Boston-2024-Bewerbung nicht von der Stadt oder dem Staat getragen wird, sondern von einer Außenseitergruppe, die sich Boston 2024 Partnership nennt. Ihr Vorsitzender ist John Fish, bezeichnenderweise auch der Vorstandsvorsitzende des Baukonzerns Suffolk Constructions, der nach eigenen Angaben rund 2,5 Milliarden Dollar Jahresumsatz macht. Fish „tauchte als Leiter von Boston 2024 auf und brachte ein ‚Who is Who‘ der Geschäftsmänner und politischen Führer mit, wie Bob Reynolds, Vorstandsvorsitzender von Putnam Investments; Robert Kraft, Eigentümer der American-Football-Mannschaft New England Patriots; Jeff Mullan, den ehemaligen Verkehrsminister von Massachusetts; Edward F. Davis, den ehemaligen Bostoner Polizeichef und Daniel O’Connell, ehemaliger Wirtschaftsminister Massachusetts“ (Arsenault, Powers 8.1.2015; Übersetzung WZ). „Das zusammengestellte Untersuchungskomitee war alles andere als neutral: Es wurde aus olympischen Antreibern zusammengestellt. Kein ortsansässiger Ökonom war im Komitee vertreten, und dessen Bericht enthielt keine unabhängigen Kostenschätzungen“ (Chieppo 7.1.2015). – „Die Hintermänner von Boston 2024, einer privaten Instanz, die dem USOC die Bewerbung eingereicht hat, aber sich weigerten, diese zu veröffentlichen, glauben, dass sie der Spitzenreiter sind – sie schätzen die Chancen Bostons auf 75 Prozent“ (Dempsey, Kerr 6.1.2015; Hervorhebung WZ).
Boston 2024 Partnership gibt rund 4,5 Milliarden $ an Kosten an, eine Zahl, die nicht unabhängig überprüft wurde. Die Bostoner Bürger  lehnen Steuergelder für Olympische Sommerspiele zu 64 Prozent ab. „Wie aber Neubau und voraussichtliche Entsorgung eines Olympiastadions, einer Schwimm- und einer Radhalle bei einem Budget von 4,5 Milliarden Dollar privat finanziert werden können, hat die Lobby-Organisation ‚Boston 2024 Partnership‘ noch nicht vorgerechnet. Dass sie zusätzlich von der öffentlichen Hand erwartet, 15 Milliarden Dollar in die Infrastruktur der Region zu stecken, provoziert Kommentare wie den in der Zeitung ‚Boston Globe‘, wonach die Spiele den Bauunternehmen am Ort gut täten und den Einwohnern einen kurzen Ausbruch von Glück verschafften, mehr nicht“ (Reinsch 9.1.2015).
Cambridge, am Charles River gegenüber von Boston gelegen, lehnte als erste Nachbarstadt offiziell die Bewerbung Boston 2024 am 8.12.2014 ab. Grund war ein Mangel an Transparenz zwischen den offiziellen Vertretern und der Boston 2024-Kampagne. Dennis Carlone, ein Stadtrat von Cambridge, sagte einer Bostoner Zeitung: „Wir verstehen die Bewerbung überhaupt nicht, und wir wollen der Bevölkerung mitteilen, dass wir nicht überrollt werden möchten… Ich bin grundsätzlich ein Optimist, aber ich sehe keinen Plan, keine Strategie und keine echte Kommunikation dabei“ (Bauer 11.12.2014; Übersetzung WZ).

Boston 2024
Das Olympische Komitee der USA (USOC) unter seinem Vorsitzenden, dem IOC-Mitglied Larry Probst, entschied sich am 8.1.2015 für Boston als US-Bewerber für Olympische Sommerspiele 2024. Probst: „Wir freuen uns darauf, eine Bewerbung für die Sommerspiele 2024 einzureichen und glauben, dass wir mit Boston einen unglaublich starken Partner haben“ (spiegelonline 9.1.2015).
Entschieden haben die Wahl Bostons 15 Vorstandsmitglieder der USOC, in der Mehrzahl ehemalige Athleten und Geschäftsleute, die eng mit den Olympia-Sponsoren in Verbindung stehen und im Übrigen keine demokratische Legitimation haben (Dempsey, Kerr 6.1.2015). Scott Blackmun, der USOC-Hauptgeschäftsführer sagte, dass Boston gewann, weil die Geschäftsleute und die gewählten Funktionäre für den Erfolg kämpften (Arsenault, Powers 8.1.2015). Bostons Bürgermeister Martin J. Walsh stand der Bewerbung zunächst skeptisch gegenüber, wurde dann aber zu einem strammen Befürworter (gemacht). Bei der Wahl Bostons durch das USOC sagte er dann das, was die Bürgermeister von gesetzten Austragungsorten so sagen: „Unser Ziel ist es, Olympische und Paralympische Spiele durchzuführen, die innovativ, fußläufig erreichbar und gastfreundlich sind“ (Ebenda). Und trotz der klaren Niederlage der Bewerbung von Chikago 2016 im Oktober 2009 in Kopenhagen –  in Anwesenheit von Präsident Barack Obama und der First Lady – kam aus dem Weißen Haus eine Presseerklärung, dass der Präsident und die First Lady hoffen, die Athleten aus der ganzen Welt 2024 in Boston willkommen zu heißen (Ebenda). Im September 2017 wird das IOC in Lima über die Vergabe entscheiden.
Kein Wort des USOC fiel übrigens zum furchtbaren Anschlag beim Boston Marathon im April 2013 mit drei Toten. Gegen den mutmaßlichen Bombenleger Dschochar Zarnajew wird gerade in Boston der Strafprozess eröffnet: „Die US-Regierung möchte ihn zum Tod verurteilen“ (Richter 10.1.2015).
Und man kann sich leicht vorzustellen, welche Kosten und welcher Aufwand für Sicherheit nach den Terroranschläge von Paris Anfang Januar 2015 bei Olympischen Spielen 2024 in den USA (oder anderswo) entstehen würden. Und außerdem: „Viele Bürger Bostons denken wie die Münchner: Sie fragen sich, ob der Größenwahn Olympias zu ihnen passt“ (Richter 10.1.2015).
Und erst nach der in Hinterzimmern ausgemauschelten Vergabe an Boston sollen nun neun Meetings mit den Bürgern stattfinden, in denen die Vorzüge – und nur die Vorzüge – von Boston 2024 dargestellt werden (Morgan 11.1.2015).

Die wahren Kosten
Die Kosten von London 2012 waren anfangs mit vier Milliarden Dollar angegeben worden. Gemäß dem Wirtschaftsprofessor Andrew Zimbalist haben die dortigen Spiele zwischen 15 und 20 Milliarden $ gekostet (Oldörp 10.1.2015). Für Rio 2016 wird ein ähnlicher Betrag angesetzt. Tokio 2020 strengt sich gerade an, die olympische Kostenexplosion einzudämmen.
Evan Horowitz erwähnt neben Zimbalist auch den Ökonomen Victor Matheson: Beide haben – wie andere Ökonomen in vielen anderen Studien – herausgefunden, dass der ökonomische Nutzen Olympischer Spiele entweder nicht existiert oder extrem gering ist. “Vermutlich sind 15 bis 20 Milliarden $ ein realistischer Wert, um für drei Wochen im internationalen Blitzlicht zu stehen und die Olympischen Spiele durchzuführen” (Horowitz 18.11.2014; Übersetzung WZ).
Vergleiche auch im Kritischen Olympischen Lexikon: Kosten Olympischer Spiele

No Boston Olympics
Die Gegenbewegung No Boston Olympics ist eine lose organisierte Gruppierung, die schon länger vor der Vergabe des USOC an Boston versuchte, die Bewerbung zu stoppen, die sie für eine kostspielige Zeitverschwendung hielt. „Von den US-Kandidaten Los Angeles, San Francisco, Washington und Boston war die Hauptstadt von Massachusetts der einzige, der bereits im Vorfeld seine eigene Protestbewegung hatte. Dass sich das nationale Olympische Komitee USOC dennoch für Boston entschieden hat, zeugt entweder von Naivität oder aber nahezu grenzenlosem Optimismus“ (Oldörp 10.1.2015; Hervorhebung WZ).
Die Bürgerbewegung No Boston Olympics hat eine eigene Webseite: hier.
Am 8.12.2014 fand eine Diskussion zwischen der Vertreterin von Boston 2024, Juliette Kayyem und dem Vertreter von „No Boston Olympics“, Chris Dempsey statt. Zur mangelnden Transparenz der Bewerbung meinte Kayyem die Veröffentlichung von zu viel Information würde Bostons Wettbewerbsvorteil ruinieren (Bauer 11.12.2014).
Das ist eine beliebte Floskel im olympischen Business, um instransparente Verhältnisse zu schaffen.
Am 6.1.2015 schrieben die stellvertretenden Vorsitzenden von No Boston Olympics, Chris Dempsey und Liam Kerr in einem Beitrag für den Boston Globe, warum Boston bei einer Niederlage der olympischen Bewerbung gewinnen würde. Sie schätzen die durchschnittlichen Gesamtkosten Olympischer Sommerspiele, wie schon erwähnt, auf 19,2 Milliarden US-Dollar. Die Bewerbung Chikago 2016 hatte bereits geschätzte 100 Millionen Dollar gekostet. Die Regierung der USA werden den Druck auf Boston erhöhen, damit die Bewerbung gewonnen wird, egal wie viel es den Steuerzahler kostet. In privaten Treffen werden die Antreiber von Boston 2024 dem IOC teurere und aufwändige Vereinbarungen versprechen – und vor der Öffentlichkeit die millionenschwere Bewerbung als „verantwortungsvoll“ und „sparsam“ bezeichnen. „Falls Bostons Bewerbung vorangeht, wird dies ohne jegliche fundierte Richtlinien eines öffentlichen Verfahrens geschehen. Boston 2024 hat keine einzige öffentliche Sitzung abgehalten, bevor die Bewerbung dem USOC übergeben wurde“ (Dempsey, Kerr 6.1.2015). Die Bewerbungsdokumente wurden bereits vor einem Monat den 15 USOC-Mitgliedern übergeben, ohne dass daraus bis heute etwas bekannt geworden ist (Ebenda).
Erfolgt 2017 der IOC-Zuschlag für Boston, müsste das Organisationskomitee Grundstücke enteignen bzw. beschlagnahmen, um die olympischen Sportstätten bauen zu können – u. a. für ein temporäres Stadion für 60.000 Zuschauer, das sechs Wochen nach den Spielen wieder abgerissen würde. Mit den Einnahmen der Lottogesellschaft des Staates Massachusetts müssten die Finanzlöcher gestopft werden: Mit dem Geld wird üblicherweise die öffentliche Versorgung in den Städten und Orten unterstützt. „Massachusetts sieht sich im nächsten Jahrzehnt enormen Herausforderungen gegenüber, unter anderem billigen Wohnraum zu schaffen, die Lücken im Erziehungssystem zu schließen und die Verkehrsinfrastruktur zu stärken. Die Bewerbung Boston 2024 droht die Ressourcen aufzusplittern und die Aufmerksamkeit von den wirklichen Herausforderungen abzulenken – und das alles für die Möglichkeit, ein grelles Sechs-Wochen-Event durchzuführen, dass gemäß unabhängiger ökonomischer Untersuchungen die lokale Wirtschaft nicht verbessert. Bostoner sollten die Daumen drücken und hoffen, dass das USOC die US-Bewerbung woanders vergibt“ (Ebenda).
Nach der Vergabe an Boston sagte Chris Dempsey: „Olympia zwingt dich, eine Menge Sachen zu bauen, aber das sind Sachen, die niemand braucht“ (Aumüller 10.1.2015). Die Spiele würden die Steuerzahler zu teuer kommen, und eine solch wichtige Angelegenheit sollte nicht ohne öffentliche Abstimmung ablaufen (Morgan 11.1.2015).

