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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Apr 272011
 
Zuletzt geändert am 30.04.2011 @ 14:41

27.4.2011

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Bürgerentscheid am 8. Mai 2011


Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen!

Gegen den Ausverkauf unserer Heimat!


Warum Überprüfung der Verträge mit dem IOC?
Nur so können wir verhindern,
– dass ein höchst undurchsichtiger Verein (IOC) hier das Kommando übernimmt,
– dass die Bürger entmündigt werden,
– dass die Weichen für die Zukunft von Ga-Pa in die falsche Richtung gestellt werden,
– dass unser Kapital – Natur und Landschaft – weiter geschädigt wird, zum Schaden für die Talbewohner und den Tourismus,
– dass die unverantwortliche Schuldenentwicklung von Ga-Pa ungebremst weitergeht und die allgemeine Daseinsvorsorge, die eigentliche Aufgabe der Markgemeinde, vernachlässigt wird.


Diese Schönheit wollen wir für die kommenden Generationen bewahren!

Unglaublich, aber wahr !

1. Große Skischanze: überstürzter Neubau. Folge: horrende Mehrkosten!
2. Kleine Schanze: soll abgerissen werden. Millionenschwerer Neubau für 2 Tage Wettkampf 2018!
3. Skistadion: erst wurde ein Teil der Tribüne abgerissen, ein Jahr später wieder zurückgebaut!
4. Nordische Wettbewerbe: für die WM 2012 neu hergerichtete Anlage in Ruhpolding soll 2018 nicht benutzt werden: sinnloser Aufbau und Abriss von Wettkampfstätten in Schwaiganger für nur wenige Tage Nutzung!
5. Der Gipfel ist folgender Schildbürgerstreich: Um die Investitionen in den Wintersport finanzieren zu können, verschleuderte die Gemeinde ca. 250 Sozialwohnungen an einen Schweizer Investor für ca. 30.000 € pro Wohneinheit. Einheimische gingen leer aus.

Nun aber wirbt die Marktgemeinde damit, dass nach den Olympischen Spielen Wohnraum für junge Familien im Olympischen Dorf geschaffen würde. Die neuen Wohneinheiten werden jedoch weit mehr als das 10-fache des Betrags kosten, den die Markgemeinde für die verkauften Wohnungen eingenommen hat.

Viele Baustellen würden unsere Tallandschaft auf Jahre hinaus entstellen:

Bereich Skistadion:
– Neue Schischanze K 90
– Trickski Buckelpiste (Moguls)
– Freestyle Aerials (Trickski-Schanze)

Bereich Kandahar:
– Kandahar Media Accomodation, 2,7 ha
(Unterkünfte für Medienvertreter)

Infrastruktur:
– Sportstraße zwischen Skistadion und Kandahar, –
– Verlängerung St. Martinstraße schräg durch die Wiesen,
– Verlegung der Kreuzeckstraße mit Bahnunterführung

Bereich Hausberg:
– Halfpipe (Snowboard-Wettbewerbe)
– Snowboard und Skiarena am Horn
– evtl. mit Zwischenstation der Hausbergbahn
– Bahnunterführung Klammstraße

Bereich Bahnhof/Eisstadion:
– Olympisches Dorf
– Medienzentrum
– Verlegung des Zugspitzbahnhofs

In allen Bereichen müssen noch ausgedehnte Funktionsflächen, Parkplätze und Zuschauertribünen gebaut werden.

Die Liste ist noch nicht vollständig, da das IOC jederzeit Änderungen an den Wettkampfstätten und Verbindungsstraßen einfordern kann, und neue Sportarten dazukommen können. Am 6.4.2011 gab das IOC bekannt, dass für Sotschi 2014 sechs olympische Wettbewerbe neu aufgenommen wurden: Ski-Half-Pipe für Damen und Herren, Skispringen der Damen, gemischte Biathlon-Staffel, Eiskunstlauf als Teamwettbewerb und Staffel-Rennrodeln.

Die Kosten für Sportstätten und Infrastruktur, die in die Zuständigkeit von Garmisch-Partenkirchen fallen, betragen laut Bid Book über 60 Millionen € !! Selbst wenn wir 2/3 als Zuschüsse bekämen, verblieben immer noch ca. 20 Millionen als von der Marktgemeinde zu zahlender Betrag! Bei einem Schuldenberg von jetzt schon weit über 100 Millionen € bedeutet dies ein unverantwortliches Risiko für die Zukunft von Ga-Pa.

Wir wollen zwei Katastrophen verhindern: die Schädigung der Tallandschaft und ein finanzielles Desaster für unseren Ort.

So werden wir eingenebelt:


Die Bewerbung für München 2018 soll 33 Millionen € kosten – allein für Beraterverträge werden über 10 Millionen € ausgegeben! Werbeagenturen wählen gefällige Formulierungen aus, mit denen wir Bürger eingenebelt werden sollen.

Behauptungen / Fakten
Unsere Jugend profitiere von Olympia (Arbeitsplätze).
Es werden nur vorübergehend Arbeitsstellen für Hilfskräfte geschaffen. Dauerhaftes Erbe für unsere Jugend: Nur Olympia-Schulden! Großveranstaltungen bringen höhere Lebenshaltungskosten und höhere Mieten und vertreiben damit die nicht so kaufkräftige Jugend!
Der Ort trage kein finanzielles Risiko.
Laut Bid Book fallen für Sportstätten und Infrastruktur 60.8 Millionen € in die Zuständigkeit von Ga-Pa. Sehr hohes finanzielles Risiko!

Nur mit Olympia werde das Tal durch Tunnels entlastet.
Kramertunnel ist sowieso schon im Bau. Der Tunnel um Oberau ist in Vorbereitung. Für den Wanktunnel fehlt jede verbindliche Zusage!

Nur mit den Winterspielen 2018 werde die Bahnverbindung München/Ga-Pa ausgebaut.
Im Bid Book sind lediglich 6 km zweigleisiger Ausbau vorgesehen. Zeitgewinn: 5 Minuten!!
Die meisten Sportstätten seien schon jetzt vorhanden.
Für die Skiwettbewerbe müssen noch sechs Sporteinrichtungen mit einem Aufwand von ca. 57 Millionen € gebaut werden!

Wir würden als Urlaubsregion noch bekannter werden.
Mit der jahrelangen Bautätigkeit, Lkw-, Hubschrauberlärm und der Zerstörung unserer Tallandschaft schaufeln wir das Grab für unseren Tourismus!

Wir holen die Jugend der Welt nach Ga-Pa.
Mit Jugend der Welt sind nur Profi-Sportler gemeint. Auf einen kommen mindestens 8 Journalisten und Funktionäre!
Inflationär gebrauchte Begriffe und Allgemeinplätze wie „Chancen“, „unbezahlbare Werbung“, „umweltfreundlichste Spiele“, „klimaneutral“, „positive Impulse“, „friedensstiftend“, „Zukunftsfähigkeit“ und „Nachhaltigkeit“ sollen uns die tatsächlichen Auswirkungen des „Megaevents“ Olympische Winterspiele verschleiern.
Nachhaltig sind nur die Landschaftszerstörung und die Schulden.

Tragen Sie dazu bei, dass unser Werdenfelser Land mit seiner gewachsenen Schönheit für Einheimische und Gäste bewahrt bleibt!

Wer wird Millionär? Das Millionenspiel „München 2018“

Auswahlfrage: „Wer profitiert finanziell am meisten von den Olympischen Winterspielen 2018?“


Bringen Sie die Antworten in die richtige Reihenfolge!

A: haftungsfreie Politiker
B: das IOC
C: Lobbyisten und Sponsoren
D: die Bewerbungsgesellschaft
Sie haben schon halb gewonnen, wenn Sie bei dieser Frage als den Hauptprofiteur das IOC an die erste Stelle gesetzt haben, denn das IOC schanzt sich selbst Milliardengewinne (steuerfrei!) zu – außer wenn das Bürgerbegehren 2 gewinnt!
Dann nämlich müssen die Verträge mit dem IOC auf Rechts- und Sittenwidrigkeit überprüft werden. Und das Geld bleibt in unserem Land!

