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Graubünden gegen Olympische Winterspiele

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Jan 312011
 
Zuletzt geändert am 18.03.2011 @ 15:37

(hier geht es zur vollständigen PDF-Fassung) Dieses Buch bestätigt unsere bisherige Kritik an der Bewerbung noch mehr als wir erwartet hatten: überprüfbare Fakten sind rar, stattdessen stößt man auf Fehler und permanente Übertreibungen“ so das zentrale Ergebnis der gemeinsamen kritischen Stellungnahme von Bund Naturschutz in Bayern e.V (BN) und Gesellschaft für ökologische Forschung (GöF) zum „Bid Book“, der zentralen Bewerbungsunterlage, die die Bewerbungsgesellschaft München am 11.1.2011 an das IOC abgegeben hat. „Die Bewerbungsgesellschaft hat sich auch nicht ansatzweise ernsthaft mit den vorhandenen Problemen auseinandergesetzt. Im Gegenteil: Bestehende Probleme werden ignoriert oder schöngeredet und wesentliche Fakten werden weggelassen – das Bid Book ist nichts weiter als ein Märchenbuch und macht insgesamt einen unprofessionellen Eindruck.“ so das Fazit von Christian Hierneis, BN-Vorsitzender der Kreisgruppe München und Hauptautor der Stellungnahme.

Wolfgang Zängl von der Gesellschaft für ökologische Forschung ergänzte: „Die Olympischen Lügen werden im wahrsten Sinne des Wortes immer unglaublicher und wir werden alles Nötige zu deren Entlarvung tun.“

Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN fordert eine offizielle Richtigstellung: „Wir fordern eine offizielle Korrektur des Bid Books durch die Bewerbungsgesellschaft, in der unter anderem richtig gestellt wird, dass der DNR nicht mehr dabei ist und dass die benötigten Grundstücke nicht beschafft werden konnten und eine Enteignung nach deutschem Recht nicht durchführbar ist.“ Zudem wiederholten und BN und GöF ihre grundsätzliche Forderung nach Beendigung der Bewerbung.

Sebastian Schönauer, stellv. Landesvorsitzender des BN und Mitglied im DNR-Präsidium kritisierte den DOSB scharf für die falschen Aussagen zur Mitarbeit des DNR im Bid Book: „Seit im August das Umweltkonzept der Bewerbungsgesellschaft veröffentlicht wurde, hat der DNR seine Mitarbeit in den Gremien beendet. Der DOSB versucht nun mit Unterstellungen bzw. Unwahrheiten die Öffentlichkeit und damit das IOC über eine weitere Mitarbeit des DNR im Planungsprozess zu täuschen. Schönauer, der selbst seit Jahrzehnten aktiver Repräsentant des BLSV ist, ist insbesondere sehr besorgt über die Entwicklung der Olympischen Spiele zu reinen Fernseh-Events

Wer erwartet hatte, dass dieses Bid Book die Zweifel hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ökologie ausräumt, wird zutiefst enttäuscht. „Es ist vollkommen unverständlich, weshalb das immer als „Trumpf“ gehandelte Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept erst in einigen Wochen nachgeliefert werden soll.“ kritisieren BN und GöF.

Auch die echten Kosten werden nach wie vor mehr verschleiert als offengelegt. Andreas Keller vom BN Garmisch-Partenkirchen betonte hierzu: „Gerade Garmisch ist in jeder Hinsicht, und ganz besonders finanziell, mit der Umsetzung der Olympischen Spiele überfordert.“

BN und GöF hatten erwartet, dass das Bid Book bei der Höhe der Personalkosten der Bewerbungsgesellschaft (im Budget nur für die Bewerbung sind hierfür 6,6 Mio. Euro vorgesehen), professionell, seriös und unangreifbar geschrieben sei. Dem ist jedoch nicht so.

Der Inhalt des Bid Books liegt leider nur in englisch und französisch vor und kann daher längst nicht von allen Menschen in vollem Umfang gelesen oder verstanden werden. Grundlage des Bid Books war ursprünglich das „Eckpunktepapier“, das von BN und Göf bereits kritisch bewertet wurde. Das Bid Book weicht jedoch stark vom „Eckpunktepapier“ ab und enthält neue Inhalte, so dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem Bid Book notwendig wurde. (… weiter geht es in der vollständigen PDF-Fassung)

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