Boston 2024: „Furchtbare Idee“
„Fünf Gründe, warum die Austragung Olympischer Spiele eine furchtbare Idee ist.“ So nannte der Journalist Saul Tannenbaum seinen Beitrag im November 2014 zur Bewerbung Boston 2024 und führte die fünf Gründe an: 1. Der Olympische Bewerbungsprozess ist korrupt. 2. Der Olympische Planungsprozess ist undurchsichtig und läuft ohne öffentliche Beteiligung ab. 3. Die Olympischen Spiele enden nie gut für den Austragungsort. 4. Die vermuteten “Gewinne” sind etwas, wofür die Steuerzahler aufkommen müssen. 5. Die Metropole Boston wird praktisch zu einem Polizeistaat (Tannenbaum 26.11.2014; Übersetzung WZ).
Diese fünf Gründe gelten natürlich auch für die Bewerbung des DOSB um Olympische Sommerspiele 2024 in Hamburg und Berlin.

Fazit
Der Eigentümer eines Baukonzerns setzte mit Geschäftsfreunden unter Umgehung der Öffentlichkeit mehr oder weniger im Alleingang die Bewerbung Boston 2024 durch. Ein zunächst skeptischer Bostoner Bürgermeister wurde auf Linie gebracht. 15 Ex-Sportler und Geschäftsleute der USOC-Exekutive wählten Boston. Eine demokratische Legitimation gab und gibt es nicht. Die Bewerbung selbst wird bis heute geheim gehalten. Besonders bemerkenswert: Die US-Sportsfreunde haben das alles unter sich ausgehandelt. Die Politik hat zu applaudieren. Und die Bevölkerung hat die milliardenschweren Defizite zu bezahlen.
So sieht also die Agenda 2020 des IOC in Wirklichkeit aus.

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Ab jetzt sind Informationen zu Boston 2024 in der Chronologie.

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Nachtrag 1: Olympische Sportdemokratur in Boston angekommen
„Falls Sie ein städtischer Angestellter von Boston sind, gibt es nun ein offizielles Dekret: Sprechen Sie nicht schlecht über die Olympischen Spiele“(Levenson, Michael, Walsh OK’d ban on criticism of Olympic bid, in bostonglobe.com 21.1.2015; Hervorhebung WZ). Bürgermeister Martin J. Walsh hat mit dem Olympischen Komitee der USA (USOC) ein Abkommen getroffen, das städtischen Beschäftigten verbietet, die Bewerbung Boston 2024 zu kritisieren. Das gemeinsame Abkommen zwischen Boston und dem USOC verbietet der Stadt Boston und ihren Beschäftigten, schriftliche oder mündliche Bekundungen abzugeben, die das USOC oder die Olympischen Spiele verunglimpfen oder herabsetzen und schädlich für deren Ansehen sind. Sarah Wunsch von der „American Civil Liberties Union“ von Massachusetts äußerte, dass das Agreement von Walsh und dem USOC offensichtlich die Redefreiheit der städtischen Angestellten einschränkt und hält dies für verfassungswidrig. Sie forderte Walsh auf, diese Vereinbarung sofort zu revidieren, sodass Lehrer, Feuerwehrleute und andere auf den neun geplanten städtischen Treffen frei reden könnten. Walsh betonte, er wolle nicht die Diskussion über die Bewerbung behindern, aber es handelte sich um eine „Standardklausel“: „Die Klausel stand in der Vereinbarung, und wir haben sie unterschreiben müssen“ (Ebenda). USOC-Sprecher Patrick Sandusky verteidigte die Abmachung ebenfalls als „Standardklausel-Vereinbarung“. 
Hallo, Herr IOC-Präsident: Ist das die versprochene neue Demokratie und Transparenz der IOC-Agenda 2020?

Nachtrag 2: Referendum in Boston?
Der stellvertretende Vorsitzende von „No Boston Olympics“, Chris Dempsey, kündigte an, dass die Opposition von zu Boston 2024 überlegt, entweder 2016 eine Abstimmung im ganzen Bundesstaat oder  2015 zur Stadtratswahl  zu organisieren. Im ersten Fall wären 65.000 Unterschriften von Stimmberechtigten nötig, für die Abstimmung nur in Boston wären 40,000 Unterschriften Stimmberechtigter nötig. Auch würden gesetzliche Überlegungen angestellt, die entweder die Spiele ganz verhindern oder zumindest den derzeitigen Entwurf verbessern sollen (Marcelo, Philip, Opponents weigh referendum on Boston’s 2024 Olympic bid, in yahoo.com 26.1.2015).

Nachtrag 3: Boston 2024 schwächelt
Im Januar 2015 lagen die Befürworter von Olympischen Sommerspielen in Boston bei 51 Prozent, 33 Prozent waren dagegen. Dann kam der Zuschlag vom USOC – von oben, ohne jegliche demokratische Legitimation. Mittlerweile liegen die Gegner mit 46 Prozent vorn, die Befürworter liegen bei 44 Prozent (Goddard, Emily, Bad weather leads to opposition growing to Boston 2024 Olympic bid, new poll claims, in insidethegames.biz 19.2.2015). Das interessiert allerdings bei diesem völlig willkürlichen und undemokratischen Prozess niemand der Offiziellen.

Nachtrag 4: Wackelt Boston 2024?
Evi Simeoni berichtete in der FAZ über Neuigkeiten aus Boston, dem Favoriten für 2024: „Die Zustimmung in der Bevölkerung wackelt, die Medien schießen zum Teil scharf, und die Politik spielt ihre Spielchen. Mitte Februar ergab eine Umfrage des Radiosenders WBUR, dass die Zahl der Olympia-Befürworter in Boston von 51 auf 44 Prozent gesunken ist – die Gegner haben deutlich zugelegt, von 33 auf 46 Prozent. (…) Mittlerweile allerdings wächst die Kritik daran, dass die Politik das Projekt ohne ein Bürgervotum unterstützt. Nicht erst seit herauskam, dass der ehemalige Gouverneur Deval Patrick für seine Einsätze als Botschafter der Bewerbung einen Tagessatz von rund 7000 Euro berechnet, reagieren die Bostoner allergisch auf Zahlenangaben. Auch die Tatsache, dass er eine ganze Seilschaft von politischen Mitstreitern im Bewerbungskomitee plaziert hat, sorgt für Befremden. Den Beteuerungen, die Spiele würden ohne Steuergelder auskommen, glaubt kaum jemand (Simeoni., Evi, Boston als Beispiel für die nächste Phase, in faz.net 16.3.2015). Dazu rechnete der Boston Globe das Budget nach und kam zu dem Schluss, dass die projektierten Kosten von 4,7 Milliarden Dollar bei weiutem nicht reichen. Das Durchführungsbudget (OCOG-Budget) liegt bei 4,7 Milliarden Dollar, das Non-OCOG-Budget bei bei 3,4 Milliarden Dollar und das Infrastruktur-Budget bei 5,2 Milliarden Dollar. „Wobei die letzte Position von dem Versprechen, den Steuerzahlerr zu verschonen, ausgenommen ist“ (Ebenda). Und das sind Kostenschätzungen, die neun Jahre vor 2024 erstellt werden – wie sieht es dann erst 2020 oder erst recht 2024, 2026 aus? „“Der Ökonomieprofessor Andrew Zimbalist erläuterte in einem Artikel, dass Sommerspiele seit 1976 im Durchschnitt 252 Prozent der ursprünglichen Berechnungen gekostet hätten, und erschreckte seine Leser mit der daraus folgenden Summe von 28,5 Milliarden Dollar (27,14 Milliarden Euro)“ (Ebenda).

Nachtrag 5: Zustimmung steil fallend
Eine Umfrage unter (allerdings nur) 504 Bewohnern des Boston-Gebietes ergab für die Monate von Januar bis März 2015 folgendes Bild für Boston 2024:
                                       Januar 2015      Februar 2015      März 2015
Zustimmung:                            51%                 44%                 36%
Ablehnung                                33%                 46%                 52%
Weiß nicht/Keine Aussage            16%                  10%                  13%
(Quelle: WBUR/MassINC Polling Group live telephone surveys, in wbur.org 20.3.2015)
Eine Präsentation von NOBOSTONOLYMPICS findet sich hier

Nachtrag 6: Leserbrief von Diane Simpson zu Boston 2024: „Das ist nicht die Bewerbung von Boston. Es ist die Bewerbung von unserer Schattenregierung, der Boston-2024-Gruppe.Diese Gruppe verhandelt mit nationalen und internationalen Organisationen im Namen der Bürger von Boston, aber ohne unsere Erlaubnis. Solange bis ein Referendum abgehalten wird mit dem Ergebnis, dass die Bürger dieser Stadt dieses Unterfangen stark unterstützen, muss es angehalten werden. (…) Die hohen Herrscher von Boston 2024 sollen uns nicht mehr wie Konsumenten behandeln. Wir sind Bürger, und das ist unsere Stadt. Sie wollen öffentlichen Grund und Boden, und sie wollen das Versprechen öffentlicher Gelder zur Unterstützung ihrer Pläne. So sollten wir aufhören, über Märchengeschichten zu reden, bis wir herausfinden, ob die Bewohner von Boston diese Geschichte überhaupt aufgeführt haben möchten“ (Until there is a referendum, this will not be ‚Boston’s bid‘, in bostonglobe.com 18.3.2015).

Nachtrag 7: Abstimmung in Boston UND im US-Staat Massachusetts. Angesichts der derzeit 52 Prozent Ablehnung sagte der Vorsitzende von Boston 2024, Richard Davey, dass die Boston-2024-Gruppe ohne öffentliche Unterstützung nicht weitermachen wird. Nun sollen aber nicht nur die Bewohner von Boston, sondern der ganze Staat Massachusetts befragt werden. Nach wie vor sollen keine staatlichen Gelder eingesetzt werden und den Steuerzahler belasten: Allerdings sollen – und das ist neu -, die auf eine Milliarde Dollar odere mehr geschätzten Sicherheitskosten von der Regierung übernommen werden. Auch das USOC hat keinen Einwand gegen ein Referendum (Arsenault, Mark, Olympic group won’t continue without public’s backing, in Boston Globe 23.3.2015). – „Allerdings ließ er (Richard Davey; WZ) offen, wann und in welcher Form die Einwohner von Boston und des US-Bundesstaates Massachusetts befragt werden sollen. Denkbar seien ein Wahl-Votum oder eine Meinungsumfrage kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist. (…) Mit einem Zehn-Punkte-Plan, veröffentlicht in ganzseitigen Anzeigen im ‚Globe‘ und ‚Boston Herald‘, wird um das Vertrauen der Bürger geworben“ (Boston erwägt, bei Olympia-Bürgerbefragung zu tricksen, in spiegelonline 24.3.2015). Der Präsident von Boston 2024, John Fish, war zuerst gegen ein Referendum. Nun treibt er die Befragung von Stadt und Staat weiter und versprach: „Wenn die Menschen also in Massachusetts dafür sind, in Boston selbst aber dagegen, werden wir die Bewerbung nicht weiter vorantreiben“ (DPA, Boston will klares Ja der Bürger, in sueddeutsche.de 24.3.2015). „No Boston Olympics“ wird bei der Vorbereitung des Referendums mitarbeiten, „um die richtige Wortwahl zu finden“ (Ebenda).
Schaun mer mal…