Übrigens ……. Haben Sie gewusst,

– dass das IOC von der Organisation „One World Trust“ den Titel „intransparentestes Gremium der Welt“ verliehen bekam,
– dass das IOC auch in unserem Nachbarland Frankreich auf immer mehr Widerstand stößt? Titel eines Vortrages am 31.3. 2011 in der Kandidatenstadt Annecy: „Das IOC, eine mafiaartige internationale Verbindung!“
– dass der Vertrag der Austragungsorte mit dem IOC (Host City Contract) sich dadurch auszeichnet, dass er
– ein maximales Ausmaß an Verpflichtungen und Verbindlichkeiten für die Austragungsorte,
– sowie ein minimales Ausmaß an Verpflichtungen und Verbindlichkeiten für das IOC beinhaltet,
– dass die Stadt München und die Mitbewerber Garmisch-Partenkirchen und Schönau ohne Kenntnis des späteren Vertragsinhalts einem komplett intransparenten Vertragswerk des IOC zustimmten, den die Rechtsabteilung der ehemaligen Bewerberstadt Salzburg als „sittenwidrigen“ und „in großen Teilen nichtigen Knebelvertrag“ bezeichnete,
– dass das IOC sich anmaßt, eine eigene Fahrspur für die „Olympische Familie“ von München bis Ga.-Pa. und in unserem Ort zu fordern?

Helfen Sie mit, dass auch in Deutschland die Verträge mit dem IOC überprüft werden.

 

Kreuzen Sie bitte auf dem Wahlzettel der Bürgerentscheide am 8. Mai das Bürgerbegehren 2 mit JA an und wählen Sie in der Stichfrage das Bürgerbegehren 2!

Sie können Ihre Stimme auch per Briefwahl abgeben.
Weitere Informationen unter
www.nolympia.de
V.i.S.d.P.: Axel Doering, Höllentalstr. 25, Garmisch-Partenkirchen

Apr 262011
 
Zuletzt geändert am 30.04.2011 @ 14:42

26.4.2011

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Heilsbringer Olympia?
Das „Goldene Land’l“ mit seiner Schönheit der Berge und seiner Flora und Fauna, soll für eine 14-tägige „Olympia Party“ seinen ursprünglichen Flair verlieren. Heute ist Olympia eine Großveranstaltung mit hohen Anforderungen an die ausrichtenden Orte geworden. Diese überdimensionierte Megaveranstaltung ist für Garmisch-Partenkirchen viel zu groß. Schon die verhältnismäßig kleine WM hat uns unsere Grenzen aufgezeigt und uns auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Doch im Ort herrscht nach wie vor „Goldgräberstimmung“. Je größer die Hoffnung Einzelner auf den kommenden Gewinn, um so größer auch deren Aktivität für Olympia. Die daraus erfolgten Zusammenschlüsse von Wirtschaft, Politik und Gemeinde kennen aber nur eine Richtung – den „ Heilsbringer Olympia“. Er soll alle heutigen und kommenden Probleme lösen. Demokratische Abstimmungen werden von diesen wirtschaftlich motivierten Gruppierungen beeinflusst, um demokratische Mehrheiten herbei zu zaubern. Profitdenken und Vermarktung oft um jeden Preis.

Die Wirtschaft hat andere Interessen und viele daraus entstehende Nachteile werden, um das Ziel zu erreichen, zum Schaden der Bürger und der Umwelt einfach verschwiegen.

Garmisch-Partenkirchen, wohin geht Dein Weg?
Durch die vielen Baustellen für Mediendörfer, Unterkünfte, Straßenbau, Unterführungen, Event und Parkflächen usw., würden unsere jetzt schon wenigen Wiesen am Grüngürtel verloren gehen. Unsere heimische Landwirtschaft wird dadurch immer mehr gefährdet und zur Aufgabe gezwungen. Durch die Teuerungswelle nach Olympia wäre für viele das Leben und Wohnen in Garmisch-Partenkirchen nicht mehr bezahlbar. Junge Familien müssten wegziehen und auch für mittelständische Gewerbebetriebe stellt sich die Frage eines Ortswechsels. Auch die Gäste würden als Folge davon ausbleiben und der erhoffte Tourismuszuwachs durch die Olympiawerbung tritt nicht ein. Denn das, was die Gäste wollen – unverfälschte Natur, Ruhe, Erholung, einen gepflegten Ort, hatten wir ja fast schon, wir haben ihn nur leichtfertig geopfert.

Dieser schöne lebens- und liebenswerte Ort mit seiner einzigartigen Natur würde für uns und unsere Kinder für immer beschädigt sein.

Ist uns all das die 14 Tage wert?


Intakte Landschaft gefährdet!
Die Landwirte leisten seit vielen Generationen selbstlose Landschaftspflege. Das bewahrt die Schönheit unserer Heimat. Grundstückseigentümer stellen schon immer für Skipisten, Loipen, Zufahrten und Parkplätze ihren Grund zur Verfügung – trotz großer Nachteile. Der durch Olympia benötigte überdimensionierte Flächenverbrauch würde das Ende der heimischen Landwirtschaft bedeuten. Auch der Tourismus würde schwer geschädigt.

Die letzten fünf Jahre konzentrierte sich der Markt in finanzieller Hinsicht nur auf die Ski WM. Bei einem Zuschlag für Olympia 2018 würde auch das kommende Jahrzehnt ausschließlich davon bestimmt werden. Für die eigentlichen Aufgaben einer Kommune (Straßeninstandsetzung, Schulen usw.) bleibt kein Spielraum, da die Finanzkraft bereits jetzt schon erschöpft ist.

Schon lange wird Stück um Stück unserer Heimat verkauft und zubetoniert. Bäume werden gefällt, baulich wird alles verdichtet. Der alte Flair unseres Ortes verliert sich. Wir haben die Befürchtung, daß sich durch Olympia dieser Trend verstärkt, daß sich Spekulanten und Investoren auf das letzte Stück unserer Heimat, was uns noch bliebe, stürzen.

Helfen Sie mit, damit nicht der verbliebene Rest unserer noch intakten Kulturlandschaft zerstört wird. Geben Sie Ihre Stimme unserer Werdenfelser Heimat!

 

 

 

 

 

 

 

Die Garmisch-Partenkirchener Grundeigentümer informieren!

Willen der Grundstückseigentümer ignoriert!
Vom IOC ist zwingend vorgeschrieben, daß die Verträge bei Abgabe des BidBooks für die Wettkampfstätten komplett vorliegen müssen. Diese liegen jedoch nicht vor, im Gegenteil: 160 Grundstückseigentümer unterschrieben, daß sie ihre Flächen für Olympia 2018 nicht zur Verfügung stellen. Viele dieser Grundstücke sind wichtige Parzellen im Kernbereich der olympischen Sportstätten und Straßen.

Über 60 Grundstückseigentümer ließen sich anwaltschaftlich vertreten. Doch auch diese wurden von der Bewerbungsgesellschaft, der Bayerischen Staatskanzlei und der Gemeinde ignoriert. Statt dessen wurden die Verhandlungen mit nicht autorisierten Personen geführt!

 

Warum lehnten wir die Verträge ab?
Je weniger Fläche im Tal vorhanden ist, desto wertvoller wird sie für den Einzelnen. Mit der Vertragsunterzeichnung hätte man sämtliche Rechte über sein Grundeigentum an das IOC abgetreten. Beispielsweise hätten die Heustadln entfernt, das Grundstück großflächig aufgekiest und der Mutterboden abgetragen werden dürfen.

Ein versprochener Rückbau in den ursprünglichen Zustand wäre nicht mehr möglich und ist auch tellweise gar nicht mehr gewollt.

Undurchsichtige Planungen!
Die bisher veröffentlichten Pläne zeigen nicht den tatsächlich benötigten Grünflächenbedarf. Flächen für benötigte Straßen, Parkplätze, Technik, Olympisches Dorf, Mediencenter usw. werden nicht aufgezeigt.

Es ist vorhersehbar, daß der Grüngürtel zwischen Skistadion und Kreuzeck durch weitere Straßen und Bahnunterführungen zerschnitten wird.

 

Hoamat-Olympiade

Ja is des wohr, des kous it sei‘
in 14 Dog is ois vorbei.
Wos werd do aus da Hoamat gmacht?
Für ins is‘ doch de schiachste Pracht.

Kimmt ma’s im Loisachtoi, vo dunt herauf
und fohrt ma stad, auf Farchant nauf,
wos siecht ma do, so wunderschia?
Gar manchen bleibt, ja ’s Herz glei stia.
Wos hat da Herrgott do uigstoit?
Des gibt’s bloß oamoi auf da Welt.

Für ins is do an jeden klar,
des Buid, ja des, is wunderbar.
Dia Barg, diea glenzen suiberfrei,
a Woid, a Wies – sou suits doch sei.

Laßt’s doch des bißle Gria nou stiah
es werd doch gwiß, ou andasch gia.
I bitt, diadst Enk Gedanken machen,
weil des, warn koane schiana Sachen.

Macht’s it ois hi, bloß wegn oan Winter,
es danken’s gwiß, nou insre Kinder.