Nachtrag 8: Boston 2024 – Fehler und späte Erkenntnisse. In der New York Times erschien Ende März ein Artikel von Katharine Q. Seelye und Jeré Longman (In Boston Olympic Bid Vote, More is at stake Than Games, 30.3.2015). Er beschreibt den raschen Niedergang der Zustimmung, der nur noch bei 36 Prozent liegt, „einer der schwächsten Unterstützungswerte, die je in einer potentiellen Olympiastadt verzeichnet wurde“ (Ebenda). Falls Boston 2024 scheitert, würde  dies – nach den Niederlagen von New York (2012) und Chikago (2016) auch ein schlechtes Licht auf das Nationale Olympische Komitee der USA (USOC) werfen. Unklar blieb, warum das USOC Boston überhaupt auf den ersten Platz gesetzt hat. Aus heiterem Himmel wurde Boston gewählt. Angeblich haben USOC-Umfragen in allen vier Städten (dazu Los Angeles, San Francisco und Washington) positive Ergebnisse gebracht. Und dann wurden die konkreten Pläne geheim gehalten, angeblich, um den Mitbrwerrbern keine Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.
Dieser (vorgeschobene) Grund wurde auch bei den Bewerbungen München 2018 und München 2022 genannt – in Wirklichkeit will das jeweilige Nationale Olympische Komitee die Bevölkerung nicht einbeziehen.
Nun bemerkt die rein private Boston-2024-Gruppe, dass die Bevölkerung aufgrund der fehlenden Transparenz nicht dahinter steht. Es  wurde zu viel mit gewählten Volksvertretern und Interessensgruppen geredet – und zu wenig mit den Bürgern. Auch wurden Grundstückseigner durch die Geheimhaltung zu wenig einbezogen. Den städtischen Mitarbeitern hätte vertraglich verboten werden müssen, die Bewerbung zu kritisieren und exorbitante Kosten zu enthüllen.
Theoretisch könnte das USOC vor dem 15. September 2015 noch eine der anderen Städte ins Rennen schicken. Aber das IUSOC steht hinter der Wahl von Boston. Die Bostoner sind in einer grundsätzlichen Auseinandersetzung über Kostenüberschreitungen und fie finanzielle Schröpfung der Steuerzahler. Rom 2020 hat zurückgezogen, dazu Oslo, München, Krakau und Davos-St. Moritz für 2022  – „eine regelrechte Parade von Rückzügen für die Olympischen Winterspiele 2022“ (Ebenda). Und eine der wichtigsten Beschwerden bei Boston 2024 ist, dass eine Geheimverbindung von Geschäftsleuten und Baumagnaten, die von den Spielen profitieren, den ganzen Bewerbungsprozess gekapert haben (Ebenda).

Nachtrag 9: Leni Riefenstahl und Boston 2024. „Die bislang größte Peinlichkeit war die Sache mit Leni Riefenstahl. Vor etwa zwei Wochen verschickte das Bewerbungskomitee, das die Olympischen Sommerspiele 2024 nach Boston bringen will, via Twitter eine Liste mit zehn Filmen mit Bezug zu Olympia – verbunden mit dem Hinweis: Lassen sie sich am Wochenende doch auf ihrer Couch inspirieren. Nummer eins auf der Liste: ‚Olympia‘ von Leni Riefenstahl. Der Tweet ist mittlerweile gelöscht, doch dass »Boston2024« den Film einer Regisseurin empfahl, die ein enges Verhältnis zu Adolf Hitler pflegte und dessen Ideologie verbreitete, ist mindestens ein PR-Desaster. Auf der Liste fand sich übrigens auch der Film ‚Munich‘ von Hollywood-Gigant Steven Spielberg über das Olympiaattentat 1972 in München. Das alles mit dem Hinweis versehen ‚Get inspired'“ (Häberlein, Thomas, Kortus, Dominik, Olympia 2024: Der Favorit zerlegt sich selbst, in neues-deutschland.de 2.4.2015).

Nachtrag 10: Referendum – im November 2016! „Es wird ein Referendum darüber geben, ob die Bürger von Boston und Massachusetts die Spiele wollen. ‚Ein Referendum ist eine gute Sache‘, sagte Walsh, und John Fish, der umtriebige Präsident von »Boston2024«, ergänzte fast demütig: ‚Ganz ehrlich: Wir haben nicht alle Antworten. Aber wir werden sie haben, ehe das Referendum beginnt.‘ Besagtes Referendum soll am 8. November 2016 stattfinden. Ja, 2016 – nicht 2015. Es wird der Tag sein, an dem die USA ihr neues Staatsoberhaupt wählen“ (Ebenda).
Das hat für die private „Boston-2024-Group“ zwei vermeintliche Vorteile: Die Wahlbeteiligung des Referendums wäre dadurch höher, wenn die Bürger ihren Präsidenten wählen: Sonst würden, wie befürchtet und üblich, eher die Gegner Boston 2024 abwählen. Und bis zum 8.11.2016 ist schon so viel Geld investiert worden, dass die Bewerbung als ein Fakt durchgeht – acht Monate vor Vergabe der Spiele 2024.

Nachtrag 11: Boston 2024 im April 2015.
In der New York Times stellte Juliet Macur fest, dass es nicht so aussieht, als ob Boston die Olympischen Spiele 2024 haben wolle. Die Bostoner wollten dagegen bessere Schulen, und Sozialprogramme. „Das USOC mag jetzt vielleicht erröten, aber es hat sich selbst in diese Lage gebracht, indem es Boston auf die erste Stelle setzte – es hätte wissen müssen, dass es in letzter Zeit eine Flut von Städten gegeben hat, in denen die Mehrheit der Bürger gegen Olympische Spiele waren“ (Macur, Juliet, If 2024 Olympic Bid Is a Hot Potato, Boston Has No Appetite, in nytimes.com 2.4.2015). Macur erwähnt an dieser Stelle München, St. Moritz/Davos, Krakau, dazu die Bewerbung Wien 2028. Das USOC nahm die bei einer eigenen Umfrage festgestellte Zustimmung in Boston von 50,01 Prozent für bare Münze, obwohl dies wohl der Gipfel der Zustimmung war, die danach permanent von 44 Prozent auf nunmehr 36 Prozent fiel. Dagegen betrug die Zustimmung in Los Angeles 80 Prozent (Ebenda).
Im Boston Herald machte sich Joe Fitzgerald über die Crew der Bewerbung Boston 2024 lustig. John Fish, Vorstandsvorsitzender des Baukonzerns Suffolk Constructions, verschwende seine wertvolle Zeit mit einer missglückten Bewerbung 2024. Dazu käme eine unfähige Mannschaft, die viel Geld einstreicht: Der frühere Gouverneur Deval Patrick kassiert 7.500 Dollar pro Tag, „um ein fröhliches Gesicht zu zeigen“. Richard Davey, Patricks früherer Verkehrsminister, erhält 300.000 Dollar im Jahr – für was? Doug Rubin, der frühere Personalchef von Patrick, den Fitzgerald einen „Verlierer“ nennt, bekommt 15.000 Dollar im Monat. John Walsh, der frühere Wahlkampfleiter von Patrick, steht mit 10.000 Dollar monatlich auf der Gehaltsliste von Boston 2024 (Fitzgerald, Joe, Fish finds himself floundering on hook in Olympic PR mess, in bostonherald.com 6.4.2015).
Michael Levenson stellte im Boston Globe fest, dass der Widerstand gegen Boston 2024 nicht allen steht, wenn man Hamburg und Rom ansieht. Die dortigen kritischen Stimmen warnen ebenso vor den Kosten, den Bauverzögerungen und ungewählten olympischen Bossen, die versuchen, die Kontrolle über die Angelegenheiten der Stadt zu erringen. In Hamburg haben sich die Kosten für die Elbphilharmonie auf 870 Millionen Dollar hochgeschraubt. Mehmet Yildiz, Abgeordneter im Hamburger Senat: “Wenn man einmal in der Hand des IOC ist, steht die Türe zu Größenwahn und Korruption weit offen” (Levenson, Michael, Boston not alone in public opposition to olympics, in bostonglobe.com 10.4.2015). Und Italien ist prädestiniert, von Verbrecherorganisationen und Korruption ausgenommen zu werden. “Die Neinsager in Italien sind durch einen Skandal namens ‘Mafia Capital’ angespornt, der den langen Arm des organisierten Verbrechens in die Verträge der Stadt und die Hallen der politischen Macht Roms aufgezeigt hat” (Ebenda).
Christine Brennan sprach sich in USA Today gegen Boston 2024 und für Los Angeles 2024 aus, falls das USOC auch nur den Hauch einer Chance für 2024 bewahren möchte. Das IOC stellt im Frühjahr 2016 die fünf Finalteilnehmer für 2024 fest: „Aber kann sich das IOC mit Boston wohl fühlen, wenn die Wahl der Bewohner von Massachusetts sechs Monate später drohend näher rückt? Die Führer des IOC, die immer in unser gemeinsames Geld verliebt sind, aber nie in uns, würden völlig zurecht feststellen, dass diese Wahl eine Entscheidung nicht nur über die Bewerbung Boston 2024 ist, sondern auch über sie selbst“ (Brennan, Christine, Bail on Boston Olympic bid, give it to L.A., in USA Today 16.4.2015).
Ebenfalls in USA Today stellt Rachel Axon Fragen: „Warum haben sie kein Referendum unterstützt, das sie verpflichtet, ihr Versprechen zu halten und keine Steuergelder zu verwenden? Und wer kontrolliert nach den Spielen den Grund und Boden, auf dem das vorgeschlagene Olympiastadion gebaut werden würde? Kann die Stadt Boston zumindest garantieren, dass keiner von Boston 2024, einer privaten Gruppe, welche die Bewerbung anführt, dieses Land bekommt?“ (Axon, Rachel, Tepid local support puts Boston’s Olympic bid in doubt, in USA Today 16.4.2015). 
Patrick Bahners schrieb in der FAZ: „Zimbalist zeigt aber auch, dass die Spiele für einzelne Branchen lukrativ sind – in erster Linie für die Bauindustrie. Ihre Vertreter geben denn auch im Gründerkreis von Boston 2024 den Ton an. John Fish, der Anreger und Sprecher des Olympia-Unternehmens, ist der Eigentümer der größten Baufirma der Region. (…) Fish hat zugesagt, dass seine Firma sich nicht um Aufträge für die Bauten der Spiele bewerben wird. Kritiker rechnen vor, dass er auch so profitieren werde: Während sich die lokale Konkurrenz um die Zuschläge für Athletenquartiere und Stadien streite, könne Fish alles bauen, was während der Olympiavorbereitung noch so an Großvorhaben in Boston anfalle. (…) Vier große Komplexe müssten zusätzlich gebaut werden: ein großes Stadion, das Olympische Dorf, das Schwimmzentrum und die Radrennbahn. Die Athletenquartiere sollen in Studentenwohnheime umgewandelt werden. Es stellte sich heraus, dass Boston 2024 die Eigentümer einiger zur Bebauung vorgesehener Grundstücke noch gar nicht gefragt hat“ (Bahners, Patrick, Die Zweifel einer sportbegeisterten Stadt, in faz.net 23.4.2015. Die Ignorierung der Grundeigentümer im Fall Boston 2024 erinnert an die Bewerbungen München 2018 und 2022, wo die Grundeigentümer in Garmisch-Partenkirchen ebenfalls nicht berücksichtigt wurden).
„No Boston Olympics“ bekam auch Hilfe von Andrew Zimbalist, Autor des Buches Circus Maximus, der eine Förderung des Tourismus, ein Ansteigen der volkswirtschaftlichen Leistung und höhere Investitionen aus dem Ausland verneinte. „Die Opposition hingegen besteht aus bestens vernetzten, jungen, energiegeladenen Männern und Frauen, die sich in der kommunalen und bundesstaatlichen Politikerszene auskennen und die ruhig und entspannt immer wieder auf ein simples demokratisches Prinzip pochen. Der Steuerzahler habe ein Wort mitzureden, wenn er am Ende garantieren soll, dass das Milliardenprojekt auch tatsächlich stattfindet. Jemand wie Chris Dempsey, einer der drei Organisatoren von ‚No Boston Olympics‘. Ein Mann von 32 Jahren. ‚Unsere politische Führung sollte sich auf die richtigen Prioritäten konzentrieren. Dazu gehören die Olympischen Spiele aus unserer Sicht nicht. Wir müssen uns um unser Bildungswesen, unser Gesundheitssystem, kümmern. Wir brauchen kein Stadion, keine Schwimmhalle und kein Velodrom.‘ Angesichts solch beharrlich vorgetragener Bedenken, die in den Medien viel Widerhall finden, und schlechter Umfragewerte, blieb dem Bewerbungskomitee nicht viel übrig, als einem Referendum zuzustimmen. Nun dürfen und sollen die Wähler des gesamten Bundesstaats Massachusetts entscheiden. Nicht ein exklusiver Kreis von Unternehmern, Funktionären und Politikern“ (Kalwa, Jürgen, Die skeptischen Bürger Bostons, in deutschlandfunk.de 5.4.2015).
Plakate von No Boston Olympics: „Safer Streets.- No Olympic Games.“ – „Better Transit. No Olympic Games.“ – „Better Housing. No Boston Olympics.“ – „Better Schools. No Boston Olympics.“ (Hermsmeier, Lukas, Boston will Olympia nicht, in tagesspiegel.de 13.4.2015).

Nachtrag 12: Gentrification befürchtet. „Als Gentrifizierung (engl. gentry [dʒɛntri] ’niederer Adel‘), auch Gentrifikation, bezeichnet man den sozioökonomischen Strukturwandel bestimmter großstädtischer Viertel im Sinne einer Abwanderung ärmerer und eines Zuzugs wohlhabenderer Bevölkerungsgruppen. Parallel kommt es zu einem Anstieg des Wohnpreisniveaus“ (Wikipedia). Dies wird auch im Fall Boston 2024 befürchtet. Die frühere Senatorin Dianne Wilkerson äußerte auf einer Veranstaltung die Befürchtung, dass in Boston – wie an anderen olympischen Austragungsorten – ärmere Bevölkerungsschichten verdrängt werden würden. Der Anwohner Joao De Pina sagte, der wirtschaftliche Schub Olympischer Spiele würde jetzige Bewohner verdrängen: „Mission Hill ist bereits verloren, Northeastern hat dies erlitten. Die nächsten sind Roxbury, Dorchester, Mattapan. Leute, lest zwischen den Zeilen. Was hier passiert ist, ist Gentrifikation, und 2024 ist nur eine andere Methode, dies fortzusetzen“ (Encarnacao, Jack, Roxbury crowd fears Olympic displacement, in bostonherald.com 29.4.2015).  

Nachtrag 13: Boston 2024 zieht zurück. Am 27.7.2015 wurde die Bewerbung Boston 2024 vom USOC zurückgezogen. (Näheres in der Chronologie Juli 2015).

Quellen:
AP, U.S. Cities aim to keep bid costs down, in espn.go.com 27.11.2014
Arsenault, Mark, Powers, John, Boston picked to bid for Olympics, in bostonglobe.com 8.1.2015
Aumüller, Johannes
– Amerikanische Trümpfe, in SZ 18.12.2014
– Boston geht ins Rennen, in SZ 10.1.2015
Bauer, Aaron, Lack of Transparency Fueling Boston Olympic Opposition, in aroundtherings.com 11.12.2014
Baumann, Robert, Matheson, Victor, Infrastructure Investments and Mega-Sports Events: Comparing the Experience of Developing and Industrialized Countries, Worcester/Massachusetts, August 2013
Chieppo, Charles, The Biggest Olympics Loser: the Public, in publicceo.com 7.1.2015
Dempsey, Chris, Kerr, Liam, Boston will win by losing Olympic bid, in bostonglobe.com 6.1.2015
Flyvbjerg, Bent, Stewart, Allison, Saïd Business School, University of Oxford, Olympic Proportions: Cost and Cost Overrun at the Olympics 1960 – 2012; Link zur Studie hier
Horowitz, Evan, What are the costs and benefits of a Boston Olympics? in bostonglobe.com 18.11.2014
Kritisches Olympisches Lexikon: Kosten Olympischer Spiele
Morgan, Liam, Boston 2024 to hold citizen meetings following opposition to Olympic an Paralympic bid, in insidethegames.biz 11.1.2015
Oldörp, Heiko
– Günstig, aber gut, in spiegelonline 10.1.2015
– Keine Steuergelder für Boston, in deutschlandfunk.de 10.1.2015
Powers, John, USOC wants more info from IOC on bid process, in bostonglobe.com 11.6.2014
Reinsch, Michael, Das Glück des Bauunternehmers, in faz.net 9.1.2015
Richter, Nicolas, Bescheidenes Boston, in SZ 10.1.2015
Tannenbaum, Saul, Five reason Why Hosting the Olympics Is a Terrible Idea, in Cambridge Community Television, 26.11.2014
USA bewerben sich mit Boston, in spiegelonline 9.1.2015
www.suffolkconstruction.com

 

Jan 022015
 
Zuletzt geändert am 02.01.2015 @ 15:42

1.1.2015
Zum Beitrag und zu Reaktionen auf den WDR-Film „Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht“ von Hajo Seppelt: hier

Jan 012015
 
Zuletzt geändert am 01.02.2015 @ 18:30

31.01.15:
DLF: Olympia: Lobbyisten statt Journalisten

30.01.15:
nolympia-hamburg.de: Die Tücken des Hamburger Olympia-Konzepts
krautreporter.de: FIFA-Präsidentschaft: Eine schrecklich nette Familie
Tagesspiegel: HRW-Vorwürfe gegen den FC Bayern: Klub fördert Diskriminierung

29.01.15:
FAZ: Menschenrechtlerin Worden: „Wir wissen, dass sportliche Mega-Events die Menschenrechtslage in den Ausrichterländern verschärfen“
SZ: Jahresbericht von Human Rights Watch: Menschenrechtler kritisieren Sportevents
taz: Menschenrechte und IOC: Erst hinschauen, dann loben
SZ: Sepp Blatter unter Tyrannen
ND: Opposition: Olympiabefragung ist verfassungswidrig
Abgeordnetenhaus Berlin: Dringlicher Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der Fraktion Die Linke und der Piratenfraktion
Tagesspiegel: Nackte Senatoren: Wo ist denn mein Olympia-Sticker?
rbb: 59. Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses
rbb: Olympia in Berlin: Fest oder Fiasko?
Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksversammlung Wandsbek: Debattenantrag: Das Bezirksamt ist keine Werbeagentur
The Guardian: Sports minister concerned over decline in number of people playing sport

28.01.15:
DLF: IOC-Reform: „Kein großer Wurf“
nolympia-hamburg.de: Olympische Lichterwerbung: Bezirksamt Wandsbek und Altona verletzen Neutralitätspflicht
nolympia-hamburg.de: Was den einen verboten ist – dürfen die anderen: Olympia nicht politisch? Werbung in Bussen und Bahnen
nolympia-hamburg.de: Ist das erlaubt? Olympische Taxi-Werbe-Offensive in Hamburg
Grüne, Abgeordnetenhausfraktion Berlin: Olympiabewerbung 2024: Peinlicher Fehlstart statt Bürgerbeteiligung, Nachhaltigkeit und Bescheidenheit
SpOn: Sommerspiele in Rio 2016: Kosten für viele Olympia-Bauten ungeklärt
krautreporter.de: Katar, Petrodollars und die Journalisten
FAZ: Qatars „Vision 2030“: Die Supermacht des Weltsports
SZ: Skigebiete in Bayern: Liftbetreiber atmen auf

27.01.15:
SpOn: Kritik an Fifa: Europarat nennt WM-Vergabe an Katar illegal
Europarat: FIFA should hold new vote on 2022 World Cup, say PACE members
SZ: Erinnerung an Attentat von 1972: Gedenk-Gezänk im Olympiadorf
t-online.de: Dopingforscher Simon warnt: „Situation im Spitzensport ist ein Traum für Kriminelle“
Welt: Eine Frage des Geldes – Mehrere deutsche Klubs wollen den Ryder Cup ausrichten
Institut für Demoskopie Allensbach: Die Kosten für Polizeieinsätze sollen von Vereinen bzw. der DFL getragen werden

26.01.15:
Grüne, Landtagsfraktion: Schneekanonen: Wie Steuergelder in die Luft geblasen werden
AP: Opponents weigh referendum on Boston’s 2024 Olympic bid
sid: Katar: Noch keine Entscheidung über Bewerbung für Olympia 2024
digitalfernsehen.de: Fußball-WM 2018 & 2022: ARD und ZDF zahlen mehr für TV-Rechte

25.01.15:
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: CAS

24.01.15:
DLF: Rio 2016: Luxuswohnungen statt Regenwald
ND: Weder Feuer noch Flamme
taz: Philosoph Gebauer über Sport-Spektakel: „Weit weg von der Erde“
dpa: Hindernis-Olympiasiegerin Saripowa droht Dopingsperre

23.01.15:
krautreporter.de: Olympia 2024: Spiel mit dem Feuer
Tagesspiegel: Michael Müller allein vorm Brandenburger Tor
rbb: Senat ködert Vereine und Bezirke mit Geld für Sportstätten
Tagesspiegel: 100 statt 150 Millionen: Jahn-Sportpark-Sanierung geht auch billiger
FAZ: Nach WM in Brasilien: Fifa muss neue Sponsoren suchen
SZ: Klage gegen Kunstrasen-WM: Frauen unter Druck

22.01.15:
Tagesspiegel: Was kosten die Spiele in Berlin? 150 statt 30 Millionen Euro für Jahn-Sportpark
SpOn: Olympia 2024: Bewerber Boston will 4,7 Milliarden Dollar ausgeben
Berliner Zeitung: Nicht alle dürfen über Olympia abstimmen
Merkur: Skicross am Tegernsee wird verschoben

21.01.15:
Hochschule Osnabrück: Geplante Volksbefragung in Berlin verfassungswidrig – Rechtsprofessoren aus Osnabrück und Ludwigsburg prangern Olympiagesetz an
nolympia-berlin.de: Senat verschaukelt die Berliner*innen mit dem Olympiaabstimmungsgesetz
ND: Senat beschließt »Lex Olympia«
rbb: Wirtschaftsforscher warnt vor Olympia: „Berlin hat nicht das Geld für solche Protzveranstaltungen“
carta.info: Olympia-Zweikampf Berlin vs. Hamburg: Wenn schon bewerben, dann besser gemeinsam
rbb: Berlin hat Olympia verschlafen
Tagesspiegel: Berlin bräuchte ein Wunder
nolympia-hamburg.de: Fragen stellen: Einladung zu den “Bürgerwerkstätten für Spiele in Hamburg”
Boston Globe: Walsh OK’d ban on criticism of Olympics bid
FAZ: Bürgerentscheid: Ringen um die Frankfurter Rennbahn
Zeit online: Katar: Öl und Spiele
SZ: Bayern-Test in Saudi-Arabien: Wenn Kommerz Ethik schlägt

20.01.15:
sid: Scharfe Kritik am Olympia-Abstimmungsgesetz des Berliner Senats
Berliner Zeitung: Berlin: Olympia oder NOlympia?
rbb: Berlin: Volksbefragung zu Olympia findet im September statt
Berliner Zeitung: Nur nicht wieder scheitern
FAZ: Olympia 2024: Fragen an 3000 Bürger
Merkur: Großsanierung: 76 Millionen Euro fürs Olympiastadion
münchen.tv: Münchner Stadtrat beschließt Sanierung von Olympiastadion
sid: Verstoß gegen Kartellrecht: Hörmann ab 14. April vor Gericht
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: DFB gegen Galopprennbahn
Merkur: Laute Kritik an Saudi-Arabien-Abstecher der Bayern
SZ: FC-Bayern-Reise nach Saudi-Arabien: Gegen die eigene Geschichte
SZ: FC-Bayern-Reise nach Saudi-Arabien: Zweifelhafte Geschäfte für ein paar Dollar
FAZ: Handball-WM in Qatar: Falsche Fans simulieren Stimmung
sportschau.de: Hajo Seppelt im Interview: Russlands Umgang mit dem Doping
taz: Sportfans bei Pegida und Legida: Die Unterwanderungsbewegung