Apr 262011
 
Zuletzt geändert am 26.04.2011 @ 12:34

Donnerstag, 28. April 2011, 19 Uhr
Gasthof Schatten, Sonnenbergstr. 10 in Garmisch-Partenkirchen:

Das Märchen vom Wintermärchen: Olympische Winterspiele sind keine Zukunftsoption für Garmisch-Partenkirchen

Veranstaltung mit Willi Rehberg, Salzburg und Axel Doering
Siehe auch AKTUELLES 28.4.2011

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Freitag, 29. April 2011, 19.30 Uhr
Bayernhalle, Brauhausstraße 19, Garmisch-Partenkirchen:

Leser fragen, Experten antworten
Veranstaltung des Garmisch-Partenkirchner Tagblatts

Kontra:
Axel Doering,
Mitinitiator des Bürgerbegehrens „Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen! gegen den Ausverkauf der Heimat!“, Kreisvorsitzender Bund Naturschutz
Dieter Janecek, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen

Pro:
Heinz Mohr, Vorsitzender des Vereins OlympiJA
Marcel Huber, Staatsminister, Leiter Bayerische Staatskanzlei

 

Apr 232011
 
Zuletzt geändert am 29.04.2011 @ 17:15

23.4.2011

Vom 8. bis 20. Februar 2011 fand in Garmisch-Partenkirchen die Ski-Weltmeisterschaft statt. 525 Athleten aus 70 Teilnehmerländern waren gemeldet, 1770 Journalisten akkreditiert. 1300 freiwillige Helfer wurden eingesetzt und 11 Wettbewerbe durchgeführt.

Bei Olympischen Winterspielen München 2018 wäre mit etwa 55 Wettbewerben im “Snow-Park” GaP zu rechnen, also mit fast dem Fünffachen!

Was auffällt, sind die Äußerungen der OlympiJa-Seite, im Garmisch-Partenkirchner Tourismus sei in den letzten 40 Jahre „nichts passiert und man würde keinerlei Entwicklung“ spüren – und deshalb brauche man Großveranstaltungen und vor allem Olympische Winterspiele. Warum redet man den eigenen Ort mit seinen Chancen und seiner einmaligen Landschaft klein? Warum will man sich jetzt auch noch an das IOC und an Olympische Winterspiele ketten?

Tourismusforscher warnen seit vielen Jahren davor, große Wintersport-Events als Weg aus der Krise anzusehen.

Bereits nach wenigen Wochen beginnt eine durch keine Tatsachen gestützte Verklärung der FIS-Ski-Weltmeisterschaften, die alle Probleme bei der Durchführung, wie z.B. den massiven Einbruch bei den Übernachtungszahlen verdrängen soll.

Da die Ski-WM 2011 eine Vorübung und Imagewerbung für München 2018 sein sollte, erhebt sich die Frage: Was bleibt nach der WM für Garmisch-Partenkirchen – und was nicht.

BILANZ:

Die WM erbrachte ein positives finanzielles Ergebnis von 5 Millionen Euro, die trotz hoher Unkosten nicht der Gemeinde- oder der Staatskasse zugute kommen, sondern dem WM-OK als 100-prozentiger Tochter des Deutschen Skiverbands. Der Chef des Deutschen Skiverbandes wird dazu zitiert: „Wir haben den Beweis erbracht. Das Vorurteil, dass Großsportveranstaltungen nur Geld kosten, stimmt nicht“ (Effern, Heiner „Garmisch beschert dem Skiverband einen Millionengewinn“, in SZ 18.4.2011).

Fragt sich nur, wer verdient und wer verliert:

In diesem Falle – und erst recht bei Olympischen Winterspielen – zahlen die Steuerzahler die Unkosten, während die Gewinne bei den Sportverbänden – oder im Falle „München 2018“ beim IOC – bleiben.

Die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen hofft, von den 5 Millionen Euro WM-Gewinn in den nächsten Jahren wenigstens 1 Million über die Gewerbesteuer zu erhalten.

Die WM selbst kostete mindestens 31 Millionen Euro – fast ausschließlich aus Steuergeldern,  sowie 1,5 Millionen Euro von der Bundesregierung für das “Kulturprogramm” (ursprünglich war dieses Geld für den Breitensport in den neuen Bundesländern eingeplant!) – und wurde fast vollständig in für das opulente Eröffnungsspektakel der WM ausgegeben.

Allein der Ausbau des Gudibergs für die WM kostete 6,1 Millionen Euro – davon zahlten Bund und Land 4,1 Millionen Euro. Die Pisten wurden auf 15 Meter verbreitert; neben der Piste wurden Strom- und Wasserleitungen und die Beschneiungsanlagen installiert.

Ein neuer Lift führt über 500 Meter Länge und 200 Höhenmeter zum Start – fast nur für Rennläufer und Funktionäre. “Der Gudiberg ist ein Hochleistungssportgerät, Teil des Bundesleistungsstützpunktes Ski alpin für die Kaderathleten des Deutschen und des Bayerischen Skiverbandes. Den Sportbetrieb am Hang unterstützt der Bund mit 50.000 Euro jährlich” (SZ 19.2.2011)..

In Garmisch-Partenkirchen wurden schon seit Jahren Millionen Euro in den Ausbau der Pisten, Lifte und Beschneiungen gesteckt: Der Ort hat in den letzten Jahren etwa 80 Millionen Euro in die Wintersport-Infrastruktur investiert ist und ist derzeit mit etwa 110 Millionen Euro verschuldet. Im Jahr 2005 – vor der WM-Bewerbung für 2011 – lagen die Schulden noch bei 46,8 Millionen Euro (1785 €/Einwohner). Mit der jetzigen Verschuldung von 110 Millionen Euro entfällt deshalb auf jeden Einwohner ein Schulden-Minus von 4.200 €.

 

TOURISMUS UND AUSLASTUNG:

Auch die Prognose, mit der WM den Tourismus massiv zu fördern, stimmte nicht:

–         Im Februar gab in Garmisch-Pa. eine Gästeflaute und ein dickes Minus für die meisten Hotels und Pensionen. Die Zimmer im Ort waren schlechter gebucht als im Februar 2010. GaPa-Tourismus musste einen Rückgang bei den Ankünften von 12 Prozent hinnehmen (Garmisch-Partenkirchner Tagblatt, 26./27.3.2011). Auch die Hotels im Umland waren kaum belegt.

–         Überhöhte Zimmerpreise verstärken den Trend zu Tagestouristen und Kurzaufenthalte. Garmisch-Partenkirchen liegt in der Liste der teuersten Hotelstädte Deutschlands auf Platz drei – noch vor München (SZ, 10.3.2011).

–         Die Zuschauer bei den WM-Wettbewerben waren vor allem Tagesgäste.

–         Die bayerische Zugspitzbahn (BZB) als Betreiberin des Skigebiets, fuhr ins Minus: sowohl auf die Zugspitze als auch ins Classic-Skigebiet ((Effern, Heiner „Garmisch beschert dem Skiverband einen Millionengewinn“, in SZ 18.4.2011). In der WM-Zeit fuhren so gut wie keine Skifahrer auf der Zugspitze, obwohl die Gemeinde schon früh informiert hatte, dass der normale Skibetrieb dort von der WM nicht betroffen sei (SZ 7.2.2011). Der kaufmännische Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn, Peter Theimer, sagte: “Allein auf der Zugspitze haben wir im Vergleich zum Vorjahr die Hälfte der Gäste verloren. Die Leute haben den Ort während der WM gemieden” (Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 19.3.2011).

–         Die Einzelhändler klagten über niedrige Umsätze (Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 14.2.2011; Abendzeitung 16.2.2011)

–         Auch die Taxifahrer zogen eine negative Bilanz – nicht zuletzt wegen der vielen kostenlosen Shuttle-Busse der Gemeinde und deren Sonderzufahrtsrechten (radio-oberland 24.2.2011).

 

KLIMAWANDEL:

Für die Jahreszeit viel zu warm war es in Garmisch-Partenkirchen von Anfang bis Mitte Januar 2011: Es regnete bis 2200 Meter m ü. NN. Dann wurde es nur kurzzeitig kalt und vor der WM wieder warm – mit plus 13 Grad Celsius am 7.2.2011, dem Eröffnungstag.

Die Olympischen Winterspiele sollen 2018 – also in sieben Jahren – in den Höhenlagen von 660 m ü. NN bis 1650 m ü. NN in Garmisch-Partenkirchen – und auf dem warmen und sonnigen Gelände von Gut Schwaiganger bei Ohlstadt stattfinden. Wie soll das (noch) möglich sein?