19.01.15:
Human Rights Watch: Human rights and the 2022 Olympics
FAZ: Das Frauen-Feindschaftsspiel des FC Bayern: Hand auf, Mund zu
Zeit online: FC Bayern in Katar: Wie kann ein Verein das ignorieren?
SZ: Falsches Spiel in Riad
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Afrika-Cup 2015
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Handball-WM 2015
Tagesspiegel: Handball-WM in Katar: Aufstieg zur Großmacht?
Tagesspiegel: Tokio 2020: Olympische Spiele in Fukushima?
Zeit online: Deutsche mehrheitlich gegen Erzeugung von Kunstschnee
SZ: Bürgerentscheid: Kaufbeuren stimmt für neues Profi-Eisstadion
BR: Gedenken Olympia 1972: Quälende Standortsuche

18.01.15:
nolympia-hamburg.de: Olympia 2024: Kostenfalle Mietverträge auf dem Kleinen Grasbrook
DLF: Katar: Mit Milliarden und Beharrlichkeit in Reihe eins
DLF: „Die Werte des Sports haben höchste Priorität“

17.01.15:
ND: Viel Wirbel um die Spiele
FR: Hausgemachte Probleme
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Deripaska, Oleg
SpOn: Afrika-Cup: Fußball beim lupenreinen Autokraten
DLF: Afrika-Cup: „Eines der korruptesten Regime der Welt“
Tagesspiegel: Afrika-Cup in Äquatorialguinea: Jubeln auf Anordnung

16.01.15:
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im Dezember 2014
SZ: Klimawandel: 2014 brachte Wärmerekord

15.01.15:
Welt: (N)Olympia Hamburg: Die konstruktiven Kritiker der olympischen Idee
NDR: Hamburgs Linke: Olympia, nein danke
AZ: Hans-Jochen Vogel: „Es stimmt nicht, dass Olympia die S- und U-Bahn gebracht hat“
SpOn: Handball-WM in Katar: Die Farce beginnt
SZ: Neubau von Eishockey-Arena: Ein Stadion spaltet Kaufbeuren
SZ: Volleyball: „Die Stadt hat es verpasst, attraktiven Sport an Land zu ziehen“
Tagesspiegel: Widerstand gegen DFB-Zentrale: Vandalen der Rennbahn

14.01.15:
nolympia-hamburg.de: Was kostet die olympische Welt? Was auf Hamburg zukommen könnte
FAZ: Crosslauf bei Winterspielen: Neue Wege für Olympia
dpa: Tokio 2020: Organisatoren schlagen neue Sportarten vor
SZ: Gedenken an Olympia-Attentat: Alle gegen Spaenle
dpa: Bürgerentscheid zur DFB-Akademie in Frankfurt

13.01.15:
insidethegames.biz: South Africa considering nationwide bid for 2024 Olympic and Paralympic Games
tz: Hartung spricht über die Olympiapark-Zukunft
sid: Schneemangel: Deutsche Snowboard-Meisterschaft fällt aus
DLF: IHF-Präsident Hassan Moustafa: Zwielichtig wie Sepp Blatter

12.01.15:
Die Südostschweiz: Auch Olympia 2030 ist jetzt kein Thema mehr
Tagesspiegel: Olympische Winterspiele in China? Zu Besuch in den Alpen vor Peking
ND: Wer ablehnt, fliegt raus
ND: Ja zu Olympia, nein zu Olympia
Tagesspiegel: Hamburgs Wirtschaft mobilisiert für Olympia 2024
Berliner Morgenpost: BUND-Chef sieht Probleme beim Berliner Wohnungsbau
sportschau.de: Hajo Seppelt zu Dopingskandal im Biathlon: „Ich würde gar nichts ausschließen“
Berliner Zeitung: Gendoping im Sport: Auf Siegeskurs mit fremden Genen

11.01.15:
insidethegames.biz: Boston 2024 to hold citizen meetings following opposition to Olympic and Paralympic bid
SZ: Biathlon in Oberhof: Ausverkauft war einmal

10.01.15:
DLF: Olympia 2024: Keine Steuergelder für Boston
SpOn: Olympia-Bewerber Boston: Günstig, aber gut
FAZ: Biathlon-Standort Oberhof: Alarm am Grenzadler

09.01.15:
nolympia.de: Boston 2024: Privatbewerbung eines Baukonzerns
FAZ: Olympia-Kandidat Boston: Das Glück des Bauunternehmers
Berliner Zeitung: Olympia-Bewerbung: Berliner sollen am 13. September abstimmen
Berliner Zeitung: Das hat der Senat für Berlin beschlossen
SpOn: Sommerspiele 2024: USA bewerben sich mit Boston
USA Today: 9 reasons Boston is a terrible choice to host the 2024 Summer Olympics
thenation.com: Dear Boston: Say hell no to the Olympic Games

08.01.15:
Boston Globe: Boston picked to bid for Olympics
dpa: FIS erwägt neuen Termin für Münchner Ski-Weltcup
Tagesspiegel: Fifa: Das System lässt sich nicht mit seiner eigenen Logik schlagen

07.01.15:
sfno2024.org: No San Francisco Olympics 2024
publicceo.com: The biggest Olympics loser: the public
nolympia-hamburg.de: Hamburg 2015+: Hier wird geklotzt und nicht nur gebaut
Tages-Anzeiger: Japaner wehren sich gegen den für Olympia 2020 geplanten Pomp
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Gazprom-NTW
SpOn: Fifa-Wahlkampf: Blatter sammelt seine Truppen
dpa: Schneemangel: Fünfte Tour-de-Ski-Etappe verkürzt

06.01.15:
insidethegames.biz: Local opposition to San Francisco 2024 Olympic bid grows as USOC prepare to announce choice
Boston Globe: Boston will win by losing Olympic bid
dpa: Trotz Weltcup-Sorgen: Oberhof will Biathlon-WM
SpOn: WM-Arena in St. Petersburg: Russlands Mega-Baustelle
SpOn: Blatter-Gegenkandidat Hussein: Der Prinz, der kein König wird

05.01.15:
Grüne Liga Berlin, Der Rabe Ralf (S. 3): Das Diktat der Funktionäre
insidethegames.biz: Ice hockey President admits Beijing is clear favourite in 2022 Olympic race ahead of Candidature File deadline
NZZ: Schneemaschinen statt Schnee

04.01.15:
ARD, Weltspiegel: Olympia 2022 in Peking? Skifahren am Fuß der Großen Mauer
ARD, Weltspiegel: Olympia und Schnee in China?

03.01.15:
insidethegames.biz: The faults of the vanquished – Paris and the coming race for 2024
Tagesspiegel: Der Klimawandel und die Folgen für den Skisport: Letzte Rettung Himalaya

02.01.15:
FAZ: Robert Harting: Das Ende des Vertrauens
nolympia-hamburg.de: Jetzt buchen: Olympia Hamburg 202x – Zimmer zu vermieten
Tagesspiegel: Bürgerbegehren in Berlin: Wo bleibt die direkte Demokratie?

01.01.15:
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Doping Russland
tz: Heinrich heute: So nicht, Frau Holle!

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Dez 182014
 
Zuletzt geändert am 19.10.2016 @ 15:58

Die Vergabe der IAAF-WM 2019
Die Vergabe der Leichtathletik-WM 2019 durch den Internationalen Leichtsport-Verband IAAF an Katar passierte so, wie das deutsche IAAF-Councelmitglied Helmut Digel (ehemaliger Präsident des DLV) beschrieb. Der Emirs von Katar bot dem IAAF schriftlich 37 Millionen Dollar an: “Dieser Brief wurde eine Viertelstunde vor der Abstimmung kopiert und jedem Council-Mitglied gegeben. Das ist ein legaler Vorgang” (Knuth,, Mölter SZ 3.12.2014; Hervorhebung WZ).
“Doha offerierte ein Sponsorenpaket in zweistelliger Millionenhöhe und eine Spende für Kunststoffbahnen zugunsten des IAAF-Entwicklungsprogramms” (Ebenda). Genauer: 30 Millionen Dollar (24 Millionen Euro) kommen von einer Bank aus Katar, die damit IAAF-Sponsor wird. Sieben Millionen Dollar (5,5 Millionen Euro) gehen in das Kunststoffbahn-Programm (Rowbottom 20.11.2014).
Barcelona schied am 18.11.2014 in der ersten Abstimmungs-Runde um die Leichtathletik-WM 2019 aus. José Maria Odriozola, der Präsident des spanischen Leichtathletikverbandes, äußerte zum Gewinner Katar: “Alles was sie haben, ist Geld… Katar hat 37 Millionen Dollar geboten. Wir haben gesagt, dies ist illegal, da die Frist für Unterstützungsprojekte und Anreize am 7. November abgelaufen ist… Ich bin sehr enttäuscht und sehr wütend. Ich werde nicht hinfahren. Ich denke, dies ist ein schlechter Zug für die Leichtathletik” (20.11.2014; Übersetzung WZ).

Die IAAF-„Incentives“
“Die Katarer hatten auf den letzten Drücker auch ein attraktives sogenanntes ‘Incentive’ – einen nicht nur in der IAAF üblichen Extraanreiz – ausgelobt. Ein auf fünf Jahre angelegtes Sponsoringpaket mit einem Volumen von rund 30 Millionen US-Dollar sowie das Versprechen, Leichtathletik-Entwicklungsländern zehn Tartanbahnen zu stiften. Wer mochte da noch Nein sagen? 15 der 27 Council-Mitglieder jedenfalls nicht” (Hungermann 29.11.2014).
Der frühere IAAF-Präsident Primo Nebiolo (1981 – 1999) hatte die “Incentives” (besser: Bestechungsgelder) eingeführt und “festgelegt, das es den WM-Bewerbern fortan erlaubt sei, sich mit finanziellen Argumenten gegenseitig zu überbieten, indem sie sogenannte “Incentives” einbringen” (Gertsch 10.12.2014).

IAAF Monaco, 9.3.2011, © Goef / wz

Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften werden verkauft
Die Vergabe der Leichtathletik-WM 2011 nach Daegu/Südkorea brachte der IAAF 25 Millionen Dollar (Sponsor: Samsung). Die WM 2013 ging für 50 Millionen Dollar nach Moskau (Sponsor: VTBank) (Ebenda). Die WM 2015 ging nach Peking/China mit dem Sponsor Sinopec, einer Tankstellenkette – die Regierung garantierte einen Zuschuss von 40 Millionen Dollar; dazu kam der TV-Vertrag mit dem chinesischen Sender CCTV für die Jahre 2015 bis 2019 (SID 20.11.2010. TV-Verträge sind, wie man nicht erst seit Al Jazeera aus Katar weiß, ein verdecktes Sponsoringmodell, siehe unten).
Für die WM 2017 bot Katar ein Budget von rund 147 Millionen Euro, die Übernahme der Siegprämien in Höhe von sieben Millionen Euro und neue Sponsorenverträge in zweistelliger Millionenhöhe, dazu ein 40.000-Zuschauer-Stadion mit einem Temperatur-Kontrollsystem. Aus der WM-Präsentation Katars: „In Katar wird es nicht regnen, und wir bestimmen die Temperatur“ (spiegelonline  11.11.2011). Helmut Digel äußerte damals dazu: „Es wird für europäische Bewerber in Zukunft immer schwerer werden, da mitzuhalten“ (Ebenda). London besserte sein WM-Angebot nach und bekam – auch durch den Einsatz von IAAF-Vizepräsident Sebastian Coe und der Zusage, das Olympiastadion als Leichtathletikstadion zu erhalten – den Zuschlag. Ein Problem war auch der Marathonlauf, der außerhalb des gekühlten Stadions hätte stattfinden müssen – wegen der Hitze um Mitternacht (Ebenda).

Villa Miraflores, Avenue St. Michel, Monaco. Seit 1993 residiert hier der Präsident des IAAF. Dies war von 1981 bis 1999 der höchst umstrittene Primo Nebiolo. Sein Nachfolger ist der Senegalese Lamine Diack, ein früherer Weitspringer und seit 1982 Mitglied des IOC. / © Goef-wz

Im November 2014 ging dann die WM 2019 für rund 50 Millionen Dollar nach Katar (vgl. Chronologie November 2014). Helmut Digel: “Wenn man bilanziert, hat in der Tat das ökonomisch attraktivste Konzept gewonnen. Das geht immer zu Lasten anderer Werte” (Knuth, Mölter 3.12.2014).
Das ist eine völlig unrealistische Aussage: Geld ist zu dem bestimmenden Wert im Sport geworden.
Übrigens kann man nicht nur bei der IAAF den WM-Austragungsort kaufen: Die Handball-WM 2015 ging ebenfalls nach Katar: Der dortige TV-Sender Al Jazeera bezahlte 110 Millionen Dollar – für die Übertragungsrechte (Ebenda).
Vgl. im Kritischen Olympischen Lexikon: Katar-Sport
Im übrigen ging die Leichtathletik-WM 2021 nach Eugene/USA, Sitz des Sportausrüsters Nike, der dort Jubiläum feiert (Reinsch 19.10.2015). Dazu der frühere DLV-Präsident und langjähriges IAAF-Council-Mitglied Helmut Digel: „Eugene ist eine reizende Universitätsstadt, aber für eine Leichtathletik-WM fehlen alle Voraussetzungen. Zudem haben wir neun Stunden Zeitverschiebung. Für europäische Fernsehzuschauer wird die Weltmeisterschaft dort praktisch nicht existent sein, auch wenn sie im August stattfindet. Diese Entscheidung ist empörend. Denn sie wurde ohne Ausschreibung getroffen, sie stand nicht einmal auf der Tagesordnung. Auf diese Weise wurde Göteborg, das sich für 2021 bewerben wollte, von dem Verfahren ausgeschlossen. Es gab im Council nur eine europäische Stimme dagegen und eine Enthaltung“  (Ebenda).
Es bleibt in der (Diack-)Familie

Der wie sein IAAF-Vorgänger Primo Nebiolo (1981 – 1999) inzwischen ähnlich skandalöse IAAF-Präsident Lamine Diack (1999 bis – angeblich – 2015) freute sich sehr über die Vergabe nach Katar: “Ich bin mir sicher, dass wir in Doha eine wundervolle Ausgabe der Weltmeisterschaft haben werden. (…) Das waren die besten Präsentationen, die wir je hatten” (iaaf.org 18.11.2014). Die WM findet üblicherweise im August statt.
Da ist es sehr heiß, wie man seit der Bewerbung Katars um die Fußball-WM 2022 weiß. Die Sommerhitze kann bis zu 50 Grad C erreichen.
Der Sohn von Lamine Diack, Papa Massita Diack, ist Eigentümer der Sportrechte-Agentur Pamozdi Sports Marketing, die auch in den Ticketskandal der Agentur Match bei der Fußball-WM 2014 involviert war. Papa Diack hat die Vertragsrechte für u. a. Brasilien, Russland, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Südkorea, Mexiko, Afrika und die Karibik: Sein Vertrag begann 2007 und läuft noch bis 2015 (Gibson 10.12.2014). Helmut Digel: “Seine Agentur hat beste Beziehungen zu Russland, nach China und Korea…” (Knuth, Mölter 3.12.2014). Dort fanden die letzten drei IAAF-WM statt.
Papa Diack requiriert mit seiner Agentur Sponsorenverträge für die IAAF (also für seinen Vater), die an deren Vermarktungsagentur Dentsu weitergereicht werden (Reinsch 12.12.2014). Dentsu hat erst kürzlich den Marketing-Vertrag mit der IAAF bis 2019 verlängert: Der Deal soll bis 2019 mit umgerechnet fast 14 Millionen Euro und von 2020 bis 2029 mit 17,6 Millionen Euro jährlich vergütet sein (Gibson 10.12.2014).

Exkurs Dentsu: „Gerade erst musste sich Tadashi Ishii, 65, öffentlich entschuldigen. Er ist Chef von Dentsu, der fünftgrößten Werbeagentur der Welt. Sie hatte mehr als hundert Kunden über Jahre um mindestens zwei Millionen Euro geprellt, unter ihnen auch den Autohersteller Toyota. (…) Nun folgt der nächste Skandal. Eine 24-jährige Angestellte der Firma hat Suizid begangen. Die staatliche Arbeitsaufsicht bezeichnet den Selbstmord der jungen Frau als „Karoshi“, Tod durch Überarbeitung. Beamte des Arbeitsministeriums rückten zur Hausdurchsuchung ins Hochhaus in Tokio ein. (…) Das Ministerium verdächtigt Dentsu, massiv gegen die Arbeitsgesetze zu verstoßen. Die Frau hatte im Frühjahr 2015 bei Dentsu begonnen und sei gezwungen worden, mehr als 105 Stunden Mehrarbeit pro Monat zu leisten, bis zu 30 Stunden pro Woche. In ihrer Probezeit waren es ‚nur‘ 40 Stunden pro Monat, klagte sie in sozialen Medien. So könne sie nicht weiterleben. (…) Dentsu ist die Großmacht in der japanischen Medienwelt. Die 115 Jahre alte Firma hält 40 Prozent Marktanteil des Werbemarktes, sie produziert nicht nur Anzeigen, sondern schaltet sie auch. Sie hält Anteile an den Zeitungen, kontrolliert mehrere Fernsehsender, mischt in der Unterhaltungsindustrie und im Sportmarketing mit und ist mit der Atomwirtschaft verbandelt. Eine Fachzeitschrift schrieb, Dentsu habe ‚Japans Medien im Würgegriff‘“ (Neidhart, Christoph, Zehn Teufelsregeln, in SZ 18.10.2016).

Laut Guardian hat Papa Diack für die (an London gescheiterte) Vergabe der Leichtathletik-WM 2017 an den Bewerber Doha/Katar im Oktober 2011 eine Zahlung von fünf Millionen Dollar verlangt. 4,5 Millionen Dollar sollten per Banküberweisung erfolgen: Papa Diack gab per Email seine Kontoverbindung an. 440.000 Dollar wollte Diack bar bei persönlicher Abholung in Doha mitnehmen (Gibson 10.12.2014). Unklar ist, ob die Zahlungen dann so erfolgten – oder mit Dohas Sieg bei der Leichtathletik-WM 2019 „verrechnet“ wurden.
Diack hat – mit Sicherheit in allen vier Fällen – gegen hohe Provisionen – die Sponsoringpakete der IAAF-Weltmeisterschaften in Daegu 2011 (Sponsor Samsung), Moskau 2013 (VTBank), Peking 2015 (Sinoper) und eben Doha 2019 (Bank of Qatar) vermittelt (Reinsch 11.12.2014). Zumindest für Daegu 2011 und Moskau 2013 waren die unterschriebenen Sponsorenverträge in Millionenhöhe entscheidend (Gibson 10.12.2014).

Kurzer Rückzug
Die IAAF teilte dann mit, dass Papa Diack sich vorerst etwas zurückzieht: „Auch Papa Massata Diack, der Sohn von IAAF-Präsident Lamine Diack, lässt seine Tätigkeit als Marketingberater vorläufig ruhen“ (spiegelonline 12.12.2014).
Grund war u. a. der vom WDR-Film vom 3.12.2104 „Geheimsache Doping“ aufgedeckte russischen Dopingskandal. Die russische Marathonläuferin Lilija Schobuchowa musste russischen Funktionären umgerechnet 450.000 Euro in bar bezahlen, um trotz abnormer Blut-Werte bei den Olympischen Spielen 2012 in London starten zu dürfen. Da sie im Sommer dieses Jahres wegen der Blutwerte rückwirkend ab 2013 gesperrt worden ist, wollte Schobuchowa einen Teil dieses Geldes wieder zurückerstattet bekommen. Darin war der Präsident des russischen Leichtathletikverbandes und Schatzmeister des Weltverbandes IAAF, Valentin Balachnitschew, involviert: Schobuchowa sollte nach der Sperre 300.000 Euro über eine Briefkastenfirma in Fernost zurückerstattet bekommen. „Diack junior hat bestätigt, dass Eigentümer der inzwischen aufgelösten Briefkastenfirma ein Geschäftspartner sei“ (Reinsch 12.12.2014; Hervorhebung WZ).

Nachtrag 1: Hat Katar die Leichtathletik-WM 2019 gekauft?
“Neue Korruptionsvorwürfe belasten den Leichtathletik-Weltverband IAAF. Das Emirat Katar soll sich die Ausrichtung der WM 2019 erkauft haben. Das will der Chef des Weltverbands von anderen Funktionären erfahren haben. Dem krisengeschüttelten Leichtathletik-Weltverband IAAF droht offenbar weiterer Ärger. Die Ethikkammer könnte in Kürze die Vergaben der Weltmeisterschaften 2017 an London und 2019 an Doha untersuchen. Das deutete Ed Warner, Präsident des britischen Verbandes UK Athletics, bei einer Sitzung des Ausschusses für Kultur, Medien und Sport im britischen Parlament an. (…) Warner berichtete nun, dass ihm im November 2011 in Monaco am Rande der WM-Vergabe für 2017 berichtet wurde, dass Vertreter aus Katar ‘braune Umschläge voller Bargeld’ verteilt hätten. Namen wollte der Engländer in diesem Zusammenhang nicht nennen” (“Braune Umschläge voller Bargeld”, in spiegelonline 26.1.2016).

Vergleiche auch: Leichtathletik-WM 2015 in Peking

Quellen:
Anti-Doping-Direktor tritt zurück, in spiegelonline 12.12.2014).
Doha to host the 2019 IAAF World Championships, in iaaf.org 18.11.2014
Gertsch, Christof, Das Jahrzehnt des Golfstaats, in nzz.ch 10.12.2014
Gibson, Owen, Questions for IAAF president’s son over $5m request to Doha amid 2017 bid, in The Guardian 10.12.2014
Hungermann, Jens, Geld ist eben doch alles, in welt.de 29.11.2014
Knuth, Johannes, Mölter, Joachim, “Europa darf nicht alleine die Maßstäbe setzen”, in SZ 3.12.2014
London erhält Zuschlag für 2017, in spiegelonline 11.11.2011
Reinsch, Michael
– Die seltsamen Antworten des Präsidenten, in faz.net 11.12.2014
– Sogenannte Rückzüge, sogenannte Datendiebe, in faz.net 12.12.2014
– „Blatter hat das nicht erfunden“, in faz.net 19.10.2015
Rowbottom, Mike, IAAF claim Doha’s $37 million offer in 2019 World Championship bid was legal and within guidelines, in insidethegames.biz 20.11.2014
SID, Leichtathletik-WM 2015 in Peking, in focus.de 20.11.2010

 

Dez 012014
 
Zuletzt geändert am 07.01.2015 @ 14:44

31.12.14:
nolympia-hamburg.de: Diffus dafür: Hamburgs Olympia-Kampagne baut auf Show statt auf Fakten

30.12.14:
dpa: Viele Probleme für Olympia-Gastgeber in Pyeongchang
Boston Globe: Oslo, Stockholm can’t reenter bids for 2022 Winter Games

29.12.14:
Tagesspiegel: Berlin, Hamburg und Olympische Spiele: Bürger zu Olympia nicht wirklich gefragt
ND: »Lex Olympia« ist in Planung
dpa: Veranstalter verteidigen Absage des Münchner Weltcups

28.12.14:
DLF: Rios olympische Abwasser-Bucht

27.12.14:
DLF: Die FIFA-Farce

24.12.14:
SpOn: Arbeiter auf WM-Baustellen: Die Katastrophe von Katar

23.12.14:
Der Bund: «Winterspiele? Ja, klar, ich habe mir das gut überlegt»