Prof. Hartmut Graßl, der Vorsitzende des bayerischen Klimarats, warnte anläßlich der Ski-WM vor Schneemangel im Jahr 2018: “Die Wahrscheinlichkeit schneefreier Hänge nimmt zu.” (Klimaforscher warnt vor Schneemangel bei Olympia 2018, in merkur-online 12.2.2011).

In muenchen-business-on.de stand im Artikel “Milde Temperaturen während der Ski-WM heizen Diskussion weiter an” am 18-2.2011: “Weiße Kunstschneestreifen in grünbrauner Landschaft sind nicht die Bilder vom Wintermärchen, das die Marketingstrategen in die Welt tragen wollen.”

Und Lars Müller-Appenzeller schrieb am 19.2.2011 in der “Neuen Westfälischen”zum Thema “Schnulz im Sulz”: “Doch, doch, in Garmisch-Partenkirchen findet derzeit tatsächlich eine Wintersportveranstaltung statt… Die Helfer berichten, dass die Schneehöhe auf den Pisten pro Tag fünf Zentimeter abnimmt. Gut, dass die WM in zehn Zentimetern zu Ende geht – die Sache ging gerade noch mal gut.”

Die WM – bezeichnet als „Festspiele im Schnee“ – wurden wegen der massiven Beschneiung von der Presse in „Festspiele auf Kunstschnee“ umbenannt, bzw. wie die Neue Züricher Zeitung schrieb, zu “Testspielen im Klee”.

 

PISTENZUSTAND:

Im Winter 2010/2011 wurde insgesamt– mit den Depotbeschneiungen für die WM – ca. 350.000 m3 Wasser verbraucht. Das ist bereits mehr als die dreifache Wassermenge der Speicherseen, der Rest wurde aus dem Grundwasser von Garmisch-Partenkirchen nachgepumpt.

Absehbar ist deshalb, dass im Falle eines Zuschlags für Olympische Winterspiele 2018 die Forderung nach neuen Speicherseen kommen wird.

Das Klima bereitete der WM durch die niedrige Höhenlage große Schwierigkeiten: Es war, nach anfänglicher Kälte,  zu warm und auch der Kunstschnee schmolz und wurde für die Skirennen zu weich. Nachts wurde mit Wasser und mit Schneehärter präpariert. Insbesondere die starke Vereisung, die wegen der Plustemperaturen nötig erschien, und das als Schneehärter gestreute “Brezn-Salz” gerieten in die Kritik.

 

Schneehärter: Verwendung und Folgen

–         Wegen der hohen Außentemperaturen und dem zu weichen Kunstschnee wurde nach Angaben von Rennleiter Mohr (auf einer Podiumsveranstaltung, die B5 am 11.4.2011 in Garmisch-Partenkirchen veranstaltet hat), 500 kg „Breznsalz“ auf die Pisten aufgebracht.

–         Das sogenannte „Breznsalz“ wie auch der Kunstdünger PTX 311 wirken als Schneefestiger oder Schneehärter und wird verwendet, wenn das Wetter zu warm ist und die Piste taut – eine Folge des KLIMAWANDELS.

–         Die verwendeten Salze wie Breznsalz (NaCl) oder Kunstdünger (PTX) entziehen der Schneedecke Wärmeenergie und senken damit die Schnee-Temperatur – die Piste gefriert.

–         Breznsalz ist grobkörniges NaCl – also Kochsalz/Streusalz, dass sowohl auf „Brezn“ als auch als Streusalz im Winter auf Straßen gestreut wird. Der Eintrag von Streusalz bzw „Breznsalz“ auf den Pisten kann bei mehrmaliger Verwendung etwa so hoch sein wie auf Winter-Straßen. Rennleiter Mohr wird mit der Aussage zitiert: „Und weil es natürlich ist, (ist es) auch umweltverträglich“ (Garmisch-Partenkirchner Taglblatt, 1.3.2011). Stimmt leider nicht: Die Kontamination durch Auftau- und Streusalze (vor allem Kochsalz) kann für die Vegetation fatale Wirkungen haben: Stichwort „Salzschäden“.

–         PTX 311 ist ein Kunstdünger vor allem aus Ammoniumnitrat und Harnstoff – der WSL-Bericht („Chemische Pistenpräparation – Grundlagenbericht“, Davos 2007) spricht bei PTX 311 von reinem Harnstoff, der Hersteller schreibt aber: „PTX 311 enthält Ammoniumnitrat“. Harnstoff und Ammoniumnitrat sind beides stickstoffhaltige Kunstdünger, die auch zur Schneehärter eingesetzt werden. Noch immer ist nicht ganz geklärt, ob und wieviel PTX auf die Pisten aufgebracht wurde. Der Münchner ÖDP-Stadtrat Thomas Ruff zeigte die Organisatoren der Ski-WM wegen des Verstoßes gegen die Alpenkonvention und die Düngeverordnung an und will die Zulässigkeiten prüfen lassen..

–         PTX 312 Speedy enthält nach WSL-Angaben zu 100% NaCl (das wäre quasi das besagte „Breznsalz“).

–         Verbleib der Schneehärter „Breznsalz“ und PTX:   im Boden und im Schmelzwasser

Folgen u.a.:

– Salzschäden

– Eintrag etwa so hoch wie starke Düngung mit Kunstdünger

– erhöhte Nitratauswaschung aus dem Boden
– Bodenprozesse beschleunigt
– negative Auswirkungen auf natürliche und naturnahe Vegetation
– verstärktes Wachstum stickstoffliebender Arten, abnehmende Artenvielfalt
– Auswirkungen abhängig von Menge Schneehärter und Düngung im Sommer
– Zielkonflikt zwischen betroffenen Ökosystemen (Naturschutz), landwirtschaftler Nutzung, die nur Naturdünger verwendet und Pistennutzung

Vereiste Pisten:

Angesichts der vereisten, rasanten Kandahar-Piste warnte FIS-Renndirektor Günter Hujara die “kleinen” Nationen vor den Gefahren des dortigen Abfahrtslaufs. Hujara lieferte gleichzeitig einen Zusammenhang zur Wetterlage: “Angesichts der Tagestemperaturen im Plusbereich sei es erforderlich gewesen, die Piste so hart wie möglich zu präparieren” (Renndirektor warnt “kleine” Nationen vor Kandahar, in merkur-online.de 9.2.2011).

Die Ski-Rennfahrer nannten die Präparierung der Kandahar “Schwachsinn”, “unverständlich und unnötig gefährlich” (Kritik an der “Kandahar”-Abfahrt, in Handelsblatt.com 10.2.2011). Lindsay Vonn, Didier Cuche und Bode Miller kritisierten die Strecke und ihre Präparierung. Cuche sagte: “Ich finde, dass die ganze Sicherheitsdiskussion nach den schweren Stürzen in Kitzbühel und Chamonix eigentlich lächerlich war im Vergleich zu dem, was wir jetzt hier bei der Weltmeisterschaft fahren müssen” (“Diese Strecke ist Schwachsinn”, in SZ 11.2.2011). Ivica Kostelic ließ den Abfahrtslauf aus und fuhr stattdessen ans Meer.

Aufschlussreich war eine Bemerkung von FIS-Präsident Gian-Franco Kaspers eine Woche nach dem Ski-WM bei der Nordischen WM in Oslo: Wir sind froh, dass wir jetzt wieder zurück im Schnee sind. Bei der letzten WM hatten wir ja nicht viel davon” (Spruch des Tages, Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 24.2.2011)

Der Umwelt-Chef im Organisationskomitees der Ski-WM 2011, Tobias Lienemann, hatte eine klimafreundliche WM angekündigt, musste dann aber doch feststellen, dass dies nicht zu schaffen war (Auf verlorenen Pisten, in SZ 17.2.2011).

Noch bemerkenswerter äußerte sich Kasper zur Olympiabewerbung bei der Ski-WM: “Ich habe hier ein lustiges Erlebnis gehabt: Eine ältere Dame auf der Straße hat mich fast umarmt, hat gesagt: Ich gratuliere, eine wunderbare Weltmeisterschaft, aber tun’s mir einen Gefallen – keine Olympischen Spiele!” (“Mit deutscher Gründlichkeit”, in SZ 21.2.2011).

SICHERHEIT:

–         Die Polizei übte mit 200 Beamten, Überwachungskameras und Hubschrauber für München 2018. Zu Verkehrskonzept und Zuschauerfrequenz zog die Polizei eine positive Bilanz. Die Besucherzahlen der „WM-2011“ lagen weit unter den Besucherzahlen der „Ski-WM 1978“, weshalb die Verkerhsprobleme sich im Rahmen hielten. Doch sind die Konzepte 2018-tauglich?