22.12.14:
suedostschweiz.ch: Gian Gilli würde auch den Wallisern helfen
nolympia.de: Kritisches Olympisches Lexikon: Wintersport und Klimaerwärmung: 2014/2015
sportspitze.de: Hängepartie in jeder Hinsicht
StN: Bach: „Deutschland muss sich wieder was zutrauen“
SZ: Affären um Katar: Wie der FC Bayern das Fifa-System stützt
Swimming World Magazine: Q&A interview on Russian doping, sport cartels and the “family” of governing bodies
Merkur: City-Biathlon Garmisch-Partenkirchen: Auf der Kippe
NÖN: Absage am Semmering: Zu wenig Schnee

21.12.14:
DLF: Wie die FIFA ihre trübe Vergangenheit zudeckt
Tagesspiegel: Grün-braun statt schneeweiß am Sudelfeld
DRadio Kultur: Auf der Suche nach Schnee: Die nasse Alternative zum Klimawandel

20.12.14:
1815.ch: Olympische Winterspiele 2026 im Wallis?
DLF: Olympia 2024: Gute Chancen für USA
DLF: Rom 2024: Olympiabewerbung als Trotzreaktion
SZ: IOC meldet neuen Einnahme-Rekord
SZ: Kehrtwende bei der Fifa: Sepp Blatter spielt auf Zeit

19.12.14:
Merkur: Nach erneuter Absage: Ski-Weltcup soll bleiben
Merkur: Kein Schnee aus Tirol: SCP-Chef wütend
BR: Vierschanzen-Tournee: Schnee wird für Oberstdorf künstlich produziert
ORF: Weltcup-Rennen auf Semmering fraglich
TA: Zittern um Oberhofer Biathlon-Weltcup: „Wir brauchen noch Schnee“
BR: Aufgemöbeltes Sudelfeld: Schneekanonen-Rechnung ohne das Klima gemacht?
nolympia-hamburg.de: Olympia Hamburg? Sieben Milliarden Euro für den Umzug im Hafen
insidethegames.biz: Almaty 2022 – the Bright Road to possible Olympic victory

18.12.14:
nolympia.de: Die verkauften Leichtathletik-Weltmeisterschaften
insidethegames.biz: South Korean Prime Minister approves funding for new Pyeongchang 2018 facilities as rules out moving events abroad
Olympiapark München: FIS Ski World Cup 2015 am Olympiaberg abgesagt
SZ: Skirennen am Olympiaberg fällt aus
SZ: Schneemangel in Bayern: Dann halt wandern
FAZ: Russischer Dopingskandal: Schmutzige Tricks der Saubermänner

17.12.14:
Merkur: Olympia-Reformen kommen zu spät
ND: Kontroversen um Olympia
dpa: Konkurrenz für Deutschland – USA wollen Olympia 2024
Washington Post: The troubling way that local leaders commit a city to host the Olympics without debate
bundestag.de: Antrag der Grünen-Fraktion: Für verbindliche politische Regeln im internationalen Sport – Menschenrechte achten, Umwelt schützen, Korruption bekämpfen
SZ: Fifa-Chefermittler Garcia: Rücktritt mit Attacke
SZ: Doping-Kronzeuge Witali Stepanow: „Berühmte Athleten hatten nie Positivtests“
FAZ: Doping-Kronzeugin Stepanowa: „Doper lassen sich besser vermarkten“
FAZ: Doping leicht gemacht: Nichts gegen Betrug
SZ: Beschluss im Stadtrat: Neue Sporthalle im Olympiapark
SZ: Olympiapark: Beschlossene Sachen
tz: „Niemand hat Schnee für uns“ – Aus für den Weltcup-Slalom am Olympiaberg
goef.de: Dokumentation Sudelfeld
Südkurier: Schonach wartet auf den Schnee – Kombinierer-Weltcup droht Absage

16.12.14:
taz: Reform der Olympischen Spiele: Brüchige Brücken
sid: Berlin sucht seinen Olympia-Weg: ‚Wir brauchen ein Verfahren‘
Tagesspiegel: Für Berlin hilft nur noch beten
SZ: Ski urban: Himmel hilf!
Merkur: Vierschanzentournee ist in Gefahr

15.12.14:
nolympia-hamburg.de: Olympische Spiele in Hamburg: Pro & Kontra
olympiaverhindern.blogsport.de: Lügt der Berliner Senat?
dpa: Sommerspiele 2024: Rom will Olympia
sid: Continentalcup der Kombinierer in Klingenthal abgesagt

14.12.14:
DLF: „Von den IOC-Reformen profitiert vor allem das IOC“
FAZ: Appell an alle Spitzensportler: Das ist schlimmer als Pornographie
DAV: Bock des Jahres 2014 geht an die Liftbetriebe Sudelfeld
DAV: Protestkundgebung im Skigebiet Sudelfeld
DLF: Schweiz: Strengere Kontrolle von Sportfunktionären

13.12.14:
RZ: Reformen in der Aufwachphase
DLF: Fußball-WM 2014: Krieg hinterm Maracanã
stol.it: Skicross-Weltcup in Innichen abgesagt
Zeit online: Kein Schnee? Warum nicht mal Nebelwandern?
DLF: „Sport will Dopingproblem gar nicht lösen“
dpa: Kasachstan will sich um Fußball-WM 2026 bewerben

12.12.14:
Tageblatt: Selbst belogen
dpa: Olympische Winterspiele 2018 in Südkorea wie geplant
SZ: Biathlon: Zum Durchchecken beim Epo-Arzt
Tagesspiegel: IOC ignoriert Dopingvorwürfe gegen Russland
SpOn: Leichtathletik-Weltverband: Anti-Doping-Direktor tritt zurück
Merkur: Ski-Weltcup am Olyberg: Wann darf es schneien?
skispringen.com: Schneemangel: Continentalcup in Garmisch-Partenkirchen abgesagt

11.12.14:
Welt: Olympia-Referendum: Spielt die SPD auf Zeit?
olympiaverhindern.blogsport.de: Olympia 2024 verhindern – in Berlin und überall
StN: Olympia in Deutschland – Traum oder Albtraum?
aroundtherings.com: Lack of transparency fueling Boston Olympic opposition
Boston Globe: Boston 2024 adds up to an Olympic leap of faith
SZ: Eisschnelllauf-EM in Russland: Flug MH17 im Kopf
FAZ: Radsport: Kniefall vor Kasachstan
FAZ: Doping-Skandal in Russland: Die seltsamen Antworten des Präsidenten
FAZ: Olympische Reformen: Schneller, höher, schlanker
sid: Weltcup-Absagen bei Langläufern, Kombinierern und Skispringern

10.12.14:
SZ: IOC-Gipfel in Monte Carlo: Alles hübsch inszeniert
Tagesspiegel: Olympia und die Kosten: Warum der Sparkurs des IOC scheitert
dpa: (N)Olympia Hamburg bleibt nach IOC-Reformpaket skeptisch
NZZ: «Ab sofort gilt: Das IOK passt sich an»
NZZ: Katar, Nabel der Sportwelt: Das Jahrzehnt des Golfstaats
sid: Rostock: Olympische Segelwettbewerbe kosten 32 Millionen Euro
onlyagame.wbur.org: Olympic hosting not without peril
theblacksea.eu: Ghosts of Sochi
SZ: Eisschnelllauf-EM in Russland: Oranje droht mit EM-Boykott
SZ: Baupläne für den Olympiapark: Neue Arena für Eishockey und Basketball
Merkur: SPD will weniger Geld fürs Olympiastadion ausgeben
FAZ: Neues DFB-Zentrum: „Fort Knox“ in Frankfurt
sid: Fernsehrechte für Sport erlösten 2014 fast 30 Milliarden Euro
The Telegraph: Revealed: how Olympic champions, three Britons and 39 countries have been dragged into doping scandal
The Telegraph: Athletics doping scandal: where the suspected athletes come from
SZ: Warten auf den Winter: Herr, lass es schneien!

09.12.14:
Grüne, Landesverband Berlin: Das IOC springt zu kurz
SZ: Reformen des IOC: Dopingvorwürfe stören den schönen Schein
dpa: Berlin begrüßt IOC-Reformen – NOlympia sehr skeptisch
Tagesspiegel: IOC: Was bringen die Reformen?
StN: Spiele in Berlin? Die Skepsis bleibt
Berliner Zeitung: Meinungsfreiheit, ja, aber…
Welt: Das Ringen mit den Ringen
insidethegames.biz: Federations concerned Tokyo 2020 changes could affect up to 14 sports
SZ: Informantin beschuldigt Katar der Bestechung
BR: Sanfter Tourismus statt Schneekanonen: DAV setzt auf Bergsteigerdörfer
Merkur: Skifahren am Blomberg hat keine Zukunft

08.12.14:
Grüne, Bundestagsfraktion: Olympia-Reform: Längst Überfällig, aber leider zu mutlos
sid: Agenda 2020: Grüne fordern weitere IOC-Reformen
rbb: Olympia: ‚Bürgerbeteiligung ist mehr als Ja oder Nein‘
SZ: Olympiabewerbung 2024: Das bisschen Fußball bei der EM
nolympia-hamburg.de: Hamburg wird Weltmacht ohne Lederhosenimage: Der olympische Weg
FR: Harmonisches Mittelmaß im DOSB
finanzen100.de: Warum eine Rolltreppe wichtiger als Olympia 2024 ist
Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Olympia-Ambitionen: Ein teurer Spaß für die deutschen Steuerzahler
APA: Leo Wallner zieht sich als Mitglied des IOC zurück
BR: Ski-Weltcup-Rennen an Neujahr: Olympiapark GmbH hofft auf Schnee
VN: Boardercross-Weltcup ist abgesagt
WDR, sport inside: Am Ende gewinnt immer die FIFA
WDR, sport inside: Wie Russland seine Sieger macht

07.12.14:
Berliner Zeitung: Kür der Bewerberstadt für Olympia: Mangel an Demokratie bei Olympiabewerbung
Tagesspiegel: Berlins Senat und seine lästigen Bürger
Welt: DOSB macht sich bei Olympia selber Konkurrenz
SpOn: Kostendebatte um Olympia: Bob und Rodeln 2018 in Europa statt in Südkorea?
DLF: Fußball-WM 2014: Mission goldener Elefant
Grüne, Landtagsfraktion: Wette aufs Wetter glatt verloren – Geplanter Sudelfeld-Saisonstart trotz Beschneiungstechnik verschoben
sportschau.de: „Geheimsache Doping“ – neue Details und Reaktionen
DLF: Doping: Verstrickung der IAAF-Spitze
DLF: Dopingopfer: Sport und Politik ducken sich weg

06.12.14:
Tagesspiegel: Deutschlands Olympiabewerbung 2024: Plan ohne B?
sid: Olympia-Bewerbung: Keine Wahl für Mitgliederversammlung zwischen Hamburg und Berlin
NZZ: IOK-Reformen: Unter Verdacht
SpOn: Bach: „Nachnutzung in Sotschi sehr beeinträchtigt“
StZ: Freiburger Doping-Aufklärung: Die Akten aus dem Außenlager

05.12.14:
Human Rights Watch: Zivilgesellschaftliches Bündnis fordert vom IOC eine Vorreiterrolle für saubere internationale Sportveranstaltungen
ND: Grüne wollen City Tax für Sportstätten nutzen
taz: Olympiabewerbung von Berlin: „Keine Londoner Verhältnisse“
IOC: IOC Executive Board sets dates for 2024 Olympic Games bid process
SZ: Doping in Russland: Entlarvt im eigenen Sumpf
FAZ: Helmut Digel zu Doping-Enthüllungen: „Das gibt es nicht nur in Russland“
DLF: Weniger DOSB-Geld für NADA
APA: Lkw-Ladungen aus dem Glocknergebiet: Biathlon-Weltcup gesichert
sid: Schneemangel: Weltcup in Val d’Isère abgesagt
stol.it: Martell: IBU-Cup-Biathlon-Rennen abgesagt

04.12.14:
AP: Fears over South Korea’s rising 2018 Winter Olympics costs
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im November 2014
ND: Senat spielt Olympia-Gegnern in die Hände
DRadio Kultur: Die Liebe zum Großereignis – Eine Frage der Stimmung
Tagesspiegel: Senat bremst Bürgerbegehren in Berlin-Buckow aus
DW: Olympische Sommerspiele 2024 – Gastgeber Germany?
sid: Schwank künftig DOSB-Vorstand für Internationales/Olympiabewerbung
BR, quer: Traum in Weiß – Weiter Skifahren trotz Klimawandel?
APA: Schneenot in Südtirol – Rennen in Gröden und Alta Badia wackeln
sid: Skicross-Weltcup in Val Thorens abgesagt
GA: Kampf gegen Doping – Götterdämmerung

03.12.14:
ARD: Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht
SZ: Doping in Russland: „Du musst dopen, so läuft es“
FAZ: Schmieren und dopen in Russland
SpOn: ARD-Dokumentation: Doping-Nation Russland
thenation.com: Why San Francisco should just say ‘no’ to the Olympic Games
CBS Boston: Boston Olympics will leave plenty of unpaid debt

02.12.14:
Korea Times: Will PyeongChang give up 2018 Olympics?
nolympia-hamburg.de: Olympia du Fröhliche – Hafenwirtschaft will Mietpreisbindung und Investitionsschutz
Tagesspiegel: Ja oder Ja – die Berliner haben die Wahl
dpa: Keine Kollision von Olympia und Fußball-WM 2022
SpOn: WM in Katar: Blatter fühlt sich nicht verantwortlich für Arbeiter
BadZ: Freiburger Sportmedizin: Bund finanzierte einst Dopingmittel
Tagesspiegel: Die vergessenen Opfer der DDR
Merkur: 30 Millionen Fehlinvestition? – Kleine Olympiahalle: Katzen statt Konzerte
hr: Mühlenkopfschanze: Willingen schmeißt die Kanonen an
bild: Kein Schnee in Österreich: Hoffentlich haben Sie noch keinen Skiurlaub gebucht
ORF: Große Aufregung über Artikel in „Bild“

01.12.14:
sid: De Maizière zu Olympia in Deutschland: „Nicht so viele Bedenken: mal los!“
Merkur: Prozess um Skisprungschanze: Neue Munition gegen Aufzug-Hersteller
WDR, sport inside: Freiburger Netzwerke
FAZ: Klage von Doping-Opfern: „Wir sind eure Produkte!“
Grüne, Bundestagsfraktion: Fachgespräch: 40 Jahre DDR-Zwangsdoping

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Nov 282014
 
Zuletzt geändert am 20.12.2014 @ 15:29

Wolfgang Zängl, Sylvia Hamberger 27.11.2014, aktualisiert 20.12.2014

Die Umweltverbände in Südkorea haben bereits 2012 alarmiert, dass einer der bedeutendsten Urwälder Südkoreas durch die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang in Gefahr ist. Nun wurde der Urwald am Mount Gariwang im November 2014 abgeholzt – für drei Tage alpine Skirennen.

Rückblick 1: Aus der Chronologie März 2012
Drei Tage besuchte die IOC-Koordinierungskommission unter Leitung der Schwedin Gunilla Lindberg das südkoreanische Peongchang zur Inspektion der Arbeiten für die Olympischen Winterspiele 2018. 13 Umweltgruppen protestierten gegen Eingriffe für die geplante olympische Abfahrtsstrecke in die Gebiete Jungbong und Gariwang Mountain: “Das Areal ist bewaldet und als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Umweltschützer erklärten, es ginge nicht nur um die Erhaltung der Naturschönheit. In dem Gebiet wachsen seltene Pflanzen, die vom Aussterben bedroht wären, wenn die Pisten gebaut würden. Sie drohten, sie seien bereit, jedes nötige Mittel zu nutzen, wenn der „Umwelt-Vandalismus“ nicht aufhöre” (Umweltprotest in Pyeongchang, in faz.net 21.3.2012).
Die Umweltgruppen schrieben deswegen auch einen Brief an den damaligen IOC-Präsident Jacques Rogge und forderten ihn auf, die Umweltprobleme zu beachten (Olympia 2018: Neuer Protest gegen geplante Olympia-Abfahrtsstrecke in Südkorea, in sueddeutsche.de 211.3.2012). Das Organisationskomitee äußerte, dass es keine Alternative zur geplanten Abfahrtsstrecke gäbe. Gegen die Protestierenden ging eine Gruppe von Einwohnern vor, die den Streckenbau und die angeblichen wirtschaftlichen Vorteile für die Region verteidigte.

Rückblick 2: Aus der Chronologie März 2013
gamesmonitor.org berichtete im Januar 2013 mit Fotos über die Abholzungen eines der ökologisch wertvollsten Waldgebiete in Südkorea für die Infrastruktur der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang: „The whole area is designated by the Korean Forestry Service as an area for the ‘Protection of flora genes and forest Eco-systems’ as the sign below indicates. This designation is to be withdrawn by the Forestry Service to allow the area’s destruction for the 2018 Olympics after the South Korean Government passed a special law to negate this designation” („Die ganze Region wurde von der Koreanischen Forstbehörde als ‘Schutzgebiet für die genetische Vielfalt der Pflanzen- und Waldgesellschaften’ eingestuft, wie das untere Schild anzeigt. Diese Klassifizierung wird demnächst durch die Forstbehörde zurückgezogen, um die Zerstörung des Gebietes für die Olympischen Winterspiele 2018 zu ermöglichen, nachdem die südkoreanische Regierung ein entsprechendes Gesetz gebilligt hat, um diesen Schutz aufheben zu können“ (Cheyne, Julian, Einreicher, Beitrag mit Fotos unter Unique Korean habitat in danger from Pyeongchang Olympics, in www.gamesmonitor.org 20.1.2013).
“Naturschützer weisen darauf hin, dass Mount Kariwang-san einen ‘Super-A-Klasse’-Wert hat, der sehr viele Baumarten beherbergt… die nun den Ski-Abfahrtsstrecken weichen müssen… und einem ‘Kettensägen-Massaker’ entgegensehen, wenn die geplanten Arbeiten für die olympischen Skigebiet der 2018-Spiele beginnen” (Ebenda). Am 20.3.2014 genehmigte die südkoreanische Regierung die Abholzung des Urwalds am Mount Gariwang.
Die Umweltgruppe Peace & Ecosystem, Green Korea United sammelte noch Unterschriften gegen die drohende brachiale Zerstörung (zum Formular: hier). Noch am 16.10.2014 protestierten Mitglieder von Friends of the Earth zusammen mit südkoreanischen Umweltschützern gegen die Abholzung (hier). Die Korea Green Foundation schrieb auch an die Mitglieder des IOC und bat um Schutz des Waldes: „Mit Ihrer Hilfe können wir unnötige Ausgaben sparen, Tausende von alten, großen Bäumen retten und die Integrität der zentralen olympischen Grundsätze für den Umweltschutz unterstützen. Die Alternative wäre eine fast nicht vorstellbare Verschwendung außergewöhnlicher natürlicher Ressourcen und eine Destabilisierung sowohl des lokalen Ökosystems als auch der lokalen Wirtschaft – und das alles für drei Tage Skifahren“ (Korea Green Foundation, Petition to protect the 500-year-old forest of Mt. Gariwang in Korea, October 2014).
Alles war vergeblich.
Olympic business as usual: Das Olympische Erbe ist Zerstörung.
Ironie des Schicksals: Vom 6. bis 17. Oktober 2014 fand in Pyeongchang die 12. UN-Biodiversitätskonferenz (COP12) – Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD, Convention on Biological Diversity) – statt. Die über 190 Vertragsstaaten der CBD-Konvention beschlossen „dringende, umfassende und effektive“ Maßnahmen zu ergreifen, um das Ziel zu erreichen, den Verlust von Arten und Lebensräumen bis 2020 tatsächlich zu stoppen.
Ein Resultat war die „GANGWON DECLARATION ON BIODIVERSITY FOR SUSTAINABLE DEVELOPMENT. We, the Ministers and other heads of delegation, having met in Pyeongchang, Gangwon Province, Republic of Korea, on 15 and 16 October 2014, on the occasion of the twelfth meeting of the Conference of the Parties to the Convention on Biological Diversity“ (zur Deklaration: hier).

November 2014
“Mt. Gariwang ist die Heimat seltener Baumarten verschiedener Altersstufen, die nur in Korea vorkommen. Zu unserem Erstaunen wachsen Baumarten im Wald am Mount Gariwang, die in anderen Gebieten durch den Klimawandel bereits verschwunden sind. Der Wald enthält auch seltene wilde Pflanzen und Tiere, die als bedrohte Arten auf der Roten IUCN-Liste stehen” (The South Korean government, the host of CBD COP 12, must protect the 500-year-old forest of Mt. Gariwang, Green Korea United, Oktober 2014; Übersetzung WZ).
Egal: Die Regeln des Internationalen Ski-Verbandes FIS von Präsident Gian-Franco Kasper fordern zwei Abfahrten mit jeweils 350 bis 450 Meter Länge an Steilhängen (vertical drop; Korea Green Foundation, Statement to be sent to the Korean Government, October 2014).
Nun wurde der 500 Jahre alter Wald am Mount Gariwang im November 2014 für die alpinen Skipisten abgeholzt: für drei Tage alpine Skirennen. Dafür war von der südkoreanischen Regierung der Status des Waldschutzes aufgehoben worden.
Soviel zum “olympischen Erbe”, der “Nachhaltigkeit” und dem tatsächlichen Umgang des IOC mit der Natur!
Näheres im Beitrag von Kim Rebecca/Einreicher Julian Cheyne mit bestürzenden Fotos am 22.11/2014 in gamesmonitor.org.uk: They went and did it! 500-year-old primeval forest at Mount Gariwang unlawfully destroyed for 2018 Pyeongchang Winter Olympics

– Das olympische Kettensägen-Massaker“. Die südkoreanische Umweltaktivistin Kim Choony arbeitet für „Friends of the Earth“ und besuchte den Mount Gariwang nach der Abholzung: „Wir haben geweint, als wir dort ankamen. Im August begann eine private Firma im Auftrag der Provinzregierung Gangwon mit der Waldrodung für die Abfahrtsstrecke. Inzwischen sind 70 Prozent der Arbeiten abgeschlossen. Wir gehen davon aus, dass am Ende 58.000 Bäume gefällt werden. Es ist ein Massaker mit der Kettensäge und alles nur, um ein paar Tage Skirennen auszutragen.- (…) Es gibt dort den Wangsasre-Baum, eine seltene Birke. Manche Bäume sind bis zu 500 Jahre alt. (…) Der Wald auf Mount Gariwang überlebte alle Krisenjahre – OIympia überlebte er nicht“ („Massaker mit der Kettensäge“, in Der Spiegel 50/8.12.2014).

Olympische Pharisäer
In der am 18.11.2014 vom IOC präsentierte „Agenda 2020“ kommt 18 mal das Wort „sustainability“ (Nachhaltigkeit) vor. Die Agenda für Pyeongchang 2018 ist realistischer: Für drei Tage Skizirkus wurde der Waldschutz für einen 500 Jahre alten Urwald aufgehoben. Dann wurde er abgeholzt. So sieht die Agenda 2018 in der Realität aus. So agiert das IOC in Wirklichkeit.
Ob noch jemand die leeren Worthülsen des IOC zu „Nachhaltigkeit“ und „olympischem Erbe“ glaubt???

Materialien:
Zur Petition und Unterschriftensammlung: hier
1000 Year old Gariwang forest is going to die: hier
Korea Green Foundation, IOC, Do you really have to destroy Mt. Gariwang, the 500-year-old primeval forest just for the 3 days? 7.10.2014: hier
Gangwon Declaration on Biodiversity  for Sustainable Development: hier

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