–         Offenbar sind die Olympischen Winterspiel auch für die Sicherheitskonzepte zu groß: „ wir waren mit den Besucherzahlen auch absolut am Limit“ wird der Leiter der Polizeiinspektion zitiert. Man müsse sich für die olympischen Winterspiele 2018 noch Gedanken machen, denn die Sportanlagen würden topographisch nun mal nicht mehr hergeben.“ Meine Devise ist, Sicherheit nicht gegen Kommerz aufzurechnen. Beides zusammen geht nicht“ (Alpine Ski-WM: „Immer alles im Griff“, Garmisch-Partenkirchner Tagblatt, 5./6.3.2011)..

KURPARK

Der Michael-Ende-Kurpark war während der Ski-WM die „Partyzone Nummer eins in Garmisch-Partenkirchen“. Der Kurpark wurde mit Imbissbuden, einer Großbühne, Bewirtungszelten und einer AUDI-Vertretung mit zahlreichen AUDI-Modellen bestückt. Schon während der aufwendigen Restaurierung und Sanierung des Parks entwickelte offenbar die Gemeinde „in Kooperation mit GaPa-Tourismus ein Konzept zur weiteren Nutzung“ (Janine Tokarski, „Zurück zur Erholungsoase“, in Garmisch-Partenkirchner Tagblatt, 1.3.2011).

SPONSOREN

Der Autokonzern AUDI als Sponsor der WM parkte seine größten Fahrzeuge auf Podesten in der Innenstadt von GaP. Man sah in Garmisch-Partenkirchen daher eher eine Art Autosalon im Freien als eine Ski-WM.

Der Energiekonzern Vattenfall warb für seinen Strom: „Unsere Energie erhellt Pisten und Loipen, betreibt Schneekanonen und die alpine Skilifte. Das ist unser Beitrag zur Entwicklung des Wintersports.“ Alle Offiziellen trugen die Bekleidung des finnischen Sponsors HALTI.

Zu den Hauptsponsoren des IOC und der Olympischen Winterspiele gehören u.a. Coca Cola und Dow Chemical. Einheimische Firmen spielen dabei keine Rolle – und dürfen für und mit den Olympischen Spielen auch nicht werben.

Rainer Grünberg schreibt in „welt-online“ am 19.2.2010: „Die Sponsoren des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zahlen alle vier Jahre 40 bis 50 Millionen Euro, um exklusiv mit den fünf Ringen werben zu können. Gegen andere Firmen, die sich in die Nähe Olympias rücken, geht das IOC rigoros vor.“

 

Fazit:

Garmisch-Partenkirchen lebt nicht vom Sport allein! Zudem hat der Sommertourismus einen höheren und wachsenderen Stellenwert als der Winter. Wintersport rangiert für die Feriengäste noch hinter Winterurlaub.

Von vielen sportbegeiserten Garmisch-Partenkirchnern wurde die FIS-Ski-WM noch begrüßt. Inzwischen ist die anfängliche Euphorie bei vielen aber der Ernüchterung gewichen. Das erhoffte Geschäft blieb sowohl im Gastgewerbe als auch im Einzelhandel aus. Viele Einheimischen und Gäste wurden durch die Baustellen während der Vorbereitungszeit verärgert. Das  Fazit sollte sein: Von noch größeren Veranstaltungen besonders im Bereich Schneesport – wie den Olympischen Winterspielen – mit ständig zunehmende Risiken durch Klimawandel und steigenden Energiepreisen sollte man die Finger zu lassen.

Apr 212011
 
Zuletzt geändert am 21.04.2011 @ 16:39

Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen!

Gegen den Ausverkauf unserer Heimat!

eine Veranstaltung des Bürgerbegehrens zur Prüfung der Verträge „München 2018“

 

Donnerstag  28. April, 19 Uhr

Gasthof Schatten

Sonnenbergstraße 10

82467 Garmisch-Partenkirchen

Telefon: 08821-9430890

 

Das Märchen vom Wintermärchen:

Olympische Winterspiele sind keine Zukunftsoption für Garmisch-Partenkirchen

 

Vor dem Bürgerentscheid am 8. Mai wollen wir eine Möglichkeit zur Information geben.

 

Einführung zur Bewerbung „München 2018“ aus Garmisch-Partenkirchner Sicht:

Axel Doering

Erläuterung der Verträge des IOC und ihrer Fallstricke und Risiken, nicht nur für Garmisch-Partenkirchen:

Willi Rehberg

Olympiakritiker aus Salzburg

 

Es gibt viele Gründe gegen die Olympiabewerbung unseres Ortes zu sein:

 

Die Spiele sind zu groß für Garmisch-Partenkirchen.

Nach den Erfahrungen vergangener Olympia-Orte explodieren die Kosten, die Erwartungen werden selten erfüllt.

Olympische Winterspiele auf 700 m Meereshöhe im Zeitalter des Klimawandels sind nicht mehr zeitgemäß.

Bereits während der FIS-Skiweltmeisterschaft hat sich gezeigt, dass die Gäste ausbleiben, die nicht direkt mit der Veranstaltung zu tun haben.

Die Kosten der Veranstaltungen bleiben bei den Steuerzahlern, die Gewinne streicht das IOC ein.

Es droht ein Ausverkauf der Heimat.

Die Vertragsgestaltung des IOC bedroht die Eigenständigkeit von Garmisch-Partenkirchen, von der Ortsgestaltung bis hin zu den Finanzen.

Deshalb verlangt unser Bürgerbegehren die Prüfung der Verträge.

 

Es gibt sicher, trotz der derzeit intensiven Diskussion, noch eine ganze Reihe von Neuigkeiten,  gerade auch was die Vertragsgestaltung angeht.

Im Anschluss haben alle Interessierten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Für Rückfragen:  Axel Doering, Tel. 08821 – 3117; E-Mail: buergerbegehren-gap@werdenfels.eu

 

Apr 152011
 
Zuletzt geändert am 28.07.2011 @ 16:13

Wolfgang Zängl, 15.4.2011, aktualisiert am 24.7.2011

Der Tunnel zur zweiten S-Bahn-Stammstrecke ist ein Lieblingsprojekt des bis 2014 amtierenden Münchner OB Christian Ude. Dieser Tunnel soll bis spätestens 2017 fertiggestellt werden. Er ist sehr umstritten und steht verkehrstechnisch in keinem Zusammenhang mit München 2018, auch wenn Ude dies so darstellt und das Projekt eiligst vorantreibt, um Fakten zu schaffen. Ude macht auch hier Druck auf die Stadtratsfraktionen von SPD und Grünen, damit der Tunnel bis zu möglichen Olympischen Spielen fertig wäre. Der frühere bayerische Verkehrsminister Erwin Huber hält es “zu 90 Prozent Illusion”, dass der Tunnel zu den Olympischen Winterspielen fertiggestellt sein könnte (Stroh, Kassian, Völklein, Marco, Zeit ist Geld, in SZ 9.4.2011).
Es gab 1421 Einwendungen. Viele Anlieger befürchten jahrelangen Lärm und Dreck durch den Bau und haben sich in Bürgerinitiativen zusammengeschlossen oder sich einen Rechtsanwalt genommen (Völklein, Marco, Eine Frage der Sicherheit, in SZ 31.3.2011).
Der Bau- und Finanzierungsvertrag zwischen Deutscher Bahn und Freistaat Bayern wurde erst am 8.4.2011 unterzeichnet. Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) hofft auf ein Olympia-Sonderbudget, da die Finanzierung völlig ungeklärt ist: “Um Rückenwind zu bekommen, hat Zeil den Bau der Stammstrecke eng mit dem Zuschlag für Olympia 2018 verknüpft” (Stroh, Kassian, Völklein, Marco,Zeit ist Geld, in SZ 9.4.2011).

Deshalb hofft Zeil auf den Zuschlag: “Wir rechnen ganz fest mit den Spielen. Ich kann mir gar keine andere Entscheidung vorstellen” (S-Bahn-Tunnel: Freitags soll der Vertrag stehen, in merkur-online.de 6.4.2011). Von den rund zwei Milliarden Euro Baukosten soll die Bahn einen dreistelligen Millionenbetrag übernehmen, der Bund etwa die Hälfte, wobei völlig ungeklärt ist, woher das Geld kommen soll, da der Haushalt des Bundesverkehrsministeriums unterfinanziert ist (Hutter, Dominik, Völklein, Marco, Risiko-Topf für den zweiten Tunnel, in SZ 8.4.2011).

Trotz fehlender rechtskräftiger Baugenehmigung für die drei Bauabschnitte sollen bereits mit Erlaubnis des Eisenbahnbundesamt (EBA) am Marienhof die 38 bereits stark austreibenden Bäume verpflanzt werden. Die Verpflanzung eines Baumes würde zwischen 1000 und 5000 Euro kosten (Die Pflege ist entscheidend, in SZ 13.4.2011). Dazu kommen eventuell auch noch die Bäume am Ostbahnhof für die zweite Großbaustelle des S-Bahn-Tunnels.

Demnächst soll in Haidhausen, wo der Tunnel auf besonders viel Widerstand trifft, unter der Regie der Deutschen Bahn ein Informationsbüro eingerichtet werden (Völklein, Marco, Trügerische Ruhe, in SZ 2.4.2011; Bagger, Bäume und Prozesse, in sueddeutsche.de 2.4.2011; Völklein, Marco, Im Zentrum des Widerstands, in SZ 5.4.2011).

Das EBA hat die Bahn von den Lärmschutzauflagen am Marienhof befreit, die vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof den klagenden Anliegern (u. a. die Unternehmen Dallmayr, Schlichting, Betten Rid) zugesprochen worden waren: Das EBA reichte hierzu eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Verwaltungsgerichtshof ein und deklarierte die Arbeiten als “vorbereitende Maßnahmen vor dem eigentlichen Baubeginn” (Völklein, Marco, Anbaggern im Frühling, in SZ 9.4.2010; Stadtrat kritisiert Bahn heftig, in sueddeutsche.de 12.,4.2011). Dazu genehmigte das EBA den Aushub von 10.000 Kubikmeter Erde und die Errichtung eines Bauzauns
Das läuft unter „Schaffung von Tatsachen“.

Am Morgen vor der Abstimmung im Stadtrat brachten Mitglieder der Haidhauser Bürgerinitiative an den 38 Bäumen am Marienhof kleine Plakate mit dem Slogan “Der Baum bleibt hier!” an, die von der Stadtverwaltung bis Mittag abgeräumt wurden.

München, Marienhof, April 2011

Falls München 2018 nicht kommt, ist eine Neugestaltung des Platzes geplant – mit zwei dichten Baumreihen um den Marienhof und einer Grünfläche (Völklein, Marco, Bäume im Zentrum, in SZ 13.4.2011).
Das ist genau der Ist-Zustand!

München, Marienhof, April 2011

Die Parteien im Münchner Stadtrat waren sich über das “Dilemma” bewusst, ohne geklärte Finanzierung und rechtliche Situation dem Baubeginn zustimmen zu müssen. Die CSU diskutierte kontrovers, die Grünen wollten zunächst die Bäume retten, die FDP lehnte die Arbeiten ab. Die SPD ordnete sich wie stets OB Ude unter – oder wie es Fraktionschef Alexander Reissl ausdrückte: “Wir haben keine Wahl” (Patzig, Johannes, Marienhof: Streit auf allen Ebenen, in merkur-online.de 11.4.2011) Der Projektleiter Albert Scheller argumentierte mit Sachzwängen: Es gäbe “keine Möglichkeit, einen weiteren Zeitaufschub zu erdulden” (Völklein, Marco, Der Bau beginnt, in SZ 14.4.2011).
Da fällt einem doch das Merkelsche Unwort des Jahres ein: “alternativlos”.

Der FDP-Stadtrat Jörg Hoffmann kritisierte den Baubeginn mit den Worten: “Dieses Vorgehen ist einem Rechtsstaat unwürdig” (Ebenda). Hans Peter Göttler vom bayerischen Verkehrsministerium verwies auf die Klagemöglichkeit gegen die Genehmigung: “Der Rechtsstaat ist gewahrt”. SPD-Fraktionschef Alexander Reissl deklarierte die Maßnahmen als “eindeutig kein Baubeginn”. Und OB Ude warnte vor einem “Rückschlag für die Finanzierungsverhandlungen” (Ebenda). Am 15.4.2011 wies das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig einen Dringlichkeitsantrag von Betten Rid ab, die Vorarbeiten zu stoppen und einen besseren Lärmschutz zu gewähren. Nun wird noch der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entscheiden (Marienhof-Anlieger scheitern mit Klage, in SZ 16.4.2011).

Die städtischen Macher machten Tempo: 13.4.2011 Entscheidung im Stadtrat, 14.4. Vermessung, 15.4. Errichtung des Bauzauns, 18.4. Beginn der archäologischen Untersuchung, Anfang Juni Entfernung der Bäume. „Wir haben das Rennen aufgenommen“, jubelte Projektleiter Scheller (Völklein, Marco, „Jetzt zählt jeder Tag“, in SZ 15.4.2011). Der Fraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen, MdL Martin Runge bezweifelte dagegen die gesamte Terminierung bis 2017 und urteilte: „Der Zeitplan ist nie und immer zu schaffen“ (Ebenda).
Die ersten werden die letzten sein!

Erwartungsgemäß sagte der Münchner Stadtrat am 13.4.2011 zu diesen Plänen JA. Dagegen waren: drei von 11 Stadträten von Bündnis 90/Die Grünen, vier von fünf der FDP, die ÖDP (1), Die Linke (3), Freie Wähler (1), Bayernpartei (1). (Maier, Christoph, Zweite Stammstrecke spaltet den Stadtrat, in abendzeitung-muenchen.de 13.4.2011). Von 80 Stadträten waren 13 dagegen – und 67 dafür.

Bertold Brecht schrieb in seinem Stück „Der Jasager“:
Wichtig zu lernen vor allem ist Einverständnis.
Viele sagen ja, und doch ist da kein Einverständnis.
Viele werden nicht gefragt, und viele
Sind einverstanden mit Falschem. Darum:
Wichtig zu lernen vor allem ist Einverständnis.“

Im Münchner Stadtrat gibt es – bis auf wenige Ausnahmen – in der Regel begeisterte Jasager. Leider.

Und so erklärte OB Ude die Tunnelfrage umgehend für erledigt. „Was die zweite S-Bahn-Röhre angeht, so sei der Tunnel beschlossene Sache… Mit der bayerischen Staatsregierung sei eine Finanzierungsvereinbarung geschlossen, und auch der Stadtrat habe das Projekt abgesegnet“ (Czeguhn, Jutta, Ude dämpft Hoffnung auf U-Bahn-Bau, in SZ 16.4.2011). Ude drohte sogar mit einem „Aufstand der S-Bahn-Fahrgäste“ und erklärte plötzlich die 2. Stammstrecke als unabhängig von Olympia (Krügel,. Christian, Ude droht mit Aufstand der Fahrgäste, in SZ 5.5.2011).

Kein Geld da

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hielt Anfang Mai 2011 im SZ-Interview „ohne einen Zuschlag für die Olympischen Spiele 2018 den raschen Bau der zweiten Stammstrecke in München für unfinanzierbar“. Der Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Toni Hofreiter beurteilte die Hoffnungen der Staatsregierung und den Zeitplan als „völlig unrealistisch“ (Fahrenholz, P.,  Völklein, M., Szymanski, M., Ramsauer stellt zweiten S-Bahn-Tunnel in Frage, in SZ 4.5.2011)
Die Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag begrüßte Ramsauers Rückzug bei der 2. Stammstrecke (PM 4.-5.2011: S-Bahn-Röhre: Fehlplanung endlich beenden!). Die Rathaus-FDP forderte einen „sofortigen Baustopp“ (Kristlbauer, Matthias, Stammstrecke: Ramsauer verursacht Riesen-Wirbel, in merkur-online.de 4.5.2011).
Der frühere bayerische Finanzminister Erwin Huber (CSU) forderte eine Beteiligung der Stadt München an den Kosten der 2. Stammstrecke von 500 Millionen Euro. Huber: „Ude steht nur auf der Zuschauertribüne und fällt durch Pfeifen auf“ (Hutter, Dominik, Völklein, Marco, Die Stadt soll zahlen, in SZ 6.5.2011).
Vergleiche auch: Tunnelaktion

Münchner CSU steigt aus

Anfang Juni 2011 rückte die Münchner CSU von der zweiten Röhre ab. CSU-Chef Otmar Bernhard sagte: „Es wäre wichtiger, die Störungsursachen bei der S-Bahn zu beseitigen, als für zwei Milliarden Euro eine Röhhre zu bauen“ (Zweite Röhre: CSU ist dagegen, in abendzeitung-muenchen.de 2.6.2011). Bernhard sieht die Finanzierung auch als gefährdet an, wenn der Zuschlag für München 2018 käme: Bei zwei Milliarden Euro Kosten liegt der Bundesanteil bei einer Milliarde Euro. München könne as dem „Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz“ aber nur 200 Millionen Euro erhalten. Die Herkunft der fehlenden 800 Millionen Euro sei ungeklärt.

OB Ude kommentierte wie gewohnt arrogant: „Die Kehrtwende ist die einzige Art der Fortbewegung, die die Münchner CSU noch beherrscht“ („Politische Bankrotterklärung der CSU“, in abendzeitung-muenchen.de 3.6.2011).
Aber nun hat ja die Deutsche Bahn AG ein Bürgerbüro in der Elsässerstraße eröffnet: Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) kam persönlich. An zwei Abenden in der Woche wolle man „alle Betroffenen und Interessenten mitnehmen und offen miteinander reden“ (Die Kritik aus der CSU lässt den FDP-Minister kalt, in sueddeutsche.de 4.6.2011).
Nur über was? Die Bahn will die 2. S-Bahn-Stammstrecke so knallhart durchsetzen wie Stuttgart 21. Da sind keine Dialoge möglich.

Anfang Juni 2011 sollen die 35 japanischen Schnurbäume in eine Allacher Baumschule gebracht werden: Angeblich ist der Austrieb angeschlossen und die Verpflanzung problemlos.
Das wird zu überprüfen sein, ob 50 Jahre alte Bäume das Verpflanzen im Juni überleben werden. Versprochen wird von den Münchner Stadtoberen so viel, wie gebrochen wird. Der Baubeginn ist keiner, es handelt sich um vorgezogene Maßnahmen, Voruntersuchungen, harmlos, alles genehmigungsfrei… Und ob der Zuschlag kommt oder nicht kommt: OB Ude hat eine Riesensauerei am Marienhof veranlasst.

OB Ude kann das fragwürdige Privileg für sich in Anspruch nehmen, dass er den Marienhof auf unabsehbare Zeit zerstört hat. Die 1987 gepflanzten und nunmehr extrem gestutzten japanischen Schnur-Bäume werden nie mehr den Platz in der bisherigen Weise gestalten. Der Architekt Stephan Braunfels sieht die Grabungen als “Vorwand für vollendete Untaten” und äußerte: “Der Platz hatte endlich und erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ein Gesicht – alles vorbei” (Isfort, Volker, Lärm in der Oase der Ruhe, in abendzeitung-muenchen-.de 10.6.2011).
Dank OB Ude.

Inzwischen wird auch Norddeutschland über die Absahner aus München sauer. Dort ist der Ausbau der S4 zwischen Hamburg und Ahrensburg (350 Millionen Euro) gefährdet: Denn die 810 Millionen Euro für die 2. Stammstrecke in München sind ein Vielfaches der Summe, die Bayern nach dem Verteilungsschlüssel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zusteht (Sulanke, Alexander, Popien, Matthias, Hängt ein Bayer den Norden ab? in abendblatt.de 7.6.2011).

Siehe auch Papier von Matthias Hintzen zu den Behauptungen des MVV: Achtmal Fehler, Halbwahrheiten und Luftnummern und Presseinformation Bund Naturschutz vom 20.7.2011

und Papier Baumgartner/Kantke vom 30.1.2011

Apr 062011
 
Zuletzt geändert am 18.04.2011 @ 11:01

Information für die Presse
Garmisch-Partenkirchen, 5.4.2011

Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen! Gegen den Ausverkauf unserer Heimat!

zur PDF-Fassung

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens haben Bürgermeister Thomas Schmid einen Brief geschrieben, in dem sie ihn auf die Einhaltung der Neutralitätspflicht der Gemeinde hingewiesen haben. Die Gemeinde habe während der Zeit bis zum Bürgerentscheid alles zu unterlassen, was in irgendeiner Form für die Bewerbung München 2018 Stimmung machen würde.

Das betrifft jegliche Werbung der Gemeinde direkt und ihrer Betriebe und Gesellschaften. Ein Verstoß gegen die Neutralitätspflicht kann eine Ungültigkeit des Bürgerentscheids nach sich ziehen.

Der Gesetzgeber hat das aus gutem Grund so bestimmt: In der Regel arbeiten die Bürger, die Beschlüsse ihrer Gemeinde- oder Stadträte in Frage stellen ehrenamtlich und die Neutralitätspflicht der Gemeinde soll „Waffengleichheit“ herstellen.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass bereits kurz nach dem Beschluss zum Bürgerentscheid im Gemeinderat den Garmisch-Partenkirchnern eine Werbebroschüre der Bewerbergesellschaft „München 2018“ an alle Haushalte verteilt wurde.

Verwundert und verärgert sind die Initiatoren über die ständigen Einmischungen des Münchener Oberbürgermeisters Ude, der sich im Handelsblatt zu der Aussage verstieg, der Ausgang des Bürgerbegehrens habe keine juristischen Konsequenzen, da alle Verträge bereits abgeschlossen seien. Gerade darum geht es ja. Die Verträge sollen überprüft werden. Wenn sich auch hier zeigt, dass z. B. der Host City Vertrag, als sittenwidriger Knebelungsvertrag, nach deutschem Recht rechtsungültig ist hat das sehr wohl Konsequenzen, die auch nach einem Zuschlag weiter wirken würden. Nur die Furcht vor dieser Prüfung kann die schrillen Töne aus München erklären.

Eine weitere Einzelheit ist in diesem Zusammenhang durchaus erwähnenswert: Das Bürgerbegehren „Ja zu Olympia 2018“ unterstreicht nur bereits gefasste Beschlüsse des Gemeinderats und enthält damit keinerlei Handlungsanweisung, ganz abgesehen davon, dass ein Nein hier folgenlos bleiben soll. Fachleute erklären dazu, dass es sehr interessant wäre, die Rechtmäßigkeit dieses Begehrens juristisch zu überprüfen.

Die Olympiagegner gehen die Auseinandersetzung mit großer Gelassenheit an. Sogar wenn die Fülle an Werbematerial den erwarteten Sieg verhindern sollte, wird überdeutlich werden, dass die Bewerber weit von den, von ihnen immer wieder beschworenen, Phantasiezahlen der Zustimmung entfernt sind. Alleine das wird schon beim IOC wahrgenommen werden.

 

 

Für die Initiatoren des Bürgerbegehrens:

Axel Doering

Höllentalstraße 25
82467 Garmisch-Partenkirchen
Tel. 08821-3117
Fax: 08821-9378117
E-Mail: buergerbegehren-gap@werdenfels.eu

 

 

Reiner Schmid-Egger

von Miller Weg 11
Garmisch-Partenkirchen
Tel. 08821-56650

 

Für weitere Auskünfte: Dr. Andreas Keller

Tel. 08821-55783
E-Mail: a.keller@gaponline.de

Weitere Informationen zur Olympiabewerbung: http://www.nolympia.de

 

Apr 012011
 
Zuletzt geändert am 26.05.2014 @ 0:47

29.04.11:
Grüne, Landtagsfraktion: Weiter Missbrauch von Polizeiautos als Werbeträger
nolympia.de: Veranstaltungen am 28. und 29. April 2011

28.04.11:
Merkur: Zur Abstimmung über Olympia 2018 – Leserbriefe
Welt: Hotels wütend auf Olympiakomitee – Londoner Organisatoren haben vergünstigte Hotelzimmer teuer weiterverkauft

27.04.11:
nolympia.de: Flyer: Bürgerinitiative “Gegen den Ausverkauf unserer Heimat” informiert
Merkur: Bürgerentscheid über Olympia 2018: Rekordverdächtiges Interesse an Briefwahl
Merkur: Auerbergtunnel: Genehmigungsverfahren eingeleitet
Welt: Die Krux mit der mangelnden Transparenz

26.04.11:
taz: Wirbel um Aufkleber auf Polizeiautos – Staatsaufgabe Olympia
nolympia.de: Flyer: Garmisch-Partenkirchener Grundeigentümer informieren
gap-fakten.blog.de: Prospekte zum Olympia-Bürgerbegehren am 8. Mai
SZ: Initiative gegen Kommerz – Neues altes Gesicht für den Olympiapark

24.04.11:
B5 aktuell, Forum: Olympia 2018: Wintermärchen oder Ausverkauf?

23.04.11:
nolympia.de: Nachbereitung: Die Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen

22.04.11:
Merkur: Olympia 2018: Leser fragen, Experten antworten

21.04.11:
nolympia.de: Bürgerentscheid in Garmisch am 8. Mai 2011: So abstimmen!
gap-fakten.blog.de: Ski-WM: 5 Millionen Überschuß oder 20 Millionen Verlust?
Merkur: Aus für den Super-Hauptbahnhof
SZ: Ramsauers Problemberg

20.04.11:
SZ: Bauzaun statt Hecken
Welt: Olympia treibt die Ladenmieten in London
sda: Olympische Winterspiele 2022: Bundesrat setzt Arbeitsgruppe ein
BR, Kontrovers: Kleine Stadt ganz groß: Neuburg will Golf-Mekka werden

19.04.11:
gap-fakten.blog.de: Fragen Sie sich selbst: Wollen Sie Olympia?
dpa: Namhafte Sponsoren stärken Annecy

18.04.11:
Merkur: FIS fordert: Windnetze, sonst kein Neujahrsspringen mehr
SZ: Staatskanzleichef Marcel Huber: „Wir wollen keinen Krach“

17.04.11:
Deutschlandfunk: „Ein Riß durch die Garmischer Bevölkerung“ – Olympia 2018 spaltet die Marktgemeinde

16.04.11:
Hamburger Abendblatt: Präsident Bach: „Wir halten uns an die Zehn Gebote“

15.04.11:
nolympia.de: Kein Licht am Ende des S-Bahn-Tunnels
SZ: Vorarbeiten für die zweite Stammstrecke – „Jetzt zählt jeder Tag“

14.04.11:
transparency.de: Dialog mit der Bewerbungsgesellschaft München 2018

13.04.11:
BR, Abendschau: Wintermärchen oder Ausverkauf?
Deutschlandfunk, Länderzeit: OlympJA gegen NOlympia
Merkur: Marienhof: Die Bagger rollen an
Merkur: Protest gegen „Schwarzbau“ am Marienhof

12.04.11:
Merkur: Hitzige Diskussion im Schatten
BR, B5 Forum: Schlagabtausch vor dem Bürgerentscheid
BR, Schwaben & Altbayern aktuell: Olympia-Werbung: Dein Freund und Meinungsmacher
SZ: Stadtrat kritisiert Bahn heftig
novethic.fr: JO 2018 : bataille juridique autour de la candidature de Munich

11.04.11:
Merkur: „Entscheidend ist, Olympia zu verhindern“
SZ: Garmischer Geplänkel – Vor Olympia-Entscheiden wird um Formalien gerangelt
Merkur: Marienhof: Streit auf allen Ebenen

10.04.11:
Deutschlandfunk: „Hochklassig und spannend“ – Das Bewerberduell um die Olympischen Winterspiele 2018

08.04.11:
BR, Schwaben & Altbayern aktuell: Werbeverbot
Merkur: Eine Frage der Sachlichkeit
Merkur: Kampf David gegen Goliath
skijumping.de: Neujahrsspringen wackelt: FIS empfiehlt Windschutz in Garmisch-Partenkirchen
taz: Die Münchner in London
feuerindenalpen.com: Kein Olympia-Gigantismus mehr! – Feuer in den Alpen in der Nacht vom 13. auf den 14. August 2011
dpa: Kampf um Olympia ist eröffnet – Ton wird schärfer
SZ: Zweite Stammstrecke – Risiko-Topf als Puffer

07.04.11:
ZEIT online: Fünf Ringe zum Geldverdienen
Welt: Das Duell der Eisprinzessinnen um Olympia 2018

06.04.11:
nolympia.de: Die Initiatoren des Bürgerbegehrens weisen die Gemeinde auf Einhaltung ihrer Neutralitätspflicht hin
gamesbids.com: PyeongChang 2018 Olympic bid on track: new BidIndex results released at SportAccord
sid: OB Ude posiert mit Annecys Olympiagegnern
Merkur: S-Bahn-Tunnel: Freitags soll der Vertrag stehen
IOC: Six new events added to the Olympic Winter Games programme in Sochi

05.04.11:
ludwig-hartmann.de: Honorarzahlungen der Bewerbungsgesellschaft an Katharina Witt?
Handelsblatt: Christian Ude im Interview: „Ein negatives Votum wäre ein schwerer Rückschlag“
sid: Olmpia-Bürgerentscheid: Ude warnt vor Rückschlag
sid: Deutschland Hauptsponsor des Wintersports
dpa: IOC-TV-Poker: Das Warten auf die Milliarden
SF, 10vor10: Putins Pistenbauer

04.04.11:
Deutschlandradio Kultur: Weiße Elefanten im Skigebiet – Turin fünf Jahre nach Olympia
Merkur: Rasen unbespielbar: FC Bayern kommt nicht nach Garmisch-Partenkirchen

02.04.11:
junge Welt: Neue Hürde für Olympia-Bewerbung

01.04.11:
nolympia.de: Chronologie der Ereignisse im März 2011
SZ: Garmisch stimmt über Olympia ab
SZ: Bau der neuen S-Bahn-Stammstrecke – Trügerische Ruhe
Merkur: Paulaner Cup des Südens in Garmisch-Partenkirchen steht auf der Kippe

Weitere interessante Artikel kann man bei gap-fakten.blog.de finden!

weiter zur Presseschau für März 2011

Mrz 312011
 
Zuletzt geändert am 04.04.2011 @ 17:32

Garmisch-Partenkirchen, 30.3.2011

Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen!

Gegen den Ausverkauf unserer Heimat!

Der Gemeinderat von Garmisch Partenkirchen hat einstimmig die beiden eingereichten Bürgerbegehren zur Olympiabewerbung Garmisch-Partenkirchen für zulässig erklärt und den Bürgerentscheid für den 8. Mai angesetzt.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens „Nein zu Olympia! Kein Ausverkauf unserer Heimat“ begrüßen die Tatsache, dass endlich der Bürger seinen Willen äußern kann. Nachdem der Münchener Oberbürgermeister Ude noch vor kurzem erklärt hatte, ein Bürgerbegehren sei nicht mehr möglich, hat er seine Meinung unmittelbar nach bekannt werden unseres Bürgerbegehrens, welches die Überprüfung des mit großer Wahrscheinlichkeit sittenwidrigen und damit rechtsungültigen Host City Vertrags verlangt, geändert und vehement ein sofortiges Bürgerbegehren gefordert.

Das Pro-Bürgerbegehren will nur den Gemeinderatsbeschluss bekräftigen. Ein mögliches Nein soll keine Auswirkungen haben. Jetzt soll zu beiden Bürgerbegehren im Erfolgsfall eine Stichfrage gestellt werden: Bürgerentscheid 1: „Ja zu Olympischen Winterspielen“ oder Bürgerentscheid 2: „Nein zu Olympischen Winterspielen“.
Über die rechtlichen Auswirkungen eines möglichen Nein hüllt sich die Gemeinde in Schweigen. Wenn dieses „Nein“ eine Rechtsgültigkeit haben sollte, müsste Garmisch-Partenkirchen aus der Bewerbung aussteigen, hat aber vertraglich bereits garantiert, gerade das nicht zu tun.

Ein Ausstieg wäre nur möglich, wenn die Verträge nicht rechtsgültig sind und das festzustellen ist die Forderung unseres Bürgerbegehrens, welche mit der Stichfrage unterlaufen werden soll.

Wir werden alles tun, um diese Ungereimtheiten zu entwirren!

In jedem Fall werden wir uns in den nächsten Woche bemühen, möglichst vielen Mitbürgern klar zu machen, dass die Olympischen Winterspiele für unser Tal viel zu groß (ein Vielfaches der Ski-Weltmeisterschaften) sind, zu viele Eingriffe im Talkessel und in der Natur erfordern, ein massives finanzielles Risiko für die Gemeinde darstellen (was bereits für die Bewerbung gilt) und schon heute massive Einmischungen von Außen (z. B. durch den Oberbürgermeister von München) und Drohungen mit Enteignungen bringen. Im Zeitalter des Klimawandels sind die Winterspiele auf so geringer Meereshöhe ein Anachronismus. Das hat die FIS-Ski-Weltmeisterschaft in diesem Februar deutlich gezeigt, denn sie konnte wetterbedingt ja gerade noch durchgeführt werden.

Bei der Abstimmung am 8. Mai erwarten wir ein Votum der Bürger gegen die Winterspiele, nachdem bereits in ganz Deutschland, das die negativen Auswirkungen weniger zu fürchten braucht, nur eine Zustimmungsrate von mageren 60 Prozent vorliegt.

 

Für die Initiatoren des Bürgerbegehrens:

Axel Doering

Höllentalstraße 25
82467 Garmisch-Partenkirchen
Tel. 08821-3117
Fax: 08821-9378117
E-Mail: buergerbegehren-gap@werdenfels.eu

 

Reiner Schmid-Egger

von Miller Weg 11
Garmisch-Partenkirchen
Tel. 08821-56650

 

Für weitere Auskünfte:

Dr. Andreas Keller

Tel. 08821-55783
E-Mail: a.keller@gaponline.de
 

 

 

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